Rittersdorf: Anlage bei Bitburg/Eifel

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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EricZ
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Beitrag von EricZ » 27.07.2005 12:09

Moin,

gestern abend habe ich mit Leif diskutiert darüber, daß bei diesem Thread ebenso wie bei dem zu der ehemaligen MACE Stellung Idenheim bislang zwei durchaus interessante Aspekte völlig außen vor geblieben sind:

Wo wurde die Flugkörper eigentlich gewartet?

Wo gab es Depots zur Lagerung weiterer Flugkörper?


Da in der Stellung nur einige MACE vorhanden gewesen sein dürften, scheint die letze Frage auch durchaus interessant zu sein.


Ein Schmankerl am Rande: Vor etwa 15 Jahren waren ein Kommilitone und ich auf dem Weg zu unserem damaligen Studienort. Hinter Bitburg fuhren wir mitten in der Nacht über die B 51, als an der Kreuzung Meckel/Idenheim ein völlig unbeleuchteter Transporter mit irre langem Anhänger im Schneckentempo Richtung Idenheim die Bundesstraße überquerte.
Abgesehen davon, daß wir immenses Schwein hatten und einen Unfall gerade noch so vermeiden konnten, ist mir erst vor kurzem klar geworden, was sich auf dem Anhänger befunden hat/haben müßte.

Nun stellt sich mir zwangsläufig die Frage, ob hier in dieser Nacht nur die Verlegung eines Flugkörpers z.B. von Rittersdorf nach Idenheim geübt wurde, oder ob es sich um die Anlieferung der Stellung Idenheim mit einem frisch gewarteten Gerät oder einem neuen (Ersatz-)Flugkörper gehandelt haben könnte.

Bislang habe ich zumindest in der Nachbarschaft der beiden MACE-Stellungen Rittersdorf und Idenheim noch nichts depotmäßiges entdecken können, heißt aber nix, da ich nicht jeden Winkel gut kenne bzw. gezielt nach weiteren (ehemaligen) Einrichtungen gesucht habe.

Vielleicht kann jemand zu den beiden Aspekten Ergänzungen vornehmen.

Grüße, Eric
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Beitrag von vladdes » 27.07.2005 14:03

Hallo EricZ,
vor 15 Jahren gab es schon lange keine aktiven Mace mehr. Die im Wüschheimer Faas stationierten Raketen wurden auf dem Fliegerhorst Hahn gewartet, dort gab es eine Missile Maintenance Squadron. Ähnlich wird es auch in Bitburg gewesen sein. Zu Depots kann ich leider nichts sagen.
Gruss Tobias

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EricZ
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MSA - Missile Support Area

Beitrag von EricZ » 27.07.2005 16:20

Hallo Tobias,

Danke für den Hinweis! :) Frage mich nur, was dann abgedeckt auf dem Anhänger herumkutschiert wurde, eine Patriot vielleicht?

Auf der Seite von George Mindling findet man übrigens auch zu den MSA´s was: http://home.quixnet.net/~ilsem/Oberweis.htm
scheinbar steht die Abkürzung MSA für zwei unterschiedliche Einrichtungen, nämlich Missile Support Area und Munitions Storage Area.

Damit ist allerdings die Frage, wo die Flugkörper gelagert wurden nicht wirklich geklärt. Vielleicht kann Mr. Mindling aber der Frage weiterhelfen.

Grüße, Eric
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Beitrag von vladdes » 27.07.2005 18:28

Hallo Eric,
viel interessanter finde ich die Frage wo die Sprengköpfe gelagert wurden. Auf der Homepage http://www.afmissileers.org/newsletters.html findest du einige Newsletter der Air Force Missileers, in dem es um alle möglichen Raketensysteme geht. Dort werden vor allem alte Zeitungsartikel wiederveröffentlicht, auch zu den Mace Raketen. In einem heisst es, dass man an den Sprengköpfen vorbeifährt ohne sie zu sehen. Kommt man ihnen aber zu nah ist man von MP umringt.
Gruss Tobias
kleiner Nachtrag: In einem der Newsletter ist ein Artikel über die Wartung der Raketen auf dem Hahn.

HW (†)
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Beitrag von HW (†) » 28.07.2005 09:47

Soweit ich es ohne Nachschauen in den Unterlagen sagen kann, muss ich vladdes zustimmen. Viele MACE-Stellungen wurden so in den 70er aufgelöst, so auch Rittersdorf. Der nächtliche Transport vor 15 Jahren kann daher nicht von oder zur Stellung Rittersdorf gefahren sein.

Ich habe mal vor ca. 3 Jahren einen US-Link gefunden, da waren alle Flugkörper-Stellungen, auch die von der Umgebung von Kaiserslautern aufgeführt. Soweit ich es noch aus diesem Link in Erinnerung habe, hat es auch im Großraum Bitburg/Trier ein Depot für die MACE gegeben. Ich bin damals über den Namen des Ortes "gestolpert", konnte damit nichts anfangen, weil es keine Stellung war. Aus dem Link ging aber hervor, dass es ein Depot war. Vielleicht fällt mir dazu noch etwas ein oder ich finde noch etwas.

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Beitrag von EricZ » 01.08.2005 14:47

Hallo HW,

ich habe mich mal beim Suchen nach der von Dir angesprochenen Information versucht, bin aber irgendwie nicht richtig weitergekommen.
Wäre also eine klasse Ergänzung, falls Du noch ´mal drüber stolpern solltest. :)

Viele Grüße, Eric
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Missile Support Area

Beitrag von EricZ » 19.10.2005 09:29

Moin,

kann es sein, daß sich im kleinen Oberweis - einige Kilometer westlich Bitburgs - im sogenannten Missile Support Area das verbirgt, was hier auch schon zu Kopfzerbrechen geführt hat?

Was verbirgt sich eigentlich hinter einem MSA?

Grüße, Eric
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Rick (†)

Beitrag von Rick (†) » 19.10.2005 16:48

Hallo Eric,
wenn Du Dich auf einen Vorfall vor ca. 15 Jahren beziehst, können das auf jeden Fall keine MACE gewesen sein. Aber in Idenheim gab es meines Wissens auch PATRIOT. Was Du eigentlich suchst, ist doch wohl eine zugehörige Munitionsniederlage für die Sprengköpfe. Dazu kann ich nur soviel sagen, dass ich bei meinen bisherigen Recherchen keinen Anhalt für eine eigene SAS "A" bzw. einen Typ H oder J gefunden habe. Es gibt zwar auch noch einen mir bisher mysteriösen SAS "D" (muss da noch weiter forschen), aber auch nicht dort. Vermutung: Es wurden Munitionsniederlagen der Air Force benutzt. MSA bezieht sich - wie der Name sagt - auf die Raketen und nicht unbedingt die Sprengköpfe, evtl. auch auf die Raketenmotoren. Diese wiederum dürften auf keinen Fall in der Nähe der Sprengköpfe gelagert worden sein.
Gruß
Rick

P.S. In Oberweis gab's auch noch ein französisches Lager.

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Beitrag von EricZ » 02.04.2006 13:01

Moin,

hier mal ein Luftbildlink zu der Rittersdorfer Einrichtung.
Zum Zeitpunkt der Aufnahmen waren die fünf Türme noch sämtlich vorhanden...

Grüße, Eric
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Beitrag von vladdes » 11.03.2008 02:49

HW hat geschrieben:
Der neue Bunker wurde in den 80er Jahren als TMPC-Bunker erbaut und diente der zivilen Verteidigung. Bereits Ende der 80er Jahre zog die letzte Einheit der US Air Force wieder ab, so dass nur eine Nutzung der Anlage von 2 bis 3 Jahren dokumentiert ist.

Nun stellen sich folgende Fragen:

Was ist ein TMPC-Bunker?
EricZ hat geschrieben:
I did GLCM Mission Planning at Rittersdorf Annex
Ground Launched Cruise Missile Mission Planning von Rittersdorf aus, aha.
TMPC heisst Theater Mission Plannig Center. Hier bin ich zufällig gerade drüber gestolpert und zwar in der Festschrift zum 55 jährigen Bestehen der US Luftwaffe in Europa:
15.12.1990
HQ USAFE inactivated the Theater Mission Planning Center at Rittersdorf Annex, Germany,which had supported the ground-launched cruise missile system.
Quelle: Historical Highlights, The United States Air Forces In Europe 1942 - 1997, 55th Anniversary Edition

Zu den Türmen vermute ich, dass es Funktürme waren, da es 5 GLCM-Basen nördlich der Alpen gab und auch 5 Türme vorhanden sind.

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