Klotzsche Tisch

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
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SES (†)
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Beitrag von SES (†) » 17.04.2012 13:38

Hi Eric,
The first in RINGELNATTER the second in GYGES.
It is my understanding, that the FLUMA Tisch was the predecessor of the Klotzsche Tisch, but I don't know the difference.
mfg
'SES

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 17.04.2012 15:37

Hi Michael,

so far as understand it, there must have been at least three stages in the development of Flugmelde-Auswertetische.

Fluma I, Fluma II (Klotzsche-Tisch seems to be called also Dresden II) and Fluma III. But if all the differnt kind of tables have been developed in Dresden-Klotzsche is beyond my knowledge.

I will look it up tonight in the already mentioned book.

Cheers, Eric
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SES (†)
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Beitrag von SES (†) » 17.04.2012 15:48

Hi Eric,
Thanks a lot.
mfg
SES

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 17.04.2012 20:32

Ok guys,

Birgitta Godt schreibt zu den Flugmelde-Auswertetischen kurz Fluma genannt zusammenfassend folgendes:

Flugmelde-Auswertetisch I (Fluma I)

- entwickelt von Truppe und Ln-Schule 7 in Dresden-Klotzsche
- etwa ab 1942 in Flukos vorhanden
- Platz für 6 Auswerter und einen Auswerteleiter
- jeder Auswerter für zwei Zubringer zuständig
- Zubringer = Flugwachen, Nachbar-Flukos, Geräteauswertung Freya-Igel, Teilnehmergruppe "Weit" (Fliegerbodenorganisation), Flak-Warndienst
- jede Zubringerverbindung endete per Kabel an einem Auswerterplatz mit Taste, Lämpchen und Kontakt zum Telefon. Bei Leuchten eines Lämpchens brauchte ein Auswerter lediglich die zugehörige Taste zu drücken, um mit dem Zubringer telefonieren zu können.

t.b.c.
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flugschüler
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Beitrag von flugschüler » 17.04.2012 20:58

Hallo,
insbesondere Eric, ist der Klotsche-Tisch ein und dieselbe Sache wie der im Dienstgebrauch bezeichnete Caen-Tisch?
Gruß Uwe

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Leif
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Beitrag von Leif » 17.04.2012 22:01

Hallo,

zu diesem spannenden Thema zwei längere Zitate aus Hoffmann. Es kann durchaus sein, dass der Ort des ersten Einsatzes Caen im Sprachgebrauch herangezogen wurde. Die beste Beschreibung des Tisches gibt es bei Frau Godt.

Viele Grüße,
Leif

Hoffmann, Band 2/I, S. 98 f. hat geschrieben:Der Vorschlag Major Ewalds sah vor, daß an einem horizontalen Kartentisch vier Auswerter die Flugmeldungen von je 4 bis 8 Flugwachen übernehmen und in die Karte eintragen sollten. Die so entstehende Luftlage, ergänzt durch Meldungen der Funkmeßgeräte, sollte auf eine senkrechte Glaskarte übertragen werden auf der auch Meldungen der Nachbar-Flukos aufliefen. Vor diesen Karten standen im Halbrund angeordnete Arbeitstische mit Fernsprechern des Fluko-Wachoffiziers und der Verbindungsoffiziere zu Flieger- und Flakverbänden, zum Luftschutzwarndienst u. a., die über eine sogenannte Husum-Anlage ihren Lagebericht wie ein Sportsprecher im Rundfunk reportierten (Reportage).
Die Husum-Anlage erlaubte es, Leitungen, die normalerweise von einer Vermittlung bedient wurden, einzeln oder mit mehreren zusammen unmittelbar auf ein Mikrofon mittels Drucktaste zu schalten und zu besprechen. Beim Nutznießer lief die Meldung normalerweise auf einem Lautsprecher auf, konnte aber auch auf Feldfernsprecher oder andere Empfangsgeräte geschaltet werden. Gleichzeitig sollten vom Wachoffizier Meldungen in Flugmeldeabkürzungen über Hell-Fernschreiber an die Nutznießer gegeben werden, um vom Tempo des Nutznießers unabhängig zu werden. Ein dritter Weg der Meldungsweitergabe war über Funk vorgesehen, wenn alle Drahtverbindungen ausfallen sollten.
Hoffmann, Band 2/I, S. 99 f. hat geschrieben:Es dauerte bis Mitte 1942, als nach einem Reisebericht der Chef des Nachrichten-Verbindungs-Wesens der Luftwaffe entschied, daß das Flugmelde-Lehr-Regiment (Kommandeur ab 11. 2. 1942 Oberstleutnant Ewald) eine neue Arbeitsweise entwickeln solle, die alles Schreibwerk unterband und dem Auswerter im Fluko die Möglichkeit gab, die an- und abfliegenden Flugzeuge auf eine Karte einzutragen.
Nach den Aufzeichnungen auf der Lagekarte wurde der Flugweg von einem Reporter in einem Sammelgespräch sofort an die Nachbarflukos und die Nutznießer weitergegeben. Die durchgegebene Luftlage wurde in Sicht des Reporters auf einer Kontrollkarte eingezeichnet. Der zur Durchführung dieses Verfahrens notwendige Auswertetisch wurde mit Relaisschaltung entwickelt. Die Fernsprechvermittlung lag nicht mehr zwischen dem Beobachter auf der Flugwache und dem Auswerter im Fluko, sondern hinter der Auswertung.
Das neue System wurde am 29. September 1942 dem Stabe Chef NVW vorgeführt und fand dessen Beifall. Am 30. Januar 1943 wurde der erste Auswertetisch, nach der neuen Unterkunft der „Flugmelde-Lehrgänge" in Dresden-Klotzsche „Klotzsche-Tisch" benannt, im Flugmeldebereich Caen eingebaut. Schon im März 1943 meldete Caen die Bewährung der Anlage. Der Meldeverzug wurde von 60 - 80 Sekunden auf 6 - 8 Sekunden herabgedrückt. In sechs Wochen waren dem Fluko Caen 25 Abschußbeteiligungen von den Einflügen der USAAF und RAF nach und über Frankreich zuerkannt worden.

flugschüler
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Beitrag von flugschüler » 17.04.2012 22:31

Hallo,
ich kann zwar nicht mit Doktorarbeiten aufwarten, aber schaut mal auf diese Primerquelle!(R4701/12216)
Gruß Uwe
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Beitrag von EricZ » 17.04.2012 23:15

Hallo Uwe,

keine Diss., aber mit Quellen wie dieser kann man eine solche schreiben...! :jump:

Gibt es irgendwo eine exakte Datierung?
Müßte doch etwa aus Früh-Sommer 1943 sein.

Interessant finde ich, daß nach den Erfahrungen in Caen im Reichsgebiet im Bereich des Luftgau VI die Umstrukturierung eingeleitet wurde.
Interessant finde ich, daß in der zweiten Seite wieder ein neuer Begriff auftaucht, den ich noch nirgendwo gelesen habe: Siefa-Anlage(?).

Grüße, Eric
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Beitrag von flugschüler » 18.04.2012 04:42

Hallo Eric,
ja gibt es, zu finden auf Seite 1.
Gruß Uwe
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Beitrag von petzolde » 18.04.2012 06:52

Ergänzende Frage zum Hoffmann, wonach Caen 25 Abschußbeteiligungen in 6 Wochen zugeordnet wurden: Wieviel % der in diesem Zeitraum in Richtung Caen gestarteten alliierten Flieger waren das denn?
Und welche Abschußquoten hatte man vorher?
gruß EP

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