Hallo Muna Experten (hoffe es sind welche anwesend ),
aus der Muna Wildflecken wurde ja spaeter der Ort Oberwildflecken. Teile der Muna (gesprengte Mun-Lagerhauser) liegen ja noch im Wald des ehemaligen Standortuebungsplatzes der Bundeswehr, sind also schon ziemlich "lost" jetzt. Ich interessiere mich schon fuer die militaerische Geschichte Wildfleckens, finde aber (zumindest im Web) nicht allzuviel ueber die Muna. Weiss da jemand mehr drueber bzw. auch obe es dort Zwangsarbeiter gab?
Vielen Dank,
Blue Spader
Muna Wildflecken - Zwangsarbeiter
Vielen Dank fuer die Antwort. Das bringt mich schon mal weiter. Zivilpersonenlager ist gleich Zwangsarbeiter, oder? Es gab naemlich dort auch 2 Kriegsgefangenenlager, zumindest der muendlichen Ueberlieferung nach. Eines davon war angeblich in dem "Gemeinschaftslager Hohe Rhoen" untergebracht - koennte es sich hier um das von dir beschriebene Lager handeln? Das "Gemeinschaftslager Hohe Rhoen" wurde 1937 errichtet um einen Teil der Arbeiter die das Truppenlager Wildflecken bauten unterzubringen. Es wird berichtet das hier waehrend des Krieges franzoesiche und belgische Kriegsgefangene untergebracht waren. Kann natuerlich auch sein das ab Ende 43 dort Zwangsarbeiter untergracht waren. Leider findet man in heimatgeschichtlichen Abhandlungen zu diesem Thema so gut wie gar nix. Wurde alles totgeschwiegen.
Nochmal vielen Dank,
Blue Spader
Nochmal vielen Dank,
Blue Spader
- MikeG
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Moin!
Der Begriff "Zivilarbeiter" kann mehrere Dinge bedeuten: Es gab durchaus eine große Zahl von Zivilisten aus angrenzenden (und später besetzten) Ländern, welche quasi als "Gastarbeiter" in Deutschland arbeiteten - mehr oder minder freiwillig und gegen Bezahlung. Die Frage ist natürlich, wie freiwillig das bei den einzelnen Lagern war und bis zu welchem Zeitpunkt man überhaupt noch von Freiwilligkeit sprechen kann. Man darf aber wohl davon ausgehen, daß dann irgendwann nicht mehr soo viel Bereitschaft da war, freiwillig für die deutsche Rüstung zu arbeiten. Die Grenze ist da nicht immer genau auszumachen, daher ist der Begriff relativ ungenau. Fest steht eigentlich dabei nur, daß es sich bei einem Zivilarbeiterlager eben z.B. nicht um ein Kriegsgefangenenlager handelte.
Die Begriffe "Zivilarbeiter" und "Fremdarbeiter" wurden nach dem Krieg auch gerne verwendet, um Zwangsarbeit zu verharmlosen. Eine generelle Verurteilung "Zivilarbeiter = Zwangsarbeiter" ist aber faktisch eben auch nicht immer richtig.
Da hilft nur die genaue Recherche zum jeweiligen Lager.
Mike
Der Begriff "Zivilarbeiter" kann mehrere Dinge bedeuten: Es gab durchaus eine große Zahl von Zivilisten aus angrenzenden (und später besetzten) Ländern, welche quasi als "Gastarbeiter" in Deutschland arbeiteten - mehr oder minder freiwillig und gegen Bezahlung. Die Frage ist natürlich, wie freiwillig das bei den einzelnen Lagern war und bis zu welchem Zeitpunkt man überhaupt noch von Freiwilligkeit sprechen kann. Man darf aber wohl davon ausgehen, daß dann irgendwann nicht mehr soo viel Bereitschaft da war, freiwillig für die deutsche Rüstung zu arbeiten. Die Grenze ist da nicht immer genau auszumachen, daher ist der Begriff relativ ungenau. Fest steht eigentlich dabei nur, daß es sich bei einem Zivilarbeiterlager eben z.B. nicht um ein Kriegsgefangenenlager handelte.
Die Begriffe "Zivilarbeiter" und "Fremdarbeiter" wurden nach dem Krieg auch gerne verwendet, um Zwangsarbeit zu verharmlosen. Eine generelle Verurteilung "Zivilarbeiter = Zwangsarbeiter" ist aber faktisch eben auch nicht immer richtig.
Da hilft nur die genaue Recherche zum jeweiligen Lager.
Mike