Ernährung im Bunker

Zivile bzw. nicht-militärische Schutzbauwerke und Anlagen des Kalten Krieges
dominik
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Ernährung im Bunker

Beitrag von dominik » 09.02.2008 18:11

Leider konnte ich mit der Forensuche keine passenden Beiträge finden, weil die passenden Stichworte wohl etwas difus sind.

In den USA gab es ja ein offizielles Programm Schutzräume mit Nahrungsvorräten auszustatten. Wie auf dieser sehr interessanten Seite beschrieben:
http://www.civildefensemuseum.com/cdmus ... /food.html

Was war hier in Deutschland vorgesehen?

Oder hätten wir den Fallout hungrig aussitzen sollen???

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Oliver
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Beitrag von Oliver » 09.02.2008 19:22

Hi Dominik,

hungrig wäre niemand geblieben. Auch in Deutschland war vorgesehen, dass es in den Schutzräumen eine Essens-Versorgung gegeben hätte. Einschränkend muss man aber sagen, dass dies nur auf die Schutzanlagen zutreffend ist, die für einen längeren Aufenthalt vorgesehen waren.
Nicht immer wurden aber Vorräte dauerhaft eingelagert, teilweise wären Schutzräume wohl erst im Spannungsfall entsprechend ausgestattet worden.
Heute sind die Lager in den Schutzräumen meist leer, allenfalls findest du noch Gebrauchsgegenstände in den Vorratsräumen.

Gruß
Oliver
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Beitrag von katschützer » 09.02.2008 19:51

Moin,

sind vorhandene Vorräte aus LS-Bereichen nicht auch wie "überschüssiges" BW-SanMat und tonnenweise EPA als Hilfslieferung in irgendwelche 3.Welt-Länder gegangen?

MfG
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Beitrag von hollihh » 09.02.2008 20:16

Moin,

nein, ins hungernde Russland - bzw. in die Reste davon. Im Gegenzug und aus Dankbarkeit werden jetzt die Gaspreise hochgedreht... :lol:

Gruß

Holli

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Beitrag von katschützer » 09.02.2008 20:22

Sag ich doch: 3.Welt :mrgreen:
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Beitrag von redsea » 09.02.2008 20:23

hollihh hat geschrieben:Im Gegenzug und aus Dankbarkeit werden jetzt die Gaspreise hochgedreht... :lol:
Sooo eine Unverschämtheit, wo die gelieferten Gase doch viel älter sind, als die von uns gelieferten Lebensmittel :? Aber da zeigt sich doch mal wieder, welche Preise antiquarische Sachen erzielen können :lol:

Gruß redsea

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Beitrag von katschützer » 09.02.2008 20:29

Interessant nur, was für Preise die Leute bereit sind zu zahlen, für ein paar vergammelte Viecher :lol:

Eigentlich ne Marktlücke... Man braucht nur etwas Zeit :?

MfG
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Beitrag von Krakau » 09.02.2008 20:50

Boar! Die Amis sind ja die reinsten Hungerkünstler im Bunker!

Also wenn man dem Link oben mal folgt, dann steht da 10.000 Kalorien pro 14 Tage pro Mann. Ich nehme mal an es sind Kilokalorien gemeint, und es geht um 700 kcal pro Person und Tag. Nur verbraucht der erwachsene Mensch in absoluter Ruhe (also beim Schlafen) den Grundumsatz von 1.500 - 1.700 kcal pro Tag!

Also lange hätten die es da bestimmt nicht ausgehalten, aber Amerikaner sollen ja allesamt angeblich recht übergewichtig sein. Ob das schnelle Abnehmen auch gesund ist?

Gruß Thomas

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Ernährung im Bunker

Beitrag von klaushh (†) » 09.02.2008 21:18

Moin, moin!

Zurückkommend auf die ursprüngliche Frage:
In Deutschland (Bundesrepublik alt) ist in den Schutzräumen für die Zivilbevölkerung nie Verpflegung eingelagert gewesen!
Man hat einige Male wohl versuchsweise eingelagert, aber nie planmäßig un flächendeckend.
Die Verpflegung wäre erst in der Spannungszeit (die dem heißen Krieg vorausgehen und bis zu einem halben Jahr andauern sollte) besorgt (d.h. eingekauft und / oder beschlagnahmt) worden.
In den Schutzräumen (und da auch nur in denen, die für einen längeren Aufenthalt vorgesehen waren) gab es zwar mit Metallregalen ausgestattete Lagerräume für die Verpflegung, aber sonst auch nichts(auch keine Kühlschränke o.ä.)
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass es in den meisten Schutzräumen keine Kochkessel und große Herdplatten gab, kann man sich vielleicht vorstellen, welche einfache Verpflegung man erhalten hätte.
Es ist fast der Regelfall, dass es nur zweiflammige haushaltsübliche Elektrokochplatten gab, wie sie der eine oder andere von euch als Reservegerät im Keller stehen hat.

Ganz anders war (und ist es noch heute so ?) es bei der Bundeswehr. Hier war in jeder Unterkunft ein gewisser Verteidigungsvorat gelagert (jwohl jeder Soldat kennt die EPAs).

Eine andere Sache sind übrigens die Vorratshaltungen der "Einfuhr- und Vorratsstelle" und der sog. "Senatsreserve" in Berlin.
Dieses Bevorratungen waren vorgesehen in erster Linie für Zeiten, in denen es aus den unterschiedlichsten Gründen zu Versorgungsschwierigkeiten kam. Eine Kriegszeit igehört sicher auch mit dazu, aber heirfür waren diese Vorräte primät nicht gedacht, wären aber ggf. dann auch zum Tragen gekommen.

Gruß
klaushh
Bei Interesse für Bunker und unterirdische Bauwerke in Hamburg mal http://www.hamburgerunterwelten.de besuchen!

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Re: Ernährung im Bunker

Beitrag von dominik » 09.02.2008 21:56

klaushh hat geschrieben:Moin, moin!

Zurückkommend auf die ursprüngliche Frage:
In Deutschland (Bundesrepublik alt) ist in den Schutzräumen für die Zivilbevölkerung nie Verpflegung eingelagert gewesen!
Man hat einige Male wohl versuchsweise eingelagert, aber nie planmäßig un flächendeckend.
Die Verpflegung wäre erst in der Spannungszeit (die dem heißen Krieg vorausgehen und bis zu einem halben Jahr andauern sollte) besorgt (d.h. eingekauft und / oder beschlagnahmt) worden.
In den Schutzräumen (und da auch nur in denen, die für einen längeren Aufenthalt vorgesehen waren) gab es zwar mit Metallregalen ausgestattete Lagerräume für die Verpflegung, aber sonst auch nichts(auch keine Kühlschränke o.ä.)
Wenn man dann noch berücksichtigt, dass es in den meisten Schutzräumen keine Kochkessel und große Herdplatten gab, kann man sich vielleicht vorstellen, welche einfache Verpflegung man erhalten hätte.
Es ist fast der Regelfall, dass es nur zweiflammige haushaltsübliche Elektrokochplatten gab, wie sie der eine oder andere von euch als Reservegerät im Keller stehen hat.
Das habe ich befürchtet, na hoffentlich hätte sich der anbahnende Konflikt ans Drehbuch gehalten...

Den Amerikanern sind ihre Kräcker übrigens ranzig geworden und der Farbstoff in den Candys war Krebserregend. (Als ob das dann eine Rolle gespielt hätte)

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