Farbfilter bei Taschenlampen

GPS, Karten-Software, Geleucht und anderes technisches Zubehör
Antworten
Lasse
Forenuser
Beiträge: 427
Registriert: 29.06.2002 17:33
Ort/Region: Kiel

Farbfilter bei Taschenlampen

Beitrag von Lasse » 30.10.2012 20:12

Also das Internet hat mir schon verraten, dass grün und rot zur Kommunikation benutzt werden. Rot soll auch noch dazu dienen die Nachtsicht der Augen nicht zu stören, wenn man kurz was kucken muss. Grün stört Nachtsichtgeräte nicht.
Bei diesen Winkeltaschenlampen-Imitationen ist auch immer noch Gelb und Blau dabei. Wozu sollen die sein? bei Blau könnte ich mir vorstellen, dass es eine "unauffällige Farbe ist. Also ein blauer Lichtschein könnte auch vom letzten Rest Tageslicht stammen oder sowas. Aus der Ferne fällt es weniger auf, da es eine eher dunkle Farbe ist. Aber was bitte soll Gelb? Sowas wie die gelben Birnen für Nebelscheinwerfer, die es gibt/gab?
"Siehst Du einen Atompilz: Schau gut hin, Du bekommst so etwas nie wieder zu sehen."

Benutzeravatar
MikeG
Administrator
Beiträge: 8757
Registriert: 07.05.2002 14:38
Ort/Region: Bispingen
Kontaktdaten:

Beitrag von MikeG » 30.10.2012 21:24

Moin!

Tatsächlich trägt blaues Licht nicht so weit und ist unauffälliger - das ist auch der Grund dafür, warum die Luftschutzbeleichtung während des Krieges blau war.

Mike

Benutzeravatar
Talpa
Forenuser
Beiträge: 373
Registriert: 21.05.2004 23:58
Ort/Region: Osnabrück

Beitrag von Talpa » 30.10.2012 22:06

Hallo,

interessant dazu sind die Ausführungen in Hampe, "Der Zivile Luftschutz im Zweiten Weltkrieg", S. 554 ff
Hier wird die Verwendung von blauem Licht zu Tarnungszwecken in Frage gestellt, weil blaues Licht aus der Entfernung besser wahrgenommen wird als andersfarbiges.

Zurück zur Taschenlampe: blau ist ebenfalls zur Kommunikation als vierte Farbe einsetzbar, bei hochwertigen Lampen mit "veredelten" Blaufiltern ist dieser zum sichtbar machen von Flüssigkeiten wie Wasser, Harn und Blut bedingt brauchbar.
Gelb ist in der Tat der "Nebelscheinwerfer", Kontraste werden für das Auge besser hervorgehoben.


Gruß
Talpa

Benutzeravatar
Frontstadtkind
Forenuser
Beiträge: 150
Registriert: 22.02.2010 19:57
Ort/Region: Köln

Beitrag von Frontstadtkind » 31.10.2012 21:13

Mir hat mal ein Eisenbahner der DDR-Reichsbahn seine kastenförmige Blech-Dienst-Taschenlampe (mit Flachbatterie, die man an einen Uniformknopf vor der Brust hängt) gezeigt. Die hatte natürlich weißes Licht und rote und grüne Filter. (Er war ein Rangierleiter) Dann gab es noch einen schmalen Lichtschlitz, ich glaube an der Oberseite, den man "im Kriegsfall" hätte nehmen können. Dann hätte man ohne Lichtkegel und ohne Aufmerksamkeit von Flugzeugen zu erregen, etwas leuchten können. Außerdem gab es noch einen Blaufilter für die Hauptlampe, den man nach oben hätte richten können, während man den Schlitz benutzt. Damit hätten angeblich "freundliche" Flieger gewusst, dass dort eigene Leute sind.

Die Rangierer hatten im Normalbetrieb aber noch große Akkulampen, mehr so Strahler. Die kleinen Taschenlampen wurden eher so für kleine Zeichen, Bremsprobe oder so, benutzt.

Ich glaube nicht, dass er mich veralbern wollte. Vermutlich waren das irgendwelche DDR-Vorschriften für den Fall X. War jedenfalls interessant. Was haltet Ihr davon?

Benutzeravatar
Frontstadtkind
Forenuser
Beiträge: 150
Registriert: 22.02.2010 19:57
Ort/Region: Köln

Beitrag von Frontstadtkind » 01.11.2012 15:27

Hier steht auch noch was dazu (plus Foto):

Die NVA hatte offenbar die gleichen Taschenlampen und durfte demnach wohl bei der Verladung auf Bahnhöfen nur blaues Licht benutzen, um die dortigen Eisenbahner nicht mit andersfarbigen Signalen zu verwirren.(selbst weißes Licht hat bei der Bahn u.U. bestimmte Bedeutungen)

http://www.nexusboard.net/showthread.ph ... eadid=1016

Antworten