Russischer Kampfstoffilter
Russischer Kampfstoffilter
Hallo, "Freunde" (besser: Experten) des kalten Krieges!
Wir haben da etwas gefunden, von dem wir nicht wissen was es ist, ob wir es bewegen / abtransporteiren / entsorgen können.
Fundort: Rand einer ehemals militärisch (russisch) genutzten Liegenschaft, am Fuß eines Abhanges (oben verläuft ein Weg, von dort aus kann man gut herunterrollen lassen ...)
Die Farbe weist auf militärische Herkunft hin.
Abmessungen siehe Zeichnung.
Die drei Deckel (jeweils an den Stirnseiten und einmal auf der Seite) haben alle einen Durchmesser von ca 18 cm. Insgesamt gibt es zwei verschiedene Deckelformen, die eine in zwei Ausführungen (mit aufgeschweißter Lasche und ohne), zwei Griffe weisen auf eine vorgesehene Handhabung hin
Der Hammer: das Ding ist doppelwandig:
hinter der äußeren Hülle (normales dünnes Stahlblech mit Sicken) sind 2 cm Luft (jedenfalls bei dem einen "Faß", das durchgerostet ist), dahinter wird es massiv. Eine Klopfprobe (ganz vorsichtig) deutet auf eine stärkere Wandung hin, bestimmt über 10 mm. Ca. 5 cm unterhalb des Randes beginnt eine feine Riffelung der inneren Hülle.
Erste Vermutungen unsererseits gehen in Richtung Schutzfilter für Panzer /Schutzräume o.ä., nachdem wir die Spekulation über eine rundum wirkende übergroße Splittermine MON 2500 zunächst hintenangestellt haben.
Irgendwelche Ideen?
Gruß
Robert
Wir haben da etwas gefunden, von dem wir nicht wissen was es ist, ob wir es bewegen / abtransporteiren / entsorgen können.
Fundort: Rand einer ehemals militärisch (russisch) genutzten Liegenschaft, am Fuß eines Abhanges (oben verläuft ein Weg, von dort aus kann man gut herunterrollen lassen ...)
Die Farbe weist auf militärische Herkunft hin.
Abmessungen siehe Zeichnung.
Die drei Deckel (jeweils an den Stirnseiten und einmal auf der Seite) haben alle einen Durchmesser von ca 18 cm. Insgesamt gibt es zwei verschiedene Deckelformen, die eine in zwei Ausführungen (mit aufgeschweißter Lasche und ohne), zwei Griffe weisen auf eine vorgesehene Handhabung hin
Der Hammer: das Ding ist doppelwandig:
hinter der äußeren Hülle (normales dünnes Stahlblech mit Sicken) sind 2 cm Luft (jedenfalls bei dem einen "Faß", das durchgerostet ist), dahinter wird es massiv. Eine Klopfprobe (ganz vorsichtig) deutet auf eine stärkere Wandung hin, bestimmt über 10 mm. Ca. 5 cm unterhalb des Randes beginnt eine feine Riffelung der inneren Hülle.
Erste Vermutungen unsererseits gehen in Richtung Schutzfilter für Panzer /Schutzräume o.ä., nachdem wir die Spekulation über eine rundum wirkende übergroße Splittermine MON 2500 zunächst hintenangestellt haben.
Irgendwelche Ideen?
Gruß
Robert
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Jo, datt isser (sieht jedenfalls genau so aus)MikeG hat geschrieben:Moin!
Hundertprozentig kann ich's nicht sagen, sieht aber sehr nach Filter sowjetischer Herkunft aus. Siehe angehängtes Foto.
Mike
Die ausstattung mit den Anschlüssen oben und unten sowie einmal auf der Seite passen jedenfalls genau zu Deinem Bild. Das einzige, was nicht mehr vorhanden ist, ist die Beschriftung.
So, wenn wir denn schon soweit sind: Hat jemand eine Zeichnung/Beschreibung/sonstige Unterlagen??
Danke schon einma
Gruß
Bob
W. D. Moskalow / W. P. Sinizin / A. S. Tertitschni
Lehrbuch über den Luftschutz
2. überarbeitete Auflage
Verlag des Ministeriums des Innern, Berlin-Wilhelmsruh
Erstauflage 1956 in Moskau
Seite 74 f.
"Ein verbreiteter Kampfstoff-Filter ist der „FP-100" mit einer Leistung von 100 m3/h (siehe Abbildung 32). In Schutzräumen mit einer Kapazität bis zu 150 Personen werden zur Luftzuführung genormte Belüftungsanlagen benutzt (siehe Abbildung 33) mit einer Leistung von 100 bis 300 m3/h, je nach Anzahl der angeschlossenen Filter. Die von den Giftstoffen gereinigte Luft bläst man durch Ventilatoren in die Räume. Die luftdicht schließenden Ventile werden angebracht, um ein Umschalten der Belüftungsanlage von einem System auf das andere zu ermöglichen. Sie werden so angeordnet, daß die Luft unter Umgehung des Kampfstoff-Filters über ein Umgehungsrohr in den Schutzraum geblasen wird. Bei Gefahr wird die Luft über die Kampfstoff-Filter eingeblasen.
Die Ventilatoren, die in den Belüftungsanlagen angewendet werden, haben Motor- und Handbetrieb. Durch den Handbetrieb wird die Luftzuführung auch bei Stromausfall ermöglicht, und sollte er fehlen, ist ein Notstromgerät als Energiequelle vorzusehen"
Etwas besseres habe ich leider nicht
Viele Grüße,
Leif
Lehrbuch über den Luftschutz
2. überarbeitete Auflage
Verlag des Ministeriums des Innern, Berlin-Wilhelmsruh
Erstauflage 1956 in Moskau
Seite 74 f.
"Ein verbreiteter Kampfstoff-Filter ist der „FP-100" mit einer Leistung von 100 m3/h (siehe Abbildung 32). In Schutzräumen mit einer Kapazität bis zu 150 Personen werden zur Luftzuführung genormte Belüftungsanlagen benutzt (siehe Abbildung 33) mit einer Leistung von 100 bis 300 m3/h, je nach Anzahl der angeschlossenen Filter. Die von den Giftstoffen gereinigte Luft bläst man durch Ventilatoren in die Räume. Die luftdicht schließenden Ventile werden angebracht, um ein Umschalten der Belüftungsanlage von einem System auf das andere zu ermöglichen. Sie werden so angeordnet, daß die Luft unter Umgehung des Kampfstoff-Filters über ein Umgehungsrohr in den Schutzraum geblasen wird. Bei Gefahr wird die Luft über die Kampfstoff-Filter eingeblasen.
Die Ventilatoren, die in den Belüftungsanlagen angewendet werden, haben Motor- und Handbetrieb. Durch den Handbetrieb wird die Luftzuführung auch bei Stromausfall ermöglicht, und sollte er fehlen, ist ein Notstromgerät als Energiequelle vorzusehen"
Etwas besseres habe ich leider nicht
Viele Grüße,
Leif
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Es läppert sich, vielen Dank, Mike und Leif!
Jetzt müssen wir nur noch herausbekommen, was denn nun drin ist in den Filtern.
Wenn es denn nur "Filter" sind, wird es wohl Aktivkohle sein. Bedenken bestehen natürlich bei "Regeneratoren", da dort alles mögliche drin sein kann, was zischt und (wenn richtig verdämmt) ggf. auch unplanmäßig knallt.
Gruß Bob
Jetzt müssen wir nur noch herausbekommen, was denn nun drin ist in den Filtern.
Wenn es denn nur "Filter" sind, wird es wohl Aktivkohle sein. Bedenken bestehen natürlich bei "Regeneratoren", da dort alles mögliche drin sein kann, was zischt und (wenn richtig verdämmt) ggf. auch unplanmäßig knallt.
Gruß Bob
martin2 hat geschrieben: Lass' die Finger von den Dingern: Der Regenerator neigt unter bestimmten Umständen zur Explosion.
Martin Ebert
Tja, was sind es denn nun, Filter wie auf dem Bild von Mike sowie in den Unterlagen von Leif zu erkennen, oder Regeneratoren. Die kenne ich eigentlich nur für bestimmte Einsatzfälle, wenn gar keine Luft mehr zur Verfügung steht (z.B. im Panzer, Tauchretter o.ä.), aber für die Schutzraumbelüftung muß doch "bloß" der ABC-Kram rausgefiltert werden.Devon hat geschrieben: Jup... die Teile sind wirklich nicht immer ungefährlich in der Handhabung.
Und die Finger davon lassen können wir nicht, da wir entsorgen sollen.
Mal abwarten, was aus dem Bunkerforum kommt.
Gruß
Bob