AOK 1 Führungsbunker
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AOK 1 Führungsbunker
Anbei einpaar Bilder des AOK 1 - Führungsbunkers in Bad Kreuznach, errichtet 1938/1939
Ich habe Lageplan/Bauzeichnung und weitere Bilder an den Moderator geschickt.
Der Bunker ist in L-Form:
Langes L - Teil 81 m lang,
Kurzer L - Teil 42 m
Breite 8m und 12m
Er ist nur zu ca. 3/4 im Boden versenkt, wie man deutlich erkennen kann. Aufgrund der enormen Masse war es dasmals beim Bau des Gesundheitszentrum kostenmäßig nicht möglich, den Bunker abzureißen. deshalb wurde das Gesundheitszentrum darauf errichtet. Im vorderen Teil entstand ein Hotel mit Tiefgarage, dazu wurde der vordere Teil mit großen Aufwand in 2007 demontiert.
Deckenstärke 3,5 m
Die anderen Bilder und Texte (Bauplan) habe ich an den Moderator geschickt (pdf-Datei)
Ich habe Lageplan/Bauzeichnung und weitere Bilder an den Moderator geschickt.
Der Bunker ist in L-Form:
Langes L - Teil 81 m lang,
Kurzer L - Teil 42 m
Breite 8m und 12m
Er ist nur zu ca. 3/4 im Boden versenkt, wie man deutlich erkennen kann. Aufgrund der enormen Masse war es dasmals beim Bau des Gesundheitszentrum kostenmäßig nicht möglich, den Bunker abzureißen. deshalb wurde das Gesundheitszentrum darauf errichtet. Im vorderen Teil entstand ein Hotel mit Tiefgarage, dazu wurde der vordere Teil mit großen Aufwand in 2007 demontiert.
Deckenstärke 3,5 m
Die anderen Bilder und Texte (Bauplan) habe ich an den Moderator geschickt (pdf-Datei)
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Hallo Timo,
AOK steht für Armeeoberkommando
http://de.wikipedia.org/wiki/Armeeoberkommando
Oder einfach den Auszug aus F-Flagge ansehen.
Viele Grüße
Leif
AOK steht für Armeeoberkommando
http://de.wikipedia.org/wiki/Armeeoberkommando
Oder einfach den Auszug aus F-Flagge ansehen.
Viele Grüße
Leif
- klaushh (†)
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Moin, moin!
Eine sehr interessante Arbeit, die zwei Zeiträume behandelt, über die man (zumindest ich) aus dieser Perspektive eigentlich bisher nichts gelesen hat.
Vielleicht kann der Verfasser hier im Forum noch einige Ausführungen über die spätere Zeit machen:
- Nutzung während des "restlichen" Weltkrieges bis zum 8.5.1945
- Nutzung in den ersten Nachkriegsjahren durch die Besatzung, bzw. warum nicht gem. Direktrive 22 entmilitarisiert bzw. vernichtet
- Nutzbarmachung während des Kalten Krieges (nicht, da ursprünglich militärisches Bauwerk?).
Gruß
klaushh
Eine sehr interessante Arbeit, die zwei Zeiträume behandelt, über die man (zumindest ich) aus dieser Perspektive eigentlich bisher nichts gelesen hat.
Vielleicht kann der Verfasser hier im Forum noch einige Ausführungen über die spätere Zeit machen:
- Nutzung während des "restlichen" Weltkrieges bis zum 8.5.1945
- Nutzung in den ersten Nachkriegsjahren durch die Besatzung, bzw. warum nicht gem. Direktrive 22 entmilitarisiert bzw. vernichtet
- Nutzbarmachung während des Kalten Krieges (nicht, da ursprünglich militärisches Bauwerk?).
Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!
- Cremer
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@klaushh,
die Nutzung des Bunkers war nur sehr kurz. Nachzulesen in Albert Praun "Soldat in der Telegraphentruppe" 1965 bzw. Nachdruck des Buches von der Enkelin Hella Praun "Ein deutsches Soldaten-Leben" 2004
Auszug:
"Am Sonntag 27.8.39 begab ich mich zum Oberkommando der 1. Armee (AOK 1) im Kurhaus von Bad Kreuznach. Der Bunker in der Maßigkeit eines Kriegsschiffes war nicht fertig. der beton schwitzte. In Innern hatte es an die 50 Grad, an den Wänden lief das Wasser herunter, das am Boden Knöcheltief stand und in dem die Bretter herumschwammen, welche nasse Füße nicht verhindern konnten."
....
"10. September 1939 das Armeenachrichtenregiment wurde vom Fliegeralarm nicht verständigt. Im Bunker wäre dafür kein Platz vorgesehen...."
Schon 1935 war der Standort Bad Kreuznach für den Stab eines Armeeoberkommando (AOK) vorgesehen. das AOK 1 war vom 28.8.39 bis 12.6.1940 in Bad Kreuznach. Diesen Planungen lag das defensive Szenario eines Zweifrontenkrieges mit Frankreich und Polen zugrunde. Ein stark befestigter Bunker wurde erst mit dem Wechsel zu eines offensiven Kriegsstrategie notwendig.
Erst im Januar 1940 war der Bunker weitgehend trocken, so das die Vermittlug für das AOK 1 unter die Erde verlegt werden konnte. Zuvor war diese in der Garage des Kurhauses untergebracht. Zwei Tage bevor die Heeresgruppe C (in Frankfurt) mit der Offensive "Tiger" gegen die französische Maginot-Linie zor, hat das AOK 1 bad Kreuznach scon verlassen und in der Nähe von St. Wendel Quartier bezogen. Der Bunker wurde beim Rückzug nochmals kurz genutzt.
Der Bunker besass 25 Räume, zuzgl. ein Aggregateraum (Notstrom), 2 WC Räumlichkeiten, ein Bad mit Badewanne, kl. Fernmeldeanschlußraum mit Einführung der Fernsprechleitungen (Fernkabel der Deutschen Reichspost Nr. FK 217 Frankfurt - Saarbrücken) 3 Zu-/Ausgänge sowie ein Verbindungstunnel rüber zum Kurhaus, ca. 60 m lang.
Vernichtet war schlecht möhglich bei dieser Masse von Beton. Beim Bau des Gesundheitszeitrums (siehe Bild 582)wurde deshalb entschieden, dieses auf den Bunker zu bauen. Der Lange Winkel wurde in 2007 jedoch unter erheblichem Aufwand mit vielen Sprengungen über den ganzen Sommer hin abgerissen.
Anfang der 60-ziger Jahre wurde geprüft, ob dieser für die Zivilbevölkerung nutzbar gemacht werden könnte. Hierzu hat die Feuerwehr Bad Kreuznach in einer mehrtätigen Pumpaktion den Bunker zunächst leergepumpt. der Buker war der Stadt Bad Kreuznach zwischenzeitlich übereignet worden. Dazu wurde auch ein Bauplan (siehe Anlage die ich dem Moderator mitgeschickt hatte) erstellt. Durch die naheseitigen Fenster, die Nahe fließt nur ca. 20m davon entfernt vorbei, war immerwieder durch Hochwasser etc. Wasser eingedrungen. Die Herrichtung wurde aber dann seitens des Innenministeriums verworfen, da die Kosten zu hoch seien. Somit geriet er in Vergessenheit und teilweise überbaut von gebäuden der Kureinrichtung (siehe Bild 570 und 573).
die Nutzung des Bunkers war nur sehr kurz. Nachzulesen in Albert Praun "Soldat in der Telegraphentruppe" 1965 bzw. Nachdruck des Buches von der Enkelin Hella Praun "Ein deutsches Soldaten-Leben" 2004
Auszug:
"Am Sonntag 27.8.39 begab ich mich zum Oberkommando der 1. Armee (AOK 1) im Kurhaus von Bad Kreuznach. Der Bunker in der Maßigkeit eines Kriegsschiffes war nicht fertig. der beton schwitzte. In Innern hatte es an die 50 Grad, an den Wänden lief das Wasser herunter, das am Boden Knöcheltief stand und in dem die Bretter herumschwammen, welche nasse Füße nicht verhindern konnten."
....
"10. September 1939 das Armeenachrichtenregiment wurde vom Fliegeralarm nicht verständigt. Im Bunker wäre dafür kein Platz vorgesehen...."
Schon 1935 war der Standort Bad Kreuznach für den Stab eines Armeeoberkommando (AOK) vorgesehen. das AOK 1 war vom 28.8.39 bis 12.6.1940 in Bad Kreuznach. Diesen Planungen lag das defensive Szenario eines Zweifrontenkrieges mit Frankreich und Polen zugrunde. Ein stark befestigter Bunker wurde erst mit dem Wechsel zu eines offensiven Kriegsstrategie notwendig.
Erst im Januar 1940 war der Bunker weitgehend trocken, so das die Vermittlug für das AOK 1 unter die Erde verlegt werden konnte. Zuvor war diese in der Garage des Kurhauses untergebracht. Zwei Tage bevor die Heeresgruppe C (in Frankfurt) mit der Offensive "Tiger" gegen die französische Maginot-Linie zor, hat das AOK 1 bad Kreuznach scon verlassen und in der Nähe von St. Wendel Quartier bezogen. Der Bunker wurde beim Rückzug nochmals kurz genutzt.
Der Bunker besass 25 Räume, zuzgl. ein Aggregateraum (Notstrom), 2 WC Räumlichkeiten, ein Bad mit Badewanne, kl. Fernmeldeanschlußraum mit Einführung der Fernsprechleitungen (Fernkabel der Deutschen Reichspost Nr. FK 217 Frankfurt - Saarbrücken) 3 Zu-/Ausgänge sowie ein Verbindungstunnel rüber zum Kurhaus, ca. 60 m lang.
Vernichtet war schlecht möhglich bei dieser Masse von Beton. Beim Bau des Gesundheitszeitrums (siehe Bild 582)wurde deshalb entschieden, dieses auf den Bunker zu bauen. Der Lange Winkel wurde in 2007 jedoch unter erheblichem Aufwand mit vielen Sprengungen über den ganzen Sommer hin abgerissen.
Anfang der 60-ziger Jahre wurde geprüft, ob dieser für die Zivilbevölkerung nutzbar gemacht werden könnte. Hierzu hat die Feuerwehr Bad Kreuznach in einer mehrtätigen Pumpaktion den Bunker zunächst leergepumpt. der Buker war der Stadt Bad Kreuznach zwischenzeitlich übereignet worden. Dazu wurde auch ein Bauplan (siehe Anlage die ich dem Moderator mitgeschickt hatte) erstellt. Durch die naheseitigen Fenster, die Nahe fließt nur ca. 20m davon entfernt vorbei, war immerwieder durch Hochwasser etc. Wasser eingedrungen. Die Herrichtung wurde aber dann seitens des Innenministeriums verworfen, da die Kosten zu hoch seien. Somit geriet er in Vergessenheit und teilweise überbaut von gebäuden der Kureinrichtung (siehe Bild 570 und 573).
- klaushh (†)
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Moin, moin!
@Cremer,
danke für die weiteren Infos.
Ich finde es bemerkenswert, dass der Bunker als militärisches Hauptquartier durch die Besatzungsmacht nicht zerstört oder wenigstens unbrauchbar gemacht worden ist. An anderen Stellen hat sie sich wenig drum besorgt, das "Kolateralschäden" in der Nähe entstehen.
Gruß
klaushh
@Cremer,
danke für die weiteren Infos.
Ich finde es bemerkenswert, dass der Bunker als militärisches Hauptquartier durch die Besatzungsmacht nicht zerstört oder wenigstens unbrauchbar gemacht worden ist. An anderen Stellen hat sie sich wenig drum besorgt, das "Kolateralschäden" in der Nähe entstehen.
Gruß
klaushh
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@klaushh,
der Bunker war eventuell in seinen Ausmaßen zu klein um ihn zu zerstören. Er war ja auch nur ca. 1/2 Jahr vom AOK 1 genutzt worden.
Die Franzosen, wir lagen ja bekanntlich in der französischen Besatzungszone, hatten vielleicht auch kein weiteres Interesse. Eine großflächige Sprenung kam wegen der umliegenden Gebäuden, die ja größstenteils auch von dem französischen Militär (Kurhaus, Kurklinik) und privaten Häusern und Hotels besetzt waren, deshalb nicht infrage.
der Bunker war eventuell in seinen Ausmaßen zu klein um ihn zu zerstören. Er war ja auch nur ca. 1/2 Jahr vom AOK 1 genutzt worden.
Die Franzosen, wir lagen ja bekanntlich in der französischen Besatzungszone, hatten vielleicht auch kein weiteres Interesse. Eine großflächige Sprenung kam wegen der umliegenden Gebäuden, die ja größstenteils auch von dem französischen Militär (Kurhaus, Kurklinik) und privaten Häusern und Hotels besetzt waren, deshalb nicht infrage.
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Hallo, habe seinerzeit vergessen die nachträglich erstellte Bauzeichnung und Bilder einzustellen.
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MfG Euer Fernmelder
Erich Fellgiebel 1935:Nachrichtentruppen sind kostbare, schwer zu ersetzende Mittel der Führung.
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