Einstiger Bergbau in Langenreuth bei Pegnitz - mit Bezug 2WK

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Einstiger Bergbau in Langenreuth bei Pegnitz - mit Bezug 2WK

Beitrag von JWE » 13.07.2010 19:57

Der einstige Bergbau in Langenreuth

In dem 1490 erstmals Urkundlich erwähnten Ort Langenreuth, nördlich von Pegnitz und seit 1803 zu Pegnitz gehörend, wurde von 1908 bis 1942 Bergbau auf Eisenerz betrieben. Im Folgenden sollen die wichtigsten Ereignisse dieser Zeit zusammengefasst dargestellt werden.

Geologische Verhältnisse

Die Lagerstätte liegt wie auch die Pegnitzer Lagerstätte im Hauptflöz der Dogger-β-Formation.
Es wird davon ausgegangen dass die beiden Lagerstätten Langenreuth und Pegnitz einst ein zusammenhängendes Flöz bildeten, es wurde später vom Wasser der Fichtenohe, die den Taleinschnitt formte, getrennt. So wurde an den Flözausbissen eine bergmännische Gewinnung im Stollenbetrieb möglich.

Die Verleihung des Grubenfeldes

Die Gewerkschaft Langenhöh, so nannte sich die Betreiberfirma des Bergwerkes in Langenreuth, stellte am 26. Juni des Jahres 1907 an das Königliche Oberbergamt München einen Mutungsantrag um sich das Abbaurecht auf Eisenerz eines nördlich von Langenreuth gelegenen, 125,5 Hektar großen Grubenfeldes, zu sichern. Eigentümer und Gründer der Gewerkschaft war Herr Johann Georg Meyer, Wohnhaft in Lehm. Die Verleihungsurkunde wurde am 21. September 1908 vom königlichen Oberbergamt München ausgestellt.

Bild 1: Die Verleihungsurkunde

Nach Probenahme der Erze am 24. / 25. September 1908 erfolgte am 26. Oktober eine Analyse bei der Chemisch-technischen Abteilung des Bayerischen Gewerbemuseums in Nürnberg. Nach dem trocknen der Erzproben bei 120°C ergaben sich im Mittel Eisengehalte von 37,7% bei Flöz 1 und 33,1% bei Flöz 2. Diese Eisengehalte sind für die fränkischen Doggererze relativ hoch, das Pegnitzer Erz hatte im Mittel nur ca. 30% Eisengehalt.

Die Öffentlichkeit wurde von dem neuen Bergbaubetrieb durch das Königlich-Bayerische Kreisamtsblatt von Oberfranken, Ausgabe vom 15. Oktober 1908, informiert. Diese Bekanntmachung war erforderlich und der Eigentümer Herr Meyer musste die Kosten von 4,30 Mark an die Redaktion des Kreisamtsblattes bezahlen.

Bild 2: Auszug aus dem Amtsblatt

Bild 3: Die Karte mit dem Grubenfeld „Langenhöh“

Aufgrund eines Schürfverbotes (Abbauverbot) zum Wasserschutz des Quellengebietes stellte H. Meyer am 08. Dezember 1909 einen Antrag an das königliche Oberbergamt München, ihm dennoch die Genehmigung für einen Stollen in dem nur die beiden unmittelbar an der Oberfläche liegenden Flöze abgebaut werden sollen, zu erteilen.

Untersuchungsarbeiten im Grubenfeld

Im Mai 1912 führte die Gewerkschaft Langenhöh die ersten größeren Untersuchungsarbeiten auf ihrem Grubenfeld durch. Hierzu wurde an mehreren Stellen des Feldes Schürfungen in geringer Teufe durchgeführt und ein Schacht mit der Bezeichnung Versuchsschacht 1 wurde auf 3,2m Teufe niedergebracht. Es konnten so wertvolle Informationen über das dort lagernde Eisenerz gewonnen werden, so z. B. über die „Mächtigkeit“ (=Bergmännisch dicke des Erzes) und die „Überdeckung“ (wie viel Abraum sich über dem Erz befindet). Der Eisengehalt des Roherzes wurde mit 37,5% festgestellt und nach Aufbereitungsversuchen in unterschiedlichen Hüttenwerken ergaben sich durch die erste Stufe (Ulrichscheider) eine Steigerung auf 45,5% und eine weitere Steigerung durch Röstung und Sinterung des Roherzes sogar bis 51%. Der Eisengehalt war somit etwas besser als der in Pegnitz, obwohl es sich um das gleiche Flöz handelte. Als nachteilig erwies sich die Überdeckung die zwischen 2m und 8m schwankte. Der Grund dafür war, dass es zu dieser Zeit keine Maschinen (z. B. Bagger) gab, die den Abbau einer Überdeckung von bis zu 8m im Tagebau erlaubten, ebenso war es sehr schwer Stollen bei einer so geringen Überdeckung aufzufahren. Es musste davon ausgegangen werden, das der Ausbau, also die Abstützungen der Stollen, besonders eng gestellt werden musste und aufwendig mit „Schwarten“ (Brettern), oben und an den Seiten des Stollens vor dem Hereinstürzen des Erdreiches der „Stöße“ (Seiten) und der „Firste“ (Decke), zu sichern. Dieser aufwendige Ausbau des Stollens würde erheblich teuerer sein als bei Stollen in standfestem Gebirge.
Ebenfalls Nachteilig für einen Stollenbetrieb erwies sich die Erzmächtigkeit von 1,2m. Die Folgen wären der Abbau von Tauben Material (=Bergmännisch Erzloses Gestein) um eine normale Stollenhöhe zu erreichen, was natürlich hohe Kosten mit sich bringen würde, oder niedrige Stollen mit nur 1,2m Höhe, was die Arbeiten sehr erschweren würde.
Ein weiterer Schacht, genannt „Versuchsschacht 2“, wurde im Juni des Jahres 1912 auf 6m tiefe abgeteuft, der Querschnitt des Schächtchens betrug 2,8x1,8m.
An der Stelle des Langenreuther Berges an dem das Erzflöz aus dem Berg austritt, Bergmännisch als Flözausgehendes bezeichnet, wurde eine Überdeckung von nur ca. 20cm festgestellt was eine Gewinnung des Erzes im Tagebau, zumindest bis zum Anstieg der Überdeckung bis zum erreichen der Wirtschaftlichkeitsgrenze, ermöglichte.
Im September 1912 wurden die Untersuchungsarbeiten eingestellt, das Erzvorkommen wird trotz der ungünstigen Lagerungsverhältnisse als Abbauwürdig eingestuft.

Neue Gewerken unter altem Namen


Breits im Mai 1913 liefen Verkaufsverhandlungen zwischen H. Meyer und dem Bergwerksbesitzer Hans Förster in Pegnitz. Das Grubengelände wurde im Januar 1914 an den neuen Eigentümer im Grundbuch überschrieben. Der neue Eigentümer, die „Gewerkschaft Katharina“ mit Sitz in Gotha behielt den Namen „Langenhöh“ für das Grubengelände bei, die Hauptgewerken waren die Herren Georg Ottmann, Grubenbesitzer aus Bayreuth mit 33 Kuxen, Paul Wagner, Grubenbesitzer aus Nürnberg mit 34 Kuxen und Hans Förster, Grubenbesitzer in Pegnitz, ebenfalls mit 33 Kuxen. Repräsentant der Gewerkschaft war Georg Ottmann. Dieses wurde in der Gothaischen Zeitung vom 16. Februar 1914 berichtet.
Mit Vertrag vom 02. Februar 1914 verpfändet Hans Förster seine 33 Kuxe für 14000,- RM an die Donnersmarckshütte in Oberschlesien (Hindenburg) die großes Interesse an den fränkischen Erzlagerstätten hatte.
Von April bis Juli 1914 wurden weitere Untersuchungen, jetzt mehrere Tiefbohrungen von 11-13m, durchgeführt. Das Ende der Aufschlussarbeiten wurde dem königlichen Bergamt Bayreuth am 02. Juli 1914 mitgeteilt. Die Bergleute welche diese Untersuchungen durchführten wurden auf die Grube „Xaver“ bei Treinreuth / Kirchenthumbach verlegt.

Der Erste Abbau (1917)

Im Mai 1917 wurden einige Tagesschürfe mit Erzförderung durchgeführt und ein 7m tiefer Schacht wurde abgeteuft. Von diesem aus wurde eine Strecke in Richtung der Straße Pegnitz – Schnabelwaid vorangetrieben. Im folgenden Monat wird das Flözausgehende durch einen 4m tiefen Graben untersucht und im Juli wird erstmals eine Seilbahn von der Grube zur „Station“ (=Bahnhof) Schnabelwaid in Erwägung gezogen. Die Aufsicht und Leitung des Untertagebetriebes wurde durch den Bergmann Norbert Rauch aus Sassenreuth und der Tagebau durch Hans Förster übernommen.
Um den Kriegsdienst zu entgehen schreibt Förster am 28. April 1917 an die kgl. Kriegsamtsstelle Nürnberg, das er derzeit mit dem „Aufschluss von Eisenerzgrubenfeldern im Interesse der Heeresindustrie“ beschäftigt ist und er bittet weiter um die „alleinigen Abbaurechte von Zinn- und Kupferschlacken in ganz Bayern“.
Der Abtransport der Erze geschieht derzeit mittels Fuhrwerken und Lastzügen.
Am 23. Juli 1917 teilt die Gewerkschaft Langenhöh, Herr Ottmann, der kgl. Berginspektion den Bau einer Seilbahn zum Bahnhof Schnabelwaid mit. Der Aufbau soll in kürze beginnen, die Planung und Leitung dazu soll der Ingenieur Gottlieb Laurer übernehmen. Da dieser derzeit im Kriegsdienst ist und nur für 14 Tage beurlaubt wird, bittet Herr Ottmann um die Entlassung des H. Laurer bis 1. November.
Im September wurde eine gebrauchte Seilbahnanlage gekauft, Grundablösungen waren in vollem Gange und die Beschaffung des für Die Seilbahnanlage benötigten Holzes wurde begonnen. Im November ruhte der Grubenbetrieb da die Arbeiter mit der Demontage der gebrauchten Drahtseilbahn beschäftigt waren. Die Planungen für den Gleisanschluss und der Verladerampe bei der Station (Bahnhof) Schnabelwaid wurden begonnen. Die Entladestation der Drahtseilbahn wurde westlich der Bahnlinie, ca. 150m südlich des Bahnhofes Schnabelwaid geplant um die Schienen nicht überqueren zu müssen. Die Aufsicht und Leitung des Betriebes wurde am 02. Januar 1918 den Bergmann (Steiger) Lorenz Wagner übertragen und die Belegschaft bestand derzeit aus 15 Mann. Bereits am 10. Februar wurde Herr Lorenz wieder zum Heeresdienst eingezogen, die Grubenleitung mit den jetzt 26 Arbeitern sollte nun von dem Bergmann Michael Trautner, vorher auf der Grube Erwein (Kleiner Johannes) in Pegnitz tätig, übernommen werden. Da dieser aber keine 3 Jahre Untertägige Berufserfahrung nachweisen konnte wurde er von der Berginspektion nicht als Aufsichtsperson anerkannt. Aufgrund von Kriegsbedingten Arbeitermangel war es sehr schwierig im Schichtbetrieb immer die Anwesenheit einer Aufsichtsperson zu gewährleisten.

Der erste Stollen (1918)

Im März 1918 wurde ein Stollen unter der Ortsverbindungsstraße Langenreuth – Lindenhardt, der später als Förderstollen dienen soll, getrieben. Er bekam den Namen Luisenstollen. Der Erztransport erfolgte vom Stollen mittels Grubenbahn zur Halde im Tagebau, wo sich auch die Seilbahnverladestation befand. Hierzu wurde eine Provisorische Verladerampe am Stollen errichtet.

Bild 4: Der Erzbunker mit der Verladerampe

Bild 5: Bergleute vor dem Luisenstollen.

Am 27. September 1918 erwarb die Gewerkschaft Katharina in Gotha den gesamten Grubenbetrieb.
Der Bau eines Zechenhauses wurde im Januar 1919 begonnen.

Zum Antrieb der Drahtseilbahn wird am 01. Juli 1919 ein „beweglicher Dampfkessel“ mit der Fabriknummer 1134 aufgestellt.
Zu dieser Zeit, kurz nach dem Krieg, mangelt es an fast allem benötigten Material. So konnte Zeitweise kein Erz auf Lastwagen verladen werden da es am notwendigen Benzin mangelte.
Auch der im Juli 1918 begonnene Bau der Schutzbrücken über die Bundesstraße und weitere Wege konnten nicht abgeschlossen werden weil es unmöglich war Holz zu bekommen.

Organisation einer Sanitätskolonne (1920)


Ende Februar 1920 wurden auf der Grube 57 Mann beschäftigt. Die Organisation einer Sanitätskolonne, so dass zu jeder Zeit in Erster Hilfe ausgebildete Arbeiter anwesend sind, wurde von der kgl. Berginspektion vorgeschrieben. Der Pegnitzer Arzt Dr. Arnold erklärte sich bereit die Arbeiter auszubilden.

Förderung nach Vertrag

Ab dem 26. April 1920 werden Vertragsgemäß 500t / Tag im Pfeilerrückbau gewonnen und verladen. Hierzu wird im Juli eine Feldbahn mit Pferdeförderung vom Stollen zur Halde fertig gestellt.
Auch am Bahnhof Schnabelwaid wird eine Feldbahn mit 600mm Spurweite von der Endstation der Drahtseilbahn südwestlich des Bahnhofes mittels Brücke über die Bahn zur Verladerampe am östlichen Gleis des Bahnhofes gebaut. Um direkt von der Drahtseilbahn auf die Reichsbahn verladen zu können wurde am 28. Juli 1920 eine Verlängerung der Drahtseilbahn bis östlich des Bahnhofes, also mit Überquerung der Reichsbahn, zur Baugenehmigung der kgl. Berginspektion vorgelegt. Die Länge der Seilbahn würde dann 2550m betragen. Auch der Antrieb soll von Dampfkraft auf Benzolantrieb umgestellt werden. Ein Erzbunker mit einem Fassungsvermögen von 700t wird errichtet. Hier waren mehrere umbauten notwendig bis die Neigung des Bodens das Abrutschen des Erzes sicher ermöglichte.

Die Förderung kommt ins stocken (1921)

Im Februar 1921 gab es Probleme das gewonnen Erz zu verkaufen. Einerseits war die Nachfrage für Doggererze zurückgegangen, andererseits konnten aufgrund von Wagonmangels der Reichsbahn bestehende Förderverträge nicht eingehalten werden. So ist es verständlich das die Hüttenwerke im Ruhrgebiet sich nach zuverlässigeren Erzlieferanten umsahen.
Die Gewerkschaft Langenhöh führte auch Verhandlungen mit der Gewerkschaft Kleiner Johannes in Pegnitz, sie hätte den Betrieb Langenhöh kaufen können, man wurde sich über den Preis nicht einig.
Am 11. März 1921 teilte die Grubenleitung auf Langenhöh der kgl. Berginspektion Bayreuth die Schließung des Betriebes in den nächsten 4 Wochen mit. Versuche das Erz an die Maxhütte Sulzbach-Rosenberg oder an die Luitpoldhütte in Amberg zu verkaufen blieben erfolglos. Eine geringe Aussicht bestand auf Lieferverträge mit der Donnersmarckshütte in Oberschlesien. Die Belegschaft (45 Mann) wurde bereits am 04. März über die Grubenschließung informiert.
Die Schließung des Betriebes erfolgte Ende April 1921.

Erneute Abbauversuche bis zum Ende des Untertagebaues (1922)


Im Januar 1922 gelang es der Grubenleitung neue Erzlieferverträge mit der Donnersmarckshütte über 200t / Tag abzuschließen, so dass bereits am 18. Januar wieder 36 Mann auf der Grube beschäftigt waren. Einen Monat später, am 18. Februar 1922 wurde die elektrische Beleuchtung der Seilbahnendstation und des Erzbunkers am Bahnhof Schnabelwaid in betrieb genommen.
Ab April wurde ein Tagebauabschnitt in Betrieb genommen von dem aus eine Gleisverbindung zur Halde gelegt wurde. Im Juli wurden 70 Mann auf der Grube beschäftigt.
Anfang September wurde aufgrund von erneuten Absatzschwierigkeiten die Wöchentliche Arbeitszeit auf 24 Stunden verkürzt. Leider blieb auch diese Abbauperiode nicht lange von Erfolgt gekrönt und der Untertägige Grubenbetrieb wurde am 06. September 1922 endgültig beendet. Es erfolgte die letzte Markscheiderische (=Vermessungstechnische) Erfassung der Grubenbaue und laut Vorgabe der Berginspektion wurde wo es möglich war Versatz eingebracht, also die alten Stollen mit Abraum verfüllt. Aus Kostengründen wurde die Wasserhaltung eingestellt (kein Abpumpen des Gruben-wassers), die Grubenbaue sollten „versaufen“.
Begründet wurde die Schließung durch Unrentabilität, insbesondere wegen der hohen Frachtkosten der Bahn, der hohen Lohnpreise und der Grubenholzkosten.
Bis 1925 werden noch gelegentlich Arbeiter der Gewerkschaft von anderen Gruben auf Langenhöh beordert um Bergschäden wie Tagebrüche oder Senkungen aufzufüllen und Sicherungsarbeiten durchzuführen.
Repräsentant der Gewerkschaft für weitere Angelegenheiten wird Hans Förster als Nachfolger für Georg Ottmann.

Neue Interessenten für die Grube (1925)

Neben dem Eisenerzvorkommen von Langenreuth ist dort auch rote Farberde, so genannter Bolus oder Rötel, ähnlich wie heute noch bei Troschenreuth abgebaut wird, vorhanden.
Dieser Farberde galt das Interesse der Mineralwerke Schnabelwaid die als Spezialität mit rotem Bolus für die Tonindustrie handelte. Die erste Anfrage an die kgl. Berginspektion Bayreuth stellten die Mineralwerke am 05. März 1925.
Das Bergwerkseigentum sollte am 26.11.1925 versteigert werden, jedoch wurde kein Gebot dafür abgegeben.
Interessant ist ein schreiben von Hans Förster an die kgl. Berginspektion vom 28.12.1925 in dem Herr Förster einen neuen Briefkopf und einem neuen Firmennamen „Mineral- und Mahlwerke Hans Förster Nürnberg“ mit einer abgebildeten Lore und dem Schriftzug „Bolus“ wirbt. Vermutlich wollte er selbst die Farberde gewinnen oder die Lagerstätte möglichst gewinnbringend verkaufen.
Da Hans Förster rechtlich immer noch als Repräsentant der Gewerkschaft Langenhöh verantwortlich war, wurde dieser mehrmals darauf hingewiesen, Bergschäden auf dem Grubengelände zu beseitigen. Da er diesen Verpflichtungen nicht nachgekommen ist wurde am 29.09.1926 Strafantrag gestellt.

Am 09. September 1932 bekundet die Gewerkschaft „Eisenstock“ mit Sitz in München Interesse am Abbau von roter Farberde. Es sollten wöchentlich 6-8 Waggon rotes Eisenerz gefördert werden, die durch ein neues Spezialaufbereitungsverfahren eine hochwertige rote Farbe ergeben sollten.
Auch diese Abbauversuche kamen wegen Geldmangels zum erliegen.

Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen 1933

Im November 1933 wird im Zuge von Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen des Innenministeriums und mit dessen finanzieller Unterstützung ein erneuter Bergbau auf Langenhöh in Erwägung gezogen. Der derzeitige Wert der Grube wird vom Finanzamt auf 0 RM festgesetzt. Ein bescheidener Tagebau wird begonnen.
Um die Erzgewinnung zu steigern wird ein neuer Förderstollen vorgerichtet.
Bereits im Juni des Jahres 1935 kommt der Grubenbetrieb erneut zum erliegen.

Kriegsvorbereitungen in der Eisenindustrie (1937)


Aufgrund des Vierjahresplanes forderten die Machthaber des deutschen Reiches die Förderung der einheimischen Erze auf das 3-fache zu steigern. Um dieser Forderung genüge leisten zu können wurden wieder Erzlager gesucht, so erinnerte man sich auch an die Lagerstätte bei Langenreuth. Die Rohstoffbetriebe der vereinigten Stahlwerke Dortmund, Bergverwaltung Bayern mit Sitz in Amberg, nimmt am 13. Februar 1937 Akteneinsicht in die Grubenpläne und die Betriebsakten der Gewerkschaft Langenhöh.
Am 23. April erwerben die Rohstoffbetriebe das Grubenfeld Langenhöh. Der Grubennahme Langenhöh bleibt weiter bestehen. Für Aufschlussarbeiten wurden ab April 6 Mann auf der Grube beschäftigt. Die Aufsicht hatte bis zum 11. Juni 1937 Johann Spies aus Amberg, der dann zum Militärdienst eingezogen wurde. Als sein Nachfolger wurde der Hauer Josef Meiler ernannt. Durch mehrere Schürfschächte mit den Maßen von 1,20m x 0,80m wird das Flözausgehende erneut untersucht, wieder um die Mächtigkeit des Erzflözes und der Überdeckung festzustellen.
Ab dem 01. Oktober 1937 übernimmt Herr Diplom Bergingenieur Karl Heinz Knackstedt die Leitung des Betriebes.

Eine neue Drahtseilbahn wird gebaut

Über den Abriss oder verbleib der ersten Drahtseilbahn ist leider nichts bekannt. Fest steht aber, dass der Baubeginn an der zweiten Seilbahn der 28.12.1937 war. Zu dieser Zeit besteht die Belegschaft auf der Grube aus 16 Mann, davon 2 Bergleute. Der Lohn Betrug für Bergleute 4,60RM, für andere 4,30RM.
Die neue Drahtseilbahn hatte eine Gesamtlänge von 3165m. Es handelt sich um das Seilbahnsystem „Zenith“ der Bleichert-Transportanlagen GmbH aus Leipzig. Sie ist für umlaufenden Betrieb konzipiert und mit einem stärkeren Drahtseil für die beladenen, einem schwächern Tragseil für die leeren Wagen und einem endlosen Zugseil zur Fortbewegung der Wagen ausgerüstet.
Die Seilbahnwagen erhalten Kästen von 4,50hl Inhalt, was ca. 810Kg Nutzlast entspricht. Es können Stündlich 62 Wagen bei einer Geschwindigkeit von 2,25m/s gefördert werden. Gestützt wurde das Seil von 15 Masten. Der Antrieb der Seilbahn erfolgte über einen 32PS Elektromotor.
Im November 1937 wird der Bau eines neuen Erzbunkers aus Stahlbeton am Bahnhof Schnabelwaid
geplant. Dieser ist heute noch zu sehen.

Vorhaben im Betriebsplan 1938

Der Betriebspan für 1938, der Berginspektion am 28. Februar 1938 eingereicht, sieht folgendes vor:
Der Abbau erfolgt ausschließlich im Tagebau. Für den Abraumversatz soll ein Eimerkettenbagger mit etwa 6m Schnitttiefe eingesetzt werden. Der Abraum wird vom Bagger über eine Zwischenförderung über das freigelegte Erz gefördert und dort gestürzt. Die Erzgewinnung übernimmt ein weiterer Bagger der das Erz in Förderwagen (Gleisförderung durch Diesellokomotiven bis zu Seilbahn) füllt. Die Kästen der Förderwagen werden an der Seilstation direkt An die Seilbahn angehängt so das ein umfüllen nicht notwendig ist. Der Planmäßige Erzabbau soll ab dem 01. Juli 1938 erfolgen.

Sonderschichten 1938

Da die Fristgerechte Inbetriebnahme der Grube Langenhöh als Teil des Vierjahresplanes im öffentlichen Interesse liegt, werden mehrmals Sonderschichten an Sonntagen notwendig. So wird die erste Sonntagsarbeit auf den 16. Januar 1938 festgelegt. Die Belegschaft hat sich Aufgrund der Dringlichkeit freiwillig für diesen Dienst, der mit 50% Zuschlag bezahlt wird, gemeldet. 23 Mann sind an diesem Tag damit beschäftigt Fundamente für Seilbahnmasten auszuheben um den Zeitplan wegen des schlechten Wetters wieder einzuholen. Die Sonntagsarbeit musste von der Berginspektion Bayreuth genehmigt werden was eine Bearbeitungsgebühr von 6,62RM kostete.

Finanzielle Unterstützung

Durch Schreiben vom 21. Januar 1938 von den Rohstoffbetrieben an den Ministerpräsidenten, Generaloberst Göring, Beauftragter des Vierjahresplanes, wird in einem Antrag auf Aufschlussförderung also um finanziellen Zuschuss, für die Grube Langenhöh gebeten. Die Belegschaft betrug im Januar 36 Mann. Für den Aufschluss der Grube sollen bis zur normalen Förderung, die Ende Juni laufen soll, vorübergehend 80 Mann geplant, die durch die Aufschlussförderung bezahlt werden sollen.
Am 20 Oktober 1939 wurde die finanzielle Unterstützung in Höhe von 71445,- RM für den Zeitraum vom 01.09.1937 bis zum 31.03.1939 vom Reichswirtschaftsministerium genehmigt.

Aufbau bis zur Planmäßigen Förderung

Im Mai 1938 bestand bereits der Plan für das Werkstatt- und Magazingebäude und der Bau von einem Betriebsgebäude (Zechenhaus), und einer Abortanlage war beschlossen. Die Ausführung der Gebäude war in Holz, die Fundamente aus Mauerwerk, lediglich der Heiz- und Koksraum wurden komplett gemauert und mit einer massiven Decke versehen. Die Dächer wurden mit Dachschalung und „Pappe“ gedeckt, die Böden bestanden aus Betonestrich, die beiden Büros und der „Saniraum“ bekamen Holzböden.
Alle Gebäude wurden mit einer Warmwasserzentralheizung(!) ausgerüstet. Die Baukosten betrugen insgesamt 28700,- RM.

Der Abraum- und der Erzbagger wurden ebenfalls im Mai auf dem Grubengelände angeliefert. Die Leistung des Erzbaggers betrug etwa 30m³ pro Stunde, die des Abraumbaggers etwa 50m³ / Stunde. Die Mannschaftsbelegung ist für den normalen Betrieb mit 60 Mann auf 2 Schichten geplant.

Um eine Schutzbrücke für die Drahtseilbahn über die Reichsbahn zu montieren arbeiteten am Sonntag dem 15. Mai 13 Mann und ein Aufseher. Am Sonntag dem 29. Mai waren 6 Mann und ein Maschinensteiger mit dem Abladen von Teilen für den Taatzbagger (Abraumbagger) von einem Fernlastwagen beschäftigt.
Um eine Schutzbrücke über die 40KV-Hochspannungsleitung der BELG im Tal zwischen Zips und Schnabelwaid für die Drahtseilbahn zu installieren musste an Pfingsten, sowohl am Pfingstsonntag (05. Juni) als auch am Pfingstmontag (06. Juni 1938) mit jeweils 15 Mann für 12 Stunden gearbeitet werden. Da die Hochspannungsleitung zu Versorgung der AMAG und der Grube „Kleiner Johannes“ in Pegnitz diente, war eine Abschaltung dieser Leitung nur über Pfingsten und jeweils nur 12 Stunden pro Tag möglich.
Am 15. Juli 1938 steht die Grube im Probebetrieb und es wird Erz mit der Seilbahn zum Bahnhof Schnabelwaid transportiert. Auch zwangsweise Grundabtretungen für den Bergbau wurden laut Gesetzt verordnet. Der Tagebau begann im Süden des Grubenfeldes und der Abbau wurde in Nordsüdrichtung durchgeführt.
Der Abraum wurde durch einen Eimerketten-Elektrobagger beseitigt und das Erz durch einen Elektrobagger gewonnen.

Bild 7: Der Erzbagger im Abbaubetrieb. (Um 1940)

Bild 8: Der Eimerkettenbagger bei der Erzgewinnung. Links ist die Eimerkettenfördereinrichtung, rechts am Gleis das beladen der Feldbahn zu erkennen. (Um 1940)

Monatsberichte über den Stand der Arbeiten zum geplanten Termin der Inbetriebnahme

Originalauszüge aus dem Bericht vom 31 Juli 1938:
„Nachdem fast alle Betriebseinrichtungen (außer Rangierspill, Gleiswaage, Betriebsgebäude und Wasserleitung) einen etwa vierzehntägigen Probelauf für sich allein und in ordnungsgemäßer Zusammenarbeit (mit 2219 t Förderung) durchgeführt haben, wird über den Stand der Bau- und Aufschlussarbeiten und über die ersten Betriebserfahrungen folgender Bericht erstattet:“
Grubenbetrieb - Abraumbagger: „das Taatzgerät arbeitet seit Anfang Juli einwandfrei..:“
Grubenbetrieb - Erzbagger: Das Gerät arbeitet seit etwa Mitte Juli im Probebetrieb, kleine Änderungen sind noch notwendig.
Lok-Förderung: „Die gesamte Gleisanlage im Tagebau, Bahnhof und vor dem Betriebsgebäuden ist Betriebsfertig..:“, „die Lokomotiven arbeiten zuverlässig, der Wagenpark reicht aus“.
Seilbahn - Beladestation: „Die Beladestation ist fertig und arbeitet – wie die ganze Seilbahn – tadellos und ohne jede Beanstandung“.
Seilbahn - Winkelstation: „Die vollautomatische Winkelstation arbeitet zuverlässig..:“
Seilbahn - Entladestation: „Die Entladestation ist fertig und arbeitet zuverlässig…“
Seilbahn - Strecke: „Die Schutzbrücken sind fertig.“
Verladung – Bunker: „Die Bunkertaschen sind fertig…“
„… hier am Bunker sieht es s e h r schlecht aus, die Taschen entleeren nicht!... Das Grubenfeuchte Erz haftet so stark an den Wänden und Teilen des Erzbunkers das eine Entleerung nur mit vielem Stochern von mehreren Personen möglich ist, ihn zu entleeren bedarf es einer ganzen Kolonne…“
Verladung - Gleiswaage: „Fundamente und Waagenhaus sind fertig – wir warten nur auf die Lieferung“ (der Waage).
Zechenhaus: „Steht im Rohbau fertig.“
Werkstätte: „Derzeit werden die Fußböden betoniert, das Aborthäuschen hat fertige Fundamente. Der Aufbau (Holz) wird demnächst erfolgen.“


Zusammenfassung im Anhang des Berichtes:

„Der seit Mitte Juli laufende Probebetrieb beweist, dass alle Betriebseinrichtungen, soweit fertig, die geforderten Leistungen erbringen können. Der Bunker muss, da er seinen Zweck nicht erfüllt, umgebaut werden. Der Zweischichtige Betrieb muss so lange provisorisch durchgeführt werden, als nicht alle Beleuchtungskörper fertig sind. Die Gleisarbeiten können Mitte August beendet sein, erst dann kann eine geregelte Wagenzustellung erfolgen. VOLLBETRIEB ist nicht vor Fertigstellung der Gleiswaage und des Rangierspills aufzunehmen. Die Installation der Betriebsgebäude kann beginnen, sie wird sich bei der herrschenden Materialknappheit (z.B. bei der Zentralheizung) länger hinziehen. Die Wasserleitung wird auch im kommenden Monat noch nicht fertig werden.“

Bild 12: Die Tagesanlagen (Betriebsgebäude) der Grube in Langenreuth. Der Holzturm rechts im Bild zeigt die Verladestation der Seilbahn.

Bereits etwas besser sieht es Ende Oktober mit der Leistung der Grube aus wie der Monatsbericht vom 01. November 1938 zu erkennen gibt:

„Die Grube Langenhöh sah sich gegen Ende Oktober zum ersten Male nahe dem erstrebten Endzustand im Ausbau der Betriebseinrichtungen. Es kann aber der Betrieb verschiedener Montagearbeiten halber, einer großen Baggerreparatur wegen und infolge mehrerer Unregelmäßigkeiten noch nicht als normal bezeichnet werden.“
So gibt es Schwierigkeiten beim abräumen der Deckschicht mit dem Taatzbagger, der den Teilweise sehr harten Sandstein über dem Erz nicht wegfördern kann. Hier muss teilweise gesprengt bzw. große Steinbrocken mit dem Presslufthammer erst zerkleinert werden bevor der Bagger das Material fördern kann.
Das Problem mit dem Erzbunker ist noch nicht gelöst, es laufen Planungen zum Umbau des Bunkers mit der Firma Maschinenfabrik Buckau-Magdeburg.
Schwerwiegende Probleme gibt es auch bei der Belegschaft, es sind kaum geeignete und Arbeitswillige Männer zu bekommen, wie aus einigen Berichten zu erfahren ist. Als Beispiel der Bericht vom 01. November 1938:
„… Unsere Klagen über Zahl und Qualität der Arbeitskräfte können leider nicht verstummen. Wir hoffen, dass mit herannahendem Winter das Angebot auf den Arbeitsmarkt wieder ein wenig besser wird. Das Arbeitsamt Bayreuth macht den Versuch, einen größeren Transport sudetendeutscher Arbeiter ins Pegnitzer Revier zu bringen. Wir haben unseren Bedarf bei der Voranmeldung auf 25 Mann beziffert. Seitdem hört man leider nichts mehr von der Sache. Ein Teil unserer Leute hat sich befriedigend eingearbeitet und schafft ganz ordentlich, wenn nicht unvorhergesehene Ereignisse im Betrieb sie um ihre Fassung bringen. Andere lernen es nie und sind nur zum Dreckschippen zu gebrauchen; mehrere mussten wegen Unzuverlässigkeit und Betrunkenheit fristlos entlassen werden.“

In der Zusammenfassung des Berichtes heißt es:
„…Die Ungunst der Witterung wird sich allerdings um diese Jahreszeit schon merkbar auf die Leistung auswirken – umso mehr, als die Belegschaft hier bei Regenwetter nur g a n z geringe Ausdauer zeigt: Die Leute sind ja immer froh wenn´s regnet und sie endlich einmal wieder heimgehen können, um in Stall und Haus zu werken!“

Die Belegschaft bestand am 31. Oktober 1938 aus 56 Arbeitern und 4 Angestellten. Die am Bahnhof Schnabelwaid versandte Erzmenge Betrug im Oktober 7997,16 t, was einer pro Kopf Leistung einschließlich Reparaturen von rund 5,82 t entspricht. Der Stromverbrauch des gesamten Betriebes betrug 5040 KWh.
Seit 01. November sind die Gleiswaage am Bahnhof Schnabelwaid sowie das Zechenhaus und die Werkstatt auf dem Grubengelände fertig gestellt.

Nachdem es der Grubenleitung und dem Arbeitsamt Bayreuth nicht gelungen war Arbeitskräfte für den Grubenbetrieb zu beschaffen und das vorhandene Personal nicht für zwei Schichten ausreichte, wurden zum 30. November 22 Mann entlassen und mit den verbleibenden 40 Arbeitern außer im Abraumbetrieb nur noch die Frühschicht verfahren.

Im November 1938 konnte mit nun wieder 61 Arbeitern und 4 Angestellten zum ersten mal die angestrebte Leistung von 10000t / Monat überschritten werden. Es wurden 10383,71 t in zwei Schichten gefördert was einer pro Kopf Leistung von etwa 6,66 t bei einem Stromverbrauch von 9282 KWh entspricht.
Im Dezember konnte der Abbau Aufgrund der schlechten Witterung nur spärlich erfolgen. Es wurde einschichtig mit 40 Mann gearbeitet und neben der Förderung von 2500 t Erz noch einige Reparaturen durchgeführt.

Da im Januar das Abbaggern des Abraums durch Sandsteinbänke noch weiter erschwert war musste vermehrt durch Sprengschüsse der Abraum gelockert werden. Um größere Mengen Sprengstoff lagern zu können sollte der im Schürfbetrieb Stübig vorhandene Sprengstofflagerschrank auf der Grube Langenhöh in der Böschung nahe der Beladestation eingebaut werden. Das Sprengstoffmagazin könnte dann 225 Kg Sprengstoff des Typs „Gelatine Donarit 1“ und 3500 Sprengkapseln „Typ-Nr 8“ bevorraten. Dieses Vorhaben wurde jedoch von der Berginspektion nicht genehmigt da die unmittelbare Nähe der Verladung als ungünstig angesehen wurde. Erst am 09. Mai 1939 wurde eine Untertägige Sprengstoffkammer von der Berginspektion genehmigt.

Anfang Februar 1939 hatte die Grube mit Absatzschwierigkeiten zu kämpfen da die Hütten and der Ruhr das geförderte Roherz nicht mehr abnehmen wollen. Die Vereinigten Stahlwerke Dortmund erwägen deshalb in Langenhöh eine Aufbereitung zu errichten..
Arbeitskräftemangel und Versorgungsschwierigkeiten (1939)

Eine am 02. Mai 1939 ausgefallene Diesellokomotive muss durch eine Dampflokomotive aus der Grube Haidweiher ersetzt werden um den Grubenbetrieb aufrecht zu erhalten. Im Bericht dazu heißt es: „…zur Aushilfe im Fahrbetrieb wurde eine alte ( s e h r alte!) Dampflokomotive von der Grube Haidweiher übernommen.“ Am 26. Mai wurde über die Lokomotive folgendes Berichtet: „Die von der Grube Haidweiher übernommene Dampflokomotive tat leider bei uns noch keinen Schnaufer. Wir sind noch mit einer Gründlichen Überholung und Reparatur beschäftigt, können aber noch nicht mit Sicherheit angeben, ob es uns überhaupt gelingen wird, die Maschine in Gang zu bringen – die Eingeweide sind völlig ruiniert“.
Ab Mai 1939 wurden wegen Arbeitskräftemangels auch Frauen auf der Grube beschäftigt. Ihre Aufgabe war lediglich das Ausklauben von Lettenstreifen und Sandsteinen beim Abraumbagger und das Putzen des liegenden Erzes (entfernen von Abraumresten). Es sind Tätigkeiten ohne besondere Körperliche Belastung. Bei leichtem Regen tragen die Frauen Gummimäntel, bei starkem Regen haben sie eine Unterstellgelegenheit.
Um die Leute vom Biertrinken während der Arbeit abzuhalten, stellt das Werk Brausefruchtwasser kostenlos und in unbeschränkter Menge zur Verfügung.
Im August 1939 konnte das Erz wegen Mangels an Wagons der Reichsbahn nicht in vollem Umfang abtransportiert werden. Für die „normale“ Förderung sind täglich 40 Eisenbahnwagen notwendig. Da bis zum 12. August keine Wagons zur Verfügung gestellt wurden betrug der Erzvorrat auf der Grube nun 4800 t. Ab Dezember 1939 wurde die Bereitstellung von Eisenbahnwagons zunehmend schlechter.
Ab 27. Dezember 1939 wurde die Erzförderung wegen des lang anhaltenden strengen Frostes bis auf weiteres eingestellt. Um der schwierigen Wiederbeschaffung von Arbeitskräften zu umgehen wurden keine Entlassungen durchgeführt. Die Arbeiter wurden mit Nebenarbeiten beschäftigt, so z.B. mit der Verlegung der Straße Langenreuth-Scharthammer um 20-30m, weil diese noch im Flözausbiss des Tagebausüdfeldes lag. In der Nähe der Seilbahnstation wurde ein versenkter Erzbunker für etwa eine Tagesförderung angelegt. Der Bunker liegt über einen 20m langen Stollen der einen Gleisanschluss zur Seilbahnverladestation hat, um das Befüllen der Hunte aus dem Bunker zu vereinfachen.. Seine Fertigstellung erfolgte im März 1940.
Ebenfalls ab März 1940 werden, in der Folgezeit vermehrt, Anträge der Grubenleitung an die Berginspektion zur Befreiung oder Rückstellung von Arbeitern vom Wehrdienst – so genante „uk-Stellungen“ gestellt. Ein ständig zunehmendes Problem ist die Bereitstellung von Wagons für den Erztransport mit der Reichsbahn, im Mai 1940 wurden 45% zu wenig Wagons bereit gestellt, zusätzlich gab es im Mai eine 11-tägige Versandsperre ins Ruhrgebiet. Da bereits für den Erztransport vorgesehene und bereits beladene Wagons dringend für andere Zwecke gebraucht wurden, mussten einige (413, 7 t !) am Bahnhof wieder entladen werden.
Bereits in früheren Zeiten, als noch die Untertägige Erzgewinnung umging, herrschte ein Streit um die Wasserversorgung des Dorfes Langenreuth zwischen der Gewerkschaft und der Gemeinde. Im Juni 1940 wurde ein Antrag zur kontinuierlichen Feststellung des Wasserstandes im Nordfeld der Grube gestellt um während des späteren Abbaus einen Vergleich mit früheren Werten zu haben.
Hierzu sollten 2 Schächte unter das Grundwasserniveau der Wassertragenden Schichten gebaut werden in denen der Grundwasserspiegel gemessen werden kann.
Viele der Grubenarbeiter waren auch Landwirte und so kam es vor allem in der Erntezeit zu großen Engpässen mit Personal. Arbeiter beantragten „untragbar lange Urlaube, ja sogar bis zu 14 Tagen!“ – oder blieben einfach der Arbeit fern um ihre Ernte einzubringen. Auch Anfragen für Kriegsgefangene sind am laufen.
Der Maschinenumzug vom Südfeld in das Nordfeld erfolgt im Juni 1940.
Um den steigenden Arbeitskräftemangel auszugleichen wurde ab August die Schichtarbeitszeit von 9 auf 9,5 Stunden erhöht, hierfür wurde ein Überstundenzuschlag bezahlt.
Im August musste wegen zunehmender härte der Steine der Taatz-Eimerkettenbagger durch einen Leistungsstärkeren Löffelbagger unterstützt und teilweise ganz ersetzt werden.
Auch ein Zeitweiliges Lieferverbot an die August-Thyssen-Hütte wegen Feindeinwirkung bestand im Monat August.
Die Treibstoffversorgung ist ab September stark zurückgegangen, so wurden anstelle der geforderten 2000Kg nur 1340Kg Diesel geliefert.

Maßnahmen zum Werksluftschutz ab November 1940

Originaltext eines Berichtes der Grubenleitung an die Gendarmeriestation Schnabelwaid, Bezirksvertrauensstelle Nordost-Bayern Bayreuth, Bergverwaltung Süddeutschland und die Warnzentrale Bayreuth:

Verdunkelung: An den Betriebsgebäuden haben sämtliche Fenster Verdunkelungsrollos oder feste Verdunkelung. In den Werkstätten sind alle Fenster durch Rollos oder Einsatzrahmen verdunkelbar, obwohl die Werkstatt nur einschichtig am Tage arbeitet. Die Lokomotiv-Schuppenfenster haben Einsatzrahmen, das hohe Tor ist im oberen Teil zugemacht, die Lampen sind gegen das Tor hin abgeschirmt. Alle Lampen für Außenbeleuchtung und Zechenplatz sind, soweit entbehrlich, stillgesetzt – soweit in Betrieb, durch Blechblenden abgeschirmt. Im Tagebau sind sowohl an den Baggern, wie auf der Kippe die Flutstrahler durch Blechblenden gegen Sicht von oben geschützt, die Birnen selbst durch vorgesetzte Blechscheiben abgedeckt und die seitwärts gerichteten Lampen durch Blechstreifen-Gitter gesichert.
Sämtliche Blechblenden sind mit nicht glänzender, schwarzer Luftschutz-Farbe gestrichen. Die Benutzung von Tragbaren Geleucht – Carbid- Gruben- oder Taschenlampen - ist nur mit aufgesetzten Hauben gestattet und nur in geringstem Maße zugelassen. Die Lokomotiven fahren „schwarz“.
Personenschutz, Erste Hilfe, Feuerschutz: Bei nächtlichen Alarm verteilt sich die (Zahlenmäßig nur zu 20% anwesende) Gefolgschaft in das Kippgelände und den unmittelbar an den Betrieb sich anschließenden Wald. Verbandzeug für erste Hilfe, Tragbahren, Dienstwagen zum Transport etwa Verletzter zum Arzt stehen zur Verfügung. In der Hauptleitung der Werkseigenen Wasserversorgungsanlage befindet sich inmitten des Zechenplatzes ein Hydrant mit auskömmlich langer Schlauchgarnitur. Dazu hängen in allen Gebäuden Trocken-Feuerlöschgeräte. Büro, Zechenhaus, Werkstatt und Magazin haben fliesendes Wasser.
Alarm-Einrichtung: Das im Betriebsgebäude befindliche Reichsposttelefon ist über ein Starkstromrelais so mit einem Boschhorn verbunden, dass bei Anruf das Klingelzeichen der Post durch das ertönen des an der äußeren Hauswand befindlichen Boschhorns verstärkt wird; dazu schaltet sich ein Signallicht ein. Horn und Kontrolllampe erhalten solange Strom, bis das Telefon bedient wird. Es ist so das überhören eines Anrufes ausgeschlossen, so lange Leute im Betrieb anwesend sind. Die Anlage in dieser Anordnung ist seit anfangs September benutzt.
Arbeitseinteilung: Der Hauptteil des Betriebes arbeitet am Tage in der Frühschicht von 6.00 bzw. 7.00 Uhr bis 16.00 bzw. 18.00 Uhr. Die Erzförderung und die gesamten Werkstätten, Holzplatz und Grundwiederherstellungsarbeiten gehen nur einschichtig am Tag. Allein der Abraumbetrieb geht Zweischichtig bis Nachts 2.00 Uhr mit etwa 15 bis 20 Mann. Danach ist auch dort Pause bis Früh 6.00 Uhr, bis zum Anfahren der neuen Frühschicht. Während dieser 4 Stunden herrscht völlige Arbeitsruhe auf der Grube. Über Sonntags ist – abgesehen von möglichen Reparaturarbeiten in den Haupttagesstunden – von Früh 2.00 Uhr (nach Schluss der 2. Samstagsschicht) bis zum Montag Früh 6.00 Uhr (zum Anfahren der Frühschicht) ebenfalls völlige Arbeitsruhe. Lediglich ein Heizer beginnt Früh schon um 5.00 Uhr.
Luftschutz-Wache: Seit dem Besuch der Herren Dr. Wagner (München, Vertrauensstelle Bayern)und Leibrich (Bezirksvertrauensstelle Nordostbayern) vom Werkluftschutz ist der Betrieb an die fernmündliche Luftschutz-Warnung angeschlossen. Seitdem ist das Telefon durch eine besondere Nachtwache von abends 19.00 Uhr bis morgens 5.00 Uhr besetzt. Ab 5.00 Uhr übernimmt der um diese Zeit beginnende Heizer die Telefon-Bedienung. Von 6.00 Uhr morgens bis abends 18.30 ist das Büro durch Technisches und Kaufmännisches Personal besetzt.
Bis anfangs November blieb der Fernsprecher von Sonntag morgens 5.00 Uhr bis Montag morgens 6.00 Uhr, wo völlige Arbeitsruhe herrscht und normal kein Mensch im Betrieb ist der gewarnt werden müsste, unbesetzt. Seit anfangs November wird die Sonntags-Telefonwache ebenfalls Pausenlos durchgeführt und die Wochentags-Besetzung so geregelt, dass der Betrieb ohne Unterbrechung fernmündlich erreichbar ist.
Langenreuth, den 4. November 1940
Grube Langenhöh, gezeichnet K.H. Knackstedt


Im November und Dezember 1940 war der Taatz-Eimerkettenbagger wegen eines Getriebeschadens, einer gebrochenen Welle sowie durch den Bruch eines Zahnrades im 3. Vorgelege kaum in Betrieb.

Da die Wehrmacht immer mehr Soldaten benötigte wurden viele Männer zum Wehrdienst einberufen. Die Eisenerzförderung galt allerdings als Kriegswichtig – das Motto lautete „Eisen für Kanonen“ – und so wurden die im Bergbau beschäftigten durch so genannte UK-Anträge vom Wehrdienst befreit.
Im Januar 1941 waren folgende Personen vom Kriegsdienst zurückgestellt oder befreit:
Liste gibt es per PN bei mir.

Der einzige Angestellte mit kaufmännischer Ausbildung ist der Buchhalter der Grube, Herr Josef Neidl, geb. 19.12.1914. Auch für ihn wurde ein UK-Antrag gestellt da ohne ihn die Buchhaltung der Grube nicht mehr Aufrecht erhalten werden könnte.

Der Betriebsleiter der Grube Langenhöh, Dipl. Ing. Karl Heinz Knackstedt, soll nun auch Betriebsleiter der Grube Schönberg werden. Er ist seit dem 11. November 1937 Betriebsleiter auf Langenhöh. Das für die Grube Schönberg zuständige Bergamt Freiburg im Breisgau erkundigte sich am 03. Mai 1941 beim Bergamt Bayreuth über die Eignung des Herrn Knackstedt.

Das in den Vergangenen Monaten ausgebeutete Südfeld (6 ha) des Tagebaues wurde Rekultiviert und im Mai wurde Hafer angebaut.

Erschöpfung der Lagerstätte (1941)

In einem Schreiben vom 12. 08. 1941 wird dem Bayerischen Oberbergamt München die Erschöpfung der Lagerstätte bis voraussichtlich im Laufe des Monates August 1941 mitgeteilt. Bereits jetzt ist die Abbaugrenze des alten Tiefbaubruchfeldes erreicht. Die Belegschaft soll erst nach Beendigung aller Arbeiten, voraussichtlich noch vor dem Winter, entlassen werden.
Aufstellung der freiwerdenden Gefolgschaftsmitglieder (Arbeiter) der Grube mit Stand vom 26. August 1941:


Der Abriss


Durch den Abzug der Kriegsgefangenen hatten die Arbeiten bereits am 22.09.1941 nicht den gewünschten Stand der Abbrucharbeiten erreicht. Bereits 2 Tage später wird der Grubenverwaltung die „Bereitstellung“ von 30 Kriegsgefangenen Russen in Aussicht gestellt.

Betriebsplan für die Stilllegung der Grube (09. Oktober 1941)

„Die beiden Taatz-Eimerkettenbagger wurden an den Erzgebirgischen Steinkohlen Aktien verkauft. Die Demontage und der Transport ging zu lasten des Käufers. Beide Bagger sind schon an ihren neuen Bestimmungsort abgeschickt
Der Löffelbagger planiert im Groben den restlichen Teil der Nordfeldkippe und den Seilbahneinschnitt ein und kommt im November zum Versand an die Grube Schönberg bei Freiburg im Breisgau, die Alleinerbin der Grube Langenhöh ist.
Die Förderanlagen, außer der Seilbahn, sind schon abgebrochen und ebenfalls zum Versand gekommen. Dieselloks, Dampflok und Kompressoren gingen gleichfalls an die Grube Schönberg ab.
Die Schneider-Patentbaracken (Büro mit Zechenhaus und Werkstatt mit Magazin) werden im laufe des Monats Oktober abgebrochen und im Tagebau der Grube Schönberg neu errichtet. Ebenfalls die Zimmermannsbuden und der Lokschuppen.
Einen Teil der Drahtseilbahn soll voraussichtlich die Grube Hermann bei Beilstein-Dillkreis übernehmen. Über die Demontage ist noch nichts Näheres bekannt.
Betreffs der Wasserleitung und des Anschlussgleises am Bahnhof Schnabelwaid schweben noch Verhandlungen.“


Im November 1941 wurden die Seile der Seilbahn abgelegt.
Bei einer Befahrung der Grube durch die Berginspektion Bayreuth am 23.Dezember 1941 wurde festgestellt welche Restarbeiten in welchem Zeitraum noch zu erledigen sind: Im Tagebaugelände stehen noch die Fundamente des Werkstätten-Schuppens (20 x 8m) mit zwei Zwischenmauern. Der Bauschutt soll für die Straßenausbesserung verwendet werden. Für diese arbeiten kommen hauptsächlich die sowjetischen Kriegsgefangenen (derzeit 18) zum Einsatz. Ferner sind noch 3 Bretterbuden mit den Maßen 5 x 5m, 4 x 5m und 6 x 6m abzubrechen. Eine Trafostation mit 5 Masten aus Holz wird von der BELG rückgebaut.
An Erdbewegungsarbeiten sind noch etwa 25-30 cbm Erdhaufen in unmittelbarer Nähe der ehemaligen Werkstattbaracke einzuebnen.
Das Ausgraben der Wasserleitung (ca. 1200m Länge, ca. 2 – 2½ Zoll) soll ebenfalls durch Kriegsgefangene geschehen. Die Leitung liegt bis zum Dorf ca. 0,8m, im Dorf ca. 1,2m tief in der Erde.

Beschlagnahmung der Seilbahn (1942)


Durch einen Anruf am 05. Januar 1942 um 17.30 Uhr wurde die Drahtseilbahn von Schnabelwaid nach Langenhöh von der Militärbehörde Wehrkreiskommando XIII beschlagnahmt.
Mit dem Abbau wurde die Firma Plank aus Ebermannstadt mit 20 eigenen Leuten unter Zuhilfenahme der 18 noch verbliebenen deutschen Arbeiter und den 18 sowjetischen Kriegsgefangenen beauftragt.
Der Hersteller der Seilbahn, die Firma Bleichert, stellt 3 Monteure zur Aufsicht.
In dem Telefonat wurde mitgeteilt, dass sämtliche Eisenteile, Drahtseil, Führungen, Kübel, Verschraubungen, Bolzen usw. benötigt werden. Zu diesem Zeitpunkt stand auch der zukünftige Verwendungszweck der Seilbahn fest; sie sollte bereits anfangs Februar 1942 bei Kiew über den Dnjepr zum Materialtransport für die deutschen Truppen dienen.
Der Transport der Seilbahnanlage nach Russland wurde von Peter Dilling aus Zips und Georg Strobel aus Leups begleitet. Der Transport startete am 18.02.1942 und beide Arbeiter sind wohlbehalten am 18.03.1942 zurückgekehrt.

Letzte Restarbeiten

Die letzten Kriegsgefangenen wurden am 09. Februar 1942 von der Grube abgezogen.
Im Februar wurde auch das Industriegleis am Bahnhof Schnabelwaid rückgebaut, hierzu mussten die Schienen vorher aus dem Schnee ausgeschaufelt werden. Allgemein war der Winter sehr hart und erschwerte jegliche Erdarbeiten stark.

Für Mai 1942 waren noch folgende Arbeiten mit den verbleibenden 6 Arbeitern angesetzt:
Ausgraben von 300m Wasserleitung im Dorf Langenreuth, Sprengen und einebnen der Winkelstationsfundamente, abfahren von Schutt und einebnen des Geländes auf dem Zechenplatz sowie die Verladung von Schienen, Schwellen, Baracken usw. auf dem Bahnhof Schnabelwaid.
Am 2 Juli 1942 wurden die Stilllegungsarbeiten beendet und die letzten 5 Arbeiter wurden entlassen.

Die Gewerkschaft Langenhöh förderte von 1917 bis 1922 rund 35000t Eisenerz im Tiefbau (Unter Tage) und von 1938 bis 1941 rund 245000t Erz im Tagebau.

Spätere Interessen an dem ehemaligen Grubengelände

Im Oktober 1956 wurden die Betriebsunterlagen der Grube, die im Bergamt Bayreuth archiviert waren, von Prof. Bruno von Freyberg, Leiter des geologischen Institutes der Universität Erlangen, zur Einsichtnahme ausgeliehen.

Bei der Suche nach Rechtsnachfolgern wurde durch das Oberbergamt München das Gewerkenbuch der Grube Langenhöh als „während des Krieges in Verlust geraten“ erklärt und die Eigentumsverhältnisse wurden an die letzt bekannte Gewerkschaft mit ihrem Repräsentanten Hans Förster festgesetzt. Dieses war wichtig um ehemalige erzwungene Grundabtretungen auszugleichen und um Bergschäden beseitigen zu lassen. Herr Hans Förster ist am 08.12.1954 in München verstorben. Das ehemalige Grundstückseigentum der Gewerkschaft wurde seiner Frau, Anna Förster vererbt. Durch eine zweite Ehe nahm sie den Namen Anna Hatzinger an. Frau Hatzinger ist am 21.03.1978 verstorben, ihr „Eigentum“ wurde wieder weiter vererbt.
Bis zum 11.November 1991 waren noch nicht alle Eigentumsverhältnisse im Bereich der ehemaligen Grube geklärt.

Das Liquidationsverfahren der Gewerkschaft wurde vom Finanzamt Miesbach am 04. Juli 1958 eröffnet. Neuer Eigentümer der Abbaurechte wurde die Barabara-Erzbergbau AG in Düsseldorf. Ein erneuter Eigentumsübergang durch Kaufvertrag vom 02.07.1959 auf die Alleineigentümerin Eisenwerk-Gesellschaft Maximilianshütte Sulzbach-Rosenberg erfolgte durch Eintragung in das Grundbuchamt am 30.11.1960.


Erinnerungen an den Langenreuther Bergbau


Heute gilt die Ortschaft Langenreuth als Anfang der Bayerischen Eisenstraße die bis Regensburg führt. Ein Schild am Ortseingang weist darauf hin.

Durch Langenreuther Bürger wurde ein Bergbaudenkmal in Form eines Glockenturmes und einer Lore geschaffen das am 10. August 1991 feierlich eingeweiht wurde. Für die Festansprache konnte der ehemalige Bergwerksdirektor der Auerbacher Grube Leonie, Prof. Dr.-Ing. Johannes Pfeufer, gewonnen werden. In einer sehr umfangreichen Ansprache berichtete er über die Geschichte des Langenreuther Bergbaues.

Bild 14: Mitglieder des Langenreuther Ortsvereines im Gespräch mit dem Autor (Jörg Wettengel) am Bergbaudenkmal in Langenreuth vor der Ortserneuerung im Jahr 2008.

Möge die Tradition und die Erinnerung an den Bergbau in unserer Region noch lange Aufrecht erhalten werden.

Glückauf!

Jörg Wettengel
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JWE

Beitrag von JWE » 13.07.2010 19:59

@ADIMIN:
Ist es möglich die Bilder an die entsprechenden Positionen (Siehe im Text) zu bekommen?
Gibt es eine Möglichkeit Tabellen aus WORD hier darzustellen?
Vielen Dank einstweilen, ich hoffe dass euch sowas auch interessiert?!

Glückauf!

Jörg

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Beitrag von MikeG » 14.07.2010 00:11

Moin!

Leider ist das hier im Forenteil nicht so leicht möglich - sorry.

Mike

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Beitrag von argus » 15.07.2010 10:20

Hallo JWE!

Habe mir die Stelle des einstigen Tagebau auf der TOP50 Karte angesehen. Keine Spur mehr zu finden.
Wurde damals scheinbar perfekt zurückgebaut und renaturiert. Ein echter LP!

Wenn ich wieder mal in der Gegend bin sehe ich mir das mal an.

Kompliment für die tolle Ausarbeitung!


Gruß!

argus

JWE

Beitrag von JWE » 15.07.2010 10:41

Hallo und Danke Argus!
Wenn Du in die Gegend kommst, lass es mich wissen, vielleicht können wir uns treffen, ich komme ja aus Pegnitz.

GLÜCKAUF!

Jörg

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Grube Leonie / Hohe Tanne

Beitrag von argus » 01.08.2010 13:04

Hallo Jörg! @JWE

Bin nach einen Hinweis aus dem Freundeskreis, auf eine Web_Seite aus der Nachbarschaft von Pegnitz gestoßen. Dabei geht es u.a. um die ehemals längste Drahtseilbahn Deutschlands (1883 - 1904).

http://www.weber-rudolf.de/hohe_tanne.htm

Dir wahrscheinlich längst bekannt, aber für mich Laie doch beeindruckend.


Gruß!

argus

JWE

Beitrag von JWE » 01.08.2010 20:29

Hallo Argus,

ja, ist mir bekannt. Ich kenne auch Herrn Weber persönlich. Danke aber trotzdem!

GLÜCKAUF!

Jörg

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