[geklärt] Unbekannter Ort mit Denkmal

Hier landen die inzwischen gklärten (und somit nicht mehr ungeklärten) historischen Fotos.
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dolphiner
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Unbekannter Ort mit Denkmal

Beitrag von dolphiner » 23.12.2009 03:53

[ADMIN: ACHTUNG - die Frage steht erst im dritten Posting!]

Das Bild scan00649 könnte in Petrosawodsk sein.
Dort vor der Entbindungsanstalt steht so eine Skulptur mit dem Namen "Frau mit Kind".

Auf dem Bild von Mike sieht sie mir sehr neu aus.
Der linke Junge hält beide Arme in die Luft.

Auf einem Bild von 1963 hat dieser Junge aber seinen linken Arm nach unten. Als wäre er abgebrochen und anders herum wieder dran gemacht.
Auch hat der rechte Junge (aus Sicht der Mutter) hier einen Ball.
Aber die Sowjetunion hatte sicher kein Problem damit, es etwas Sozialistischer aussehen zu lassen.

Auf einem Bild von 2007 fehlt der rechte Junge.
Der Linke hält wieder beide Arme in die Höhe.

Entweder es gab diese Skulptur mehrmals und ich bin in der falschen Stadt,
oder sie wurde über die Jahrzehnte verändert.

Was meint ihr? :?
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lars
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Beitrag von lars » 23.12.2009 09:35

moin,
dolphiner hat geschrieben:Das Bild scan00649 könnte in Petrosawodsk sein.
...
Auch hat der rechte Junge (aus Sicht der Mutter) hier einen Ball.

Was meint ihr? :?
auf Mikes Scan aber auch, wenn ich mich nicht irre. Irgendwie paßt der Standort nicht, auf dem Scan sieht es so aus als ob von vorne betrachtet rechts neben der Skulptur eine Strasse vorbeiführt, davon ist aber weder auf GE noch auf den neueren Bildern etwas zu sehen, die Sockel sehen auch anders aus. Entweder gibt es tatsächlich mehrere Figuren dieser Art, oder sie wurde erst später an ihren heutigen Standort versetzt.


Gruß Lars

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 23.12.2009 17:08

Moin!

Dieses Foto stammt aus einem Nachlass eines Mannes, der zumindes beim Russland-Feldzug dabei war (es gibt z.B. Fotos aus der Dnjepr-Gegend), außerdem sind Fotos aus der Münchener Gegend dabei, weitere aus scheinbar kleineren Orten in (wahrscheinlich) Bayern und möglicherweise sogar von der Adria, dazu dann noch einige aus vollkommen unklarem Umfeld irgendwo im damaligen Reich.

Mike
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Beitrag von MikeG » 24.12.2009 18:39

Moin!

Petrosawodsk überzeugt mich auch noch nicht. Irgendwie sieht die Skulptur anders aus..

Mike

Winfried
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Beitrag von Winfried » 25.12.2009 22:05

Hallo,

ich weiß es zwar nicht hundertprozentig auswendig, aber meines Wissens waren in der Gegend von Petrosawodsk nur die Finnen aktiv. Die Wehrmacht hat sich auf den Norden Finnlands beschränkt.

Grüße

Winfried

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Beitrag von DrJones » 26.12.2009 19:51

Winfried hat geschrieben:Hallo,

ich weiß es zwar nicht hundertprozentig auswendig, aber meines Wissens waren in der Gegend von Petrosawodsk nur die Finnen aktiv. Die Wehrmacht hat sich auf den Norden Finnlands beschränkt.

Grüße

Winfried
Das mit den Finnen stimmt, aber es gab auch ein deutsches Kriegsgefangenenlager dort.
Der Standort der Skulptur scheint nicht der gleiche wie in Mikes Foto zu sein aber das hat nichts zu sagen.
Mir scheint es sich um die selbe Skulptur zu handeln: Auf Mikes Foto noch intakt, auf dem nächsten beschädigt und "falsch restauriert" (Hand bzw. Arm des oberen Kindes). Die Fotos neueren Datums haben wieder die richtige Armhaltung dafür fehlt das 2. Kind, eine Beschädigung an der Stelle ist deutlich zu sehen.
Der Schlüssel zum Ganzen wird das Museum oder Konservatorium sein vor dessen die Skulptur steht und was die Skulptur darstellt.

Schöne Feiertage allen

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stegerosch
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Unbekannter Ort mit Denkmal

Beitrag von stegerosch » 27.12.2009 14:14

Hallo liebe Forums-Freunde,
MikeG hat geschrieben:Petrosawodsk überzeugt mich auch noch nicht. Irgendwie sieht die Skulptur anders aus..
Ob der Ort auf dem scan00649.jpg Petrosawodsk ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ich glaube aber das die Skulptur auf dem scan00649.jpg sozusagen die Ur-Skulptur vom Bild 4068-original.jpg und Frau_mit_Kind.jpg ist.
Es ist nichts ungewöhnliches, das Denkmäler, Skulpturen oder Mahnmale über einen gewissen Zeitraum verändert werden, abgeändert, oder versetzt werden.
Dazu fällt mir spontan zum Beispiel Hamburgs ältester Grenzstein (Eilbektal), die Grenzsteine an der Hopfenkarre oder auch der Wandsbeker Gedenkstein sowie die Vasen und Tierskulpturen ein, die mehrfach versetzt wurden.
Letztere einzigst um den Wandsbeker Mark attraktiver erscheinen zu lassen.
Oftmals auch aus politischen Gründen, z.B. ehemalige DDR, die Denkmäler gerne mal anpasste.
Ein aktuellen Link dazu habe ich mom. nicht parat.

Hier mal ein recht interessanter Link:
http://www.museenkoeln.de/kunst-und-mus ... rast=print

Zur Skulptur von scan00649.jpg:
Ich vermute, das die Skulptur, warum auch immer recht stark beschädigt wurde. Der Knabe auf dem Schenkel stehend verlor dabei den linken Arm,und der Hauptsockel wurde so stark beschädigt, das der laufende Knabe sammt Trägerplatte vom Rest der Skulptur abgetrennt wurde.
Nach diesen Beschädigungen wurde der Hauptsockel so behauen, das dieser gerade noch die Trägerplatte sammt Skulptur aufnehmen konnte. Dabei rückte der laufende Knabe, der wieder eingepasst werden musste näher an die Mutterfigur.
Der linke Arm des auf dem Schenkel stehenden Knaben wurde Irrtümlich falsch restauriert, so als wollte er sagen:
Geb mir auch mal den Ball. Also ein interpretation Fehler des restaurierenden Künstlers, vielleicht aber auch gewollt, wie auch immer, schließlich sollte dieser dann wieder in den Urzustand versetzt werden, wobei sich die Beugung ich nenne sie mal HALLO Haltung wiederum etwas veränderte.

Gleich blieben unterdessen das ausgestreckte Bein der Frau, dessen Ferse mit der Trägerplatte abschließt, der geflochtene Haarkranz, der Haar-Dutt, Kleiderfalten, Baumstumpf und der Stein auf dem das linke Bein ruht.

Bei den Knaben Frisuren, Muskulatur sowie beim Laufendem die Hose und die Haltung (Position) des linken Beines.

Da ich davon Überzeugt bin, das jede Skulptur, Mahnmal oder Denkmal seine eigene Geschichte erzählt, glaube ich nicht an eine zweite Skulptur mit solch verblüffender Ähnlichkeit.

Wo verblieb der Knabe mit Ball? Ich vermute einfach , das dieser entwendet wurde, oder aber seine Erscheinung sich nicht mit dem Kommunimus vergangener Tage vertrug (Frisur).

Lieber Gruß,
stegerosch

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Beitrag von DrJones » 11.02.2010 20:51

Also wenn es wirklich ein Soldat der 79. Infantrie-Division war, würde Petrosawodsk eher nicht in Frage kommen. Damals war ja bei Stalingrad Schluss und die 79. wurde später woanders wieder aufgestellt. Ein deutscher Kriegsgefangener wird wohl damals kaum die Möglichkeit gehabt haben die Aufnahme zu machen.
Am Anfang dacht ich auch die Skulptur würde etwas Besonderes darstellen und wäre somit ein Unikat.
Die Skulptur (Aufnahme von 2007) scheint ja vor einer Entbindungsstation zu stehen und angesichts der politischen Doktrin damals, würde es mich nicht mehr wundern wenn mehrere Exemplare davon existieren.
Das würde die Suche zur Nadel im Heuhaufen machen.
Vielleicht kann die Fotografin Auskunft geben. Sie lebt in Archangelsk, spricht offensichtlich deutsch und wär vielleicht behilflich?

Gruß Andreas

harry062

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Beitrag von harry062 » 07.01.2011 16:33

Kann es sein das es sich um unterschiedliche Skulpturen an verschiedenen Örtlichkeiten handelt.
Schaut euch mal die Sokel an .

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Beitrag von MikeG » 07.01.2011 17:14

Moin!

Natürlich kann das sein - die Frage bezog sich ja auch auf das Bild scan00649 ...

Mike

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