Eisenbahnflak oder Transport einer Flakeinheit?

Luftverteidigung durch Flak und andere Fliegerabwehr, Scheinwerferstellungen, Scheinanlagen und ähnliche Objekte
mansfeld
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Beitrag von mansfeld » 31.05.2013 08:53

@ Shadow

Danke für die Aufklärung hinsichtlich der Stellung/Position der Lafetten gen Himmel - wieder was gelernt.

@ all

Am Ende des Zuges könnte auch ein Holler-Busch (Hollunder) neben den Gleisen stehen - daher der Eindruck der Supertarnung. Sonst ist ja auf dem hinteren Geschütz (viel) und dem mittleren (`n bischen) Tarnung zu sehen.

Das mit der Tarnung macht schon Sinn, da wir uns auf dem Foto wohl mind. im 2.Halbjahr 1944 befinden. Ich habe im Netz einen Bericht der Ami´s gefunden ((8th US Air Force) in dem nur zu dem Thema Begleitschutz der Bomber und deren Einsatz im Tiefflug zur Zerstörung von Bodenzielen referiert wird. Mir war es vorher nicht so klar, das diese Tiefflugangriffe durch Begleitjäger (P51, P47, P38) überhaupt nicht ungewöhnlich waren. Im Bericht war auch schön die Lernkurve bei diesen Einsätzen erklärt, z.B.: Flak-Aufklärung, Anflug eines Zuges nie Längs nur Quer, etc..
Also ist die Tarnung schon sinnvoll, einmal um die kostbare Lok zu schützen und zum anderen die kostbare Fracht. Wenn ich mir die Geschütze so ansehe würde ich aus wehrtechnischer und instandsetzungstechnischer Sicht denken, dass die Geschütze auf dem Weg ins Depot bzw. Flakwerkstatt sind. Meiner Meinung nach sollten die Dinger noch einmal aufgemöbelt werden, gerade wenn man bedenkt wie wenig 12,8cm es in Summe gab.

Nun ist die Frage: Gab es in MERSEBURG außer der Werkstatt in der Flak-Kaserne auch eine von dieses Flak-Rohr-Depots? Oder wurden die Dinger weitergereicht.

Mansfeld

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zulufox
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Beitrag von zulufox » 31.05.2013 11:04

Hallo Mansfeld,

zur Frage Merseburg:

Das ist mir außer der Kaserne (und natürlich dem Flugplatz) wenig bekannt, aber ganz in der Nähe, in Halle, gab es ja die

Flakwaffentechnische Schule I
und die
Höhere Flakwaffentechnische Schule
sowie auch noch die
Höhere Luftwaffen-Fachschule für Flakwaffenwesen

(Quelle: Verteilerverzeichnis Luftgau III = Liste der Empfänger für Schriftgut) datiert: 1.4.44

mit entsprechenden Werkstätten.

MfG
Zf :holy:
Demosthenes (384 - 322 v. Chr. Athen)
"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Beitrag von Shadow » 31.05.2013 23:18

Dann werde ich jetzt nochmal ein wenig Verwirrung bzgl. des Ortes stiften. Auf der Bordwand des vorderen Wagens steht "Deutschen Reichsbahn Wien" Bei den folgenden Wagen handelt es sich meiner Meinung nach um dreiachsige Rungenwagen ähnlich dieses österreichischen Modells.

Shadow.

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Beitrag von petzolde » 01.06.2013 00:14

Das österreichische Modell scheint ein Dreiachser-Schmalspurwagen zu sein, mit Mittelpuffer und Saugluft-Bremse.
Wiener Wagen konnten im WK2 sicherlich überall hin gelangen, wo Normalspur lag. Erforderten die Geschütze auf Grund ihres Gewichts überhaupt spezielle Eisenbahnwagen?

Mich würde interessieren, wo das Foto entstanden sein könnte. Die hohen Turmmasten der (in Fetzen hängenden) Oberleitung lassen auf viele Parallel-Gleise schließen, z.B. im Leipziger Norden, mit Blickrichtung Hauptbahnhof / Leipzig Zentrum.

Frage: Gab es Unterschiede in der Turmmasten-Konstruktion und in der Überspannung vieler Gleise zwischen dem bayrischen / fränkischen Oberleitungsnetz und dem mitteldeutschen Netz?

gruß EP

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Beitrag von Terra Inc. » 01.06.2013 06:58

Der Ort ist zum Glück nicht allzu fraglich :8):
Das Foto ist mit einiger Sicherheit in Raum Halle/Leuna/Schkopau aufgenommen, das ist aus dem Kontext zu entnehmen, es gibt weitere Aufnahmen von dem Fotografen (einem Flakoffizier)in dem Buch und alle zeigen die gleiche Gegend.
Sehr wahrscheinlich handelt es sich um den Bahnhof Großkorbetha.

Gruß Terra

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Beitrag von mansfeld » 01.06.2013 08:31

Und der Terra platzt wieder damit raus... :schimpf:

Mh, gute Frage mit den Oberleitungen - dafür sind wir nicht Bahner genug. Ich habe nur die Info das ab 1944 (theoretisch) die erste elektrifizierte Fahrt bis Nürnberg möglich gewesen wäre.

Mansfeld

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Beitrag von Terra Inc. » 01.06.2013 18:03

Naja, mansfeld, wir müssen ja hier nicht über den Ort rätseln, wenn sich fast alle bisher gefragten darin so sehr einig waren, daß es wohl Großkorbetha ist.

Natürlich darf sich gerne jeder melden, der einen Hinweis dafür hat, daß es NICHT Großkorbetha sein kann. Z.B. weil die Masten süddeutsch aussehen oder dergleichen.

Das "Wien" auf dem Bahnwagen hat nach meiner Überzeugung zum Ende 44/Anfang 45 wenig Bedeutung. Ich glaube man hat das rollende Material genommen wie es gerade vorhanden war oder das was noch übrig war---

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Beitrag von mansfeld » 01.06.2013 22:42

Ohne ein Bahnexperte zu sein, wuerde ich auch denken, dass auch oesterreichische Wagen reichsweit eingesetzt wurden. Es war halt dann schon eine Mangel-Verwaltung. Kommt ja heute bei der BW auch vor - daher glaube ich das sofort.

Also bleiben wir einfach bei GROSSKORBETHA - bis jemand das Gegenteil beweisen kann.

Mansfeld

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Beitrag von mansfeld » 02.06.2013 21:22

Hier mal eine andere Ansicht...
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Beitrag von redsea » 02.06.2013 21:35

Hallo mansfeld,

hier dürfte es sich wohl um einen unfreiwilligen Zwischenstopp handeln. Auf diesem Bild erkennt man deutlich den herunterhängenden Fahrdraht oder Tragseil und die ebenfalls heruntergezogenen Spannseile. Zwischen den dahinterliegenden Masten scheinen die Spannseile noch intakt zu sein.

Viele Grüße

Kai

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