Pipeline zu verkaufen

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redsea
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Beitrag von redsea » 22.01.2008 21:57

darkmind76 hat geschrieben:Beim neu gebauten Stück Kehl-Tübingen wird von 320 bar gesprochen, was etwa das 2 1/2-fache des normalen Betriebsdruckes sein soll.

Hallo M.

interessante Infos, doch in diesem Zusammenhang ein bisschen verwirrend, finde ich. Jede Pipeline wird vor Inbetriebnahme sowie auch zu Kontrollzwecken in Intervallen einer Dichtheitsprüfung (Druckprüfung) unterzogen, wozu sie mit einem neutralen Medium (hier Wasser) gefüllt und dann mit entsprechenden Kräften beaufschlagt wird. Sprich das Wasser wird mit einem so hohen Druck durch die Pipeline "gedrückt", wie er im normalen Betrieb und selbst beim Ausfall sämlicher Sicherheitseinrichtungen nicht auftreten könnte, also noch über den Worst-Case hinaus gehend. Der Betriebsdruck, also der normale Druck unter dem eine Pipeline betrieben wird, liegt bei weit unter 100 bar.

Gruß redsea

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darkmind76
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Beitrag von darkmind76 » 23.01.2008 19:00

Oh ja, jetzt merke ich es...ich habe es nicht so geschrieben, wie ich es im Hirn hatte :mrgreen:

Getestet wurde dort vor Inbetriebnahme mit 320 bar, was natürlich, wie Du beschrieben hast redsea,
einzig und alleine zu Dichtigkeits-Prüfzwecken gemacht wird. Wenn das dem 2 1/2-fachen des normalen
Betriebsdruckes entspricht, kommt das mit dem rund 100 bar ja relativ gut hin.

Eigentlich 'ne ganze Menge, wenn ich mir überlege, daß selbst in meinem Fahrradreifen nur an die 4 bar sind...

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katschützer
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Beitrag von katschützer » 23.01.2008 20:02

Und jetzt stell Dir eine hydraulische Rettungsschere vor mit ihren 620 bar :shocked:
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Firefighter112
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Beitrag von Firefighter112 » 23.01.2008 21:14

Und nicht nur das, sämtliches Hydraulisches Rettunsgerät arbeitet mit Betriebsdrücken zwischen 600 und 700 bar, je nach Hersteller.
Viel Spaß wenn mal ein Schlauch leckt , was schon vorkam..

Das fängt bei chirurgisch entferntem Gewebe, das mit Hydrauliköl kontaminiert ist an und hört bei abgeschnittenen Extremitäten auf..

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Krakau
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Beitrag von Krakau » 23.01.2008 23:57

Also mit dem kontaminierten Gewebe hab ich im Rettungsdienst ja schon öfter mal gehört, aber das mit den abgeschnittenen Körperteilen ist mir als Unfall im Rettungsdienst noch nie untergekommen.

Das kenn ich nur aus der Industrie, wo dann der Rettungsdienst die Teile auflesen und mit ins Krankenhaus geben musste zum Wiederanbasteln.

Aber trotzdem ist es recht witzig wenn der Strahl nur einige Milimeter dick ist.. :jump:

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redsea
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Beitrag von redsea » 24.01.2008 01:40

darkmind76 hat geschrieben:... Wenn das dem 2 1/2-fachen des normalen Betriebsdruckes entspricht, kommt das mit dem rund 100 bar ja relativ gut hin.

Eigentlich 'ne ganze Menge, wenn ich mir überlege, daß selbst in meinem Fahrradreifen nur an die 4 bar sind...

Hallo darkmind,

gut gerechnet, der Betriebsdruck der NATO-Pipeline beträgt 80 bar und der anderer vergleichbarer Pipelines liegt nicht wesentlich höher.

Aber mach Dir wegen des scheinbar sehr niedrigen Betriebsdruckes Deines Fahrradreifens mal keine Gedanken. Du mußt das ganze auch im Verhältnis zum Durchmesser betrachten, die Dichte des Mediums mal ganz außen vor gelassen. Die Leitungen der NATO-Pipeline haben einen Durchmesser von 150 bis 300 mm und da würden 4 bar nun wirklich nicht viel bewirken. ;)

Gruß redsea

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Beitrag von Firefighter112 » 24.01.2008 17:39

Krakau hat geschrieben:Also mit dem kontaminierten Gewebe hab ich im Rettungsdienst ja schon öfter mal gehört, aber das mit den abgeschnittenen Körperteilen ist mir als Unfall im Rettungsdienst noch nie untergekommen.

Das kenn ich nur aus der Industrie, wo dann der Rettungsdienst die Teile auflesen und mit ins Krankenhaus geben musste zum Wiederanbasteln.

Aber trotzdem ist es recht witzig wenn der Strahl nur einige Milimeter dick ist.. :jump:
Hallo,

das wurde mal in einem Artikel der Fachzeitschrift "Brandschutz" erwähnt, da ging es um Unfälle mit Hydraulischen Rettungsgerät bei der Feuerwehr/THW.

Ich kann mal schauen ob ich den Artikel finden, da kannst du ihn haben.

Gruß, Sebi

Goettschwan

Beitrag von Goettschwan » 24.01.2008 18:54

Wassersägen liegen auch so bei 600 bis 1000bar, nur mal so zum Vergleich.
Hier gabs vor einiger Zeit einen Unfall, der Traktor eines Bauern hatte ein Hydraulikleck in einem Schlauch, und der gute hatte erstmal keine bessere Idee als mit einem Lappen die Hand draufzuhalten. Nicht zur nachahmung empfohlen, der hatte ein paar Monate damit zu tun.
Man muss da auch aufpassen, der Schaden ist da auch ein wenig Funktion der Lochgrösse, je kleiner das loch desto schneller wird das Öl da rausgepresst. Wenn dann noch genügend druck in der Leitung ist...

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Beitrag von katschützer » 24.01.2008 19:39

Na klasse, jetzt hab ich wieder was losgetreten... :offtopic:
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darkmind76
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Beitrag von darkmind76 » 24.01.2008 20:23

katschützer hat geschrieben:Na klasse, jetzt hab ich wieder was losgetreten... :offtopic:
Naja, wir wissen jetzt aber, daß ein Leck in der Pipeline, die wohl so mit rund 100 bar betrieben wird,
eher weniger Körperteile abtrennt und auch eher weniger Körpergewebe kontaminiert. ;)

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