Ein grosser Buchstabe H an der Aussenfassade

Luftschutzbunker, zivile Bunkeranlagen und Schutzbauwerke des 2. Weltkriegs
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Kurfuerst
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Beitrag von Kurfuerst » 31.08.2011 08:08

Mein Vater hatte mir glaube ich das mit dem großen H an den Fassaden so erklärt.

Das sollen anstell Zeichen für die Hakenleitern der Feuerwehr sein.

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Talpa
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Beitrag von Talpa » 31.08.2011 10:24

Kurfuerst hat geschrieben:Mein Vater hatte mir glaube ich das mit dem großen H an den Fassaden so erklärt.

Das sollen anstell Zeichen für die Hakenleitern der Feuerwehr sein.
Hallo,

Anleiterstellen werden mit einer Leiter im weissen Feld mit rotem Rand gekennzeichnet.
Dieses ist eine sehr seltene Kennzeichnung, da die Örtlichkeiten in der Regel selbsterklärend sind.
Darüberhinaus werden Hakenleiten nicht angestellt. Diese sind zum dynamischen gebrauch gedacht, und zwar um von einem in das andere Stockwerk zu gelangen.

Gruß
Talpa

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redsea
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Beitrag von redsea » 18.10.2011 21:42

Hallo zusammen,

auch in Schlesien finden sich die großen, aufgemalten "Hydranten-H", wie hier an vier Häusern in Hindenburg O.S. (Zabrze) mit darüber angebrachten Hydrantenschildern.

Viele Grüße

Kai
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Beitrag von redsea » 30.10.2011 22:08

Hallo zusammen,

heute gesehen in Essen: diese beiden aufgemalten "H", ebenfalls mit darüber angebrachten heutigen Hydrantenschildern.

Viele Grüße

Kai
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Beitrag von Leif » 08.09.2012 09:38

Hallo,

in diesem Artikel
http://www.rp-online.de/regionales/extr ... -1.2984895
wird folgendes geschrieben:
An nicht wenigen Häusern der Seidenstadt prangt vorne ein „H“ oder ein „V“. Es sind nicht die Tags zweier Krefelder Graffiti-Künstler, sondern Übrigbleibsel aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Die Zeichen hatten damals auf den Luftschutzraum im Haus hingewiesen. „H“ stand für hinten, „V“ für vorne.
Was haltet Ihr von der These?

Viele Grüße,
Leif

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Beitrag von Talpa » 10.09.2012 09:38

Hallo,

irgendwie hatten wir schon einmal festgestellt, dass die Kennzeichnungen nicht einheitlich waren.
Ich bin eher ein Verfechter des "Hydranten-H", weil dass einfach mehr Sinn macht.

Wenn jetzt aber ein "V" für "Vorne" auftaucht muss es auch ein "H" für hinten geben.
Alles andere wäre unlogisch.

Wie in dem Presseartikel zu sehen ist das "V" mit abgehenden Pfeilen auf die Fenster versehen, sonst hatten wir nur "Punkte" oder Abkürzungen wie "LSR" oder "NA" die auf die Schutzräume oder Notausstiege hindeuten.
Ich halte das "V" für die indirekte Kennzeichnung des LSR für bestätigt, wenn auch nicht logisch.
Auf der Hofseite müsste dann ja ein "H" mit abgehenden Pfeilen auf den Ausstieg hindeuten.
Zwei unterschiedliche Kennzeichnungen für eine Situation.

In Krefeld müssten somit die Hydranten anders oder gar nicht gekennzeichnet sein.

Talpa

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Beitrag von Talpa » 10.09.2012 16:04

Ich habe gerade alle Beiträge in dieser Rubrik durchgesehen und bin dabei auf 15 verschiedene Orte gestossen.
In acht Städten ist das "H" eindeutig für die zusätzliche Kennzeichnung von Hydranten vergeben.
In sechs Orten gibt es Widersprüche wobei zu Bayreuth, Duisburg und Essen sichere Fakten für die Hydrantenkennzeichnung vorliegen, sei es durch Fotos, andere Kennzeichen für Ausstiege im Hof, oder aber falsche Orte für LSR abgebildet sind ( Bogenpfeiler).
Diese Orte würde ich also zu den acht eindeutigen Orten zählen wollen, gesamt also 11 Orte mit dem zusätzlichen
Hydrantenkennzeichen.
Bleiben also drei Städte übrig, wo der Sachverhalt nicht geklärt ist, wenn Krefeld als sicher für die Hofkennzeichnung angenommen wird.

Das Ursprungsthema bin ich jetzt nur quer durchgegangen, wobei mir keine Zeichen begegnet sind die mit dem "H" kollidieren, weil entweder andere Abkürzungen (LR oder LSR) oder aber "hinten" oder "Hof" ausgeschrieben sind.

Ich finde das ist schon ein guter Hinweis auf "H"= Hydrant.

Talpa

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Beitrag von Talpa » 10.09.2012 16:24

Incognitus hat geschrieben:Äh ja, ich erinnere mich... 8)

Weiß bloß gar nicht mehr, wie wir seinerzeit erklärt hatten, daß es die Kreise einmal so und dann doppelt und auch mit einem "H" dabei gibt?

So richtig war ich offenbar noch nicht überzeugt, als wir im letzten Jahr die Diskussion hatten, ansonsten hätte ich mich ja nicht mehr an das Mannheimer Stadtarchiv gewandt. Vielleicht kann irgendwann noch jemand einen Beleg für den Sinn der Kreise liefern?

Grüße,
Matthias
Hallo,

Einfacher Ring, der Hydrant ist an einer Stichleitung angeschlossen, die Wasserentnahme aus mehreren Hydranten ist nur eingeschränkt möglich.

Doppelter Ring, der Hydrant ist an eine Ringleitung angeschlossen, die Wasserentnahme ist aus mehreren Hydranten gleichzeitig möglich, oder bei sehr hohen Wasserentnahmen auch notwendig.

Das ist die einzig sinnvolle Erklärung die ich dafür habe.
Einsatztaktisch ist dieser Hinweis vor allem bei Großschadenlagen mit einer hohen Wasserentnahme wichtig.
Wenn dann auch noch ortsunkundige Einheiten eingesetzt werden ist das eine gute Kennzeichnung, um sich nicht gegenseitig das Wasser zu klauen.
Die Berechnung der möglichen Ergiebigkeit mit dem angegebenen Rohrdurchmesser ( Beisp. H150= Rohrdurchmesser 150mm X 10 = 1500l/ min.) erweist sich ganz schnell als Mogelpackung wenn vorher eine weitere Wasserentnahme an der selben Leitung erfolgt.

Talpa

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Beitrag von redsea » 10.09.2012 20:56

Hallo Leif, hallo zusammen,

der Artikel ist in der Tat interessant, die Aussagen werden jedoch nicht belegt.

Mit dem "V" gehe ich auf Grund der ebenfalls vorhandenen Pfeile mit dem Artikel wie auch mit Talpa konform.

Mit dem "H" als "Luftschutzraum hinten" jedoch nicht. Meiner Ansicht nach haben wir in diesem Thema belegt, dass das "H" als Hinweis für einen Hydranten steht. In den meisten Fällen befinden sich noch zusätzliche, entweder alte oder aber auch jüngere "Hydrantenschilder" neben oder über den aufgemalten großen "H"s und vor diesen tatsächlich auch ein Hydrant. Wenn wir die Quote noch weiter erhöhen wollen, könnte ich aus meinem virtuellen Fotoalbum noch zig "H"s in vorstehend beschriebener Kombination beisteuern, was ich jedoch als eher müßig erachte.

Aber man könnte auch den Gegenbeweis antreten. Wie sieht es denn beispielsweise mit einem aufgemalten "H" auf einer freistehenden Mauer aus? Der Behauptung im Artikel nach müßte sich dann der Schutzraum unter der Mauer befinden und der Zugang hinter der Mauer liegen. Dies ist aber bei einem von mir auf einer solchen Mauer gesichteten "H" nicht der Fall.

Oder wie sieht es denn mit aufgemalten "H"s aus, bei denen in gleicher weißer Farbe über, unter oder neben dem aufgemalten "H" zusätzlich die Lage des Hydranten in X- und Y-Richtung vom "H" aus angegeben ist?

Also für mich stehen, unabhängig der Behauptung in diesem Zeitungsartikel, alle aufgemalten "H"s die ich bisher gesehen habe als Hinweis für einen Hydranten.

Viele Grüße

Kai


edit: Fotos ergänzt
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Beitrag von Medic » 07.06.2013 09:38

Ist zwar schon etwas älter hier das Thema aber ich hoffe etwas nützlich zu sein.

Das H steht tatsächlich für einen Hydranten,das Kreissymbol für einen Luftschutzraum der sich im Keller befindet.
Die zwei Kreise geben einen Hinweis auf die Schutzklasse.

Auf der Seite des Stadtarchives Münster ist ebenfalls ein Bild mit H und die erklärung dazu: http://www.muenster.de/stadt/kriegschro ... ahmen.html

Es ist auch zu erkennen das an denen Häusern oft die Kellerfenster zugemauert wurden und wenn dann nur kleine Luftschlitze gelassen wurden.

Manchmal wenn man nett frägt kann man sich so einen Keller mal von innen anschauen und mit viel Glück wurde nichts renoviert und man kann noch weitere Hinweise entdecken wie zB Gasdichtetüren und bemahlungen an den Wänden.


Woher ich das weis?
1.Habe ich mal in einem solchen Haus gewohnt.
2.Ich weis nicht mehr wann das war aber auf sky lief mal eine Reportage darüber wo das erklärt wurde.
3.Habe ich selbst da mal erkundigungen gemacht und solche Häuser von innen mir angeschaut.


Hoffe ich konnte helfen...

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