16/001 Tessin

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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patchman
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Beitrag von patchman » 29.01.2010 07:59

AMRD hat geschrieben:Mehr Infos zur Troposphären-Funkstation 302 findet man hier: http://www.bunker-302.de/inhalt/index.shtml
Naja, nicht wirklich, und schon gar nichts zur Aussage von Büttner.

Gruß
Patchman
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Büttner
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Beitrag von Büttner » 29.01.2010 15:42

AMRD hat geschrieben:Mehr Infos zur Troposphären-Funkstation 302 findet man hier: http://www.bunker-302.de/inhalt/index.shtml
Finde da aber nichts zu Bad Sülze .....

AMRD

Beitrag von AMRD » 29.01.2010 22:47

weil vieleicht in Bad Sülze das Nachrichtenregiment 18 lag, ein TT was den Kommando der Volksmarine direkt unterstellt war.

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jobakampe
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Beitrag von jobakampe » 30.01.2010 21:43

Hallo im Forum, bin neu, möchte meine Erkenntnisse zu ausgewählten Themen einbringen !

Hier und heute zur Thematik RS- 18, Relaisstelle-18, Volksmarine der DDR, Gefechststand, Tarnung usw.
Wie allgemein bekannt wurde in der NVA viel Wert auf Geheimhaltung gelegt, darunter fallen auch Begriffe wieTarnung Verschleierung und Täuschung. Unter diesem Gesichtspunkt sind die bisher genannten Bezeichnungen zu verstehen und zu begreifen, und es sind nicht alle.
Kurzgeschichte: Der Bunker Tessin wurde in den 60er Jahren gebaut. Er ist typengleich mit dem Bunker Hennickendorf (Brandenburg) der als erste Hauptführungsstelle des Ministeriums für Nationale Verteidigung gebaut wurde. Funktion und Zweckbestimmung "Hauptgefechtsstand der Volksmarine der DDR" - im Kriegfalle hätte das Kommando der Volksmarine von Rostock-Gehlsdorf nach Tessin in den Bunker verlegt, von dort die Führung aller wasser-, land- und luftbeweglichen Truppenteile, Einrichtungen und Einheiten organisiert. Grund genug die Führungsstelle "Bunker Tessin" geheim zu halten. Die Aufrechterhaltung seiner Einsatzbereitschaft zur Belegung sowie die Intakthaltung aller technischen Systeme oblag einer Wartungseinheit wie z.B. im Bunker Harnekop und anderen. Aufgrund des vorhandenseins von Antennensystemen musste das Objekt im allgemeinen Sprachgebrauch einen Namen erhalten, o.a. boten sich an.
Die im Bunker installierte Nachrichtenzentrale war im komplexen Nachrichten- und Flugsicherungssystem der NVA integriert, wurden in Verbindungsübersichten und Schaltunterlagen mit der Tarnbezeichnung Hilfsnachrichtenzentrale 34 (HNZ-34) geführt. Eingeweihte wussten damit umzugehen. Weitere Informationen siehe mein Video bei YouTube . Zu dem auf der Website www.bunker-tessin.de ankekündigten Vorhaben will ich mich nicht äußern.

Die Troposphärenfunkstation 302 in Langsdorf wird sehr oft mit dem Bunker Tessin in Zusammenhang gebracht. Diese Station war kein Bestandteil der Volksmarine, wurde aus operativ-strategischen Gründen im Norden der DDR installiert, gehörte zum Einheitlichen Nachrichtensystem (ENS) der Teilnehmerstaaten des Warschauer Vertrages, nahm im Rahmen nationaler Interessen die Funktion einer Stürtznachrichtenzentrale ein. Die oftmals zu lesende Behauptung das die Station die Nachrichtenverbindungen des Bunkers Tessin sicherzustellen hatte ist falsch.
Details zu dieser und der anderen Troposphärenfunkstationen sind dem Sachbuch "Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg" zu entnehmen, ISBN 948-3-932566-80-6 - verlag www.meissler.de .
Die als "Zwischenstation" im Buch "Geheimobjekt Bunker Eichenthal" bezeichnete Anlage führte hier und im NVA-Forum zu Irretationen, weil als solche nicht existent. Siehe auch Rezension zu diesem Buch: http://www.hptnzmfnv.homepage.t-online. ... ension.htm . Im Bereich des Bunkers Tessin und der Tropo-Station existierten zwei normale Schaltschächte (in Alt Stassow und Vilz) als Kreuzungspunkte für Fernmeldekabel, in denen Rangierungen und Schaltungen von Adernpaaren in unterschiedliche Richtungen vorgenommen wurden. Das Thema ist im NVA-Forum beantwortet, siehe:
http://www.nva-forum.de/nva-board/index ... ntry336835

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Beitrag von c-laus » 31.01.2010 00:53

@ jobakampe
Danke für diese ausführliche und vor allem verständliche Erklärung :thumbup:

claus
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Beitrag von Büttner » 31.01.2010 11:28

jobakampe hat geschrieben:Wie allgemein bekannt wurde in der NVA viel Wert auf Geheimhaltung gelegt, darunter fallen auch Begriffe wieTarnung Verschleierung und Täuschung. Unter diesem Gesichtspunkt sind die bisher genannten Bezeichnungen zu verstehen und zu begreifen, und es sind nicht alle.
Hallo Hr. Kampe,

möglicherweise fällt die verständliche Einordnung der Objekte in Recknitz und Goritz/Drüsewitz leicht. Dahingehend bin ich noch immer von Verwirrung gekennzeichnet.

Willkommen im Forum!

SB

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Beitrag von René » 22.02.2010 08:48

jobakampe hat geschrieben: Hier und heute zur Thematik RS- 18, Relaisstelle-18, ... Gefechststand, Tarnung usw.
Wie allgemein bekannt wurde in der NVA viel Wert auf Geheimhaltung gelegt, darunter fallen auch Begriffe wieTarnung Verschleierung und Täuschung.
Willkommen im Forum und vielen Dank für den sachlichen Beitrag :)
In einigen Unterlagen zu Tessin geht es mit den Begrifflichkeiten leicht durcheinander, darum meine frage: wurde als Hauptgefechtsstand HGS NUR der Standort Gehlsdorf bezeichnet? Oder war dies (auch) eine "ortlose" Bezeichnung für den Führungsstab, unabhängig davon, ob dieser nun im nicht geschützten Objekt oder dem Tessiner Bunker saß?
Man kann das Leben nicht verlängern, nicht verbreitern- aber vertiefen :-)

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HGS Tessin

Beitrag von jobakampe » 22.02.2010 10:27

Hallo René,
gern, die (nur) Anlage Tessin wurde im allgemeinen operativen Sprachgebrauch als Hauptgefechtsstand der Volksmarine (für den Kriegsfall), im Nachrichtensystem der NVA als Hilfsnachrichtenzentrale 34 (HNZ 34) bezeichnet.
Alle anderen Bezeichnungen basierten auf internen Regelungen.
Der Standort Rostock-Gehlsdorf (Friedensstandort) wurde als Kommando der Volksmarine der DDR bezeichnet.

Gruß

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Neuigkeiten

Beitrag von c-laus » 01.03.2011 18:15

nachdem ich nun, weil ich gerade mal Zeit und die Gelegenheit hatte bei einem Treffen von Hidden Places Usern dabei zu sein auch für euch die Neuigkeiten, die ich dort zum Besten gegeben habe:
Der Marathon mit den Ämtern ist zu Ende, wir werden unser Vorhaben, den Bunker zu öffnen zu den Sommerferien dieses Jahres umsetzen.

Im Nachhinein muss ich eingestehen, dass die meisten Probleme hausgemacht waren, aber nun ist es ja, mit bisschen anschieben, glücklich ausgegangen...


claus
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Beitrag von jobakampe » 01.03.2011 19:48

@c-claus vom 01.03.2011

herzlichen Glückwunsch !

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