Wieder einer aufgetaucht

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
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zulufox
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Wieder einer aufgetaucht

Beitrag von zulufox » 10.12.2008 22:56

Hallo,

und wieder ist ein bislang vermisster Teilnehmer des Luftkrieges über dem Reichsgebiet zutage gefördert worden:

http://www.az-web.de:80/lokales/juelich ... er-auf-dem

Hoffentlich gelingt die Identifizierung.

MfG
Zf
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
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darkmind76
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Beitrag von darkmind76 » 11.12.2008 12:33

Auch wenn die Frage sich jetzt vielleicht etwas blöd anhört, aber wie konnte der denn so lange unentdeckt bleiben? Bohrt sich so eine Maschine so tief in das Erdreich, daß er dort quasi begraben wird und nach so langer Zeit erst auftaucht?! Hat den absturz keiner mitbekommen? Keiner ihn ausgegraben und ordentlich bestattet?

Sind halt so Fragen, die ich mir als Laie so stelle... :oops:

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Bobbele
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Beitrag von Bobbele » 11.12.2008 15:56

Hallo,

in dieser Gegend ist ein recht lockerer Boden. Und wenn sich so eine ME109 ungespitzt in den Boden bohrt wird da schon ein ordentliches Loch entstehen. Ich denke wenn es sich um einen Abschuss handelt, daß es sich Winter 44/45 ereignet haben muß und in dieser Gegend die Ardennenoffensive voll im Gange war. Denke schon, daß man anderes im Kopf gehabt hat als die Bergung, oder der Krater war bereits kurz drauf verschüttet durch detonierenden Artellerieinschlag in der Nähe auf dem Acker. Die Wehrmacht befand sich nach diesem letzten Aufbäumen in dieser Gegend in einem rapiden Rückzug und die verliebene Zivilbevölkerung, meistens Frauen mit Kindern, werden in diesen Gefechtstagen der Ardennenoffensive nicht viel mitbekommen haben, außer Hunger.

Das ist so meine Theorie, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.

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darkmind76
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Beitrag von darkmind76 » 11.12.2008 16:05

Das stimmt natürlich. Die Zivilbevölkerung hatte da sicher ganz andere Sorgen und im Bomben- und Munitionshagel wäre ich nicht da auch nicht auf die Idee gekommen, zu graben. Aber irgendwie find es
doch irgendwie seltsam, daß da die ganze Maschine samt Pilot einfach unter der Erde verschwindet.

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Helmholtz
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Beitrag von Helmholtz » 11.12.2008 16:36

Ungewöhnlich ist das alles nicht.

Der Krater läuft zB. voll Wasser, die Trümmer stecken einige Meter tief völlig deformiert unter der Erde.
Oben liegen schon genügend Tote unter Trümmern oder im Wald... wen schert das dann?!


Die Royal Air Force hat übrigens heutztage eine spezielle Einheit welche Fugzeugwracks birgt, die waren u.a. auch schon im Nachkriegsdeutschland (NATO Zeit), in Schottland im Schnee und auf den Falklands im Einsatz.

Mit speziellen Geländefahrzeugen für Sumpfland etc. und kleinen Spezial-Baggern.

Natürlich alles immer nur im Frieden oder nach einer Befriedung.

(dagegen ist unser THW ein Witz) ;)
Obacht Nebenkeule!

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Bobbele
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Beitrag von Bobbele » 12.12.2008 11:43

Helmholtz hat geschrieben:(dagegen ist unser THW ein Witz) ;)
Wir haben uns aber schon sehr im laufe der Zeit gebessert! :mrgreen:
Viele Grüße

Boris

http://www.vergessenes.de.tl/

hollihh
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Beitrag von hollihh » 12.12.2008 13:32

darkmind76 hat geschrieben:Auch wenn die Frage sich jetzt vielleicht etwas blöd anhört, aber wie konnte der denn so lange unentdeckt bleiben? Bohrt sich so eine Maschine so tief in das Erdreich, daß er dort quasi begraben wird und nach so langer Zeit erst auftaucht?! Hat den absturz keiner mitbekommen? Keiner ihn ausgegraben und ordentlich bestattet?

Sind halt so Fragen, die ich mir als Laie so stelle... :oops:
Moin,

es gibt keine blöden Fragen, nur blöde Antworten.... :mrgreen:

das Flugzeuge mitsamt Besatzung "verloren" gehen, ist gar nicht so selten - und kam beileibe nicht nur im Krieg vor. Ich meine jetzt nicht verschollenen Maschinen, die irgendwo ind er Einöde oder auf dem Meer verschwunden sind (z.B. Fossett oder der "legendäre" Flug 19 über dem sog. Bermuda Dreieck). Bei ungünstigem Gelände kann so ein Flugzeug bzw. seine Reste im wahrsten Sinne des Wortes "verschluckt" werden. Die Luftraumüberwachung funktioniert nun auch nicht so lange und so lückenlos, wie man sich das vorstellt...

Beispiel 1947, zwei Jahre nach Kriegsende eine Gloster Meteor über Sülfeld :
http://www.abendblatt.de/daten/2005/06/14/447279.html

Manchmal ist eine Bergung auch technisch nicht möglich oder zu riskant - wIr hatten hier ja schon das Thema Laacher See und der dort liegende Bomber.

Vor einigen Jahren (1998) ist in der Nähe von Borkum auch ein Tornado mitsamt Besatzung ins Watt gestürzt .- die Maschine ist m.W. bis heute verschollen bzw. kann nicht geborgen werden....

Gruß

Holli

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 12.12.2008 18:34

hollihh hat geschrieben: Vor einigen Jahren (1998) ist in der Nähe von Borkum auch ein Tornado mitsamt Besatzung ins Watt gestürzt .- die Maschine ist m.W. bis heute verschollen bzw. kann nicht geborgen werden....

Gruß

Holli
Hallo Holli,

gehört nun wirklich nicht in das Kapitel Zweiter Weltkrieg - Allgemein.

Deshalb nur ganz knapp:
Ich habe hier

Zapf, Jürgen
Fliegerhorst Upjever Luftwaffenstandort in Friesland 1936 -2004
VDM Heinz Nickel, Zweibrücken, 1. Auflage 2004; ISBN: 3 – 925 480 – 90 – 0

auf den Seiten 416 - 418 ausführlich über diesen Flugunfall (der sich übrigens am 27. Januar 1999 ereignete) berichtet. Die 42 + 26 ist bei einer Luftkampfübung mit der 44 + 36 zusammengestoßen und sofort explodiert. Die Maschine wurde dabei zerfetzt, die Bruchstücke fielen in die See.
Bitte keine weiteren Einzelheiten hier im Forum breittreten.

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

Navyman

Beitrag von Navyman » 11.11.2009 12:13

Ist zwar alles OT muss jedoch anmerken, dass

@ZF: Du diesen Crash meinst:

43+26 Absturz (2K) 27.01.99 nach Kollision mit Tornado 44+36 (2OK) Absturz in die in Nordsee.
Beide Maschinen entstammten dem JaboG 38.

Quelle: eigene Sammlung

und hollihh diese Maschine meint:

Crash
1998-01-19 45+26 15km vor Borkum
Serial: 4226
Variante: GS 174
Hersteller: Panavia
Erstflug: 11.06.1986

19.01.1998 Absturz über der Nordsee (ca. 15 km vor Borkum) beim Rückflug
von einem Trainingseinsatz über einem holländischen Bombenabwurfplatz.

Die Maschine wurde nie gefunden und beide Besatzungsmitglieder - "Minni" M. & "Archie" S. - für tot erklärt.

Quelle: eigene Sammlung (http://www.mfg-2.de)

Crashdetails und die 2008 angenommene Unfallursache sind mir bekannt.
Quelle: Auswertung des Flugunfalljahresbericht 1998 inklusive Videoaufarbeitung mit 3D Simulation des Unfalls und Voicrecordermitschnitt

Anm.:
Der Absturz erfolgte in der Nacht vom 19. auf den 20.01., die Pressemitteilung wurde am 20. verfasst und
ausgegeben, weshalb wahrscheinlich einige Quellen fälschlicherweise den 20. als Unfalltag angeben.

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bettika
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Do 17 geborgen

Beitrag von bettika » 08.07.2013 13:27

Hallo,

"Ein deutsches Kampfflugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg ist nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen aus dem Ärmelkanal geborgen worden. Die Maschine des Typs Dornier Do 17 sei die vermutlich einzige ihres Typs, die es noch gebe, teilte das Museum der britischen Luftwaffe RAF mit. Das Flugzeug war vor mehr als 70 Jahren vor der Küste von Kent von der britischen Armee abgeschossen worden und lag 15 Meter tief auf dem Grund des Ärmelkanals in der Straße von Dover. Es war 2008 von Tauchern entdeckt worden. Es soll künftig im RAF-Museum in London zu sehen sein"
http://www.n24.de/n24/Wissen/History/d/ ... omber.html

Grüsse
bettika
„Wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen.“ George Santayana

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