K5 "gefunden"?

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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ranki

K5 "gefunden"?

Beitrag von ranki » 05.09.2003 10:24

hallo erstmal.
leider habe ich zu diesem thema nichts bei der sufu gefunden. es geht um die K5 die hier http://www.geschichtsspuren.de/index.html?/batterietodt erwähnt wird. unter dem bild steht folgendes:
....Es wurde in 1999 bei einer französiche Artillerie-Stellung gefunden.....
jetzt rätsel ich darüber wie kann man so ein geschütz den finden bzw wieso wurde das nicht schon viel früher gefunden?
ich hoffe ihr könnt mir weiter helfen.

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Beitrag von Deichgraf (†) » 05.09.2003 11:10

Ich vermute, daß erst 1999 "offizielle Stellen" das Geschütz "offiziell" fanden. Gut möglich, daß es bis dahin in einer alten Stollenanlage stand, sehr zur Freude von "inoffiziellen Kreisen".
Aber warum fragst Du nicht einfach den Autor des Beitrages. Ganz am Ende des Beitrags steht seine E-Mail Anschrift.
Oder weiß Michel was?
Bis dann
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Beitrag von Tunnelratte » 20.11.2003 20:24

Hallo auch,
bin vor Jahren mal dagewesen, ich meine, der Besitzer hat das Teil aus den USA bekommen, hat er damals erzählt. Definitiv nicht aus einer alten Stollenanlage. In irgendeiner Ausgabe der DAWA-Nachrichten könnte was gestanden haben. Mal seh'n, vielleicht finde ich was...
Grüße, Jörn

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Beitrag von Red Baron » 21.11.2003 08:26

Das Geschütz ist definitiv nicht 1999 irgendwo gefunden worden, sondern stand schon 1999 bei der Batterie Todet. Wenn ich mich richtig erinnere, kam das Geschütz Anfang der 90er Jahre dort hin. Woher weiss ich nicht mehr. Jedenfalls gab es um das Geschütz einen Wettbewerb zwischen dem jetzigen Besitzer der Batterie Todt und der Wehrtechnischen Studiensammlung in Koblenz, denn das Geschütz konnte man kaufen. Da die WTS nicht genug Geld für den Ankauf besaß und der Todt-Besitzer mehr bieten konnte, ging das Geschütz zur Batterie Todt. Dort rostet und gammelt das gute Stück im freien vor sich hin. Es wäre sicherlich besser in Koblenz aufgehoben, zumal es dann durch einen Instandsetzungsbetrieb der Bundeswehr perfekt konserviert worden wäre.

Gruss

Andreas

Gast

Beitrag von Gast » 21.11.2003 09:24

H@llo,

nach meinen Informationen stand das Geschütz bei der französischen Firma Schneider-Creuzot (hoffentlich richtig geschrieben). Diese bau(te) ja schon lange Zeit Geschütze (aber natürlich nicht die K5)

Ob diese Firma heute noch so heisst, weiss ich nicht. Allerdings kann ich den von Red Baron geschilderten "Wettbewerb" aus meiner Sicht bestätigen.

Greetinx

bunkerratte

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Beitrag von Red Baron » 25.11.2003 07:30

Hallo,

ich habe bei mir wie wild gesucht und den Bericht gefunden: die Geschichte der 28cm-K5 (E) ist 1993 im Heft der Waffen Revue Nr. 89 erschienen. Ich gebe hier eine kurze Zusammenfassung des Artikels wieder.
Das Geschütz stand seit 1980 neben einer Geschützhalle der staatlichen Artilleriewerkstatt der Fa. GIAT in Tarbes in Südfrankreich. Erstaunlich ist die Tatsache, dass man nicht mehr nachvollziehen konnte woher das Geschütz stammte bzw. wie es dorthin gekommen war. Wahrscheinlich ist, dass es sich um eines der Geschütze der E-Battr. 749 handelt, die 1944 im August von den Amerikaner im Rhonetal bei Montelimar erbeutet wurden. Nach „Entdeckung“ des Geschützes begann ein Wettkampf verschiedener Museen um das gute Stück. Schließlich ist es weltweit das zweite Exemplar; das andere wurde von US-Truppen in Italien bei Anzio erbeutet und steht heute auf dem Gelände von Aberdeen Proving Ground USA.
Es bewarben sich der Besitzer der Batterie Todt Monsieur Davies, die WTS in Koblenz und das frz. Artillerie-Museum in Draguigan um das Geschütz. Mit Hilfe eines Politikers gewann Monsieur Davies diesen Wettbewerb, der im Herbst 1991 das Geschütz als Leihgabe für sein Museum überlassen bekam. Er bekam die Auflage das Geschütz zu restaurieren und für seinen Unterhalt zu sorgen. Der Ausschlag für diese Entscheidung war die Einzigartigkeit des Geschützes, das man nicht ausser Landes geben wollte und die erhofften touristischen Impulse für die Gegend. Im Juli 1992 konnte das Geschütz schließlich in Audinghen aufgestellt werden.
Das wars. Bild vom Geschütz von 2002.

Gruss

Andreas
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