Kriegsgefangenenwesen der Bw

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
Lasse
Forenuser
Beiträge: 427
Registriert: 29.06.2002 17:33
Ort/Region: Kiel

Beitrag von Lasse » 12.08.2003 22:06

Ich denke mir, das feindliche Maschinen eher abgeschossen werden und die Überlebenden eingesammlt werden. Sofern sie nicht von der Bevölkerung vorher gelyncht wurden (wie im WK2 in ein paar fällen geschen).

HW (†)
Forenuser
Beiträge: 1990
Registriert: 24.07.2002 16:42
Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn

Beitrag von HW (†) » 13.08.2003 12:32

In einem Verteidigungsfall/Krieg (jetzt allgemein gesehen, nicht nur auf die Bundeswehr bezogen) werden die angreifenden Flugzeuge schon durch die Flugabwehr abgeschossen. Es gibt aber auch Einzelmaschinen, die sich "verirren" (Aufklärungsflieger z.B.), und die werden dann mit Hilfe von Abfangjägern vom Himmel geholt und zur Landung gezwungen. Man möchte nämlich durch die "Befragung" des Piloten mehr über den Gegner erfahren. Allerdings, wenn er der Aufforderung nicht folgt, gibt es einen Abschuss. Diese Fälle sind wiederholt bei den Kriegen in den letzten Jahren vorgekommen und darüber wurde zum Teil auch in den Medien berichtet.

Im Übrigen gab es nach Aussagen von Insider auch im Kalten Krieg einige Grenzverletzungen durch alliierte Flugzeuge.

HW (†)
Forenuser
Beiträge: 1990
Registriert: 24.07.2002 16:42
Ort/Region: Pullach i. Isartal und Ottobrunn

Beitrag von HW (†) » 13.08.2003 12:54

Mir fällt gerade dazu noch folgendes ein: Vor einigen Jahren hat die Luftraumüberwachung (Visselhövede/Hiddingen waren die Ersten, die den Flieger auf dem Radarschirm hatten) den Einflug einer Maschine aus Richtung Osten in Niedersachsen festgestellt. Sofort sind zwei Abfangjäger aufgestiegen und haben sich bis auf einige Meter dem Flugzeug genähert. Ihr Auftrag war es, den eingedrungenen Piloten auf einem bestimmten Fliegerhorst zur Landung zu zwingen (hier wäre dann z.B. eine Befragung durch die Frontnachrichtentruppe der Luftwaffe erfolgt). Doch in dem Flugzeug, es war ein polnischer Jäger (so glaube ich jedenfalls noch zu wissen), war kein Pilot mehr. Der Pilot war schon lange mit dem Schleudersitz "ausgestiegen". Die Abfangjäger begleiteten das Flugzeug weiter. Es ist dann in den Niederlanden wegen Treibstoffmangel abgestürzt. Soweit ich noch weiß, kam ein Niederländer dabei zu Tode.
Hinterher hat man bei den Militärs lange darüber diskutiert, ob ein Abschuss über BRD-Gebiet nicht besser gewesen wäre. Aber auch da hätten durch Trümmer Personen verletzt oder getötet werden können.

Gast

Beitrag von Gast » 13.08.2003 14:07

ich erlaube mir mal, hierzu einen neuen thread zu öffnen.
dieses thema... grenzverletzungen bzw verletzungen des luftraumes ...in zeiten des kalten krieges ist ja ein recht spannendes....

Benutzeravatar
MikeG
Administrator
Beiträge: 8757
Registriert: 07.05.2002 14:38
Ort/Region: Bispingen
Kontaktdaten:

Beitrag von MikeG » 13.08.2003 14:22

Hi!

Korrekt, das ist - auch mit den Befragungen - ein anderes (interessantes) Thema -> neuer Thread.

Timos ursprüngliche Frage bezog sich aber eher auf die Planungen von z.B. KG-Lagern als auf das, was die Kriegsgefangenen dann erwartet.

Es gab u.a. auch Planungen für Ausweich-Befehlsstellen und Ausweichkrankenhäuser, die ja praktisch bis in Details festgelegt waren (Ort, Infrastruktur etc.). Da wäre es doch verwunderlich, wenn man sich nicht auch schon Orte und Strukturen für Kriegsgefangenenlager überlegt und ausgeguckt hätte.

Mike

realundercover
Forenuser
Beiträge: 85
Registriert: 04.01.2003 17:06
Ort/Region: Rhein-Main

Beitrag von realundercover » 14.08.2003 16:16

Siehe da, es gibt sogar auf der Homepage der Bundeswehr etwas ausführliches zu den Feldnachrichtenkräften, Standorte sind auch verzeichnet, decken sich meistens mit den Standorten der Panzeraufklbtl.

http://www.deutschesheer.de/C1256B6C002 ... K936SBERDE

(auf der Seite links am Rand auf Feldnachrichtenkräfte klicken)

Biedermann (†)

Beitrag von Biedermann (†) » 15.08.2003 19:06

@ realundercover

Ich war (in der Heeerestruktur 4, Kalter Krieg) "richtiger" PzAufkl. Wieso Dolmetscher und ähnliche G2-Gehilfen ein schwarzes Barett tragen dürfen weiß ich auch nicht...
Die Zusammenarbeit mit dem Frontnachrichtendienst fand vermutl. auf der Brigadeebene statt. Dort traten die Zugführer der Brigadespähzüge (in Friedenszeiten an die 2./, 3./ u. 4./ des PzAufklBtl angehängt) der Zelle Aufklärung bei und befriedigten die Neugier der G2s indem sie die Spähzüge vor den Brigaden hertrieben.
Gefangene sollten wir aber nicht machen (die Mühle ist auch so eng genug :schimpf: ), sondern nur andere Leute verpetzen und möglichst unsichtbar bleiben. Schon schlimm genug Sprit aufzutreiben, da will man nicht noch Kindergärtner spielen ;)

ELOKA-Füchse gab es bei uns nicht, nur FüFu Füchse,die im Radarzug (PARA RASIT) und die TPz Füchse in der 5./

Die Varianten HUMMEL, VHF-Peilanlage und HELAS sind ELOKA Geräte und damit Korpstruppen, die PzAufkl sind Divisionstruppen.

(Alle Angaben HS 4!)

Antworten