Muna Dorsten

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
Patrick

Muna Dorsten

Beitrag von Patrick » 28.04.2003 00:40

Ich weiss, es ist nicht gerne gesehen, wenn man sich registriert, und dann nur Informationen fordert, aber leider kann ich zu keinem der Themen was schreiben :(

Zu meiner Frage:

Hat jmd genauere Informationen zur Muna / Munitionshauptdepot Dorsten/Wulfen? Folgendes hab ich zusammen getragen, aber den grossteil stempel ich mal als "Latrinenpropaganda" ab

- Besteht seit den 30-40er Jahren
- Wurde von den Briten nach dem 2 WK übernommen und erweitert
- Gehört seit Mitte der 90er zum Bestand der BW
- Die Anlage verfügt über eigenen Bahnanschluss, Bahnhof
- Ist das modernste Munitionslager Europas

soweit zu dem, was ich bestätigen konnte, nun zu der Latrinenpropaganda

- War Zwischenlager für Pershingraketen sowie A-Gefechtsköpfe (Quelle Geschichtslehrer der fast nebenan wohnte)

- Anlage ist größtenteils unterirdisch, und deshalb wurde Dorsten im Krieg so grossflächig bombadiert

- Die Strassen der Anlage können als Flugplatz genutzt werden.
(Dagegen spricht, das das Areal bewaldet ist)

- Mehrere Unfälle mit mehreren Toten auf der Anlage wurden vertuscht, da die Anlage nicht gut gegen Brand gesichert ist


Bei nachfragen bei anderen Foren oder der BW trifft man auf eine Mauer des Schweigens. Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Vielen Dank im vorraus

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 28.04.2003 08:56

Moin!

Viel hab' ich dazu auch nicht. Wird als "Munitionsdepot" geführt (nicht als Standortmunitionsniederlage).

Und die "Latrinengerüchte" kannst Du wohl getrost als solche abtun.

Mike

therapist

Muna Wulfen

Beitrag von therapist » 01.05.2003 23:11

Hi!

Also, die erstgenannten Daten entsprechen der Wahrheit.
Zum Thema Pershing:
Waren nicht in Wulfen eingelagert. Atomare Gefechtsköpfe für die Artillerie allerdings anscheinend schon - diese waren z.B. auch in der StOMunNdlg Dülmen eingelagert.
Zum Thema unterirdisch:
Njet, Kamerad. Die Muna ist so schon groß genug (zum Leidwesen der Wachstreifen). Dorsten wurde im 2.WK so oft getroffen, weil z.B. die Chemischen Werke Marl-Hüls und benachbarte Zechen nicht allzuweit entfernt waren.
Zum Thema Flugplatz:
Nicht möglich, da wie Du schon sagtest sehr viel Wald um das und im Depot ist. In der Nähe (Reken) soll es wohl einen im 2.WK auch genutzten Feldflugplatz gegeben haben.
Zum Thema Brände:
Es soll schon mehrmals dort gebrannt haben; ich meine, mich auch an ein Explosionsunglück erinnern zu können, bin mir aber nicht sicher. Aber an eine Vertuschung wegen mangelhaftem Brandschutz glaube ich nicht.
Also,
Schönen Abend noch,

Björn

HW (†)
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Muna Dorsten

Beitrag von HW (†) » 02.05.2003 10:31

Frage hierzu, weil Pershing erwähnt wurde: Gab es eigentlich im Norden der BRD Pershing-Stellungen? Soweit mir bekannt war die "nördlichste Stellung" bei Geilenkirchen Nähe Aachen.

Andreas
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Re: Muna Dorsten

Beitrag von Andreas » 02.05.2003 16:38

HW hat geschrieben:Frage hierzu, weil Pershing erwähnt wurde: Gab es eigentlich im Norden der BRD Pershing-Stellungen? Soweit mir bekannt war die "nördlichste Stellung" bei Geilenkirchen Nähe Aachen.
Also, wenn die nördlichste Pershing- Einheit in NRW war, dann wohl in Arsbeck bei Mönchengladbach!
Wenn mich nicht alles täuscht, waren die Pershing - Einheiten doch bei der LW, oder lieg ich da falsch?
Vielleicht weiss Mike ja was darüber, ob da was in Niedersachsen oder SH stationiert war.

Gruss , Andreas

HW (†)
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Pershing/Dorsten-Wulfen

Beitrag von HW (†) » 02.05.2003 22:52

Schon richtig, wie Du geschrieben hast. Die Quick-Reaction-Alert-Stellung war im Arsbecker Busch. Die Kaserne vom FKG 2 war in Geilenkirchen. Ich meinte nur damit, dass dieses ein bischen weit weg ist von den Mun-Depot Wulfen und das es deswegen eher unwahrscheinlich ist, das in Wulfen Pershing Raketen oder deren Gefechtsköpfe gelagert waren.

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Beitrag von EricZ » 11.05.2003 14:36

Hab vor etwa zwei Jahren ein kleines Heft über dieses mittlerweile - nachdem Brüggen-Bracht aufgegeben wurde - größte Munitionsdepot in Westeuropa bei einem Tag der offenen Tür bekommen.

Viele Deiner Fragen finden darin eine Antwort.
Müßte die dort stationierte Einheit aber doch auch noch auf Anfrage zur Verfügung stellen können. Damals rühmten Sie sich wegen einer sehr bürgerfreundlichen Informationspolitik.

Gruß aus Duisburg

EricZ

Patrick

Beitrag von Patrick » 11.05.2003 15:00

Hört sich interressant an. Problem ist nur, das die Bundeswehr auf Anschreiben per Mail nicht reagiert hat, und das ich, nach Fragen bzgl. des Geländes in anderen Foren Mails erhalten habe mit mehr4 oder dem Inhalt, weitere Nachfragen zu unterlassen... :?:

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Beitrag von EricZ » 11.05.2003 15:02

Wie gesagt: ich habe ein Heftchen mit einigen Infos.

Schick mir einen SAE und ich schick Dir ne Kopie.

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Beitrag von EricZ » 12.05.2003 09:14

Hallo Patrick,

SAE= Stamped Adressed Envelope

Die meistens Dinge, die Du in Deiner Anfrage angesprochen hast, entstammen wohl aus dem Reich der Luftschlösser.

Vielleicht gibt es ja demnächst mal wieder einen Tag der offenen Tür.

Wenn Du auf dem Gelände bist, wird Dir schnell klar, daß hier wohl kaum ein Flughafen betrieben werden kann...

Ansonsten schreib den Leiter der Einrichtung an und erwähne, daß Du aufgrund Deines Geschichtsstudiums oder der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Thematik Munitionsdepot oder Garnison Dorsten auf einige Quellen gestoßen wärest, die auch das Gebiet der heutigen Muna betreffen würden.

Übrigens: Die Flakgruppe Dorsten war während des WKII für die Region nicht unbedeutend und muß ja auch irgendwoher mit Munition versorgt worden sein.

Gruß Eric

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