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Deichgraf (†)
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Beitrag von Deichgraf (†) » 17.03.2003 13:42

Okay, ich denke, daß Holger mit seiner Argumentation und dem Link Recht hat. Unterschiedliche Tiefen kommt auch gut hin.
Ich hatte es nicht extra geschrieben, aber in der Nähe waren "Abpumpstationen" wo irgendetwas aus der Erde gepumpt wurde. Und es war auch nicht nur ein Peilschacht, sondern Dutzende. :thanx:
Bis dann
Deichgraf

joachim-fricke

Grundwasserpegel

Beitrag von joachim-fricke » 17.03.2003 18:54

Hallo,

nun will ich auch noch mal meinen "Senf" dazugeben, obwohl alle Beschreibungen soweit korrekt waren.

Es handelt sich hier um Grundwasserpegel. Diese dienen zur Messung des Grundwasserstandes (Pegeln) sowie zur Entnahme von Wasserproben in diversen Grundwasserströmen. Oft befinden sich solche Brunnen in gefährdeten Bereichen (Altlasten) oder in Bereichen, die der Trinkwassergewinnung dienen.

Ich habe selber einige Jahre in Kassel solche Pegel beprobt und die Grundwasserstände gemessen.

Viele Grüße

Joachim :)

master
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Beitrag von master » 06.03.2005 16:04

Hallo!

Manchmal sieht der obere Abschluss des Peilrohres auch anders aus.
In diesem Fall wurde zur kontinuierlichen Messwerterfassung ein Pegelschreiber installiert.

Bildquellen:
http://www.seba.de/de/g_wasser/wasserstand/alpha.html
http://www.geoplus.ch/geotec/deu/hydro/pegel.htm

Man beachte auch den Preis fuer die Teile.

Thomas
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Maeks
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Beitrag von Maeks » 07.03.2005 00:19

Es ist nicht anderes wie eine Pegelbohrung für Grundwasser. Die kenn ich zuhauf. Muß nicht immer auf Müllkippen sein. Müßte mal beim Wasserwirtschaftsamt nachfragen ob´s hierfür Vorlagen gibt wo sie zu sein haben.


Gruß Maeks

pkbremen

Beitrag von pkbremen » 09.03.2005 23:38

dwarslöper schrieb:

"solche "rohre" werden von brunnerbohrern in zu überwachenden gegenden gesetzt.Besonders häufig auch in der umgebung von "müllkippen" u.ä."

Ich habe die auf Spiekeroog zu Hauf gesehen. Spiekeroog entnimmt sein Wasser einer Süßwasserblase. Haben diese Dinger denn auf einer ostfrisischen Insel irgendetwas mit Müllkippen zu tun? Ist doch unwahrscheinlich, oder?

petzolde
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Beitrag von petzolde » 10.03.2005 00:58

Solche "Grundwassermeßstellen" (auch "Peilrohre" oder "Hilfspegel" genannt) dienten ursprünglich zur Erkundung des Grundwassers, d..h. Messung des Grundwasserstands unter ROK=Rohroberkante. Wenn man diese Rohroberkanten einnivelliert und in meter über NN angibt, kann man die Grundwasserstände auch auf meter über NN umrechnen, und daraus dann Grundwassergefälle und Grundwasserfließrichtung berechnen. Zusätzlich kann man mit Schöpfgefäß oder Pumpe Grundwasserproben entnehmen und im Labor untersuchen.

Daß solche Meßstellen im Umfeld von Deponien oder Altlasten gut zu gebrauchen sind, um z.B. Grundwasserverunreinigungen oder die Entgasung einer Deponie zu erkunden, hat man erst vor ca. 20 Jahren erkannt und dann in großem Stil umgesetzt.

Auf Inseln - aber auch anderswo - war natürlich die Erkundung von Süßwasserlinsen zur Trinkwassererschließung wichtig, seltener die Erkundung von Deponien. Und wenn diese Süßwasserlinsen sich u.U. in verschiedenen Grundwasserstockwerken befinden, muß man eben jedes Stockwerk mit einer Grundwassermeßstelle erschließen, d.h. man muß die Filterstrecke geschickt im zu erkundenden Grundwasserstockwerk plazieren, und dafür sorgen, daß zwischen zwei Grundwasserleitern keine hydraulische Verbindung entsteht. In solchen Fällen findet man dann Zweifach- oder Dreifach-Meßstellen mit mehreren Peilrohren, die dann unter einer Straßenkappe zusammengefaßt sein können.

Stichwort: "Deponie-Entgasung": Im Umfeld von Deponien, Tankstellen oder Chemisch-Reinigungen finden sich mitunter leichtflüchtige Substanzen in der Bodenluft (z.B. Methan, Benzindämpfe, chlorierte Kohlenwasserstoffe), die normalerweise dort nicht vorhanden sind. Also kann man passend eingerichtete "Peilrohre" auch zur Erkundung dieser Bodenluftbelastungen nutzen; die Rohre müssen also nicht immer zur Grundwasserbeobachtung da sein. Z.B. finden sich im Umfeld der Hamburger Deponie Georgswerder etliche dieser Rohre - für welche Zwecke auch immer.
Egal für welche Zwecke: Immer ein teurer Spaß...
gruß EP

Ach so - noch ein Verwendungszweck für solche Rohre: Statt das Wasser von Dachrinnen für teures Geld in den städtischen Regenwasserkanal zu leiten, kann man sich auch einen "Schluckbrunnen" aus solchem Rohr bauen, vorausgesetzt der Untergrund besteht aus Sand und Kies. Das spart Einleitgebühren. Allerdings liegt der Bauaufwand um einiges über den Einleitgebühren....

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