Minenkrieg

Militärische Objekte des Ersten Weltkriegs, der Kaiserzeit etc.
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Markus
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Minenkrieg

Beitrag von Markus » 02.08.2010 11:05

Auf der Höhe 191, von den Franzosen Mont Tétu genannt, finden sich Relikte des Minenkrieges aus dem Jahre 1915.

Die französische Armee hielt - von der "Hand von Massiges" aus - die Höhe 191. Vom nördlich vorgelagerten "Kanonenberg" aus versuchten die deutschen Truppen die Höhe zu stürmen, u.a. mittels einer unterirdischen Minensprengung, um den Gegener im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft zu jagen.

Nachfolgende Fotos sind vom Juli 2010. Interessierte Einwohner des Dorfes Massiges haben neben dem Minenkrater einen französischen Schützengraben anschaulich rekonstruiert.
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Militärgeschichtliche Exkursionen und Recherchen / Maas - Argonnen - Champagne / Preußischer und französischer Festungsbau

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Djensi
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Beitrag von Djensi » 02.08.2010 16:16

Moin,
top Fotos :thumbup:

Muss ich das so verstehen, dass man sich unter den Gegner gegraben hat??

Gruß
Djensi

willem
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Beitrag von willem » 02.08.2010 16:45

Da gibt es doch noch irgendwo eine Mine unter einem Bauernhof?
googeln nach" Messines " fördert da einiges zu Tage.

gruß
willem

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Markus
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Beitrag von Markus » 02.08.2010 21:30

@ Djensi: Ja, so in etwas kannst Du Dir das vorstellen. Man grub sich bergmännisch in den Untergrund, baute untertage mehr oder minder beschußsichere Kasernenanlagen, gelangte so mittels langer Tunnelsysteme in die vordersten Linien oder buddelte Minenstollen unter die unter- wie oberirdischen Anlagen des Gegners, um diesen in die Luft zu jagen.

Den Minenkrieg haben alle Kriegsparteien (Österreicher, Italiener, Deutsche, Franzosen, Engländer) praktiziert. Zeugnisse gibt es heute noch überall: in Südtirol, im Elsaß, in Lothringen, in der Champagne, der Picardie und in Flandern.

Im Raum Verdun ist sehr interessant z.B. die Anhöhe Vauquois. Dort ist ein ganzes Bergdorf gleichen Namens durch den Minenkrieg verschwunden. Der Berg steht noch; das Dorf ist gänzlich verschwunden. Siehe beispielsweise hier: http://www.verdun14-18.de/pages/ge/Vauquois.htm und auch hier: http://www.milex.de/v/vauquois.html


@ willem: Ja, die Region in Messines wurde auch Opfer des Minenkrieges. Allerdings ist das in Flandern. Ich meine Massiges in der Champagne.

Zu Messines und die dortige Spätwirkungen von Blindgängern gibt u.a. http://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_von_Messines ausführlich Auskunft.

Gruß
Markus
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hollihh
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Beitrag von hollihh » 02.08.2010 23:27

Moin,

über die Minen von Messines (Blindgänger kann man ja wohl kaum sagen, die Dinger sind ja noch "scharf") gab es vor nicht allzulanger Zeit einen interessanten Fernsehbericht.
Schon erschreckend, was dort noch konzentriert in der Erde liegt - eine direkt unter einem noch bewohnten Bauernhof. Was aus dem Bericht nicht klar wurde, wie tief diese Dinger (eigentlich sind es ja unterirdische Sprengstofflager) liegen und warum man nicht in der Lage sein soll, die zu räumen...


Gruß

Holli

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Blindgänger vs. "scharf"

Beitrag von Bunkerbob » 09.08.2010 11:27

hollihh hat geschrieben: ... Blindgänger kann man ja wohl kaum sagen, die Dinger sind ja noch "scharf" ...
Was an einem Blindgänger ist nicht "scharf"?!?
Es hat nur damals beim Aufschlag etwas nicht so funktioniert wie es sollte. Niemand sollte sich hiervon und dem augenscheinlichen verrosteten Aussehen dazu verleiten lassen, Blindgänger wie herumliegende Granaten als "ungefährlich" anzusehen: es ist Sprengstoff drin (und TNT vergeht nicht), ein Zünder drauf, und unter bestimmten Umständen geht das Ding los (und wirkt dann genauso, wie es soll)
Die Bombe von Göttingen war auch "bloß ein Blindgänger"...



Die Anfangsscene von "Cold Mountain" (deutsch "Unterwegs nach Cold Mountain") mit Jude Law und Nicole Kidman zeigt so eine Minensprengung im amerikanischen Bürgerkrieg
siehe auch hier:

ab 0:40

Gruß
Robert

hollihh
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Beitrag von hollihh » 09.08.2010 18:26

Moín,

erst lesen, dann verstehen, dann zitieren. :mrgreen:

Ich will ja keine Grundsatzdiskussion auslösen, aber jede Waffe, Munition und jedes Munitionsteil ist per se "scharf", sofern ich den Zustand nicht genau kenne. Die Minen sind ünbrigens nicht "aufgeschlagen" - vielmehr handelt es sich um Tunnel, in denen viele Tonnen Sprengstoff (genauer gesagt Ammonal) lagern - es geht auch ohne Zünder : Wie gefährlich das ist, weiß man spätestens, seitdem so eine "Mine" durch Blitzschlag detoniert ist.....


Gruß

Holli

Input

Beitrag von Input » 28.08.2010 14:55

Hallo Leute,

zu der Explosion bei Messines habe ich was beizutragen. Vor einigen Monaten lief auf N24 eine Dokumentation, die die Minenexplosion von Messines unter die Lupe genommen hat.Der Titel war irgendetwas mit Explosionen durch Menschenhand...oder so in der Richtung...

Ich bin gerade am überlegen wie ich diese Doku suchen kann...

Input

Beitrag von Input » 28.08.2010 15:02

Habe noch schnell den Link nachzutragen...

https://www.youtube.com/watch?v=7UYNbZkTq-E

meiner Meinung nach sehenswert

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