Anfrage : Objekte im Münchner Norden ?

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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brocken
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Beitrag von brocken » 04.07.2010 20:51

HW hat geschrieben:Zur ehem. Funk-Kaserne an der Domagkstr.: Ich glaube nicht, dass es richtige "Atomschutzbunker" waren. Allein schon wegen der Kosten, schließlich waren hinter jedem der neu erbauten Gebäude 2 Notausstiege und da im westlichen Teil der Kaserne wie auch im östlichen Teil der Kaserne (wird jetzt vom BGS genutzt) mehrere neu erbaute Unterkunftsgebäude sind und alle haben diese Notausstiege. Man sagte mir, diese hießen früher ABC-Schutzräume.
Über einen richtigen Bunker in der Funk-Kaserne ist mir nichts bekannt.
Hallo,
auf dem Gelände befinden sich unter vier Gebäuden Bunker. Die Keller sind jeweils so ausgeführt, dass sie Gasdicht verschlossen werden konnten und hatten mindestens zwei große Schutzbelüftungsanlagen von Piller . Dazu gab es zusätzlich tiefer gelegene Bunker mit Drucktür, Gaschutztür, Sitzbänken, Wasserbevorratung, Schlafplätzen, Regalen, Gewehrhaltern, Bunkerwarts/Offiziersraum, Lüftungsanlage von Piller L 7,5/1,5, etc. Diese waren jeweils für 50 Personen ausgelegt. Bis auf kleine Änderungen waren sie so ausgeführt wie in "der kluge Mann baut tief" S. 114
Im Gebäude 1 war ein zusätzlich 50 Personen Bunker
Gebäude 2 und 3 waren baugleich und hatten jeweils 3 zusätzliche Bunker
Gebäude 4 hatte 2 Bunker (stehen unter wasser) und der geschützte Keller wäre vermutlich als Lazarett genutzt worden.
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derlub
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Beitrag von derlub » 06.07.2010 18:26

Hallo brocken.

Ich vermute mal, dass es sich bei den von Dir besuchten Schutzräumen um einen Standardschutzbau der Bundeswehr handelt. Das müsste dann der sogen. " BW-50 ". Vergleiche auch mal hier die Fotos:
http://www.schutzbauten-stuttgart.de/pa ... serne.html

Grüße,
Christoph

brocken
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Beitrag von brocken » 07.07.2010 18:20

Hallo,
stimmt genau. Bild 02-23 zeigen den einen der 50 Personen Schutzräume so wie ich sie gesehen habe. Technisch scheinen auch fast alle Ausrüstungsgegenstände im gesamten Bunker gleich zu sein. Eben so die Anordnung der einzelnen Baugruppen.
Ein richtiger Dekon. bereich war aber nur in Gebäude 4 vorhanden. In den anderen Gebäuden gab es nur jeweils die einfache Schleuse zwischen gasdichten Keller und den einzelnen Schutzräumen.

"Anderst als im BW 2 sind jedoch in den Stützen zusätzlich Stoßdämpfer eingebaut"
Das fand ich auch sehr bemerkenswert habe ich so auch noch in keinem anderen Schutzraum so gesehen. Sehr interessant, wie die Funktion von Baustützen hier zum Einbau der Betten, Sitzgelegenheiten und Regale übertragen wurde und alles ohne zusätzliche Befestigungstechnik hält.

LG
Marcel

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 09.07.2010 17:45

Die Schutzbauten Bw 50 von den Gebäuden 2 und 3 (Bunker 2 u. 3) sind mir von der Örtlichkeit bekannt. Das sind neue Unterkunftsgebäude erbaut in den 60er Jahren und somit mit den BW-50 ausgebaut worden. Die Notausstiege davon sind ja auch hinter den Gebäuden.
Bunker 1 und 4 sind mir so nicht aufgefallen. Bunker 4 könnte unter dem San-Bereich bzw. Sanitätszentrum (wie es heute genannt wird) gewesen sein. Ich war leider nur 2 Mal in dieser Kaserne und das ist schon einige Jahre her.
Bunker 1 ist vermutlich auch ein Schutzbau für ein Unterkunftsgebäude bzw. ggf. Stabsgebäude.

Wenn ich Zeit habe, schaue ich noch mal zur ehem. Funkkaserne. An den Gebäuden kann man mit Sicherheit noch erkennen, welche Funktion das Gebäude hatte (Unterkunft, Stab, San-Bereich, etc.)

Wobei es am Anfag dieses Threads, so habe ich es in Erinnerung, mehr um einen richtigen Gefechtsstandbunker ging, der dürfte aber in der Funkkaserne in München nicht existiert haben.
Die Schutzbauten BW-50 waren eigentlich zum Schutz der Soldaten in den Gebäuden bei einem Überraschungsangriff bzw. kurz bevorstehendem atomaren Einschlag gedacht. In der Regel hätten die Soldaten in der Spannungszeit, die einem Verteidigungsfall vorausging, in sogenannte Verfügungsräume verlegt. Diese befanden sich weit weg von der Kaserne in Waldgebieten.

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 09.07.2010 19:45

Zu dem Link von Christoph in dem Beitrag vom 06.07.2010 habe ich hier eine Ergänzung:

viewtopic.php?p=130036#130036

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Leif
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Beitrag von Leif » 21.12.2010 10:58

Hallo,

Im Forum http://www.unterirdisch-forum.de wurde auf einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung zu den vorgenannten Liegenschaften hingewiesen:

Tellerminen und Granaten: Die bei Hundebesitzern und Spaziergängern beliebte Fröttmaninger Heide ist wesentlich stärker mit Munitionsresten gespickt als angenommen - für Räumung fehlt Geld.
http://sueddeutsche.de/muenchen/froettm ... -1.1036823

Viele Grüße,
Leif

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Beitrag von Björn » 22.12.2010 08:32

So, wie ich das lese, handelt es sich um den mittlerweile zivilen südlichen Bereich der Fröttmaninger Heide. Auch hier sollte man sich an die Schilder halten. Der Bereich nördlich der A99 wird ja auch weiterhin militärisch durch die Bundeswehr genutzt und Zivilisten haben hier ohnehin nichts zu suchen.

Aber es ist immer dasselbe:
Standortübungsplätze gleichen immer mehr Freizeitarealen und Naherholungsgebieten - hat man hier doch seine Ruhe und kann meistens ökologisch wertvolle Naturflächen genießen. Die Schilder mit "Militärischer Sicherheitsbereich" und "Betreten verboten" werden zwar gelesen, aber letztendlich ignoriert. Wird man dann aber von der Bundeswehr darauf hingewiesen, erntet man nur Unverständnis oder man wird oftmals sogar noch beschimpft. Aber wehe, es passiert wirklich mal etwas, dann wird natürlich gegen den bösen Bund geklagt...

dragon46
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Beitrag von dragon46 » 23.12.2010 23:13

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass sich am Wochenende am StOÜbPl Motorcross-Fahrer und Spaziergänger tummeln. Betreten wird der Übungsplatz wird meistens an der (nur durch eine Schranke gesicherten) Unterführung unter der A99.

Die Feldjäger patroullieren von Zeit zu Zeit auf dem Übungsplatz, können der "zivilen Flut" aber eher weniger Einhalt gebieten.

Diese "Besucher" sind auch sehr schmerzfrei, einfach zwischen einer angetretenen Truppe durchzuwurschteln oder mit dem Motorrad an einer Ausbildungsveranstaltung vorbeischroten, die kennen da nichts...

Schade ansich.

Grüße

dragon46
Nichts ist so beständig wie die Veränderung...

Galumbo

Beitrag von Galumbo » 14.02.2011 10:34

Hallo zusammen,

gerne würde ich die interessanten Plätze des Münchner Nordens erkunden.
Hat ein Ortskundiger Lust, mit mir durch die Heiden zu streifen?

Gruß Heiko

Björn
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Beitrag von Björn » 14.02.2011 11:36

Hallo Heiko,

ließ doch bitte mal die beiden vorherigen Beiträge...
Ein Betreten ist aus den verschiedensten Gründen nicht erwünscht oder sogar verboten!

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