Unimogs bei der Reichsbahn

Verkehrsgeschichte - Bauwerke der Bahn, U-Bahn, S-Bahn etc.
papierflieger
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Unimogs bei der Reichsbahn

Beitrag von papierflieger » 24.10.2013 13:01

Hallo,

vor kurzem habe ich dieses sehr interessante Forum gefunden und stelle hier meine erste Frage.
Nachdem ich seit ein paar Jahren endlich meinen Wunsch nach einem Unimog (U406) erfüllen konnte, habe ich doch gestaunt über den Lebenslauf meines "Waldautos".

Der "Mog" wurde 1988 nagelneu als einer der allerletzten seiner Baureihe mit einem Schaeff AT16 Bagger und einer Zweiwegeausstattung direkt an die DR - ja die Deutsche Reichsbahn geliefert. Erster Halter im ersten Fahrzeugbrief nach BRD-Manier ist die Deutsche Reichsbahn-Direktion in Halle. Weitergegeben wurde er an die Deutsche Gleis- und Tiefbau GmbH in Bitterfeld wo er 2001 ausschied.

Bisher konnte ich lediglich ein Bild eines Schwesterfahrzeuges mit der selben Ausstattung im Netz finden - weitere Infos leider Fehlanzeige, lediglich vage Info's, das der Unimoghandel in die DDR schon lange lief.
Hat hier jemand Info's und Bilder zum Einsatz des Unimog's in der DDR? Ideal wäre natürlich Bilder von Gleisbaufahrzeugen wie meinem.

mfG
Axel

hollihh
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Beitrag von hollihh » 24.10.2013 19:14

Hallo,

schau mal im Forum Drehscheibe Online nach - das war das schon mal ein Thema...

Gruß

Holli

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Beitrag von papierflieger » 24.10.2013 19:39

Hallo Holli,

herzlichen Dank für die schnelle Antwort.
Hab gleich mal gegoogelt und auch was gefunden! Bin mal gespannt, was ich da über meinen Mog herausfinden kann.

mfG
Axel

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 25.10.2013 08:35

Moin,

dann stelle doch mal einen Lebenslauf Deines Fahrzeugs ein, wenn Du Deine Recherche abgeschlossen hast. Prägend für die Unimogs und auch die Traktoren von MB ist die Vielseitigkeit. Die technischen Vorleistungen (Hydraulikleitungen mit Abzweigemöglichkeiten etc.) sind in den Fahrzeugen schon vorhanden. Habe ich mir von einem versierten Landmaschinenspezialisten diesen Sommer erklären lassen.

Grüße
Djensi

papierflieger
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Beitrag von papierflieger » 25.10.2013 20:05

Hallo,

es geht bei den Unimogs soweit, das es fast keine zwei gleiche Fahrzeuge gibt (abgesehen von Massenabnehmern wie die Militärs), besonders wenn sie mal ein paar Jahre auf dem Buckel haben. Das Grundfahrzeug hatte fast nichts bzw. war ohne Sonderausstattung nicht fahrfähig. Je nach Anforderung des Bestellers wurde die Ausstattung zusammengestellt. Selbst bei gebrauchten Fahrzeugen wird im hohen Alter noch bei den spezialisierten Händlern Umbauten je nach Wunsch und Geldbeutel durchgeführt.

Der Lebenslauf an sich von meinem Mog is soweit klar:
26.07.1988: Erstzulassung/Auslieferung an die DR mit Zweiwegeausstattung und Schaeff-AT16 Bagger. Mutmaßlich war die Kipperpritsche für Umrüstzwecke auch dabei.
02.06.1993: der erste (westdeutsche) Fahrzeugbrief wird ausgestellt auf die Reichsbahndirektion Halle, Ernst-Kamieth-Straße 2, O-4020 Halle.
15.06.1995: Zulassung auf die Deutsche Gleis- und Tiefbau GmbH NL Leipzig / Bitterfeld
07.06.2001: Abmeldung durch die Deutsche Gleis- und Tiefbau GmbH
Ab da bis 2005 mußte er z.B. bei dem Vor-Vor-Besitzer beim Hausbau mit dem Bagger helfen.
2005 hat ihm dann der Vorbesitzer die Kabine überholt und neu lackieren lassen um ihn weiterzuverkaufen - allerdings ohne AT16.
Anfang 2007 wurder er mir dann über einen Bekannten vermittelt, mit ca. 36tkm.
30.05.2007: Zulassung auf mich als loF Zugmaschine für den Einsatz primär im eigenen Wald. Erste Arbeiten waren dann v.a. das Rücken und Transportieren des Bauholzes für seine eigene Halle und auch Baumaterial dafür fahren.
Seit dem Kauf bin ich annähernd 20tkm mit ihm unterwegs gewesen - zwischen Aufenau in Hessen und Ermatingen (CH) am Bodensee (UCG-Treffen 2012), bzw. Weide/Opf. und Gaggenau (UCG-Treffen 2008).
Wer sich mit der "Seuche" Unimog infizieren will, findet viele Infos z.B. auf der unimog-community oder auch bei unimurr.de


mfG
Axel

ziegelok
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Zweiwege-Schienen-Unimog

Beitrag von ziegelok » 04.11.2013 17:41

Hallo,

geht aus den dir vorliegenden Unterlagen hervor, von welcher Firma die Zweiwege-Ausrüstung stammt(e) ?

Gibt es evtl. noch ein Fabrikschild vom zweiwege-Hersteller ??

MFG

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Beitrag von papierflieger » 04.11.2013 20:19

Hallo,

leider gibt es dazu gar nichts mehr. Von der Zweiwegeausstattung sind mir lediglich die vier Halter an der Achse und die hinteren, oberen Aufnahme der Hydraulikzylinder und die ausgeschnittenen hinteren Kotflügel übrig geblieben.
Mit der ursprünglichen Ausstattung sah der Mog soh aus:
http://www.merte.de/BE/archiv/14513-04.htm
Hier wird behauptet, es wäre ein Zweiweg-Umbau gewesen.

mfG
Axel

ziegelok
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Zweiwege-Unimog

Beitrag von ziegelok » 04.11.2013 20:53

Hallo,

danke für den Link.

Hätte ich auch selbst drauf kommen können, da ich beim BE zum Inventar gehöre.

Es ist aber kein Umbau, sondern von der genanten Firma als Neufahrzeug Unimog zum Zweiwege-Fahrzeug umgebaut / erweitert worden.

MFG

papierflieger
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Beitrag von papierflieger » 04.11.2013 21:38

Sorry - Umbau war in dem Sinne gemeint, das er eben von Zweiweg als Neufahrzeug "umgebaut" oder besser ausgerüstet wurde. Wer dann den AT16 montierte ist auch ne gute Frage.

April 2010 fand ich noch ne Verkaufsanzeige über ein scheinbar identisches Schwesterfahrzeug, welches bei Henne in Martinsrieth angeboten worden war. Nach den Angaben selbes Zulassungsmonat und Ausrüstung wie meiner uva. noch komplett. Wollt ihn mir ansehen, leider bekam ich dann die Info, das er schon min. ein halbes Jahr vorher nach Südfrankreich verkauft worden war (die Seite, auf der ich die Anzeige fand, war alles andre als aktuell).

Faszinierend ist für mich in dem BE-Link va. der Hinweis
einen der vielen von Zweiweg in die DDR an die Deutsche Reichsbahn gelieferten Zweiwege-Unimog
mfG
Axel

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Beitrag von BUZ » 05.11.2013 17:19

Ralf Maile aus Waiblingen gilt als einer der Unimogspezialisten in Deutschland. Er hat im Verlag Fiedler aus Bruchköbel diverse Publikationen und Berichte verfasst.

Eventuell mal bei Tante Google nach ihm suchen. Würde mich sehr wundern wenn er nichts darüber hat!
Gruß
BUZ

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