Der Sendemast des Senders Hirschlanden - Baujahr 1936?

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Harald

Der Sendemast des Senders Hirschlanden - Baujahr 1936?

Beitrag von Harald » 25.08.2003 03:13

Könnte der Sendemast des Mittelwellensenders Hirschlanden (westlich von Stuttgart) der Deutschen Telekom AG, von dem seit dem 28.10.1963 das Programm des AFN auf der Mittelwellenfrequenz 1143kHz (bis 1978 1142kHz) abgestrahlt wird, wirklich Baujahr 1936 sein, wie auf http://forum.myphorum.de/read.php?f=877 ... 45&t=32245 behauptet wird sein?
Der Gittermast besteht auf jeden Fall aus einer ungewöhnlichen Rohrgitterkonstruktion und könnte ursprünglich als Sendemast eines Soldatensenders gedient haben!
Hier eine kurze Chronik des Senders Hirschlanden:

28.10.1963 Aufnahme des Sendebetriebes für den AFN auf der MW-Frequenz 1142kHz mit 10kW-Sendeleistung als Ersatz für den AFN MW-Sender in Mühlacker in Folge Frequenzumkoordinierungen, um Mittelwellenfrequenzen für dem im Aufbau erhältlichen Deutschlandfunk zu erhalten

23.11.1978 Erhöhung der Sendefrequenz auf 1143kHz in Folge des Genfer Wellenplans

2001 Installation eines zweiten Mittelwellensenders für die Frequenz 738kHz mit einer Leistung von 5kW für die geplante Abstrahlung des Programms von MEGARADIO. Da der gleiche Antennenmast, sowohl für die Abstrahlung des AFN-Programms auf 1143kHz als auch für die Abstrahlung von MEGARADIO auf 738kHz verwendet werden soll, erfolgten größere Umbauten an der Anlage. Der Sendemast wurde mit einer kreuzförmigen Dachkapazität versehen und der alte Blechcontainer mit den Abstimmmitteln neben den Sendemast durch einen neuen Container mit Abstimmmitteln für die Frequenzen 738kHz und 1143kHz, sowie eine Frequenzweiche ersetzt.

16.1.2002 17.26Uhr: Aufnahme des Sendebetriebs von MEGARADIO auf der Frequenz 738kHz. Ich bin so ziemlich der einzige Hörer dieses Senders im Mittleren Neckarraum! Den meisten Leuten der Zielgruppe dieses Jugendsenders ist im Großraum Stuttgart mangels fehlender Werbung nicht einmal der Name MEGARADIO ein Begriff!

4.4.2003 13.00Uhr: MEGARADIO stellt den Sendebetrieb ziemlich unvermittelt ein (wer nicht im Forum http://www.sender-tabelle.de/frame_forum.htm aktiv war, hätte an einen Senderdefekt glauben können!), denn MEGARADIO ist pleite! Seitdem sendet von Hirschlanden nur noch wie die ganze Zeit auch der AFN auf 1143kHz mit 10kW. De Dachkapazität und der neue Abstimmmittelcontainer bleiben installiert.
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Harald

Beitrag von Harald » 25.08.2003 03:15

Ansicht der Gitterkonstruktion des Mastes. Auf dem Betonsockel stand bis 2001 der alte Container mit den Abstimmmitteln.
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Harald

Beitrag von Harald » 25.08.2003 21:09

Ausschnitt einer topographischen Karte des Gebietes südlich von Hirschlanden. Der Sender Hirschlanden liegt bei 9Grad 2'11" östliche Länge und 48Grad 49'45" nördliche Breite.
Zuletzt geändert von Harald am 26.08.2003 12:44, insgesamt 1-mal geändert.

Harald

Beitrag von Harald » 26.08.2003 12:42

Am Abend des 4.4.2003 machte ich mal wieder einen Spaziergang zum Sender Hirschlanden, da mich interessierte, ob nach der Einstellung des MEGARADIO-Programms irgendwelche sichtbaren Veränderungen an der Anlage durchgeführt wurden.
Als ich den Antennemast aus der Nähe betrachtete, bemerkte ich, dass ein Isolator des Erdungstrennschalters zerstört war.
Ich habe diesen Schaden, der den Betrieb des Senders in keiner Weise beeinträchtigte oder gefährdete, bei der Deutschen Telekom AG gemeldet. Er wurde bei der nächsten Wartungspause des Senders am 20.5.2003 repariert. ( http://forum.myphorum.de/read.php?f=877 ... 85&t=40186 )
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Harald

Beitrag von Harald » 18.09.2005 23:26

Der Sendemast des RKS Pøeštice - Žerovice in Tschechien ( http://www.sweb.cz/stredni.vlny/Cra/Prestice_cz.html ) entspricht in seiner Konstruktion fast genau dem Sendemast in Hirschlanden! Zufall?

Bild
Fuß des Sendemast des RKS Pøeštice - Žerovice

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Beitrag von Carloz » 20.09.2005 16:38

@Harald: Naja es waren ja nicht so viele Firmen damals unterwegs, die solche Bauwerke konstruierten. Bei uns im Saarland auf dem Schoksberg war auchne Firma von weiter her. Müsste mal gucken, ob ich nochma an die Unterlagen komme. Ist aber (noch) kein lostplace ;) Bin mal gespannt, wie das so wird, wenns digital wird...

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Harald

Beitrag von Harald » 22.09.2005 00:07

Aber es dürfte doch kaum anzunehmen sein, daß tschechische und deutsche Ingenieure die gleichen Pläne verwendeten!
Meine Vermutung: die Sendemasten in Pøeštice - Žerovice und in Hirschlanden entstammten ehemaligen Soldatensendern der einstigen Deutschen Wehrmacht.

Und Schocksberg wird auch nach der Einführung von DVB-T erhalten bleiben!

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Beitrag von master » 22.09.2005 01:59

Hallo!

Geht es um die Funk- Sendetechnik oder um die Statik des Teils?

Thomas

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Beitrag von Carloz » 22.09.2005 08:36

@master: Um die Bauweise. Die ähneln sich ja wie Zwillinge.

@harald: Ja, das Schocksberg bleibt weiß ich ja. Ich meine jetzt die ganzen unnötigen Antennen ;)

btw: In Berus werden die Pardunen des Senders Europe 1 ausgetauscht ! Vielleicht fahr ich oit mal hin ein paar Fotos schiessen.

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Harald

Beitrag von Harald » 22.09.2005 23:16

Auf jeden Fall Bilder machen!

Im Übrigen sind bei diesem Vorgang schon zahlreiche Sendemasten umgestürzt (u.a. der Sendemast in Konstantynow das bis heute höchste, was je gebaut wurde, viewtopic.php?t=4642 und
der 160 Meter hohe Sendemast "Rommel" in Langenberg am 2.9.1996).

Bild
Bis zum 2.9.1996 war er 160 Meter hoch - der Sendemast Langenberg-Rommel ( http://de.structurae.de/structures/data ... D=s0013792 ). Er wurde 1999/2000 durch einen neuen 170 Meter hohen Sendemast mit einer Reusenantenne für Mittelwelle ersetzt ( http://de.structurae.de/structures/data ... D=s0011477 )

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