FFA Breisach

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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Rick (†)

FFA Breisach

Beitrag von Rick (†) » 04.07.2004 18:24

FFA Breisach bestand im wesentlichen aus dem innerstädtischen Quartier Vauban, einem Pionierübungsplatz am Rhein nördlich von Breisach sowie einem Tanklager östlich der Stadt.

Für einen guten Teil der Informationen danke ich dem Stadtarchiv Breisach, das mir den vergriffenen Text Französisches Militär in Breisach von Fritz Schanno, Breisach 1997, zur Verfügung stellte.

Dann zwei Links zur Konversion
der Vauban-Kaserne http://www.vauban.de/forum/thema.php?topic=930
sowie der Tankanlage http://www.google.de/search?q=cache:bQP ... sach&hl=de.

Schließlich noch ein Leckerli: Was so alles den Rhein überquerte - und in welche Richtung...
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Clancy Wiggum
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Beitrag von Clancy Wiggum » 12.07.2004 10:55

Hallo!

Leider nochmal off-topic, aber ein guter Link zur 280mm Canon:

http://www.vce.com/grable.html

Videos anschauen!

Grüße, Björn

CliffMcLane
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Breisach / "atomic cannon"

Beitrag von CliffMcLane » 20.07.2004 02:13

Hallo Rick,

feines „Leckerli“… Auch auf die Gefahr, etwas off topic zu landen, hier noch ein paar Hintergrundinformationen: Die „atomic cannon“ erschien Mitte Oktober 1953 in Deutschland – und war damit die erste nuklearfähige Waffe der U.S. Army überhaupt in Europa. Im Frühling 1955 waren insgesamt sechs Bataillone damit ausgerüstet - wobei die Sollzahl von sechs Guns pro Bn im Widerspruch zu Quellen steht, wonach insgesamt überhaupt nur 20 Kanonen produziert wurden. Das Geschütz mit dem Kaliber 280 mm war ein wahres Monstrum. Es brauchte jeweils eine Zugmaschine vorne und hinten und wog insgesamt 85 Tonnen. Aber wer glaubt, die Amerikaner hätten ihre neue Wunderwaffe in abgelegenen Kasernen versteckt, täuscht sich: Bereits am 23.10.53 wurde das neue Gerät der internationalen Presse präsentiert.

Um ihre Mobilität zu demonstrieren, verbrachte die „atomic cannon“ einen Großteil des Jahres im Feld. Dabei landete sie schon mal im Straßengraben. Und die Herausforderung aller logistischen Herausforderungen lautete natürlich: Rheinübergang (dazu muss man allerdings bedenken, dass ein Rückzug über den Rhein damals eine nicht unwahrscheinliche strategische Variante darstellte). Es wurden extra Schwimmbrücken für das 85-Tonnen-Geschütz konstruiert; auch besondere Fähren sollen dafür vorgesehen gewesen sein. Real sah das dann so aus; hier kann man auch im Detail nachlesen, wie so ein Rheinübergang technisch bewerkstelligt wurde.

Um mal zum Thema „Breisach“ zurückzukommen: Ließe sich mit geballter Recherchekraft nicht etwas mehr über die Passage vom 12.09.54 herausfinden? Zum Beispiel, welche US-Einheit beteiligt war? Man wundert sich ein bisschen, dass die Amerikaner ihre heiligen Kanonen einem französischen Regiment anvertraut haben sollen – eine Erklärung könnte allerdings darin liegen, dass das 10e Rgt de Genie (wie Rick schreibt) eben für die Pontonbrücken zwischen Basel und Kehl zuständig war. Soweit hier bisher bekannt, führte die 9th Inf Div (Standort: Göppingen) vom 07. bis 14.09.54 südlich von Stuttgart die Übung „Autumn Moon“ (inclusive „river crossings“) durch. Am 23.09.54 startete außerdem das NATO-Großmanöver „Indian Summer“. Daneben gab es natürlich jede Menge Manöver auf niedrigerer Ebene. Wer weiß mehr?

Grüße

CML

(na gut, jetzt ist die Reihenfolge etwas vertauscht, aber das macht ja nix.)

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Leif
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Beitrag von Leif » 25.10.2010 22:05

Hallo,

aufgrund des Angebots bei Bundesimmo stieß ich wieder auf dieses Thema. Es wird zur Zeit das von Rick erwähnte Tanklager angeboten. Im Exposée war ein Stück des Flächennutzungsplans (FNP) beigefügt. Hierauf war eine Pipeline verzeichnet, was mich gleich aufmerksam werden ließ.
Man findet die Unterlagen hier: http://www.breisach.de/html/seiten/leis ... eistung=46
Im Erläuterungsbericht steht dies hier:
1.7.4 Pipeline
Im Plangebiet befindet sich die ehemals von den französischen Streitkräften genutzte Pipeline Breisach-Merdingen, welche die Tanklager Breisach, Ihringen und Meringen miteinander verbunden hat. Die Leitung wurde bereits im Jahr 1992 stillgelegt, wurde aber bisher nur in wenigen kurzen Stücken ausgebaut. Das noch in den Grundbüchern eingetragene Leitungsrecht kann bei fachgerechtem Ausbau gelöscht werden. Bei einer Durchtrennung der Leitung ist § 19a WHG zu beachten.
Im Bericht Breisach dies:
[Durch das Gebiet verläuft die ehemals von den frz. Streitkräften genutzte, zwischenzeitlich stillgelegte Pipeline Breisach-Merdingen.]*
Wenn man die FNP-Karten georeferenziert, so ergibt sich folgendes Bild, welches als KMZ beigefüt ist. Wo war denn das Tanklager Breisach? Am Hafen? Geht die Pipeline unter dem Rhein durch? Gibt es noch Pipeline-Marker? Kennt jemand vergleichbare PL-Stücke der französischen Streitkräfte?

Kann mir jemand sagen, wie das eine Gelände genutzt wurde, welches ich als unbekannt markiert habe?

Viele Grüße,
Leif
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Buddelflink
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Beitrag von Buddelflink » 25.10.2010 22:36

Leif hat geschrieben: Kann mir jemand sagen, wie das eine Gelände genutzt wurde, welches ich als unbekannt markiert habe?
Könnte dort die GSVBW 52 liegen- trotz Wassernähe?
Hier wird Merdingen erwähnt.

http://www.vorbei-ev.de/index.php?optio ... iew&id=116

Ist aber nur eine Vermutung.

Mit freundlichen Grüßen
Andreas

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 26.10.2010 12:18

Ja, soweit ich es beurteilen kann, ist es die ehem. GSVBw.

Es gibt aber noch mehr lostplaces in Breisach und Umgebung. Nördlich vom Tanklager am Rhein war ein großes Antennenfeld. Die Gebäude und ein Turm stehen noch.

viewtopic.php?t=14546&highlight=breisach

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