Der Eisenbahn Viadukt in Bielefeld-Schildesche

[Djensi]

Ich meine das wird praktiziert, um die Lasten und Kräfte besser zu verteilen, das passiert auch heute noch im Gleisbau. Bei Bedarf kann ich das erfragen, wenn sich nicht ein Fachmann/frau hier unserer Forumsgemeinschaft findet.

Grüße
Djensi

[GerdW]

Hallo, Zusammen !

Am 22.02. 1945 flog die RAF einen Angriff auf den Viadukt.
Sie warf 18 "Tall Boy" Bomben ab.
Bei diesem Angriff, wurde der Viadukt erstmals ernsthaft beschädigt.

Die entstandenen Schäden sind auf den Fotos PP06,09 und 10 zu sehen
und wurden mit T-Trägern ausgebessert. Ich nehme an, dass die Verbindungen
im Zusammenhang mit der Repartur stehen.
Die Schäden vom 22.02. 1945, habe ich auf der Skizze, mit roten Pfeilen markiert.

Gruß
Gerd

Korrektur: PRO AIR 48/121, nicht 40/181

[-zAc- (†)]

Hallo zusammen,

ergänzend zu den Aufnahmen von @GerdW hier noch weitere Bilder der 8. ATAF (Quelle: NARA via Fold3.com) zu dem Objekt.

[GerdW]

Hallo, Zusammen !

Hier nun eine Liste der Angriffe auf den Viadukt:
der Bombenabwurf vom 15.08. 1941, ist nicht verzeichnet.

Gruß
Gerd

[arachnoPhil]

Moin moin,



ich habe ein paar Fragen zu Information, die ich heute bekam.
Ein Arbeitskollege erzählte mir, dass sein Vater Flakhelfer am Viadukt war.

Aber ich fange mal vorn an...

Zwei der Pfeiler des Viadukts sind hohl.
Dort gibt es eine kleine Tür knapp unter dem Schienenlevel.
Wie ihr auf dem angehängten Foto sehen könnt, geht es dort zwei Stockwerke nach unten.
Man sieht noch Reste einer Leiter, aber keine Zwischendecken oder sonstige Installationen.

Mein Kollege erzählte, dass er als Kind dort gespielt hat und dass es dort auch Tunnel gab bzw. noch gibt.
Diese Hohlräume, so erzählte sein Vater, seien als "Flakbunker" genutzt worden.
Natürlich wurde der Viadukt vor dem Krieg gebaut und der Hohlraum wird kaum zu Kriegzwecken gebaut worden sein.
Da ich mich aber mit der Funktionsweise einer Flak und der Logistik um sie zu betreiben nicht auskenne, richte ich die Frage an euch.

Weiss einer von euch um diese "Bunker" und "Tunnel"?
Ich habe vorher nie davon gehört.

[GerdW]

Hallo, Phil und alle anderen Interessierten,

bei den Hohlräumen handelt es sich um sogenannte Sprengkammern.
Im Falle eines Falles, sollten sie mit Sprengstoff gefüllt
und der Viadukt durch Sprengung unbrauchbar gemacht werden.
Dazu ist es aber nie gekommen, da die Magistrale eine wichtige
strategische Aufgabe zu erfüllen hatte.
Über sie rollte Nachschub für die Front und Kohle für die Rüstungsindustrie

Die FLAK Mannschaften waren in Baracken untergebracht.


@Phil: mich würde interessieren, ob an den Pfeilern und erhaltenen
Bögen noch ehemalige Schäden erkennbar sind ?


Gruß
Gerd

Edit: Gruß am Ende eingefügt

[arachnoPhil]

Wirklich interessant. Das man beim Bau des Viaduktes schon die Sprengung mit in den Bau einbezog sagt ja einiges über die Zeit in der er entstand aus.

Ich habe für dich Gerd heute mal nach ehemaligen Schäden am Viadukt gesucht.
Ich bin kein Experte, aber soweit ich das sehe ist so ziemlich jede Macke verputzt worden.
An einigen Stellen bröckelt der Putz ab und es kommt eine Struktur an den Tag, die einer Mini-Mondlanschaft ähnelt.

Vielleicht sind das ja alte Schäden.
Ausserdem fand ich an einer Säule zwei "Absätze" die nur dort zu sehen sind.
Auch ein Stück Schiene ist dort zu sehen.

[GerdW]

Hallo,Phil und alle anderen Interessierten,

die Sprengkammern wurden wahrscheinlich 1917,
als der "neue Viadukt" gebaut wurde, gleich mit
eingebracht.
Die "Schienen" deuten eher auf Doppel T Träger hin,
mit denen die Lücken ausgebessert wurden.

Bei Interesse, stelle ich noch eine Bauzeichnung der RBD Hannover
ein, die den SKR Brückenbau Einschub zeigt.
Mehr Fotos aus dem Bericht des USSBS 140/181, bzw. PRO AIR 148/121
(ist doch Beides der gleiche Bericht)kann ich auch noch beisteuern.
(muß ich aber erst scannen, Größe ist DIN A 3).

Übrigens: die Bögen haben sich bis zu 30 cm "gesetzt" (Nennt man dass so?)

Gruß
Gerd

@ Phil: danke für die Fotos; also erkennt man doch noch Schäden.

[kuhlmac]

Übrigens: die Bögen haben sich bis zu 30 cm "gesetzt" (Nennt man dass so?)

Hallo,
ja, das nennt man so.
Im übrigen sind Zeichungen gerne gesehen

Grüße

Christian

[GerdW]

Guten Abend !

So, ich hab den Scanner angeworfen.

Als erstes, die Vorgehensweise der Physical Damage Division:
in einem abgestecktem Gebiet, 30 m um den Viadukt, wurden
alle Bombenkrater und Schäden eingehend untersucht.
Auf diese Weise, konnten von 30 Bomben, deren Krater, bzw.
Schäden, identifiziert werden.
Schadenskizze 2 zeigt dies.

Was könnte der Begriff "Elevation" im Zusammenhang mit der Untersuchung bedeuten
"Figure 4 shows the elevations of the piers on 20. February 1945 and then after
each of two succeding raids..."?



Foto 1 zeigt eine Manschette um einen beschädigten Bogen

SKR Einschub zeigt diesen noch einmal, hoffentlich in einer
höheren Auflösung

Gruß
Gerd