MUNA Breitengüßbach

Rüstungsindustrie, Waffen- und Munitionsproduktion, Munitionsanstalten, Tanklager, Depots, U-Verlagerungen etc.
bobo

MUNA Breitengüßbach

Beitrag von bobo » 07.11.2004 23:58

Hallo Leute,

ich war gestern auf einer privaten Führung in der MUNA Breitengüßbach. Diese wird zum 01.01.2005 aufgelöst. Lt. den Erzählungen des Lager-Kommandanten wurde die MUNA 1935/36 als Luftwaffen-Munitionsanstalt vom RAD gebaut. Die Anlage wurde als einzigste Anlage von den Alliierten nicht aus der Luft gefunden. Erst als die Deutschen dem Feind sich zu erkennen gab wußten sie, das es diese MUNA gab. Versuche, die Bunker der Anlage zu sprengen sind fehlgeschlagen.
Heute befinden sich unter den Verwaltungs- und Kamaradschaftshäuser 30 Atombunker und auf in dem 130 Hektar Wald 82 Mun-Bunker.
Die gesamte Anlage wurde autonom ver- und entsorgt und verfügte sogar über eine eigene Lokomotive für den Schienenverkehr.

Wie es nach dem 01.01 weitergeht steht noch in den Sternen. Werde morgen die Bilder auf meiner HP in die Galerie mit aufnehmen.

Was mich interessiert. Das wirklich nichts über die MUNA Breitengüßbach aus der Zeit des WK-II in Erfahrung zu bringen ist. Selbst die BW konnte nicht herausfinden, von wem, was, wann, wo in der MUNA während des WK-II gefertigt wurde.

Hat einer von Euch noch Info´s?

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 08.11.2004 13:24

Moin!

Zunächst mal: Das Gerücht, die Alliierten hätten diese oder jene Anlage erst nach dem Krieg gefunden, gibt es fast überall. In den allermeisten Fällen ist das schlicht Quatsch und resultiert eher aus dem verklärten Wunschdenken des einen oder anderen Zeitzeugen als aus der Realität.

Auch daß es darüber keine Unterlagen gibt, halte ich schlicht für ein Gerücht bzw. schlechte Recherche. Die Luftmunitionsanstalt 1/XIII Breitengüßbach lagerte ein recht breites "Sortiment" an Munition, so viel geben ja schon meine Unterlagen her - und ich habe da aufgrund der geogr. weit entfernten Lage kaum etwas drüber ...

Eigene Loks besassen übrigens die meisten Munitionsanstalten ...

Ich würde es dann mal beim Militärarchiv in Freiburg probieren, da liegt garantiert einiges dazu.

Mike

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Re: MUNA Breitengüßbach

Beitrag von Gravedigger » 08.11.2004 13:31

Moin,
bobo hat geschrieben:Heute befinden sich unter den Verwaltungs- und Kamaradschaftshäuser 30 Atombunker
das würde ich für ein Gerücht halten, so groß ist der Verwaltungsteil in Breitengüßbach ja nicht, das da 30 Atombunker drunter passen würden.

CU Markus
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bobo

doch

Beitrag von bobo » 08.11.2004 16:25

lt. Ausführungen des Platz-Kommandanten schon. Kann auch nur das erzählen, was er uns erzählt hatte.

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Beitrag von MikeG » 08.11.2004 17:40

> Kann auch nur das erzählen, was er uns erzählt hatte.

Das bezweifelt ja auch keiner - nur eben was er erzählt hat. Außerdem kommt durch "Mund zu Mund zu Mund zu Mund - Effekte" und fehlende Sachkenntnis ja auch leicht mal was Falsches beim Erzählen heraus.

Sollte ich mal raten, was er meinte, dann würde ich auf "Schutzraum für 30 Personen" tippen.

Mike

bobo

Interesse

Beitrag von bobo » 08.11.2004 18:14

Lieber würde mich aber was über die Zeit zwischen 1935/45 zu dieser Muna interessieren.

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 08.11.2004 21:06

Auf der Liste der Verdachtstandsstandorte über gefährliche Rüstungsaltlasten der Bearbeitungspriorität 1 in Bayern ist Breitengüßbach nicht aufgeführt. Schon mal etwas Gutes. Immerhin sind hier 82 Standorte in Bayern aufgeführt.
Es gibt aber Informationen über Breitengüßbach, habe diese auch vor ca 2 Jahren mal gelesen, aber bloß wo?

Zu den Bw-Loks gibt es hier einen interessanten Link:

www.bundeswehrloks.de/news.php

Björn
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Beitrag von Björn » 08.11.2004 21:16

Seas!

Die Luftmuna "bediente" in erster Linie den Fliegerhorst in Bamberg. Nach dem Krieg wurde das Areal zunächst vom BGS und der BGP als Ausbildungsplatz genutzt. Anschließend hielt hier deutsche und amerikanische Munition Einzug. Wie bereits geschrieben, wird das Munitionsdepot zum 31.12.2004 aufgelöst.

Kleine Anmerkung am Rande: nach der Bw-Reform soll es in ganz Bayern kein einziges Munitionsdepot mehr geben.....

bobo

Bezug

Beitrag von bobo » 08.11.2004 21:30

Die Luftmuna "bediente" in erster Linie den Fliegerhorst in Bamberg.
Aus welcher Quelle stammte diese Aussage?

Munamann
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Beitrag von Munamann » 11.11.2004 15:19

Luftmuna 1/XIII Breitengrüßbach, 7 km N Bamberg, Infanterie-, Bordwaffen-, Abwurf-, Leucht-u. Signalmunition; Quelle: BA- MA Freiburg RL 2 III/419- Freiburg könnte sich tatsächlich lohnen!
Ist die noch weitgehend erhalten?- Würde mich stark interessieren, da "meine" Entsprechung komplett zerstört wurde.
Gruß
Munamann
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