[geklärt] Unbekanntes Muna-Gebäude

Hier landen die inzwischen gklärten (und somit nicht mehr ungeklärten) historischen Fotos.
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redsea
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Beitrag von redsea » 30.05.2013 00:42

Da das Gelände als Spreng- und Abbrandplatz bezeichnet ist, nehme ich an, dass es sich bei dem Objekt um eine Einrichtung zur Verbrennung von Explosivstoffen handelt. Ein Indiz dafür wären auch die beiden großen, quadratischen Öffnungen, bei denen ee sich um Kamine handelen könnte.

Wir haben unter uns aber auch ein paar Experten, die Dir sicherlich mehr Informationen zu solchen Einrichtungen geben können.

Grüße

Kai

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 30.05.2013 02:00

Moin!

Die verlinkte Karte bzw. Plan basiert nicht auf der Phantasie des Autors, sondern ist durch fachlich einwandfreie Archivrecherche untermauert und entspricht auch dem Kenntnisstand anderer Experten zum Thema. Sie wurde nach meiner Kenntnis von Rainer Fabisch in Zusammenarbeit mit Gemeinde und Landkreis erarbeitet.

Da ich die wichtigsten Beteiligten kenne und einschätzen kann, gehe ich hier von korrekter Bezeichnung aus. Ich würde an Deiner Stelle einmal beim Landkreis nachhaken.

Mike

zeppelin
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Muna

Beitrag von zeppelin » 30.05.2013 08:19

Hallo - ein sehr interessantes Buch über die MUNA Urlau bei Leutkirch hat die Heimatpflege Leutkirch herausgebracht. ISBN 978-3-00-022748-6. In dieser Publikation wird die Geschichte der MUNA sehr anschaulich für die Zeit von 1938 bis in die Gegenwart ( Nutzung durch Bundeswehr bis 2003) anhand vieler Dokumente und Photos beschrieben. Vorgehensweise bei der Einrichtung in den 30iger Jahren, aber auch Ausgestaltung mit Gebäuden dürften vergleichbar sein. Grüsse nach Wunstorf, insbes. an die JU in der Halle ...

Rennpablo
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Beitrag von Rennpablo » 30.05.2013 08:50

Guten Morgen,
die Entstehungsgeschichte der Karte und der Personen dort hinter stehen sind mir sehr wohl bekannt. Ich zweifel ja auch nicht die Karte an sich an, nur widerspricht sich in diesem Teilbereich etwas.
Spreng und Abbrandplatz. Soweit ok.
Angeblich soll dieses Gebäude ein Abwassertank gewesen sein (auf Karten der Briten so Beschrieben, Auskunft vom LK).
Das macht für mich so halt keinen Sinn. Es wird ja wohl nicht damals das eigene Abwasser, in welcher Form auch immer, "gesprengt" worden sein.

Um diesen Punkt geht es mir.

Wie redsea schon schrieb, könnte Abbrennen von Explosivstoffen im Gebäude ein Ansatz sein.
Wobei es sich bei den beiden quadratisch Öffnungen wohl nich um Kamine handelt. Kein Schattenwurf sichtbar. Also quasi ein Dach mit zwei Löchern drin.

gruß

P.S. Die JU 52 hört man sehr schön wenn sie mal wieder auf dem Rundflug ist :mrgreen:

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Beitrag von Talpa » 30.05.2013 12:31

Vielleicht ein schnöder Wasserbehälter?
Mit den von oben sichtbaren Domtöpfen oder Einstiege?
Der Begriff Abwasserbehälter ist damals evtl.. falsch aufgefasst worden.

Wasserbehälter gibt es ja zu den unterschiedlichsten Zwecken offen/ gedeckt über oder unter der Erde.

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Beitrag von zulufox » 30.05.2013 14:00

Na, da will ich mich mal mit einer Vermutung aus dem Fenster lehnen:

Wir reden ja über eine Bau auf dem Spreng- und Abbrandplatz der Luftwaffenhauptmunitionsanstalt 1/XI Hambühren.

Auf diesem Platz wurde schon zu der Zeit, als die Luftwaffe dort noch "Hausherr" war, gesprengt und abgebrannt.

Stellt sich also die Frage: Was wurde gesprengt oder abgebrannt?

Gesprengt wurde Schadmunition, die nicht mehr delaboriert werden konnte.
Abgebrannt wurden meistens Sprengstoffe bzw. Sprengstoffreste und mit Sprengstoff versetzte andere Stoff wie Holz der Arbeitstische oder der Packgefäße oder oder oder.

Ich vermute mal ganz stark, dass dieses "Gebäude" nichts anderes ist als ein Schutzbau (ähnlich Tobruk-Stand) für den oder die Feuerwerker, der/die die Sprengung oder den Abbrand beaufsichtigen musste(n).

MfG
Zf :holy:
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"Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahrhaben möchte, hält er auch für wahr."

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Beitrag von OWW » 30.05.2013 17:01

Hallo,
dann will ich auch noch ein wenig spekulieren. Wenn man auf dem größeren Lubi das fragliche Objekt mit den Baracken links vergleicht, ergibt sich für mich, dass das fragliche Objekt "etwas" größer ist und in etwa Barackengröße aufweist (mit der Unsicherheit, wieviel Bauwerk tatsächlich unter der Erdanschüttung verborgen ist).

Ferner meine ich, auf dem größeren Lubi an der rechten Seite des fraglichen Objekts 2 Zugänge mit Flügelmauern zu erkennen. Also ein Lagerbunker für die zu verbrennenden Objekte. Aber warum führen dann keine klaren Wege zum Brandplatz und warum diese ungünstige Lage ?

Gruß
Oliver

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Beitrag von MikeG » 30.05.2013 22:33

Moin!

Auch laut Altlasten.Experten (und der ist durchaus ein solcher) ist das ein Abwasserbehälter. Er könnte mit der Delaborierung zu tun gehabt haben, also z.B. das Abwasser des Hülsenwaschens aufgenommen haben.

In so fern sehe ich dss Foto eigentlich als geklärt an, auch wenn die exakte Aufgabe noch Variationen zulässt.

Mike

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Beitrag von Rennpablo » 30.05.2013 23:05

Guten Abend,
ich weiß nicht, aber Flüssigkeiten (in welcher Form auch immer) passen irgendwie nicht ins Bild.
Aufgrund der Flügelmauerung würd ich mehr in Richtung MLH gehen. Oder halt Zwischenlagerung bis zum Sprengen.
Auf : http://www.relikte.com/duensen/
Bild 37 und 38
Das kommt dem ganzen schon sehr nahe.... incl. der 2 Türmchen auf dem Dach. Die aber bei LuBi-Aufnahme 1946 wohl nicht mehr auf dem Dach waren.
Größenmäßig würde es auch passen

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