Schießanlage der Franzosen bei Neustadt an der Weinstraße

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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Siegfried-Kremer
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Schießanlage der Franzosen bei Neustadt an der Weinstraße

Beitrag von Siegfried-Kremer » 03.05.2013 20:01

Diese ehemalige Schießanlage der Franzosen bei Neustadt an der Weinstraße liegt in einm kleinen Wäldchen zwischen der A 65 und Neustadt an der Weinstraße und ist schon seit Jahren nicht mehr in Betrieb. Die Anlage war frei begehbar, von Zaunresten abgesehen. Die Schießbahn war doppelläufig und durch 3 Erdwälle gut abgeschirmt. Zum zusätzlichen Schutz vor Querschlägern waren so alle 10 m eine Überbauung angebracht, um diese Querschläger abzufangen. Als Kugelfang dieser Schießanlage diente ein etwa 10 m hoher Bunker, der nach einer Seite offen war, um die Geschosse aufzunehmen. Bilder vom April 2013
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Siegfried-Kremer
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Beitrag von Siegfried-Kremer » 03.05.2013 20:04

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Gemueselaster
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Beitrag von Gemueselaster » 10.06.2013 14:51

Moin Siegfried,

Danke für die schönen Bilder der Anlage. Ist mir persönlich bekannt, aus meiner kurzen Zeit in NW.

Die Anlage steht im sogen. Franzosenwäldchen.

Man sagt: Wenn früher im Sommer ne Frau auf dem Rad durch den Wald fuhr, erscholl aus den Büschen immer ein "Bonjour Madame".

Noch n Nachtrag zum Schießstand:

- der Geschossfang bestand nicht aus dem Bunker, sondern aus nem Sandberg, den man zum Ende hin keilförmig aufgeschüttet hat - also in diesem Bunker. Dieser hat dann die Geschosse aufgefangen und gesammelt bis sich irgendwann Kuhlen oder Gerschossneter gebildet haben. Dann musste die komplette Füllung getauscht werden. Jetzt ist kein Sand mehr drin, da Blei Umwelt- und Gesundheitsschädlich ist und das nicht einfach so in der gegend rumliegen darf,

- die Überbauungen dienten in erster Linie dazu, Weit- oder Hochschüsse zu verhindern. bei nem Stand ohne diese Vorrichtungen hätte man den Leuten in Haßloch ( ein Dorf weiter) quasi die Zigarette aus dem Mund schießen können. Auf den Betonwänden waren überall Holzlatten angebracht um die Gefahr von Ab- und Rückprallern zu minimieren.

Im Großen und Ganzen baut man einem Schießstand als "ballistische Box" um zu vermeiden, daß sich ein Geschoss nach draussen verirrt. Die einzigen Seiten aus denen man herausschießen kann ist nach hinten und direkt nach oben (wobei das Geschoss ja recht nah wieder herunterkommt).

Gruß

Martin

Siegfried-Kremer
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Beitrag von Siegfried-Kremer » 17.06.2013 20:43

Hallo Martin,

vielen Dank für die zusätzlichen Informationen zu dieser Schießanlage der Franzosen. Ja die Franzosen waren damals zu den deutschen Fräuleins bestimmt keine Kostverächter.

Das mit dem Kugelfang hatte ich mir so ähnlich gedacht. Der Bunker nach vorne offen darüber diente eben noch zum Schutz, dass auch wirklich keine Geschosse nach draußen gelangen konnten. Interessant ist auch die ehemalige Schießanlage der Franzosen in Speyer. Dort war als Besonderheit ein Tunnel nach oben offen vor dem Kugelfang. Da konnten an Drehgestängen die Schußscheiben hochgeleiert werden und nach dem Schießen wieder runter. Per Feldtelefon wurden dann die Ergebnisse an den Start weitergemeldet.

In Landau war ich auch schon öfters unterwegs, auf dem Ebenberg und den ehemaligen französischen Kasernen.

Grüße Siegfried

Imkermichael
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Beitrag von Imkermichael » 18.06.2013 09:14

Hallo Leute,

ich hatte im Frühsommer 1984 das Vergnügen, im Rahmen eines Austauschprogramms BW <-> Franz. Streitkräfte eine Woche bei unserer Patenkompanie in Neustadt zu verbringen.
Es war eine Erfahrung !
Dazu gehörte auch ein Schiessen mit dem franz. Sturmgewehr auf der Schiessanlage. Ich erinnere mich noch, dass es im Laufschritt zur Anlage und zurück ging und dass wir im Vergleich zur BW Unmengen Munition verballert haben. Zuletzt waren wohl noch Restbestände zu vernichten, die wir im Hüftschuss der Reihe nach "einfach so" Richtung Kugelfang geschickt haben.

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