RAB Strecke Nürnberg – Regensburg

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
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RAB Strecke Nürnberg – Regensburg

Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:30

Erste Überlegungen für eine Verbindung Nürnberg-Regensburg-Passau finden sich bereits in dem „Vorentwurf zu einem Kraftwagenstraßennetz Deutschlands“ aufgestellt durch den Planungsausschuss der „Studiengesellschaft für Automobilsraßenbau“ vom März 1926.

Die konkrete Umsetzung begann aber erst am 22. Januar 1937, als die Direktion der Reichsautobahn Berlin die damaligen Obersten Bauleitungen der Reichsautobahnen München und Nürnberg mit den Planungen für die Strecke Nürnberg – Regensburg – Passau – Wien, der sog. Nibelungen-Autobahn, beauftragte. Der Abschnitt Nürnberg-Regensburg erhielt die Streckennummer 86, die anschließende Verbindung weiter über Deggendorf in Richtung Passau die Nummer 87.

Nach Ausarbeitung verschiedener Varianten wurde schließlich eine Trasse ausgewählt, die vom heutigen AK Nürnberg in Richtung Osten ging, hart den nördlichen Ortsrand von Leinburg streifend weiter über Gersdorf und Entenberg lief, wo die geplante Strecke nach Süden und schließlich, um die Ortschaft Klingenhof herum, nach Südenosten schwenkte. Nordöstlich Oberrieden ist der Verlauf dann bis Poppberg identisch mit der heutigen A6. Die RAB wendete sich dann nach Südosten und verlief zwischen Aicha und Ödhaag Richtung Osten bis zur Querung des Haintals bei Kastl. Die Trasse wäre dann nach Süden geschwenkt und hätte westlich Allersburg die Grenze des heutigen TrÜPl Hohenfels erreicht.

Wo im Gelände keine sichtbaren Überreste von RAB-Bauwerken mehr vorhanden sind, kann der geplante Verlauf im Detail an einigen Streckenabschnitten anhand alter Flurkarten rekonstruiert werden.

Auf Straßenkarten aus der Zeit vor 1945 ist die RAB als geplante bzw. in Bau befindliche Strecke eingezeichnet. Allerdings weicht die Lage der heute noch erkennbaren Trassenreste z.B. östlich von Nürnberg erheblich von den damaligen Angaben ab. So wird eine Trasse südlich von Diepersdorf, Leinburg und Winn angegeben, gebaut wurde aber wesentlich weiter nördlich davon.

Im Jahre 1939 wurde mit dem Bau am Juraaufstieg bei Entenberg und im Raum von Poppberg begonnen. Auch wurde zwischen Regensburg und Wörth a.d. Donau und bei Deggendorf mit Erd- und Brückenbauarbeiten begonnen. Alle diese Arbeiten mussten kriegsbedingt im Jahre 1942 eingestellt werden.

Als 1958 die Planungen für die Verbindung Nürnberg-Regensburg wieder aufgenommen wurden, konnte die begonnene Trasse wegen des Truppenübungsplatzes bei Hohenfels nicht mehr in der geplanten Form realisiert werden. Sie verläuft heute südlich von Altdorf und nördlich von Neumarkt/Opf. Ab Parsberg in Richtung Regensburg konnte die Vorkriegslinienführung mit einigen Änderungen beibehalten werden.

Auch der Verlauf der A6 im Bereich Leinburg wurde grundlegend geändert, in dem die Anbindung an die A3 und A6 nicht über das AK Nürnberg sondern über das AK Altdorf realisiert wurde. Dadurch wurde allerdings der Bau mehrerer großer Brücken notwendig. Die Strecke zwischen dem AK Altdorf und der AS Alfeld wurde 1970 fertig gestellt, die Weiterführung bis Amberg ein Jahr später.

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Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:32

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Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:34

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Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:36

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Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:38

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Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:39

Der weitere Verlauf ist nicht mehr eindeutig nachvollziehbar, da konkrete Spuren im Gelände fehlen. Möglich wäre ein direkter Verlauf von der Querung des Ettenbachs über den Bereich zwischen Gersdorf und Oberhaidelbach, um dann am südlich Entenberg hangparallel an Höhe zu gewinnen. Aufgrund zusammenhängender Flurstücke in Trassenbreite bei Gersdorf erscheint jedoch ein anderer Verlauf wahrscheinlicher: Dieser hätte den Aufstieg auf die Jurahochfläche
in einem großen Bogen an Südhängen des Nonnen- und Buchenberg nördlich von Gersdorf und Entenberg realisiert. Der Nachteil eines gewissen Umwegs im Vergleich zur direkten Variante wäre durch die Tatsache aufgewogen worden, dass dabei auf die Errichtung größerer Brückenbauwerke verzichtet werden konnte. Auch die Ausrichtung des Einschnitts bei Pötzling spricht für diesen Verlauf.
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Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:41

Westlich von Klingenhof gibt es wieder Reste der Trasse in südlicher Richtung in Form einer Dammschüttung mit einer Länge von ca. 600 m, die mittlerweile fast komplett mit Bäumen bewachsen ist. An der Stelle, wo der der Verlauf westlich von Klingenhof von einem Feldweg gekreuzt wird, befindet sich eine ca. 25m breite Lücke im Damm, an der vermutlich eine Brücke entstehen sollte. Die Trasse wendet sich nach Südosten und verläuft zwischen Püscheldorf und Raschbach nördlich eines Feldwegs („Hochstrasse“). Es finden sich allerdings kaum noch Spuren im Gelände, z. T. verursacht durch Flurbereinigungen.
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Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:43

Im Bereich der Kreuzung mit der Kreisstraße LAU5 wurde vermutlich schon mit dem Fundamentaushub im Rahmen der Brückenbauarbeiten begonnen, wovon allerdings keine konkrete Spuren mehr vorhanden sind. Diese finden sich erst wieder östlich davon im Wald am sog. „Riederberg“. Wie auch an der Strecke 46 wurde im Bereich der geplanten Trasse der Mutterboden entfernt und in Form von Humusmieten am Rand abgelagert. Außerdem wurde bereits ein längerer, bis zu 10m tiefer Einschnitt für die Unterführung eines Feldwegs ausgehoben. Östlich davon deckt sich der Verlauf der RAB-Planung mit dem heutigen Verlauf der A6 ab km 811,5.
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Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:45

Bei km 824,1 (Poppberg) schwenkte die RAB-Trasse von der heutigen A6 weg in Richtung Südosten und lief zwischen Gronatshof und Riedelhof zur St2164, die im heutigen Bereich einer Waldschneise die Autobahn auf einer Brücke überqueren sollte.Heute befindet sich an dieser Stelle ein Damm mit Durchlass für die Staatsstraße.
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Beitrag von Handlampe » 05.05.2008 20:48

Hier wendete sich die ehemalige Strecke wieder Richtung Osten, um südlich Aicha zum Haintal zu verlaufen. Auch hier finden sich zahlreiche Humusmieten, die aus aufgeschichtetem Mutterboden bestehen, der vom Querschnitt der Trasse entfernt wurde.
Im Bereich einer Waldschneise knickt der Verlauf Richtung Süden ab, um entlang des Haintals bis nach Kastl zu führen.
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