Luftgaukommando VII, München/Pfaffenhofen

Funkmess-, Funkpeil-, Funkleit- und Funkstörtechnik des 2. Weltkriegs
HW (†)
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Luftgaukommando VII, München/Pfaffenhofen

Beitrag von HW (†) » 19.04.2004 18:39

Wer kann helfen mit weiteren Informationen über folgende Objekte:

2. Funkkompanie der Luftgau-Nachrichten-Abteilung 7 in Scheyern,

Funksendezentrale 25, Kienhöfe I
Funksendezentrale 34, Kienhöfe II

Funksendezentrale 26, Kreuzholzhausen
Funksendezentrale 27, Marktwald
schweres Funkfeuer 9, Marktwald
Funksendezentrale Rehling

Außer einer Aufstellung und Gliederung vom Luftgaukommando VII, München/Pfaffenhofen (www.luftnachrichten.de) haben wir keine konkreten Aussagen/Ingformationen im Internet gefunden.

PS. Die Örtlichkeiten sind uns bis auf Rehling bekannt.

Björn
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Beitrag von Björn » 19.04.2004 20:33

@HW:
Markt Wald wird bis heute von der Bundeswehr genutzt (RiFu-Stelle der Luftwaffe). Allerdings wurde etwa 1 km südlich der alten Anlage eine neue Funkstelle errichtet. Gehört aber beides noch der Bw.

Ist bzw. war in Kreuzholzhausen nicht mal der BND ???

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EricZ
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Beitrag von EricZ » 19.04.2004 20:36

Hallo HW,

kennst Du die echten Örtlichkeiten, oder "nur" die Ortschaften?
Gibt es dort vielleicht noch Relikte von den Funksendezentralen etc.pp.?

Eric

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Beitrag von Björn » 19.04.2004 20:49

In Markt Wald steht z.B. nahezu unverändert das große Funkhaus. Das ganze wird allerdings zivil bewohnt. Im Garten kann man auch noch den alten Sockel eines Funkmasten sehen. Soweit ich weiß wurde die Station noch lange von der Bw genutzt, bis vor einigen Jahren endlich mal eine neue Anlage gebaut wurde (etwa 1 km südlich davon). Und ein paar Meter daneben, steht heute zudem ein Fernsehturm.....

JW

Beitrag von JW » 19.04.2004 22:00

Ein "Rehling" gibt es etwa 10 km nördlich von Gersthofen (Augsburg) ostwärts des Lech. Das dürfte von der Lage der Flugplätze im Raum München-Augsburg für eine Funksendezentrale Sinn machen.

Marktwald wurde nach 1945 noch von der US-Airforce als Relay-Site genutzt, betrieben von der 12th Radio Relay Squadron als Site 12-37. (Genauer Zeitraum nicht bekannt, sicher aber um 1961.)

Bei der "2. Funkkompanie der Luftgau-Nachrichten-Abteilung 7 in Scheyern" dürfte es sich um die Unterkunft der Kompanie gehandelt haben. Diese Liegenschaft wurde nach Kriegsende von der US-Army übernommen und von Herbst 1945 bis März 1951 genutzt (116th Signal Radio Intelligence Company bzw. 116th Signal Service Company, verlegte dann über Herzogenaurach nach Coburg).

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 19.04.2004 23:20

Danke für die Informationen. Was wir genau suchen sind Infos über diese Objekte bis Ende WK II, bzw. bis in etwa Aufstellung Bw (1957).

Zum Beitrag JW: Zu Scheyern und der Schyren-Kaserne. Demnach dürfte es sich um den klosterähnlichen Gebäudekomplex handeln ,der gegenüber dem Kloster Scheyern steht. 1938 als Schule mit Kindergarten gebaut. Dann Auffanglager für Emigranten aus Bessarabien, danach Wehrertüchtigungslager und danach Einrichtung vom Luftgau 7. Dann haben wir aber: Am 15.04.1958 zog, nachdem die US-Aufklärungseinheit 1957 die Kaserne verlassen hatte, die 1. Batterie des LwFlaBtl 43 ein.
Die Amerikaner müssen also bis 1957 hier gewesen sein. Kann es die gleiche Einheit gewesen sein?

Björn: Wir haben auch schon mit dem Mieter des ehem. Funkhauses gesprochen. In seinem "Garten" stehen auch noch Schilder "Grenze Standortübungsplatz". Tatsächlich sollen hier hier sogar noch bis vor ein paar Jahren Bundeswehrfernmeldesoldaten geübt haben. Das Gelände wird z. Z. von der g.e.b.b. zum Verkauf angeboten. Der RiFu-Turm vom AutoFüFmNBw, der etwas weiter steht, hat aber nichts mit dieser Anlage zu tun. Dieser RiFu-Turm soll sogar einen Aufzug haben (bei den üblichen RiFu-Türmen der Bw muss man die ca. 60 Meter immer außen hochklettern). Von dem alten Funkhaus mit Anlage (WK II) suchen wir noch alte Fotos.
Laut Aussage Bw soll aber RiFu-Turm immer schon an der Stelle gewesen sein, wo er heute auch ist und ich kann das seit 25 Jahren bestätigen. Allerdings soll der Turm schon der 3. Turm sein, der hier erbaut wurde (Jetzt aus Beton und mit Plattform oben), aber wie schon gesagt, diese Anlage interessiert uns nicht.
Die Organisation Gehlen hat eine Anlage bei Kreuzholzhausen übernommen, vermutlich handelte es sich um die Funksendezentrale 26. Das Objekt ist heute schon lange privat vermietet. Man kann aber noch einiges erkennen, so fallen z. B. die vielen Trafostationen bei dem "Landwirtschaftlichen Anwesen" auf und einige andere Sicherheitseinrichtungen, die normalerweise ein Landwirtschaftliches Anwesen nicht hat. Die großen Antennen, ich glaube 8 Stück waren es, sind auch schon vor vielen, vielen Jahren abgebaut worden. Das Problem bei diesem Objekt ist, dass es nach dem WK II einen "brisanten" Nachnutzer hatte und da bleiben auch viele Informationen die sich auf die Zeit des WK II beziehen unausgesprochen.

JW

Beitrag von JW » 20.04.2004 13:14

An US-Einheiten in Scheyern habe ich nur die o.g. 116th Signal Service Company, nach 1951 werden nach meinen Unterlagen keine fest dort stationierten US-Einheiten mehr genannt. Die 116th SSC war eine Eloka-Einheit und wurde bei der Verlegung nach Coburg in 332nd Communications Reconnaissance Company umbenannt.
Es ist aber durchaus möglich, daß Scheyern zeitweise von den damals in Herzogenaurach liegenden Eloka-Kräften der Amerikaner genutzt wurde:
-334th Communications Reconnaissance Company (CRC) (1954 - 1955)
-339th CRC (1955)
-339th Army Security Agency -Company (1956/1957)
-302nd Army Security Agency-Battalion (1956 - 1957

In Frage kämen auch Teile aus Bad Aibling:
-312th Communications Reconnaissance Bn, später umbenannt in 312th ASA Bn (1955-1957)
-320th ASA Bn (Ops) (ab 1957)
-328th Comm.Rec.Cp (1952 - 1957) Unterstellt dem 312th Comm.Rec.Btl.
-332nd Comm.Rec.Cp (1955-1956. Unterstellt dem 312th Comm.Rec.Btl.
-332nd Army Security Agency Company. (1957, dann deaktiviert)

Björn
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Beitrag von Björn » 22.04.2004 20:38

@HW:
daß es sich dabei schon um den dritten Turm handelt, kann ich ebenfalls nur bestätigen. Früher stand hier lediglich ein Gittermast - seit ein paar Jahren ist es nun ein hoher Betonturm. Trotzdem handelt es sich hierbei quasi um den Nachfolger für die alte Fm-Anlage. Der "StoÜbPl" ist wirklich winzig - tatsächlich gerade mal so groß wie ein Garten. Trotzdem waren hier des öfteren Bw-Fernmelder und auch US-Einheiten aus Augsburg. Der gesamte Landstrich war schließlich mal eine äußerst beliebte Manövergegend...
An dem jetzt zivil bewohnten Haus steht übrigens ein für Weiler verwendetes grünes Ortsschild mit "Funkstation".....

bfh

Beitrag von bfh » 17.01.2005 02:54

Das Luftgaukommando VII war in einer Schule in der Innenstadt von Pfaffenhofen/Ilm untergebracht.

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Beitrag von HW (†) » 27.02.2005 21:47

Hier Fotos von der Funksendezentrale 26 Anno 2005.
Wenn der Schnee mal weniger ist (schätze es lag hier so 40 bis 50 cm) und ich mal wieder in der Nähe bin, traue ich mich auch näher an das Objekt. Aber leider hatte ich an diesem Tag einen Dienstwagen, der nicht geländegängig ist.
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