Schutzraum Rathaus Pinneberg

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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MikeG
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Beitrag von MikeG » 05.11.2013 17:03

Moin!

Das ist ja hübsch - besonders die telefonvermittlung ist interessant - auch zur zeitlichen Einordnung.

Dankeschön.

Mike

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Christel
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Beitrag von Christel » 05.11.2013 19:48

Hallo Deichgraf63,

vielen Dank für die Fotostrecke :thumbup:. Mir hat Dein letztes Foto (Detail des Leitstandes) am besten gefallen. Sieht man so nicht mehr alle Tage. :thanx:

LG,

Christel

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 06.11.2013 08:11

Moin!

Gibt es weitere Informationen wie etwa genaue Anzahl Schutzplätze, Schutzgrad (sieht nach S3 aus), Baujahr, gab es Übungen etc.=

Mike

dochol
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Beitrag von dochol » 06.11.2013 09:58

Hallo,

bisher war ich stiller Mitleser, aber aufgrund der wunderbaren Fotos möchte ich mich kurz zu Wort melden.
Besonders gefallen mir die gut sortierten Geräte zur Selbstrettung aus dem Schutzraum. Waren die Gerätewände und die Werkzeuge in irgendeiner Form standartisiert?
Durch Zufall habe ich eine solche Schaufel gefunden, wie sie auf den Bildern zu sehen ist. Wenn es sich tatsächlich um "Schutzraumwerkzeug" handelt, so würde ich die Schaufel vor dem Sperrmüll retten.

Viele Grüße

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Godeke
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Beitrag von Godeke » 06.11.2013 11:07

Hallo :-) ,

bei dem Gerät handelt es sich um Bergungs- bzw. Brandschutzgerät, wie es zur gleichen Zeit auch im LSHD und im THW bzw. für den Selbstschutz angeschafft wurde. Es entspricht den damals gültigen Industrienormen und wurde vom Bund anhand festgelegter Versorgungsnummern standardisiert und bewirtschaftet. Insofern gab es dann auch "zertifizierte" Hersteller, die dieses Gerät produziert.
Auf diese Weise wurden dann auch die vom Bund errichteten Schutzräume ausgestattet. Die Baufirmen, die Schutzanlagen errichtet bzw. umgebaut haben, haben natürlich auch auf diese Geräte zurückgegriffen. So gelangte dann das Gerät auch in Schutzräume, die Länder oder Kommunen in Auftrag gegeben habe.
Ich habe solche "Wände" öfter schon gesehen, deshalb ist davon auszugehen, dass man fertige Wandelemente kaufen konnte. Auf dem Bild sind ja links und rechts die gleichen Bestückungselemente zu sehen, in der Mitte eines mit anderem Gerät.
...und jetzt noch mal schnell zu www.thw-lueneburg.de , der aktuellen Seite mit News aus der wunderbaren Welt des Helfens!

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 06.11.2013 12:42

Moin!

Wenn ich mir die Fotos ansehe, würde ich die Anlage von der größenordnung her in etwa als Hausschutzraum S3 einordnen, also in dem Bereich einhundert oder vielleicht sogar nur fünfzig Schutzplätze. Sollte das Ganze nur klein wirken, wird es aber kaum mehr als ein Schutzraum mittlerer Größe sein (<= 299 Schutzplätze). Ein Grundriß oder auch nur eine einigermaßen klare Größenangabe wäre da hilfreich.

Wie auch immer - interessanter Fund.

Mike

Deichgraf63
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Beitrag von Deichgraf63 » 06.11.2013 15:29

Momentan kann ich kaum mehr Informationen liefern. Die Bauzeit vom neuen Rathauskomplex war relativ lang, etwa von 1967 bis Fertigstellung 1969. Der Schutzraum mit mehreren Räumen ist tatsächlich deutlich kleiner, als ich es aus dem damaligen Presseartikel im Kopf habe. Ein "Atombunker" hat die Fantasie der Pressefritzen da wohl stark beflügelt.
Was ich dem zuständigen Herrn schon gesagt habe, das Objekt würde sich gut für Besichtigungen eignen, wenn man vorher aufräumen würde. Bis auf die Funktechnik ist die technische Ausrüstung ja noch vorhanden und wie das sonst einsatzbereit ausgesehen hat, müßten ältere Mitarbeiter im Rathaus noch wissen.
Bemerkenswert ist auch, dass es keinerlei Feuchtigkeitsprobleme in den Räumen gibt, die Jahrzehnte sind fast ohne Spuren an dem Bau vorbeigegangen.
Vielleicht bekomme ich ja noch eine Bauzeichnung, der Mitarbeiter wollte danach schauen. Wäre ja für die Dokumetation des Objektes hilfreich.

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Oliver
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Beitrag von Oliver » 06.11.2013 18:43

dochol hat geschrieben:Hallo,

bisher war ich stiller Mitleser, aber aufgrund der wunderbaren Fotos möchte ich mich kurz zu Wort melden.
Besonders gefallen mir die gut sortierten Geräte zur Selbstrettung aus dem Schutzraum. Waren die Gerätewände und die Werkzeuge in irgendeiner Form standartisiert?
Durch Zufall habe ich eine solche Schaufel gefunden, wie sie auf den Bildern zu sehen ist. Wenn es sich tatsächlich um "Schutzraumwerkzeug" handelt, so würde ich die Schaufel vor dem Sperrmüll retten.

Viele Grüße
Als kurzer Exkurs - diese Werkzeuge gibts in ähnlicher Form auch heute noch in unserem südlichen Nachbarland zu kaufen
http://www.seba.at/schutzraum/befreiungswerkzeug.html

Gruß
Oliver

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