Pershing II in Neu Ulm
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Pershing & Co., Teil I
Hallo Kollegen,
hier noch ein paar Ergänzungen zum Thema Pershing. Man kann die Dislozierung i. E. nur verstehen, wenn man sich etwas mit dem Waffensystem vertraut macht (und ein wenig historisch denkt):
Die Pershing 1 als Mittelstreckenrakete der Army war Nachfolgesystem für die ältere Redstone. Diese selbst erschien 58/59 auf dem mitteleuropäischen Kriegsschauplatz und zwar in Wackernheim (40th FA Missile Group) und Neckarsulm (46th FA Missile Group). Ausmusterung zwischen April und Juni 64.
Etwa um diese Zeit Ersatz durch die neue Pershing 1 an den Standorten Schwäbisch Gmünd (4th Bn 41st FA; später 1st Bn 41st FA), Wackernheim (1st Bn 81st FA) und Neckarsulm / Heilbronn (3rd Bn 84th FA). Reichweite jetzt 740 statt bisher nur 400 Kilometer. Nach den hier vorhandenen Unterlagen scheint die Pershing 1 aus technischen Gründen NICHT QRA-fähig gewesen zu sein (man braucht also in Sachen CAS erst gar nicht zu suchen). Diese Funktion wurde damals offenbar von den obsolet werdenden Mace-Marschflugkörpern wahrgenommen bzw. von den Strike-Staffeln der Air Force.
Bis 1971 Umrüstung auf Pershing 1A, jetzt jedoch MIT QRA-Aufgabe. Möglicherweise ist die Vorwärtsverlegung des 1st Bn 81st FA nach Neu-Ulm in diesem Zusammenhang zu sehen (da angesichts der beschränkten Reichweite eine QRA-Bereitschaft weiter hinten wenig Sinn machen dürfte).
Einrichtung von Combat Alert Sites (CAS) in Inneringen, Böttingen (bei Tuttlingen) und Kleingartach. Es handelte sich jeweils um ehemalige Nike-Stellungen, die entweder von den Franzosen im Rahmen ihres Rückzugs aus der NATO frei gemacht oder von den Amerikanern selbst nach Ausdünnung des Nike-Gürtels aufgegeben wurden (man kann hier übrigens schön sehen, wie das Militär bei der Suche nach neuen Stellungen als erstes nach eigenen, nicht mehr genutzten Liegenschaften greift; so auch Mitte der achtziger Jahre bei den neuen Cruise Missiles in Wüschheim/Hasselbach – ebenfalls eine frühere Nike-Stellung).
Es existieren diverse Belege, dass Inneringen, Böttingen und Kleingartach für die Pershing benutzt wurden; dass es zu diesem Zeitpunkt keine WEITEREN Combat Alert Sites gab, lässt sich nur vermuten.
hier noch ein paar Ergänzungen zum Thema Pershing. Man kann die Dislozierung i. E. nur verstehen, wenn man sich etwas mit dem Waffensystem vertraut macht (und ein wenig historisch denkt):
Die Pershing 1 als Mittelstreckenrakete der Army war Nachfolgesystem für die ältere Redstone. Diese selbst erschien 58/59 auf dem mitteleuropäischen Kriegsschauplatz und zwar in Wackernheim (40th FA Missile Group) und Neckarsulm (46th FA Missile Group). Ausmusterung zwischen April und Juni 64.
Etwa um diese Zeit Ersatz durch die neue Pershing 1 an den Standorten Schwäbisch Gmünd (4th Bn 41st FA; später 1st Bn 41st FA), Wackernheim (1st Bn 81st FA) und Neckarsulm / Heilbronn (3rd Bn 84th FA). Reichweite jetzt 740 statt bisher nur 400 Kilometer. Nach den hier vorhandenen Unterlagen scheint die Pershing 1 aus technischen Gründen NICHT QRA-fähig gewesen zu sein (man braucht also in Sachen CAS erst gar nicht zu suchen). Diese Funktion wurde damals offenbar von den obsolet werdenden Mace-Marschflugkörpern wahrgenommen bzw. von den Strike-Staffeln der Air Force.
Bis 1971 Umrüstung auf Pershing 1A, jetzt jedoch MIT QRA-Aufgabe. Möglicherweise ist die Vorwärtsverlegung des 1st Bn 81st FA nach Neu-Ulm in diesem Zusammenhang zu sehen (da angesichts der beschränkten Reichweite eine QRA-Bereitschaft weiter hinten wenig Sinn machen dürfte).
Einrichtung von Combat Alert Sites (CAS) in Inneringen, Böttingen (bei Tuttlingen) und Kleingartach. Es handelte sich jeweils um ehemalige Nike-Stellungen, die entweder von den Franzosen im Rahmen ihres Rückzugs aus der NATO frei gemacht oder von den Amerikanern selbst nach Ausdünnung des Nike-Gürtels aufgegeben wurden (man kann hier übrigens schön sehen, wie das Militär bei der Suche nach neuen Stellungen als erstes nach eigenen, nicht mehr genutzten Liegenschaften greift; so auch Mitte der achtziger Jahre bei den neuen Cruise Missiles in Wüschheim/Hasselbach – ebenfalls eine frühere Nike-Stellung).
Es existieren diverse Belege, dass Inneringen, Böttingen und Kleingartach für die Pershing benutzt wurden; dass es zu diesem Zeitpunkt keine WEITEREN Combat Alert Sites gab, lässt sich nur vermuten.
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Pershing & Co., Teil II
Fortsetzung:
Für die erste Hälfte der siebziger Jahre ergibt sich also folgende Zuordnung: 1st 41st FA: Böttingen, 1st 81st FA: Inneringen, 3rd 84th FA: Kleingartach. Offenbar aber handelte es sich nur um provisorische Standorte. Nachdem um 1975 herum eine neue CAS bei Kettershausen (= Lehmgrube) eingerichtet worden war, zog dort die Neu-Ulmer Einheit ein. Ab Februar 1977 war Fort Redleg auf der Waldheide fertig. Die Pershings aus Schwäbisch Gmünd scheinen zu QRA-Zwecken nun nach Inneringen statt nach Böttingen verlegt zu haben (dazu gibt es bisher aber keine Details).
Nach der Umrüstung auf Pershing II Mitte der achtziger Jahre ist Lehmgrube CAS für Neu-Ulm, Fort Redleg CAS für Neckarsulm / Heilbronn. Mutlangen dient lediglich als Missile Storage Area, d.h. Schwäbisch Gmünd hatte KEINE CAS.
Noch zwei ergänzende Bemerkungen: (1) Nach den hier vorhandenen Kenntnissen existierten KEINE logistischen Überschneidungen zwischen den amerikanischen Pershings und dem Pershing-Komplex der Bundesluftwaffe (mit den Standorten Geilenkirchen / Wegberg-Arsbeck bzw. Landsberg-Lechfeld / Görisried-Bodelsberg). Allerdings kann man hier ganz gut studieren, wie Lehmgrube und Fort Redleg VOR dem neuerlichen Umbau für Pershing-II-Zwecke ausgesehen haben mögen.
(2) Immer wieder auftauchende Gerüchte über Pershing-Gefechtsköpfe in Münster-Dieburg, Gießen oder noch weiter nördlich halte ich – mit Verlaub – für Quatsch. In INF-Zeiten jedenfalls befanden sie sich ausschließlich in Lehmgrube, Fort Redleg, Siegelsbach und Ramstein (zwecks Überholung in den USA).
Grüße
CML
Für die erste Hälfte der siebziger Jahre ergibt sich also folgende Zuordnung: 1st 41st FA: Böttingen, 1st 81st FA: Inneringen, 3rd 84th FA: Kleingartach. Offenbar aber handelte es sich nur um provisorische Standorte. Nachdem um 1975 herum eine neue CAS bei Kettershausen (= Lehmgrube) eingerichtet worden war, zog dort die Neu-Ulmer Einheit ein. Ab Februar 1977 war Fort Redleg auf der Waldheide fertig. Die Pershings aus Schwäbisch Gmünd scheinen zu QRA-Zwecken nun nach Inneringen statt nach Böttingen verlegt zu haben (dazu gibt es bisher aber keine Details).
Nach der Umrüstung auf Pershing II Mitte der achtziger Jahre ist Lehmgrube CAS für Neu-Ulm, Fort Redleg CAS für Neckarsulm / Heilbronn. Mutlangen dient lediglich als Missile Storage Area, d.h. Schwäbisch Gmünd hatte KEINE CAS.
Noch zwei ergänzende Bemerkungen: (1) Nach den hier vorhandenen Kenntnissen existierten KEINE logistischen Überschneidungen zwischen den amerikanischen Pershings und dem Pershing-Komplex der Bundesluftwaffe (mit den Standorten Geilenkirchen / Wegberg-Arsbeck bzw. Landsberg-Lechfeld / Görisried-Bodelsberg). Allerdings kann man hier ganz gut studieren, wie Lehmgrube und Fort Redleg VOR dem neuerlichen Umbau für Pershing-II-Zwecke ausgesehen haben mögen.
(2) Immer wieder auftauchende Gerüchte über Pershing-Gefechtsköpfe in Münster-Dieburg, Gießen oder noch weiter nördlich halte ich – mit Verlaub – für Quatsch. In INF-Zeiten jedenfalls befanden sie sich ausschließlich in Lehmgrube, Fort Redleg, Siegelsbach und Ramstein (zwecks Überholung in den USA).
Grüße
CML
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Re: Pershing & Co., Teil II
Entschuldigt bitte die blöde Frage, aberwas sind QRA-Zwecke?CliffMcLane hat geschrieben:...scheinen zu QRA-Zwecken ...
CU Markus
Zivilisation bedeutet, sich gegenseitig zu helfen von Mensch zu Mensch, von Nation zu Nation. (Henry Dunant)
Re: Pershing & Co., Teil II
QRA = Quick Reaction AlertGravedigger hat geschrieben:Entschuldigt bitte die blöde Frage, aberwas sind QRA-Zwecke?
Interessant ist auch die Webseite 56th Field Artillery Brigade
Das ist korrekt. Die QRA-Fähigkeit wurde erst 1965 vom Department of Defense gefordert, woraufhin von Martin Marietta die Pershing 1A entwickelte....scheint die Pershing 1 aus technischen Gründen NICHT QRA-fähig gewesen zu sein...
CAS Lehmgrube
Hi,
eine schöne Luftaufnahme von der ehemaligen Pershing II-CAS Lehmgrube bei Illertissen gibt es hier:
http://www.schuster-hartinger.de/html/b ... bebau.html
Und hier habe ich noch ein paar eigene Bilder, die ich ca. 1995 aufgenommen habe.
maxxam
eine schöne Luftaufnahme von der ehemaligen Pershing II-CAS Lehmgrube bei Illertissen gibt es hier:
http://www.schuster-hartinger.de/html/b ... bebau.html
Und hier habe ich noch ein paar eigene Bilder, die ich ca. 1995 aufgenommen habe.
maxxam
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Das Lager war soweit ich weiss in Riedheim (bei Leipheim). Es ist aber nicht meht sehr viel davon übrig. Das Wachgebäude ist abgerissen und die 6 Bunker verfüllt.
Hi,
davon habe ich auch noch ein paar Bilder
maxxam
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- Michael aus G
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Hi,
die Bilder erinnern mich an die 2 Bunker in Munlager Leeder (ca.12km südlich Landsberg am Lech). Zu meiner Dienstzeit waren sie von den Amerikanern schon nicht mehr benutzt. Aber ein damaliger Kamerad kann sich noch gut an die Amerikaner dort erinnern. Die Bunker lagen zwar an unserem Munlager dran, waren aber völlig seperat zugänglich. Das Gelände war nicht sehr gross und hatte auch keinen Helipad.
Folgende Fragen hätte ich:
1. Welcher Einheit ist dieser Bereich zuzuordnen?
2. Was wurde hier gelagert?
Ich meine nur die beiden Lagerbunker der Amerikaner.
Danke im voraus.
Michael aus G.
die Bilder erinnern mich an die 2 Bunker in Munlager Leeder (ca.12km südlich Landsberg am Lech). Zu meiner Dienstzeit waren sie von den Amerikanern schon nicht mehr benutzt. Aber ein damaliger Kamerad kann sich noch gut an die Amerikaner dort erinnern. Die Bunker lagen zwar an unserem Munlager dran, waren aber völlig seperat zugänglich. Das Gelände war nicht sehr gross und hatte auch keinen Helipad.
Folgende Fragen hätte ich:
1. Welcher Einheit ist dieser Bereich zuzuordnen?
2. Was wurde hier gelagert?
Ich meine nur die beiden Lagerbunker der Amerikaner.
Danke im voraus.
Michael aus G.
Gib mir genügend Schubkraft und ich bringe dir ein Klavier zu fliegen!
Hi Michael,Michael aus G hat geschrieben: 1. Welcher Einheit ist dieser Bereich zuzuordnen?
2. Was wurde hier gelagert?
Ich meine nur die beiden Lagerbunker der Amerikaner.
Danke im voraus.
Michael aus G.
Zu 1: 24th USAFAD und Artillerieregiment 8 in Landsberg
Zu 2: Atomare Artilleriemuniton (155mm und 203 mm) und Atomminen
Weitere Infos zur Organisation und Aufgabe des 24th USAFAD findest Du hier:
http://www.military.com/HomePage/UnitPa ... 03,00.html
maxxam
hallo an alle da draußen! ich habe hier schon vor "ewigen zeiten" mitgelesen war aber nicht registriert. da ich auch schon nach infos über lehmgrube und pershing das netz durchsucht habe und beide lager selbst schon gesehen habe, möchte ich auch mal meinen senf dazugeben. ich komme aus Legoland-City und wohne praktisch for ort.
zur lehmgrube habe ich gehört daß es einen aufzug für pkw/lkw gegeben haben soll der in einem große unterirdischen raum/halle ging. was ich bis heute noch nicht bestätigen kann(mangels info). ich würde auch meinen daß lehmgrube nur diesen unterirdischen bunker hatte, da ich auf den bildern im netz zur lehmgrube auch keine ausfindig machen konnte.
darum stelle ich hier mal 2 behauptungen auf:
1. der abgebildete bunker von maxxam könnte von riedheim sein(sieht auch so aus).
2. riedheim war unter ständiger amerikanischer fuchtel (59th ordonace btl)und nur der aussenring wurde durch soldaten der BW aus GZ bewacht. zudem großen wachturm in der mitte noch vier kleine(an den ecken des zaunes), 2 zäune, ein sehr breiter kiesstreifen um dem äusseren zaun auf einem der bilder zu sehen, große ir-scheinwerfer jeweils in den ecken des kiesstreifens um diesen auszuleuchten, und schäferhunde(!). sieht zwar nach sonderwaffen wie pershing aus, aber der fliegerhorst leipheim beheimatete bis anfang der 90er auch A-10 erdkampfflugzeuge aus england(siehe avatar), im fliegerhorst aber nur 2 bunker die die gatling-mun (radiaktiv-warnschilder aussen), vorhanden sind. und so riedheim den rest der mun beherbergte da ein anderes zu weit auf der alb ist.
bin auf eure meinung gespannt!!! grüße thommy
zur lehmgrube habe ich gehört daß es einen aufzug für pkw/lkw gegeben haben soll der in einem große unterirdischen raum/halle ging. was ich bis heute noch nicht bestätigen kann(mangels info). ich würde auch meinen daß lehmgrube nur diesen unterirdischen bunker hatte, da ich auf den bildern im netz zur lehmgrube auch keine ausfindig machen konnte.
darum stelle ich hier mal 2 behauptungen auf:
1. der abgebildete bunker von maxxam könnte von riedheim sein(sieht auch so aus).
2. riedheim war unter ständiger amerikanischer fuchtel (59th ordonace btl)und nur der aussenring wurde durch soldaten der BW aus GZ bewacht. zudem großen wachturm in der mitte noch vier kleine(an den ecken des zaunes), 2 zäune, ein sehr breiter kiesstreifen um dem äusseren zaun auf einem der bilder zu sehen, große ir-scheinwerfer jeweils in den ecken des kiesstreifens um diesen auszuleuchten, und schäferhunde(!). sieht zwar nach sonderwaffen wie pershing aus, aber der fliegerhorst leipheim beheimatete bis anfang der 90er auch A-10 erdkampfflugzeuge aus england(siehe avatar), im fliegerhorst aber nur 2 bunker die die gatling-mun (radiaktiv-warnschilder aussen), vorhanden sind. und so riedheim den rest der mun beherbergte da ein anderes zu weit auf der alb ist.
bin auf eure meinung gespannt!!! grüße thommy
Ja, die Bewachung ist im "Schalenprinzip " (2 oder 3, je nachj Lager)projekt1 hat geschrieben:Ein Lager für Ari-Mun mit NATO Unterstellung (die hatten damals an den KFZ XY-Kennzeichen), bewachung im Schalenprinzip US DE und die Anlieferung des MAterials erfolgte nur über Hubschrauber der Amiseclipse hat geschrieben: RIEDHEIM/GÜNZBURG gehörte dem dt. 2. Korps. Dort wurden Murmeln für die Korpsartillerie und Artillerieverbände der unterstellten Divisionen gelagert, weder Pershing I (Luftwaffe/US) noch Pershing II (nur US).
gemacht worde, Belieferung mit Hubschrauber, AAber, die Fahrzeuge hatten normalerweise Y-Nummern und Einheiten, nur die wenigen NATO-Zentraler Fuhrpark-Fahrzeuge hatten ein X und eine meist vierstellige Nummer, kein XY!!
Das war zumindest bei uns in Meyn so (Forum-Suche, bei Interesse)