Unbekannter Sockel
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Unbekannter Sockel
Moin!
Diese Woche fiel mir die Chronik von Westerhever in die Hände.
Die Flugwache auf dem Leuchtturm hab ich ja schon unter "Flugwachen
in SH" erwähnt. Desweiteren fand ich einen Hinweis auf einen Betonsockel
in Westerhever. Er wurde zeitgleich mit den Panzergräben des Friesenwalls
gebaut, was auf Ende ´44 hinweisst.
Auf dem Sockel sollte laut Chronik eine Flak ihren Platz finden.
Ich finde jedoch, dass die Ausrichtung und die Bettung eher auf eine
Artilleriekanone hinweisen, die zur Verteidigung des Heverstroms (Fahrrinne
nördlich von Eiderstedt in Richtung Husum) oder der Nordfriesland
vorgelagerten Inseln und Halligen im Rahmen des Friesenwalls hätte
dienen sollen.
Hat jemand schon einmal solch ein Teil irgendwo gesehen (Buch/live) oder
kann mir aufgrund der Bettung einen Hinweis auf den Kanonentyp geben?
Bilder anbei, sowie ein Plan mit den Maßen
Gruss aus NF!
Rolf
Diese Woche fiel mir die Chronik von Westerhever in die Hände.
Die Flugwache auf dem Leuchtturm hab ich ja schon unter "Flugwachen
in SH" erwähnt. Desweiteren fand ich einen Hinweis auf einen Betonsockel
in Westerhever. Er wurde zeitgleich mit den Panzergräben des Friesenwalls
gebaut, was auf Ende ´44 hinweisst.
Auf dem Sockel sollte laut Chronik eine Flak ihren Platz finden.
Ich finde jedoch, dass die Ausrichtung und die Bettung eher auf eine
Artilleriekanone hinweisen, die zur Verteidigung des Heverstroms (Fahrrinne
nördlich von Eiderstedt in Richtung Husum) oder der Nordfriesland
vorgelagerten Inseln und Halligen im Rahmen des Friesenwalls hätte
dienen sollen.
Hat jemand schon einmal solch ein Teil irgendwo gesehen (Buch/live) oder
kann mir aufgrund der Bettung einen Hinweis auf den Kanonentyp geben?
Bilder anbei, sowie ein Plan mit den Maßen
Gruss aus NF!
Rolf
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669
Moin Moin
This looks to me a extra large base of a Regelbau 669 with should be build on top of this base .
The front part is typical 669 and also the grooves in the base for the legs of the gun fits .
Regards Jos
This looks to me a extra large base of a Regelbau 669 with should be build on top of this base .
The front part is typical 669 and also the grooves in the base for the legs of the gun fits .
Regards Jos
Moin,
ich gebe Jos Recht. Das wird das Fundament eines R 669 sein. Auch die von mir vor einiger Zeit genommenen Maße stimmen überein. Bis etwa 1995 konnte man einen vergleichbaren Sockel in der "Ortsmitte" von St. Peter-Ording sehen. Heute ist das Fundament übererdet. Dazu gibt es aber 2 Artikel (1 x allgemein, 1 x zum Fundament speziell) in älteren Heften der AG Ortschronik SPO.
Gruß
OWW
ich gebe Jos Recht. Das wird das Fundament eines R 669 sein. Auch die von mir vor einiger Zeit genommenen Maße stimmen überein. Bis etwa 1995 konnte man einen vergleichbaren Sockel in der "Ortsmitte" von St. Peter-Ording sehen. Heute ist das Fundament übererdet. Dazu gibt es aber 2 Artikel (1 x allgemein, 1 x zum Fundament speziell) in älteren Heften der AG Ortschronik SPO.
Gruß
OWW
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Moin!
Anbei noch ein kleiner Hinweis:
Nach einem Hinweis eines Bekannten, bin ich auch auf der Südseite Eiderstedts
in Gross-Olversum bei Tönning auf solch einen Betonklotz gestossen. Von der
Grösse und den Abmessungen her ist er in etwa gleich.
Dieser ist jedoch schon ein weing "verbeult". Entweder hat man versucht ihn von
hinten rechts her abzutragen oder man hat einfach ein Stück herausgesprengt und
es dann aufgegeben.
Von einem anderen Augenzeugen habe ich die Info bekommen, dass für den
Betonklotz bei Westerhever wohl 7,5 cm Pak 40 vorgesehen waren (Ob das Ding
darauf passt, weiss ich leider nicht, da kein Pak-Experte). Zumindest haben direkt
am Klotz vier Stück dieser Teile gestanden und warteten auf Verwendung. Der
Augenzeuge war für die Verpflegung der Erbauer des Westerhever Klotzes zuständig
und hatte Kriegserfahrung, daher gehe ich mal davon aus, dass er weiss wovon er
gesprochen hat.
Viel Spass beim Anschauen.
Gruss aus NF!
Rolf
Anbei noch ein kleiner Hinweis:
Nach einem Hinweis eines Bekannten, bin ich auch auf der Südseite Eiderstedts
in Gross-Olversum bei Tönning auf solch einen Betonklotz gestossen. Von der
Grösse und den Abmessungen her ist er in etwa gleich.
Dieser ist jedoch schon ein weing "verbeult". Entweder hat man versucht ihn von
hinten rechts her abzutragen oder man hat einfach ein Stück herausgesprengt und
es dann aufgegeben.
Von einem anderen Augenzeugen habe ich die Info bekommen, dass für den
Betonklotz bei Westerhever wohl 7,5 cm Pak 40 vorgesehen waren (Ob das Ding
darauf passt, weiss ich leider nicht, da kein Pak-Experte). Zumindest haben direkt
am Klotz vier Stück dieser Teile gestanden und warteten auf Verwendung. Der
Augenzeuge war für die Verpflegung der Erbauer des Westerhever Klotzes zuständig
und hatte Kriegserfahrung, daher gehe ich mal davon aus, dass er weiss wovon er
gesprochen hat.
Viel Spass beim Anschauen.
Gruss aus NF!
Rolf
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Hallo Rolf,
genialer Fund - danke für die Info !
1944/45 sah bei Dir dort oben die Situation mit Geschützen auf dem Festland wie folgt aus:
7./124 Grüner Weg 4 x 7,5 cm Pak 40 M Cecilienkoog
6./124 Halebill (auch Halebüll) 4 x 7,5 cm Pak 40 M Westerhever zzgl. 2 – 2 cm Flak
8./124 Westerhever 4 x 7,5 cm BKM/97 Tümlauer Koog zzgl. 1 – 3,7 cm Flak
9./124 Erlengrund (auch Erlgrund) 4 x 7,5 cm Pak 40 M nördlich Büsum zzgl. 2 – 2 cm Flak
2./124 Ording 4 x 15 cm K/18 St.Peter-Ording zzgl. 3 – 3,7 cm Flak
1 weitere 15 cm K 18 Batterie auf Halbinsel Eiderstedt
1 x 15,5 cm franz. Beutebatterie bei Büsum
1 x 7,62 cm russ. Beutegeschütze als Landeabwehrgeschütze auf Halbinsel Eiderstedt(weitere 40 Geschütze dieses Typs waren noch im Anrollen und sollten auf dem Festland (Niedersachsen und Schleswig-Holstein) aufgestellt werden.
Daher kann man davon ausgehen, dass die Sockel, wenn sie denn fertige R 612 oder R 669 geworden wären, wohl mit 7,62 cm russ. Beutegeschützen bestückt worden wären.
Gruß
OWW
genialer Fund - danke für die Info !
1944/45 sah bei Dir dort oben die Situation mit Geschützen auf dem Festland wie folgt aus:
7./124 Grüner Weg 4 x 7,5 cm Pak 40 M Cecilienkoog
6./124 Halebill (auch Halebüll) 4 x 7,5 cm Pak 40 M Westerhever zzgl. 2 – 2 cm Flak
8./124 Westerhever 4 x 7,5 cm BKM/97 Tümlauer Koog zzgl. 1 – 3,7 cm Flak
9./124 Erlengrund (auch Erlgrund) 4 x 7,5 cm Pak 40 M nördlich Büsum zzgl. 2 – 2 cm Flak
2./124 Ording 4 x 15 cm K/18 St.Peter-Ording zzgl. 3 – 3,7 cm Flak
1 weitere 15 cm K 18 Batterie auf Halbinsel Eiderstedt
1 x 15,5 cm franz. Beutebatterie bei Büsum
1 x 7,62 cm russ. Beutegeschütze als Landeabwehrgeschütze auf Halbinsel Eiderstedt(weitere 40 Geschütze dieses Typs waren noch im Anrollen und sollten auf dem Festland (Niedersachsen und Schleswig-Holstein) aufgestellt werden.
Daher kann man davon ausgehen, dass die Sockel, wenn sie denn fertige R 612 oder R 669 geworden wären, wohl mit 7,62 cm russ. Beutegeschützen bestückt worden wären.
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OWW
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Moin!
Danke für die Info! Sehr nette Liste!
Die Sockel sehen jodoch nicht unbedingt so aus, als ob dort noch
weiter gebaut weden sollte, eher "Kanone drauf und fertig".
Weiss jemand etwas zum Bauprinzip solch eines Bunkers, wie z.B. des R669?
Zuerst Sockel und dann Dach drauf, oder wie muss ich mir das vorstellen?
Gruss aus NF!
Rolf
Danke für die Info! Sehr nette Liste!
Die Sockel sehen jodoch nicht unbedingt so aus, als ob dort noch
weiter gebaut weden sollte, eher "Kanone drauf und fertig".
Weiss jemand etwas zum Bauprinzip solch eines Bunkers, wie z.B. des R669?
Zuerst Sockel und dann Dach drauf, oder wie muss ich mir das vorstellen?
Gruss aus NF!
Rolf
Moin,
so einen aufwändigen Bau hätte man als Sockel nie gebaut, zumal nicht 1944/45 als Baustoffe, Bauarbeiter und Zeit extrem knapp waren. Für Pak- oder Landeabwehrgeschütze mit einem Kaliber von 7,5 cm oder 7,62 cm hätte allemal eine feldmäßige Stellung gelangt.
Der Bunkerbau sah schon so aus, wie von Dir grob skizziert. Zuerst wurde die Sohle, dann das Fundament gegossen. Anschließend wären die Seitenwände gegossen oder aus Betonformsteinen errichtet worden, dann zuletzt das Dach.
Angesichts der fehlenden oder nur geringen Armierungsspuren und des weit verbreiteten Baus von Regelbauten an der Nordseeküste aus Betonformsteinen spricht einiges für den Betonformsteinbau.
Gruß
Oliver
so einen aufwändigen Bau hätte man als Sockel nie gebaut, zumal nicht 1944/45 als Baustoffe, Bauarbeiter und Zeit extrem knapp waren. Für Pak- oder Landeabwehrgeschütze mit einem Kaliber von 7,5 cm oder 7,62 cm hätte allemal eine feldmäßige Stellung gelangt.
Der Bunkerbau sah schon so aus, wie von Dir grob skizziert. Zuerst wurde die Sohle, dann das Fundament gegossen. Anschließend wären die Seitenwände gegossen oder aus Betonformsteinen errichtet worden, dann zuletzt das Dach.
Angesichts der fehlenden oder nur geringen Armierungsspuren und des weit verbreiteten Baus von Regelbauten an der Nordseeküste aus Betonformsteinen spricht einiges für den Betonformsteinbau.
Gruß
Oliver
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Sehr interessant!
Danke auch für die Liste.
Zu den Formsteinen: Wurden die nicht als Schalungsersatz verwendet? Ich meine für eine Bunkerwand wären einfach zwei Formsteinwände (für die Außenseiten der Wand) errichtet und der Zwischenraum mit Stahlbeton ausgegossen worden. Habe mal ein Bild eines unfertigen Formsteinbunkers gesehen.
Danke auch für die Liste.
Zu den Formsteinen: Wurden die nicht als Schalungsersatz verwendet? Ich meine für eine Bunkerwand wären einfach zwei Formsteinwände (für die Außenseiten der Wand) errichtet und der Zwischenraum mit Stahlbeton ausgegossen worden. Habe mal ein Bild eines unfertigen Formsteinbunkers gesehen.
Moin,
zu der Bauweise der Betonsteinbauten:
Die Antwort ist ein klares Jein. Die Betonformsteine ersetzten schon die klassische Holzschalung, waren dann aber auch nach dem Ausgießen der Zwischenräume mit Beton Bestandteil der Wand. Neben einer schnelleren Bauweise dürfte der Betonsteinbau auch zu einer deutlich verminderten Menge an benötigtem Baustahl geführt haben, so jedenfalls mein Eindruck bei einer Batterie aus drei unfertigen Geschützständen in unterschiedlichen Baufortschritten in der Normandie.
Gruß
Oliver
zu der Bauweise der Betonsteinbauten:
Die Antwort ist ein klares Jein. Die Betonformsteine ersetzten schon die klassische Holzschalung, waren dann aber auch nach dem Ausgießen der Zwischenräume mit Beton Bestandteil der Wand. Neben einer schnelleren Bauweise dürfte der Betonsteinbau auch zu einer deutlich verminderten Menge an benötigtem Baustahl geführt haben, so jedenfalls mein Eindruck bei einer Batterie aus drei unfertigen Geschützständen in unterschiedlichen Baufortschritten in der Normandie.
Gruß
Oliver