Melibokus-Donnersberg-Erbeskopf

Militär nach 1945 - FlaRak, CRC, CRP, SOC & Co, TMLD etc.
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Der Andreas

Beitrag von Der Andreas » 20.08.2004 23:07

Der Melibocus ist ein kleiner Hügel
nanana,

aus der rheinebene betrachtet wird der melibocus mit seinen 517 metern schon recht stattlich. 8)

ladykracher
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Melibocus

Beitrag von ladykracher » 21.08.2004 16:38

Hi!

@ Der Andreas

Stimmt natürlich. Vom Rheinland aus gesehen ist das ein "Riesending", aber vom Sauerland her, speziell vom Kahlen Asten http://www.astenturm.de/starts.htm, "da wo ich wech von bin", ist das eher ein kleinerer Kandidat. :mrgreen:

Ich habe ja auch nur den Text zitiert...


Mein Vater war dort 1971 per Luftwaffe stationiert. Ich habe keine genauen Informationen, was er da gemacht hat. er erzählte mir von Wettermeldungen einmal pro Tag zur "Luftlage"? Bei meinem letzten Besuch war das kleine Anwesen mit abgesetztem Shelter unter Verwaltung des Nachschubbattallions Lippstadt.
Das war übrigens der einzige Ort im Sauerland mit DDR - Fernsehen!!! 8)

MFG
Philipp
Zuletzt geändert von ladykracher am 21.08.2004 16:50, insgesamt 1-mal geändert.

ladykracher
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Melibocus

Beitrag von ladykracher » 21.08.2004 16:48

Hi!

Nachtrag:
Mein Vater war Nörvenich unterstellt (Fernmelder). Nachforschungen sind insofern schwierig, da sich mein Vater getrennt hat und ich noch keinen guten Kontakt wieder aufbauen konnte.

Falls etwas unter "Suche im Forum" steht Asche auf mein Haupt!!! :lol:

MFG Philipp

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 26.10.2004 23:05

Etwas zu Melibucus:
Bei uns gibt es zur Zeit eine Praktikantin, sie hat u. a. den Studiengang "Islamismus", gerade richtig für unsere Gruppe European Security & Defence Analysis Group und sie kommt aus Zwingenberg, wo der Melibucus der Hausberg ist und sie wohnt jetzt in Geretsried (Rüstungsaltlasten = 2 große Rüstungsbetriebe mit über 300 Bunker aus dem WK II - siehe auch Threads hier) und sie hat sehr viel "Grips" und das "Schlimmste", sie ist auch noch sehr, sehr hübsch.
Aber, äh, zurück zum Melibocus, die Enheimischen, also die Zwingenberger, kennen diesen Berg aber eher unter den Namen "Malschen". Unter Melibocus soll der Berg gar nicht so bekannt sein. Mehr über diesen Berg gibt es hoffentlich demnächst hier.
10 Km Luftlinie vom Melibucus/Malschen gibt es einen Radarturm und eine Richtfunkrelaisstation der Bundeswehr. Ich gehe daher mal davon aus, dass diese Gegend strategisch Wichtig für den Funkverkehr war und noch ist.

JOJOS
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Beitrag von JOJOS » 27.10.2004 13:11

Hallo ,

nachdem ich hier schon eine Weile in den Themen mitlese muss ich hier doch auch mal was schreiben.
Also der Melibocus ist nicht weit von mir weg ,kann von zu Hause aus drauf schauen. Also meisten hoert man dien Namen Melibocus je naher man aber an den Berg rankommt desto oefter den Namen Malchen. Es gibt auch ca. 8km weiter einen Ort namens Malchen.

Frueher (1. Irak Krieg) war eigentlich das letzte mal wo ich jemanden von der Army da oben sah. Nachts ist alles beleuchtet die Barraken sind zum Teil nicht mehr bewohnbar. Neben dem grossen Hauptturm gibt es noch den kleinen Aussichtsturm (wunderbarer Blick) auf den auch Relais fuer Feuerw. und Pol. installiert sind. Auf dem grossen zusaetzlich noch Amateuerrelais. Am Wochenende herrscht da oben Reger Publikums Verkehr da viele Mountainbiker da sind und auch noch fuer Drachenflieger eine Schanze da ist.

Gruss Joerg

JOJOS
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Beitrag von JOJOS » 27.10.2004 13:59

Hallo ,

hab noch was zur Namensgebung vom Melibocus gefunden (Auszug):

zum 517 m hohen Malchen oder Melibokus (so nannte der griechische Philosoph Ptolemäus im 2. Jahrhundert das Gebirge, deutsche Gelehrte übertrugen den Namen auf den höchsten Berg der Bergstraße)

Gruss Joerg

Gast

Beitrag von Gast » 27.10.2004 17:02

Malchen ist richtiger denn Malschen. Ferner liegt benachbart auch das recht große Areal der Frankenstein-Kaserne (ich weiß gar nicht, ob da überhaupt noch jemand ist); der Frankenstein selbst soll auch nicht mehr ganz im Ursprungszustand sein. :holy:

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Beitrag von HW (†) » 27.10.2004 18:06

Zum Malschen oder auch Melibokus:

Geologisch ist das Malschen/Melibokusmassiv nur das Reststück eines viel größeren Granitblocks, dessen Hauptteil in den Rheintalgraben abgesunken ist.
Es ist die höchste Erhebung an der Bergstraße und das zuletzt entstandene Gebilde bei der Gebirgsbildung vor 200 Millionen Jahren.

Wie kam es zu den Namen?
Als Bezeichnungen sind überliefert: Malscus, Spitzberg, Malberg, Malschen, Melibokus.
Erstmal urkundlich erwähnt wurde der Berg als Malscus am 12. Mai 1012. Kaiser Heinrich II. bestätigte die Schenkung des Odenwälder Wildbanns an das Kloster Lorsch. Die Grenze dieses Forstes wurde wie folgt beschrieben (Übersetzung): Der Bann beginnt im Ort Getwinc (Zwingenberg). Seine Grenze verläuft von da ab zum Berge Malscus, dann zum Velisberg (Felsberg).
1605 findet man in einer hessischen Chronik: Melibocus, so noch anheut von den inwohnern der Malcheberg genent. Unter Zwingenberg steht zu lesen: ...der hohe Malchberg, der auch seiner höhe und spitze halber von den inwohnern der Spitzberg genent wird.....
Die häufigste Bezeichnung dagegen ist Malschen. Sie taucht neben 1012, um 1150 als Malscen, 1347 als Malschen und 1357 als Malschenstein auf. Seltener wird die Bezeichnung nur mit ch geschrieben, meistens mit sch.
Der Name Melibokus für den Malschen geht auf die Humanisten zurück. Vermutlich war es Beatus Rhenanus (1485 - 1547), der den Namen Melibokus einführte. Eigentlich war mit dem Namen Melibokus der Harz gemeint, den der altgriechische Astronom und Geograph Ptolemaios so genannt hatte. der Irrtum der Gelehrten schleppte sich durch Jahrhunderte, ihre Autorität siegte und es fand ein falscher Name Eingang, der bezeichnenderweise einen fremdartigen Klang hatte. Der Irrtum wurde später eingesehen, aber der Versuch eine Änderung herbeizuführen, hatte bis heute keine Wirkung gehabt. Auf amtlichen Kartenblättern steht daher Malschen und in Klammern Melibokus.

Zeitweise trug der Berg auch den Namen Cattimelibocus, weil latinisierte Poeten die Meinung vertraten, der Berg habe seinen Namen von den Chatten (Vorfahren der Hessen), aber es wurde 1783 bewiesen, dass die Chatten niemals südlich des Mains oder gar in die Gegend des Malschen gewohnt haben.

Was bedeutet nun das Wort Malschen? Hier streiten sich die Gelehrten, die einen wollen es von malsc = hochragend ableiten, die anderen denken an das Wort Mal. Man vermutete, dass oben auf dem Gipfel ein tumulus, ein Steinmal war um den Grenzverlauf zu markieren. Ein Grenzstein auf der Bergspitze ist für das Jahr 1572 bezeugt. Es war ein Dreimärker und trug neben der Jahreszahl auf den drei Seiten dieBuchstaben AL = Alsbach, AV = Auerbach und BE = Bensheim.

Ein sehr großer Turm wurde 1772 auf dem Malschen erbaut, der 1945 von deutschen Truppen gesprengt wurde.

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 27.10.2004 18:38

Moin HW,

sehr interessante Informationen,die Du da zusammengetragen hast. :thumbup:

Wenn ich lese:
Ein sehr großer Turm wurde 1772 auf dem Malschen erbaut, der 1945 von deutschen Truppen gesprengt wurde.
frage ich mich, ob der Berg und mitunter ebenso der ehemalige Turm auch schon im WK II militärisch genutzt wurden.
Die interessante Lage ist sicherlich nicht erst zu Zeiten des Kalten Krieges genutzt worden.

Kann jemand mal die bitte Koordinaten mitteilen?
Vielleicht befand sich auf dem Gipfel ja früher mal irgendwas Funktechnisches... ;)

Grüße, Eric

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Beitrag von JOJOS » 27.10.2004 21:28

Schemen hat geschrieben:Malchen ist richtiger denn Malschen. Ferner liegt benachbart auch das recht große Areal der Frankenstein-Kaserne (ich weiß gar nicht, ob da überhaupt noch jemand ist); der Frankenstein selbst soll auch nicht mehr ganz im Ursprungszustand sein. :holy:
Hallo ,

ja das ist noch ein bischen was aber nicht mehr viel , die Heeresschule gibt es da soweit ich weiss nicht mehr. Mehr und mehr wird das Gelände an öffentliche Firmen vergeben. Nur wie meinst du das mit dem Frankstein der hat oder hatte doch gar keine Militätische bedeutung oder ?

Gruss Joerg

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