Anfrage : Objekte im Münchner Norden ?

[Björn]

Also, dann will ich mal etwas zum nördlichen Bereich sagen:

die gelbe Umrandung (zumindest die kleinere) ist definitiv ein Munitionslager. Die Bunker kann man ja sehr schön erkennen. Das Lager ist nach wie vor gesichert und wird per Videokameras überwacht. Die größere Fläche direkt nördlich davon ist verfallen. Dort befinden sich zwei große Abstellflächen.

Zu der violett umrandeten Fläche kann ich leider gar nichts sagen.

Die blau umrandete Fläche ganz im Norden diente als "Pionierübungsplatz Land". Die Fläche ist auch nicht umzäunt, das Betreten ist aber dennoch verboten (weil immer noch StoÜbPl). Hier konnten die Pioniere aus München zeigen, was sie in der Pionierschule alles gelernt haben. Außerdem kann man auf dem Luftbild ebenfalls gut erkennen, daß dort etliche Splitterschutzboxen sind. Es gibt hier etliche große Flächen, die auf drei Seiten mit hohen Erdwällen umgeben sind.

Aber nicht zu vergessen: der gesamte nördliche Bereich ist und bleibt auch zukünftig der StoÜbPl von München. Er ist als "Militärischer Sicherheitsbereich" gekennzeichnet und das "Betreten für Unbefugte" ist somit verboten.

[Björn]

Und jetzt noch schnell Anmerkungen zum südlich der A99 gelegenen Platzteil, der aber vor kurzem aufgegeben wurden und nun als Naherholungsgebiet dient.

Die Existenz der Hawk-Stellung ist ja unbestritten. Ungeklärt ist allerdings noch immer, wer die Stellung nutzte. Es spricht einiges für die US Army. Doch auch deutsche und französische Nutzungen sind noch immer nicht ganz ausgeschlossen.

Inmitten des südlichen Bereiches lag außerdem ein Sprengplatz der Pionierschule München.

Das rot umrandete Gelände war eingezäunt. Dort befanden sich einige Gebäude und Baracken. Zuletzt wurde es von der StoV als Gerätelager und Geländebetreuungsstelle genutzt. Die ursprüngliche Nutzung muß aber eine andere gewesen sein. Nur welche?


Zum Schluß noch eine allgemeine Bemerkung:
Die Fröttmaninger Heide wurde schon seit ca. 1850 als Exerzier- und Schießplatz genutzt. Die ursprüngliche Größe des Übungsplatzes in der Fröttmaninger Heide war bis in die 1970er Jahre noch wesentlich größer. Durch den Bau des Autobahnrings rund um München, die A99, wurde der Übungsplatz in einen Nord- und einen Südteil getrennt. Es gab zudem einen weiteren Platzteil im Westen (sog. Panzerwiese) und auch der südliche Teil erstreckte sich ursprünglich bis hin zur Bayernkaserne. Dort, wo jetzt ein neues Baugebiet entstanden ist, lagen früher die vielen Schießbahnen der alten Standortschießanlage. Nördlich von Garching-Hochbrück gab es zudem einen weiteren StoÜbPl (= ehem. Bordwaffenschießplatz) und auch die StoMunNdlg von München lag hier. Noch bis Mitte der 1980er Jahre gab es Planungen der Bundeswehr, diesen Bereich zu vergrößeren und mit dem StoÜbPl in der Fröttmaninger Heide zusammen zu legen. Unweit davon gab es an der Isar bei Ismaning außerdem noch den "Pionierübungsplatz Wasser". Hätte man alle Pläne verwirklichen können, wäre im Norden Münchens der größte Standortübungsplatz Deutschlands entstanden!

[Luftdragoner]

Da ich in den letzten Monaten wiederholt dazu recherchiert habe, kann ich die Darstellung von Björn nur bestätigen. Nicht ganz klar ist mir nach wie vor, ob der Standortübungsplatz "München-Nord", d.h. der für den Ausbau vorgesehene Teil bei Garching, nur auf dem Papier bestand oder in den 80iger Jahren tatsächlich in Nutzung war. Ich habe eher den Eindruck, das Gelände wurde nur sporadisch genutzt.

Wenn ich richtig liege, bestanden in/um München folgende Übungsplätze:

Standortübungsplatz MÜNCHEN - Fröttmaninger Heide
Pionierübungsplatz (Land) FREIMANN
Pionierübungsplatz (Wasser) ISARAU - Ismaning
Pionierübungsplatz (Wasser) LEHEL
Spezialpionierübungsplatz KRAILLING - Kreuzlinger Forst

[HW (†)]

Auf einer alten Topo-Karte von 1993 habe ich noch einen umfriedeten kleinen Bereich westlich der FlaRak-Stellung gefunden. Nutzung nicht bekannt.

[HW (†)]

Hier wurde gebaggert bzw. der Klappspaten ausgepackt. Das hat mir auch noch ein ehem. Ausbilder von der Pi-Schule bestätigt.
Er bestätigte auch, dass es ein Betriebstofflager auf der Fröttmaninger gegeben hat, aber wo? Er kann sich nicht mehr so genau erinnern, da es in den 70er Jahren war.

[HW (†)]

Und hier ist der von Björn angesprochene Bereich mit den "Schuppen" der Standortverwaltung.
Von einem ehem. Feldjäger kam die Aussage, dass hier früher die Amerikaner ein Lager hatten.

Ich habe 2 verschiedene Topo-Karten, hier ist der Verlauf der Umfriedung unterschiedlich, bei der einen Karte ist "oben" noch ein weiterer Zaunverlauf.

[Björn]

Wenn ich richtig liege, bestanden in/um München folgende Übungsplätze:

Standortübungsplatz MÜNCHEN - Fröttmaninger Heide
Pionierübungsplatz (Land) FREIMANN
Pionierübungsplatz (Wasser) ISARAU - Ismaning
Pionierübungsplatz (Wasser) LEHEL
Spezialpionierübungsplatz KRAILLING - Kreuzlinger Forst

Hallo [Luftdragoner möchte nicht, dass jemand seinen Vornamen kennt],

ja, so war es.
Allerdings wurde die Fröttmaninger Heide meines Wissens nicht zwischen normalem und Pionierübungsplatz unterschieden und auch die Bezeichnungen waren etwas anders. Ich würde es so sagen:

Standortübungsplatz München - Fröttmaninger Heide
Pionierübungsplatz Wasser Isarau - Ismaning
Pionierübungsplatz Wasser Ifflandstraße
Pionierübungsplatz Land - Krailling

Und dann eben noch das Übungsgelände im Norden von Hochbrück. Aber da bin ich selbst noch am rätseln, ob das jemals ein offizieller Standortübungsplatz war. Meines Wissens ja, aber Belege fehlen mir.

Schönen Gruß

[Björn]

Er bestätigte auch, dass es ein Betriebstofflager auf der Fröttmaninger gegeben hat, aber wo? Er kann sich nicht mehr so genau erinnern, da es in den 70er Jahren war.

Das muss an der Stelle gewesen sein, wo sich später der Bereich für die Pionierausbildung befand. Dort, wo ich zuvor von Splitterschutzboxen und U-förmigen Erdwällen gesprochen habe. Dort wurden Kanister im Freien gelagert. Auf ganz alten Karten kann man erkennen, daß der dortige Bereich früher einmal umzäunt war (in den 1960er Jahren).

[Luftdragoner]

Allerdings wurde die Fröttmaninger Heide meines Wissens nicht zwischen normalem und Pionierübungsplatz unterschieden und auch die Bezeichnungen waren etwas anders. Ich würde es so sagen:

Standortübungsplatz München - Fröttmaninger Heide
Pionierübungsplatz Wasser Isarau - Ismaning
Pionierübungsplatz Wasser Ifflandstraße
Pionierübungsplatz Land - Krailling

Und dann eben noch das Übungsgelände im Norden von Hochbrück. Aber da bin ich selbst noch am rätseln, ob das jemals ein offizieller Standortübungsplatz war. Meines Wissens ja, aber Belege fehlen mir.

Die offizielle Liegenschaftsbezeichnung der Bundeswehr für Krailling lautete auf Spezialpionierübungsplatz, nicht auf Pionierübungsplatz Land.

Die offizielle Liegenschaftsbezeichnung für Lehel / Ifflandstraße lautete auf Pionierübungsplatz Wasser MÜNCHEN. Ob es auch einen eigens ausgewiesenen PiÜbPl Land (= Freimann) gab, konnte ich noch nicht rausfinden. Aber es ist gut möglich, dass es einfach nur ein Teil des StOÜbPl war.

Übrigens ist mir in München eine Kuriosität aufgefallen: Es gab dort die einzige Standortarrestanstalt der Bundeswehr. Hat jemand eine Idee, wo die war und warum es nur diese eine gab?

[Björn]

Übrigens ist mir in München eine Kuriosität aufgefallen: Es gab dort die einzige Standortarrestanstalt der Bundeswehr. Hat jemand eine Idee, wo die war und warum es nur diese eine gab?

Weil in München u. a. die Bundeswehrdisziplinaranwaltschaft ihren Sitz hatte.