ZS-Anlagen in Berlin zum Verkauf

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
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klaushh (†)
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ZS-Anlagen in Berlin zum Verkauf

Beitrag von klaushh (†) » 03.12.2011 22:20

Moin, moin!

Nachdem unser Nutzer BVK schon in einem anderen Forum auf einen Zeitungsartikel bezüglich des Verkaufs hingewiesen hat
http://www.luftschutzbunker-forum.de/co ... here-Sache

, hier nun das Original Exposè der BIMA als Anhang.

Der Bau ist einer der typischen Fälle, bei denen immer wieder diskutiert wird, ob es sich um einen Tief- oder um einen Hochbunker handelt, da er nur "teilversenkt" ist.
In diesem Fall ist festzustellen, dass -abgesehen davon, dass die BIMA selbst von einem Tiefbunker schreibt- nach der Skizze im Exposè praktisch nur Decke und Eingangsbauteile oberhalb der Erdoberfläche liegen. Außerdem betragen die Außenwandstärken 1,80 m (vorgeschriebenes Wandstärkenmaß für unterirdische Bauteile in den ersten Kriegsjahren).

Nach dem Krieg wurde der Bau wieder instandgesetzt, und zwar nur für einen kurzzeitigen Aufenthalt (verfügt weder über NEA noch über Tiefbrunnen und große Lüftungsanlage).

In der Zivilschutzanlagen-Datenbank ist die Anlage hier zu finden:
https://www.geschichtsspuren.de/datenba ... g-1-3.html

Für Hamburger Nutzer der Hinweis: der Grundriss der Berliner Anlage hat große Ähnlichkeit mit den Hamburger Anlagen Holstenwall 20a und Eidelstedter Weg 10.

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

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redsea
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Beitrag von redsea » 04.12.2011 15:36

Hallo Klaus,

in "Der Tagesspiegel" erschien zu der Anlage gestern dieser Artikel.

Viele Grüße

Kai
Zuletzt geändert von redsea am 04.12.2011 15:37, insgesamt 1-mal geändert.

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René
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Beitrag von René » 04.12.2011 15:36

Am 1. Dezember war die erste Besichtigung, das Interesse hielt sich allerdings in Grenzen. Dieser Bunker ist in Berlin der letzte unverkaufte aus Bundeseigentum und war zugleich einer der ersten beiden WKII-Bunker, die im "Sofortprogramm" für den Zivilschutz hergerichtet wurden. Für mich ist er ein wichtiges Stück Berliner Geschichte aus vielerlei Gründen.

Im Gegensatz zur Eiswaldtstraße hat sich hier wenigstens noch kein Berliner Verein an den Einbauten zu schaffen gemacht und Dinge wie Lüfter und Überdruckanzeiger "gesichert" :x
Man kann das Leben nicht verlängern, nicht verbreitern- aber vertiefen :-)

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René
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Beitrag von René » 04.12.2011 15:52

Da ich drei Fußminuten vom Bunker entfernt aufgewachsen bin und mit diesem meine Leidenschaft für Zivilschutzbauten begann, möchte ich noch den Zeitungsartikel korrigieren. Das ist quasi eine Herzensangelegenheit :holy:
zeitweilig diente das Gemäuer als Lager - in Neukölln hatte man zum Beispiel Bunkerräume auch als Zwischenlager für Silvester-Feuerwerkskörper genutzt.
Das Bezirksamt hatte ab etwa 2009 Akten eingelagert, zumindest nach seiner Instandsetzung bis zu dieser Nutzung stand der Bunker immer leer.
Chemie-Klo
Nur ohne Chemie, eigentlich sind es nur Kunststoffbehälter zum Einhängen schwarzer Plastikbeutel. So etwas kennen selbst Camper nicht.
Eingangstüren am Nord- und Südende hydraulisch schließen
Das wäre zu genial. Eigentlich sind es nur hydraulische Wechselschalter, die ein gleichzeitiges Öffnen von Druck- und Gastür verhindern sollten. Trotzdem eine Besonderheit, die es sonst nur noch im zeitgleich im Sofortprogramm hergerichteten Hochbunker Eiderstedter Weg gibt.
und der Welt für 14 Tage Ade sagen. Bunker der Ausstattungsklasse „Grundschutz“ sind im Allgemeinen auf diese Verweildauer ausgelegt.
10 Stunden.
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klaushh (†)
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Beitrag von klaushh (†) » 04.12.2011 16:23

Moin, moin!

@Renè
Leider ist bei der Presse üblich, dass Zeitungsnerichte nicht ohne sachliche Fehler sind. Selbst, wenn die Presse Waschzettel bekommt, kann man nicht sicher sein, dass sie daraus richtig übernimmt, denn sie weiß es ja "besser".

Gruß
klaushh
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