Funkanlage J 13 Rehkopf

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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zulufox
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Funkanlage J 13 Rehkopf

Beitrag von zulufox » 14.06.2014 20:36

Hallo Freunde,

wie schon bei anderen Beiträgen geschrieben, war ich vor einigen Tagen im Bundesarchiv/Militärarchiv in Freiburg. Dort habe ich mir auch den Luftgauatlas Luftgaukommando XII Wiesbaden angesehen und einige Informationen herausgezogen.
Unter anderem fiel mir auch die Einzeichnung eine LnAnlage mit der Bezeichnung J 13 Rehkopf bei Roßdorf auf. Diese Anlage taucht in dem Verzeichnis der baulichen Anlagen Luftgaukommando XII/XIII Wiesbaden aus dem Jahr 1943 nicht mehr auf.

Ich habe dann heute das etwas kühlere Wetter genutzt, um dort eine erste Erkundung durchzuführen und habe dabei einige Reste gefunden, die stark auf eine Funksende- oder Funkempfangsanlage hindeuten. Die Bilder der Funde habe ich angefügt.

MfG
Zf :holy:
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Beitrag von SES (†) » 14.06.2014 22:24

Hi ZF,
You have of course checked Trenkle for any reference to such a system.
Personally I have never come across it before.
It is evident, that it was dismantled in an orderly fashion even the nuts were put back on the bolts and there is no signs of explosions.
mfg
SES

BjörnT
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Beitrag von BjörnT » 14.06.2014 23:13

Es ist mir schon öfter an verschiedensten Überbleibseln aufgefallen: Hauptsache die Muttern sind noch auf den Gewinden :mrgreen:

Mit etwas WD-40 bekommt man die auch wieder los.....




Björn :lol:
Die Handgranate stellt erst eine Gefahr dar, wenn sie dick wird und Risse bekommt!

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Beitrag von nordfriese » 15.06.2014 22:41

Moin zf!

Abteilung "J" beinhaltet in der Regel Funksendezentralen, Funksendestellen, aber
auch Richtfunkanlagen.

Könnte es sich um den Standort des späteren Richtfunkknotens Darmstadt handeln,
der im Hoffmann erwähnt wird? Die im Hoffmann abgeduckte Karte ist zwar vom
Mai/April 45, aber es könnte ja sein, dass der Standort aufgegeben und zu Kriegs-
ende als Rifu-Knotenpunkt wieder "reaktiviert" wurde (Distanz Darmstadt - Rehkopf
etwa 7 km) oder kennt jemand den ehemaligen Standort des Rifu-Knotenpunktes
Darmstadt?

Bei Hoffmann taucht auf der Karte z.B. Montabaur (?) als Rifu-Stelle auf, aber die
Stellung wird wohl die bei Niederelbert gewesen sein (Verzeichnis bauliche Anlagen
von '43), in der Nähe der Funkmessstellung "Elster" (Distanz Montabaur - Nieder-
elbert etwa 4 km). So genau nahm es KOH wohl teilweise nicht mit den Standorten...

Eine kleine Platte mit zwei diagonal eingelassenen Bolzen habe ich schon einmal
bei den österreichen Kollegen im "Unterirdisch-Forum" gesehen. Sie diente auf dem
Ostrong/Gr. Peilstein (Umsetzer auf der Rifu-Linie Salzburg - Wien) als einer von
vier Sockeln des Rifu-Turmes.

Abschliessende Frage: Von wann war der Atlas, den du eingesehen hast?

Gruss aus NF!
Rolf
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Beitrag von petzolde » 15.06.2014 22:52

Zur gugelörs-Karte mit den eingezeichneten Fundstellen:

Um die Symmetrie herzustellen, fehlt beim "Mastfundament" die Gegenposition zu A1 (d.h. links vom Mastfundament) ??
Zum "kleinen Mastfundament" fehlen noch 2 oder 3 Ankerpunkte ?

gruß EP

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Beitrag von zulufox » 16.06.2014 09:42

Hallo Rolf,

es war folgende Archivalie:

BA/MA RL 6/8 Luftwaffenatlas Luftgaukommando XII Wiesbaden herausgegeben vom Luftgaukommando XII Baugruppe Vermessungsabteilung Wiesbaden November 1940 :-)

@petzolde:

Wie schon geschrieben: Das ganze war eine ERSTE Erkundung. Ich wollte zunächst mal sehen, ob da überhaupt noch etwas zu finden ist. Und bei dem teilweise 50 cm hoch aufragenden Grasbewuchs des weitläufigen Geländes bin ich da wegen der akuten Zeckengefahr nicht weiter hineingedrungen.

Jetzt gehen die Nachforschungen natürlich erst richtig los. Mal schauen, was mir die Gemeindeverwaltung so alles erzählen kann/will. Und Luftaufnahmen vom entsprechenden Gelände werde ich mir natürlich auch anschauen :-)

Das bei http://greif.uni-greifswald.de/geogreif ... coll_id=72 eingestellte Messtischblatt 6118/1 aus dem Jahr 1941 hat leider eine zu kleine Auflösung, um dort viel zu erkennen. Es befindet sich aber wahrscheinlich ein umzäuntes Gelände mit mehreren Gebäuden in diesem Bereich.

Soweit im Moment.

MfG
Zf :holy:
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Beitrag von Cremer » 16.06.2014 20:24

@Rolf,
Montabaur, wird wohl der "Köppel" als Relaisfunkstandort gemeint sein, wir (Innenministerium Rheinland Pfalz) haben da heute noch Relaisfunkstellen.
MfG Euer Fernmelder
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Beitrag von zulufox » 16.06.2014 20:40

Hallo Freunde,

zurück zur Funkstelle auf dem Rehkopf (wobei der Berg in Roßdorf nur Rehberg heißt ;) ):

nach einigen Telefonaten im Verlauf des heutigen Tages kann ich berichten:

Ja, diese Funkstelle hat zum Beginn des Zweiten Weltkriegs existiert.

Es soll auch mindestens ein Bild vom Funkmast geben.

Weiters später.
Zf :holy:

Ergänzung für cremer und Rolf: Im Verzeichnis der baulichen Anlagen Luftgau XII/XIII Wiesbaden Stand Juli 1943 ist unter I 30 ein Fu.Rel.St. in Niederelbert aufgeführt.
:-)
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Beitrag von Cremer » 24.06.2014 07:57

@Jürgen,

Der Köppel (540m) liegt in der Gemarkung Niederelbert. Deshalb kann es sich nur um diese Höhe handeln. Der danebenliegende "Biebericherskopf" (454m) oder der "Lippersberg" (535m) sind funktechnisch schlechter.
MfG Euer Fernmelder
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