[geklärt] Hamburg Postkarten

Hier landen die inzwischen gklärten (und somit nicht mehr ungeklärten) historischen Fotos.
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manni
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Beitrag von manni » 10.03.2008 05:25

Moin, hier bin ich noch mal.

Ich habe noch ein Foto gefunden, das verdeutlicht, weshalb ich auf die Situation Stintfang/Hafentor/Johannisbollwerk kam.
Es ist eine um 1930 entstandene Luftaufnahme und zeigt in der Mitte die Seewarte, etwas links außerhalb wäre das Seemannshaus, das etwa 150 Meter westlich der Seewarte stand.

Die kleine, steile Straße, die am rechten Rand von der Nicolaistraße herunterführt, heißt Kuhberg, ab Eichholz "Hafentor". Rechts unten am Eckhaus Hafentor beginnt das Johannisbollwerk. Und eben dieses Eckhaus halte ich für das selbe, das auf Krakaus Bild 2 linksunten zu sehen ist.

Weitere Argumente: Das Seemannshaus war eigentlich zu weit entfernt, zwischen Hafentor und Sylter Allee/Navigationsschule/Bei der Erholung standen, soweit mir bekannt ist, keine drei- bis viergeschossigen Häuser, wie es auf dem fraglichen Bild zu sehen ist.

Dann kämen da auch schon die Vorgänger der Landungsbrücken ins Bild.

Und im Anschluss westlich an die alten Landungsbrücken begann ab Höhe der Nav.-Schule dann dichtere Bebauung direkt am Wasser, zusammenhängend fast bis Altona.
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Gruß aus HH-Rbo
manni

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Krakau
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Beitrag von Krakau » 10.03.2008 21:37

Moin Manni !
Du wirst recht haben :shocked: !!

Den heutigen Nachmittag hab ich unser Material zueinander abgeglichen. Und komme mit Dir überein, dass das Bild von einem Turm der Deutschen Seewarte aufgenommen wurde. Ich habe mal 3 Bilder mit markanten Punkten untereinander gelegt.

Fakt 1:
Das Haus auf der linken Seite ist von der Fassade her sicher das Ecke Hafentor/Johannisbollwerk. Das ergibt sich eindeutig aus Deiner Aufnahme der Seewarte.

Fakt 2:
Die Bäume vor dem Haus müssen etwas älter sein, als die am Wasser - Kronen sind geringfügig größer. Das konformiert mit Deiner Ansicht ganz unten (gelber Kreis).

Fakt 3:
Die Lage des Krans/Dreibeins (roter Kreis), die Häuser mit den Giebeln (grüner Kreis), der Kanal (blau) und die Lücke bei den Duckdalben (orange) deuten darauf hin, das die Aufnahme doch von der Seewarte aufgenommen wurde. Blickrichtung ist bei allen Bildern etwa gleich. Beim ersten ggf. etwas mehr Richtung Süden, weil die Kirche?/Speicherstadt? nicht zu sehen ist.

Frage:
Die Schatten - kann es möglich sein, dass das Ufer früher etwas mehr in O-W Richtung verlief? Hat man das später mit dem Bau der Hochbahn durch Aufschüttungen verbreitert und verändert? Es erscheint mir so schmal. Auch im mittleren Bild steht mir der "Pegel"-Turm der Landungsbrücken zu nah am Wasser. An Mittelpfeiler der Brücken kann ich mich auch nicht erinnern. Dann wäre es auch von den Schatten her möglich.

Gruß
Thomas
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manni
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Beitrag von manni » 11.03.2008 06:32

Moin Thomas,

das Ufer wurde nach dem Schleifen der Befestigungsanlagen mehrfach verändert, die Straßen Johannisbollwerk/Vorsetzen waren früher schmaler und der Name "Vorsetzen" kommt ja daher (früher nannte man den ganzen Zug Vorsetzen). Man hat das Ufer mehrfach richtung Wasser verschoben, beim Bau der Hochbahn und danch (nach dem Krieg ?) wohl auch noch mal. Und Ende der 1960er kamen auch noch die Hochwasserschutzanlagen. Der eigentliche Verlauf wurde dabei allerdings nicht weiter verändert, soweit ich weiß, das Ufer wurde mehr oder weniger gleichmäßig in die Elbe verschoben.

Die "Kirche" war der Kaispeicher A (auf dessen Nachfolger gerade die sog. Elbphilharmonie gebaut wird) und ausserhalb des Bildes.

Die Landungsbrücken auf deinem mittleren letzten Bild sind nicht die heutigen, die wurden erst 1906-1910 gebaut, daher ist der Turm auch nicht der heutige.

Nun habe ich noch eine schöne Nachtaufnahme von unserer fraglichen Situation gefunden, nur mit etwas weiterem Winkel. Die könnte letzte Zweifel beseitigen.
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Beitrag von hollihh » 11.03.2008 08:43

manni hat geschrieben: Die "Kirche" war der Kaispeicher A (auf dessen Nachfolger gerade die sog. Elbphilharmonie gebaut wird) und ausserhalb des Bildes.
Die "Kirche" war der Kehrwiedertrum des Kaiserspeichers mit dem Stundenball, dessen Reste 1960 gesprengt wurden um für den Kaispeicher A Platz zu schaffen. Außer den Grundmauern steht vom Kaispeicher A auch nix mehr....

Gruß

Holli

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manni
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Beitrag von manni » 11.03.2008 15:02

hollihh hat geschrieben:Die "Kirche" war der Kehrwiedertrum des Kaiserspeichers mit dem Stundenball, dessen Reste 1960 gesprengt wurden um für den Kaispeicher A Platz zu schaffen. Außer den Grundmauern steht vom Kaispeicher A auch nix mehr....
Moin Holli,

die eigentliche offizielle Bezeichnung des 1875 errichteten Speichers war Kaispeicher A, der Name "Kaiserspeicher" für das selbe Gebäude ist eher dem Volksmund zuzurechnen.

Ein ähnliches Thema hatten wir auch schon: viewtopic.php?t=5253&highlight=kaiserspeicher
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manni

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