Grube Dr Geier
Grube Dr Geier
Hallo Forum,
ich denke, nun ist es an der Zeit, über ein durchaus interessantes Bauwerk in meiner unmittelbaren Umgebung zu sprechen.
Bei der Grube Dr. Geier handelt es sich um ein aufgegebenes Bergwerk. Der rund 50m hohe Förderturm ist auch heute noch von weitem sichtbar. Erkennbar von der A60 ab ca. Ingelheim und von der A61 ab ca. Gau-Bickelheim oder Gensingen (zumindest bei gutem Wetter )
Somit ist das Bergwerk in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Wahrzeichen von Waldalgesheim geworden.
Fertiggestellt wurde es nach 3 jähriger Bauzeit im Jahre 1920. Im Dezember 1971 wurde der Betrieb der Grube eingestellt. Gefördert wurde ab den 20er Jahren Manganerz, ein wichtiger Zuschlagsstoff bei der Stahlindustrie. Von diesem gab es große Vorkommen unter dem nördlichen Ortsgebiet. Letzteres führte vor allem während den Weltkriegen zu starken Bergschäden und folgend Umsiedlungen im Dorf.
Ab den 50ern wurde zudem Dolomit gefördert. Dies wurde ab Anfang der 1960er Jahre in einer eigens dafür errichteten Anlage nördlich der Grube gesintert. Als Folge des großen Dolomitabbaus in den 1950er und 60er Jahren brachen erneut viele Teile - diesmal allerdings unbewohnten Gebiets - nordwestlich von Waldalgesheim ein.
Fährt man heute von Bingen nach Stromberg, lässt sich das abgesackte Gelände am westlichen Ortsausgang immer noch erkennen. Stummer Zeuge der Geländeeinbrüche in Folge des Erzabbaus sind heute noch der Nachtigallen- und der Glockwiesenweiher nordöstlich vom heutigen Dorf.
Viele Grüße
Simon
ich denke, nun ist es an der Zeit, über ein durchaus interessantes Bauwerk in meiner unmittelbaren Umgebung zu sprechen.
Bei der Grube Dr. Geier handelt es sich um ein aufgegebenes Bergwerk. Der rund 50m hohe Förderturm ist auch heute noch von weitem sichtbar. Erkennbar von der A60 ab ca. Ingelheim und von der A61 ab ca. Gau-Bickelheim oder Gensingen (zumindest bei gutem Wetter )
Somit ist das Bergwerk in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Wahrzeichen von Waldalgesheim geworden.
Fertiggestellt wurde es nach 3 jähriger Bauzeit im Jahre 1920. Im Dezember 1971 wurde der Betrieb der Grube eingestellt. Gefördert wurde ab den 20er Jahren Manganerz, ein wichtiger Zuschlagsstoff bei der Stahlindustrie. Von diesem gab es große Vorkommen unter dem nördlichen Ortsgebiet. Letzteres führte vor allem während den Weltkriegen zu starken Bergschäden und folgend Umsiedlungen im Dorf.
Ab den 50ern wurde zudem Dolomit gefördert. Dies wurde ab Anfang der 1960er Jahre in einer eigens dafür errichteten Anlage nördlich der Grube gesintert. Als Folge des großen Dolomitabbaus in den 1950er und 60er Jahren brachen erneut viele Teile - diesmal allerdings unbewohnten Gebiets - nordwestlich von Waldalgesheim ein.
Fährt man heute von Bingen nach Stromberg, lässt sich das abgesackte Gelände am westlichen Ortsausgang immer noch erkennen. Stummer Zeuge der Geländeeinbrüche in Folge des Erzabbaus sind heute noch der Nachtigallen- und der Glockwiesenweiher nordöstlich vom heutigen Dorf.
Viele Grüße
Simon
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Ende der 1970er Jahre war vom damaligen Besitzer ein Besucher-Bergwerk eingerichtet worden. Ich nehme an, die Kosten für dessen Betrieb waren zu hoch - so wurde es schon bald wieder aufgegeben.Traumaretter hat geschrieben:Vielen Dank für die Informationen! Ich fahre seit Jahren regelmäßig an dem Förderturm vorbei. Gib es da sowas wie Besichtigungen der Anlage? Wenn ich das richtig weiß ist das Areal ja noch in irgendeiner Nutzung.
Mittlerweile hat man die Feuerschale auf dem Dach des Turms entfernt und das Dach des Wasserbehälters geöffnet. Grund sind statische Probleme des fast 100 Jahre alten Bauwerks.
Über die momentane Nutzung weiß ich nix. Teile sind wohl bewohnt (Herberge) bzw. vermietet (Verwaltung). In der ausgebrannten Werkstatt hatte ein Palettenhändler seinen Sitz (zumindest bis zum Brand).
Viele Grüße
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Das wäre mir neu.
Es gibt ein eingezäuntes Bruchgelände südlich der Provinzialstraße. Dies ist in Privatbesitz. Ob es darauf einen Wetterschacht gibt, ist mir nicht bekannt. Dann gibt es einen Wetterschacht in der Gemarkung "Auf der Kaes" an der heutigen Waldstraße. Der ist mit einer Betonplatte ca. 3x3 m verschlossen. Hat eine Luke aus Metall, ist aber zusätzlich mit Erde und Schotter verfüllt. In der Gemarkung "Auf der Hey" stand ein Versuchsschacht. Das Gelände ist in Folge des Dolomitabbaus eingebrochen. Wird heute vom Angelsportverein betreut.
Ansonsten ist mir nur noch ein Einstieg an der Mündung des Rheinstollens nördlich von Bingerbrück bekannt. Der ist aber abgeschlossen.
Es gibt ein eingezäuntes Bruchgelände südlich der Provinzialstraße. Dies ist in Privatbesitz. Ob es darauf einen Wetterschacht gibt, ist mir nicht bekannt. Dann gibt es einen Wetterschacht in der Gemarkung "Auf der Kaes" an der heutigen Waldstraße. Der ist mit einer Betonplatte ca. 3x3 m verschlossen. Hat eine Luke aus Metall, ist aber zusätzlich mit Erde und Schotter verfüllt. In der Gemarkung "Auf der Hey" stand ein Versuchsschacht. Das Gelände ist in Folge des Dolomitabbaus eingebrochen. Wird heute vom Angelsportverein betreut.
Ansonsten ist mir nur noch ein Einstieg an der Mündung des Rheinstollens nördlich von Bingerbrück bekannt. Der ist aber abgeschlossen.
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Hallo zusammen,
aufgrund aktueller Nachfragen, kurz eine Info zum aktuellen Stand des Bergwerks:
Man hat zum vergangenen Jahresende den Förderturm vollständig niedergelegt, da akute Einsturzgefahr bestand. Ein Video gibt's bei YouTube:
Seitdem hat sich am Erzbunker nicht mehr viel getan. Ebenfalls ist wohl auch die Maschinenhalle vom Einsturz bedroht. Die Baussubstanz war vorher bereits nicht die beste. Beim Abriss des Turmes sind dann Teile auf die Halle gestürzt.
Nebenbei:
Auch am westlichen Gemarkungsrand des Nachbardofes Weiler b. Bingen gab es ein Bergwerk. In der sog. Grube "Elisenöhe" wurde über die Schächte "Hermann-Schacht" und "Weiler-West" ebenfalls Manganerz gefördert. Nachdem die Grube von der Gewerkschaft Dr. Geier aufgekauft wurde, wurde irgendwann ein Durchstich unter Tage vorgenommen, der die Weilerer Grube mit den Waldalgesheimer Gruben verbindet. Später ist man m. W. in Weiler nicht mehr eingefahren.
Auf dem ehemaligen Gelände gibt es heute nicht mehr viel zu entdecken. Wie auch in Waldalgesheim, sind Teile der Grube eingebrochen und inzwischen mit Wasser vollgelaufen.
Fördertürme und Wirtschaftsgebäude wurden schon vor Jahren entfernt. Der Schacht "Weiler-West" wurde durch eine Betonplatte 3,5 m x 3,5 m verschlossen. Ein Metallsiegel kenneichnet diesen heute.
Viele Grüße
Simon
aufgrund aktueller Nachfragen, kurz eine Info zum aktuellen Stand des Bergwerks:
Man hat zum vergangenen Jahresende den Förderturm vollständig niedergelegt, da akute Einsturzgefahr bestand. Ein Video gibt's bei YouTube:
Seitdem hat sich am Erzbunker nicht mehr viel getan. Ebenfalls ist wohl auch die Maschinenhalle vom Einsturz bedroht. Die Baussubstanz war vorher bereits nicht die beste. Beim Abriss des Turmes sind dann Teile auf die Halle gestürzt.
Nebenbei:
Auch am westlichen Gemarkungsrand des Nachbardofes Weiler b. Bingen gab es ein Bergwerk. In der sog. Grube "Elisenöhe" wurde über die Schächte "Hermann-Schacht" und "Weiler-West" ebenfalls Manganerz gefördert. Nachdem die Grube von der Gewerkschaft Dr. Geier aufgekauft wurde, wurde irgendwann ein Durchstich unter Tage vorgenommen, der die Weilerer Grube mit den Waldalgesheimer Gruben verbindet. Später ist man m. W. in Weiler nicht mehr eingefahren.
Auf dem ehemaligen Gelände gibt es heute nicht mehr viel zu entdecken. Wie auch in Waldalgesheim, sind Teile der Grube eingebrochen und inzwischen mit Wasser vollgelaufen.
Fördertürme und Wirtschaftsgebäude wurden schon vor Jahren entfernt. Der Schacht "Weiler-West" wurde durch eine Betonplatte 3,5 m x 3,5 m verschlossen. Ein Metallsiegel kenneichnet diesen heute.
Viele Grüße
Simon
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Waldalgesheim
Zu der tragischen Entwicklung des 'Zechenschloß im Binger Wald (FAZ v. 3.11.1979) ein heimatgeschichtler Hinweis auf die weiteren Folgen des ehemaligen Bergbaus in der Gemeinde Waldalgesheim, verfasst 2009 von Kurt Hochgesand, einem anerkannten Heimatforscher.
http://www.rlb.de/cgi-bin/wwwalleg/regs ... ums=143607
Glückauf!
Gezähe
http://www.rlb.de/cgi-bin/wwwalleg/regs ... ums=143607
Glückauf!
Gezähe
Glück Auf!