Gefechtsstand der 8. Flakbrigade / Hannover-Burgdorf

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
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niemandsland
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Gefechtsstand der 8. Flakbrigade / Hannover-Burgdorf

Beitrag von niemandsland » 30.01.2014 10:15

Hallo zusammen,

seit einiger Zeit versuche ich herauszufinden, wo sich der Gefechtsstand der 8. Flakbrigade spätestens von Mai 1944 bis zum 10. April 1945 befand. Es gibt unzählige Hinweise darauf, das der Gefechtsstand in Hannover-Burgdorf spätestes seit Anfang Mai 1944 bezugsfertig war.

Auch konnte ich in Erfahrung bringen, das der Gefechtsstand in den 1960er Jahren abgerissen wurde. Ob es sich nur um eine Ruine handelte, oder der Bunker noch vollständig erhalten war, ist unbekannt.

Bei der Recherche über die Luftverteidigung in Hannover, wird man immer wieder mit dem vorgeordneten Brigadestab in Burgdorf konfrontiert. Eine Frage die mich beschäftigt, ist, wo sich dieser Gefechtsstand befand.

Ich habe bereits Archive bemüht, die Stadtverwaltung in Burgdorf (bei Hannover) gelöchert, und auch ein paar Menschen vor Ort "genervt". Leider bisher alles ohne Erfolg. Obwohl ich ein, zwei Mitarbeiter in der Verwaltung fand, die durchaus interessiert waren, gibt es bisher keine positiven Ergebnisse.

Aus diesem Grund frage ich hier mal in die Runde, ob irgendjemand was genaueres weiß?

Vielleicht hat auch irgendwer ein Luftbild von Burgdorf rumliegen, worauf vielleicht ein Bunker, eine Kaserne oder etwas in dieser Art zu erkennen ist. Da mehrere Alt-Burgdorfer unabhängig voneinander davon berichtet haben, das es einen "Brigade-Bunker" gab, ist wohl nicht davon auszugehen, das der Brigadestab irgendwo anders untergebracht war.

Ich erwarte jetzt nicht unbedingt eine exakte Adresse. Aber da man mir angeboten hat, mir vielleicht weiterhelfen zu können, wenn wenigstens der Ortsteil bekannt wäre, wo der "Bunker" stand, möchte ich wenigstens versuchen, alle Möglichkeiten auszuschöpfen.

Soweit...

Gruß aus Hannover
-NL- / Guido Janthor

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niemandsland
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Beitrag von niemandsland » 04.02.2014 08:11

Nachtrag

Nachdem ich über Stadt, Stadtarchiv, Zeitzeugen und lokal in Burgdorf forschende Privatpersonen nicht weitergekommen bin, hoffe ich, das vielleicht ein Artikel im Lokalteil einer in Burgdorf weit verbreiteten Zeitung, möglicherweise neue Erkenntnisse bringt.

Katrin
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Re: Gefechtsstand der 8. Flakbrigade / Hannover-Burgdorf

Beitrag von Katrin » 06.02.2014 17:52

niemandsland hat geschrieben:Da mehrere Alt-Burgdorfer unabhängig voneinander davon berichtet haben, das es einen "Brigade-Bunker" gab, ...
Hallo Guido,

weiterhelfen kann ich dir bei deiner spannnenden Suche nicht, aber ich frage mich, wenn mehrere Alteingesessene von einem Bunker (Gefechtsstand) berichtet haben, warum kennen sie dann den Standort nicht? Auch der Abriss in den 60ern wird nicht allen Bewohnern verborgen geblieben sein, zumal das auch mündlich weitergetragen wurde. Warum kann dir dann keiner genauere Angaben machen?


Viele Grüße
Katrin

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niemandsland
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Re: Gefechtsstand der 8. Flakbrigade / Hannover-Burgdorf

Beitrag von niemandsland » 07.02.2014 04:47

Katrin hat geschrieben:
niemandsland hat geschrieben:Da mehrere Alt-Burgdorfer unabhängig voneinander davon berichtet haben, das es einen "Brigade-Bunker" gab, ...
weiterhelfen kann ich dir bei deiner spannnenden Suche nicht, aber ich frage mich, wenn mehrere Alteingesessene von einem Bunker (Gefechtsstand) berichtet haben, warum kennen sie dann den Standort nicht? Auch der Abriss in den 60ern wird nicht allen Bewohnern verborgen geblieben sein, zumal das auch mündlich weitergetragen wurde. Warum kann dir dann keiner genauere Angaben machen?
Hallo Katrin,

das ist ganz einfach und schnell erklärt:
Die Menschen mit denen ich gesprochen habe sind lokal geschichtlich interessiert. Und die Sache mit dem Bunker wurde nur mündlich weitergegeben. Der Bunker wurde in den 1960er Jahren abgerissen und die Menschen, die das berichtet haben, sind leider schon verstorben.
Im Moment gibt es zwei Herren, die die Geschichten aus dem 2.WK jetzt langsam wieder ausgraben. Nur konnte auch diese alten Herren, die inzwischen auch die 60 Jahre überschritten haben, keine weiteren Angaben machen. Ich konnte nicht mal in Erfahrung bringen, ob z.B. der Gefechtsstand noch komplett erhalten war oder ob es sich "nur" um eine Ruine gehandelt hat.

Ich setze aus diesem Grund im Moment komplett auf den Zeitungsartikel. Kommt dabei nichts raus, dann werde ich voraussichtlich noch mal versuchen mit Hilfe von Luftbildern dem Bauwerk auf die Spur zu kommen. Ob das klappt... wer weiß das schon.

Tja, so weit die Erklärung dazu.

Irgendwie haben Bunker und Co die Leute in der Kleinstand 15 Jahre nach dem Krieg nicht so wirklich interessiert. Und wohl erst recht nicht, wenn es um militärische Hinterlassenschaften ging. Ich baue so ein wenig auf die Jugend. Vielleicht kann sich da noch jemand erinnern. Wobei diese Zielgruppe heute auch 60, 70 Jahre alt sein dürfte.

Gruß aus Hannover
Wolf

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Beitrag von Katrin » 11.02.2014 08:20

Hallo Wolf und nicht Guido, :-)

ich wünsche dir, dass sich auf den Zeitungsartikel doch noch Zeitzeugen melden. Ich denke auch, Kinder/Jugendliche könnten damals etwas mitbekommen haben. Die Generation hat sich noch ständig draußen aufgehalten und alles durchkämmt (ich kann mich gut an unsere "Bunkeruntersuchungen" erinnern).

Viele Grüße
Katrin

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Beitrag von niemandsland » 12.02.2014 09:50

Moin Moin,
ja das stimmt. Die waren noch draußen in der Natur, haben Wettschwimmen und -tauchen veranstaltet und sind in jede Öffnung reingekrabbelt/geklettert. Ganz anders als unsere Computer- und Consolen Generation in der heutigen Zeit. Wobei es immer noch ein paar Ausnahmen gibt. Leider sehr wenige...

Und Danke für die Wünsche. Ich hoffe es klappt. So langsam wird auch für diese Altersgruppe die Zeit knapp. Aber wie heißt es doch immer so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt.

In diesem Sinne...

Gruß aus Hannover
Wolf

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Beitrag von zulufox » 12.02.2014 12:41

Hallo Wolf,

hast du schon einmal in diesem abgezäunten Bereich nördlich des Läuferwegs nachgeforscht?

Ist ein reiner Bauchverdacht. Aber schau dir mal in Google Maps die beiden mehr oder weniger versenkten Bauten an, von denen die Dächer zu sehen sind.

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Beitrag von niemandsland » 13.02.2014 20:03

@ ZF

Danke für den Hinweis. Aber soweit ich mich erinnere, war das dort eine von zwei Flakstellungen. Da wurde vor einiger Zeit eine Gedenktafel enthüllt, und da war - soweit ich mich erinnere - auch von dieser Flakstellung die Rede.

Ich hab es mir aber trotzdem noch mal notiert.

Gruß
Wolf

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Beitrag von niemandsland » 13.02.2014 20:08

https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q= ... 9712,d.Yms

^^ Hier ist von den Flakstellungen in Burgdorf die Rede. Auch von einem Flak-Leitstand.
Aber eben nicht von dem Flakbrigade-Befehlsstand.

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Beitrag von zulufox » 19.03.2014 23:23

Hallo Wolf,

ich hatte am Montag mal einen in Burgdorf schon länger wohnenden guten Bekannten zu der Geschichte gefragt. Heute kam die Antwort:

"Nach Auskunft des sich so langsam in den wohlverdienten Ruhestand zurückziehenden "Stadt-Historikers" Heinz Neumann befand sich die "Flakleitstelle", wie er das Ding nennt, in einem Bunker, der zwischen den Jahren 1950 und 1953 gesprengt worden war. An dieser Stelle sei später für die Elthilfe GmbH das neue Gebäude errichtet worden, in dem sich heute die Stadtwerke Burgdorf befinden. (Erg.: Anschrift der Stadtwerke Burgdorf: Vor dem Hannoverschen Tor 12, 31303 Burgdorf)

Dazu gibt es folgende Erwähnungen in nachstehender Quelle:
Heinz Neumann u. Dieter Heun, Burgdorf in der Nachkriegszeit und in der Zeit des Wirtschaftswunders, in: Zeitgeschichtliche Hefte der Stadt Burgdorf, Heft 3, 2008, Selbstverlag der Stadt Burgdorf.

Darin ist u.a. zu lesen:
Auf Seite42: "Auf dem alten Schützenplatz Vor dem Hannoverschen Tor steht neben den Baracken auch noch ein Bunker der ehemaligen Flakleitstelle Hannover. Die Stadt baut ihn gegen anfängliche Bedenken der Militärregierung 1950 zu Wohnungen aus […]."
Auf Seite72: "Die Elthilfe GmbH beginnt im Juli 1953 mit den Ausschachtungsarbeiten auf dem von der Stadt erworbenen Bauplatz Vor dem Hannoverschen Tor."

Die Straße Vor dem Hannoverschen Tor befindet sich in Burgdorf etwa 500 m südlich des Bahnhofs auf der östlichen Seite der Bahnlinie."


Soweit die Nachricht. Und ich habe das Gefühl, dass da zumindest im Stadtarchiv keiner Lust hatte, etwas genauer nachzusehen, denn die zitierte Quelle sollte zumindes da ja doch bekannt sein.

MfG
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