Bauvorleistungen-Straße u. ä., kmz- und Bildersammlung

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
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petzolde
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Beitrag von petzolde » 30.08.2007 09:22

Eine Flächeneinsparung scheint es hier gegenüber dem klassischen Kleeblatt kaum zu geben - dafür dürften die vielen und langen Brücken ein Vielfaches kosten.
Aber wie sollte hier die von Süden nach Norden geplante A81 weitergehen? Unter der A3 hindurch? Das würde auf erhebliche Erdarbeiten oder bergmännischen Vortrieb hinauslaufen. Zumal in der Trasse wohl ein Betriebsplatz der Autobahnmeisterei entstanden ist?!
gruß EP

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Beitrag von quarks » 30.08.2007 10:01

Hallo,
wie die Über- oder Unterführung ursprünglich genau geplant war weis ich nicht. Eigentlich gäbe es ja nur die Möglichkeit mit ner ordentlichen Brücke drüber...
Auf http://www.autobahnatlas-online.de/Plan ... eMitAS.pdf ist die Streckenfürung eingezeichnet.

Ab Würzburg West (ohne Garantie):
Eisingen
Hettststadt
Margretshöchheim über den Main
Thüngersheim
Retzstadt
Gramschatz ein Autobahndreieck. (jetzige Abfahrt 100 der A7 Gramschatzer Wald)

Das wäre dann einmal quer durch den Gramschatzer Wald...
Die Streckenführung einer evtl. zukünftigen B26n ist soweit ich weiß noch nicht festgelegt. Der Betriebsplatz wäre definitiv im Weg wobei der, glaube ich, das kleinste Hindernis wäre und bei ner Brückenkonstruktion evtl. so bestehen bleiben könnte.

Das angenehme an dem Kreuz ist, dass man recht zügig durchfahren kann. DIe Radien sind ja um einiges größer als die, die bei Kleeblättern zum Einsatz kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Verkehrsfluss durch ein Malteserkreuz weit weniger gebremst wird.

Gruß

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Beitrag von Handlampe » 01.10.2007 21:27

Bei Erlangen-Eltersdorf sind die A73 und die Eltersdorfer Straße recht großzügig verbunden. Man konnte eine Weiterführung in Ost-Westrichtung vermuten.
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Beitrag von Toasty » 02.10.2007 22:40

Handlampe hat geschrieben:Bei Erlangen-Eltersdorf sind die A73 und die Eltersdorfer Straße recht großzügig verbunden. Man konnte eine Weiterführung in Ost-Westrichtung vermuten.
Soweit mir bekannt ist, war da nichts weiteres geplant. Die AS wurde nur recht großzügig gestaltet, um im Falle einer dichteren Besiedelung des umliegenden Gebietes oder bei Errichtung einer neuen Umgehungsstraße keine zusätzlichen (Teer-)Arbeiten leisten zu müssen.

Wenn du eine Bauvorleistung sehen möchtest, dann kuck ein kleines bisschen weiter nord-westlich. Die Straße "Am Europakanal" in Erlangen (weitergeführt als Frauenauracher Str.) sollte mal bis nach Nürnberg führen (dort gibts auch eine Vorleistung mit dem gleichen Namen) um ein Gegenstück zum Frankenschnellweg (A73) und zur Südwesttangente zu bilden.

Gruß,
UrbanExplorer

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Beitrag von Handlampe » 04.10.2007 18:50

UrbanExplorer hat geschrieben: ...Die Straße "Am Europakanal" in Erlangen (weitergeführt als Frauenauracher Str.) sollte mal bis nach Nürnberg führen (dort gibts auch eine Vorleistung mit dem gleichen Namen) um ein Gegenstück zum Frankenschnellweg (A73) und zur Südwesttangente zu bilden.
Interessant wäre der exakte Verlauf von Erlangen bis Nürnberg als "westliche Kanalparallele":

"Am Europakanal" und "Frauenauracher Straße" sind gebaut, aber weiter Richtung Süden ginge es dann nur quer durch Frauenaurach Richtung Hüttendorf.
Erst bei Stadeln ist mit der Stadelner Straße und Mainstraße der Verlauf wieder klar.
In Burgfarrnbach würde sie dann ein Stück (Geißäckerstraße) dem Verlauf der ursprünglichen B8-Trasse (Burgfarrnbach-Hardhöhe; jetzt durch Kanal unterbrochen) Richtung Kreuzung der Würzburger Straße mit der B8 folgen. Das folgende Stück bis zur Straße "Am Europakanal" fehlt dann wieder.

Vielleicht war eine Anbindung über die "Zirndorfer Straße/Verbindungsstraße West" in Richtung der geplanten Weiterführung der B2 vom heutigen Anschluss zur A6 (als A 77/A751; nördlicher Teil heute Beginn Frankenschnellweg) geplant. Dazu hätte allerdings der Truppenübungsplatz Hainberg gequert werden müssen...

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Beitrag von Toasty » 05.10.2007 10:07

Nachdem ich mich nun nochmal bei einigen Quellen schlau gemacht habe, muss ich meine vorherige Aussage stark revidieren. Es war an der von dir genannten AS tatsächlich eine Umgehungsstraße geplant, welche allerdings nur realisiert worden wäre, wenn auch die Kanalparallele gebaut worden wäre. Da das Erklären hier etwas schwierig wäre, hab ich zwei KMZ-Dateien mit angehängt.

Die eine Datei zeigt den Verlauf der nicht realisierten Verbindungsstraße, die andere Datei die geplante Trasse der Kanalparallele.


Zur Verbindungsstraße West:
Auch wenn es sehr offensichtlich erscheint, gehörte diese Straßenplanung NICHT zur Kanalparallele. Hier war damals eine weitere Schnellstraße geplant. Diese sollte von Stein kommend östlich an Unterasbach vorbeigeführt werden und an die bestehenden Teil anschließen. An der AS mit der Südwesttangende (wo auch die Kanalparallele angeschlossen worden wäre) sollte die Trasse der Zirndorfer Str. bis zur Kreuzung mit der Fuchsstraße folgen. Von hier wäre der Verlauf gen osten gefolgt und ungefähr dort, wo die "Untere Straße" abzweigt, wäre eine Großbrücke entstanden, welche die Straße an die Herrnstraße angebunden hätte (die bereits aufgeschütteten Brückendamme dienen heute im Winter zum Schlittenfahren). Dann wäre dem Verlauf der Herrnstraße gefolgt worden, von dort in die Ritterstraße und in die Jakobinenstraße. An deren nördlichen Ende wäre es leicht nord-östlich durch ein (heute existentes) Wohngebiet gegangen und weiter in die Espanstraße (siehe überbreite Brücke über die A73). An deren Ende hätte die Trasse einen leichten Bogen nach Osten eingeschlagen und wäre an der Bamberger Straße angebunden worden. Hier erkennt man sehr deutlich, dass die Straße unvollendet in zwei Teilen gebaut wurde. An der Kreuzung mit der B4 wäre die Strecke der Marienbergstraße gefolgt und von dort in den Bierweg. Hier im Bereich des Bahnübergangs ist ebenfalls sehr deutlich zu erkennen, welche Breite diese Straße einmal hätte haben sollen. An der Kreuzung "Äußere Bayreuther Str. (B2) / Bierweg hätte die Straße ihr Ende gefunden.

Die Verbindungsstraße-West wurde wegen Protesten aus dem Villenviertel an der Fuchsstraße nicht realisiert (u.a. wegen der Quelle-Versand Gründerfamilie Schickedanz). Heutzutage würde sie eine enorme Verkehrsentlastung erzeugen...
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Beitrag von Toasty » 05.10.2007 10:29

Anbei der Verlauf der nicht realisierten Umgehungsstraße West.

Dort, wo die Straße in Dambach einen Knick macht, sollte sie nach Norden in die Forsthausstraße verlängert werden und dieser gen Westen zur geplanten "Kanalparallele" folgen. Ob vom Planungsende in Nürnberg-Stein eine (durchaus sinnvolle) Verbindung zur 4-spurigen Hafenstraße geplant war, weiß ich leider nicht.


Um Nürnberg lassen sich etliche Bauvorleitungen von "verkehrsgeilen" Politikern der 70er finden: Auch die B4, die direkt an der AS zur A9 endet, sollte ursprünglich weitergeführt werden. Von den nicht realisierten Autobahnen (z. B. südlicher Teil des Frankenschnellwegs) mal ganz zu schweigen...
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Beitrag von Handlampe » 05.10.2007 21:07

@ UrbanExplorer

Interessante Fakten !

An der Kanalparallele erstaunt mich der große Bogen nach Westen Richtung Herogenaurach. Und die nicht realisierte Verbindungsstraße mit der AS Eltersdorf wäre lt. den Planungen mitten durch Burgfarrnbach gelaufen. War damals die südliche Umgehung durch den Neubau der B8 noch nicht geplant ?

Bezüglich der Verbindungsstraße West mit Umgehung ist mir jetzt auch klar, warum auf der Brücke über die A73 (Karl-Bröger-Straße) immer die LKWs parken. Breit genug ist sie ja.

Bei der westlichen Verlängerung der Rednitzquerung wäre auch eine Trasse nördlich der Quellevilla bis zur Parkstraße oder sogar darüber hinaus bis zur Hardenberg- / Breslauerstraße denkbar.
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Beitrag von Toasty » 06.10.2007 08:28

Handlampe hat geschrieben:@ UrbanExplorer

Interessante Fakten !

An der Kanalparallele erstaunt mich der große Bogen nach Westen Richtung Herogenaurach. Und die nicht realisierte Verbindungsstraße mit der AS Eltersdorf wäre lt. den Planungen mitten durch Burgfarrnbach gelaufen. War damals die südliche Umgehung durch den Neubau der B8 noch nicht geplant ?
Hier gabs - soweit ich weiss - mehrere Planungsvarianten. Variante 1 wäre ungefähr so gebaut worden, wie von mir dargestellt (man war damals eben ziemlich schmerzfrei im Bezug auf Schnellstraßen durch Ortschaften). Variante 2 wäre östlich von Hüttendorf und Kriegenbrunn verlaufen und über Hüttendorfer Str. - Albertusstraße - Erlanger Str. an die Frauenauracher Str. angebunden worden. Weitere Varianten waren bekannt - allerdings kenne ich deren genauen Verlauf leider nicht mehr.
Handlampe hat geschrieben: Bezüglich der Verbindungsstraße West mit Umgehung ist mir jetzt auch klar, warum auf der Brücke über die A73 (Karl-Bröger-Straße) immer die LKWs parken. Breit genug ist sie ja.
Jo. Ich hatte mich früher auch immer gewundert warum gerade dort eine so überdimensionierte Brücke steht. Apropos Brücke: Die Stadt Fürth schafft es nun endlich, die vor über 25 Jahren (wegen Baufälligkeit) geschlossene Brücke über die Bahnstrecke im Verlauf der Cadolzburger Str. wieder neu zu bauen. Für mich war es immer ein Mysterium, warum die Straße dort derart geendet hatte.

Was ebenso etwas kurios anmutet, ist die Tatsache, dass in Fürth leicht nördlich der geplanten Westumgehungstrasse eine weiter Umgehung gen Flughafen angedacht war. Noch heute lässt sich die bereits trassierte, aber nie geteerte Trasse leicht erkennen. Die Poppenreuther Str. sollte über Wilhelm-Hoegner-Str. - Höfleser Hauptstr. - Am Wegfeld direkt ans westliche Ende der Flughafenstraße anbinden. Diese Planung stammt - genauso wie die Flughafen-Innenstadt-Tangente und die Westverbindung - aus den 70ern.
Handlampe hat geschrieben: Bei der westlichen Verlängerung der Rednitzquerung wäre auch eine Trasse nördlich der Quellevilla bis zur Parkstraße oder sogar darüber hinaus bis zur Hardenberg- / Breslauerstraße denkbar.
Ja, deine Trassenführung wäre natürlich ebenso denkbar. Im Gegenteil: Sie macht sogar etwas mehr sinn als meine Variante. Ich glaub, da hab ich mich verzeichnet *g*.

Soweit ich weiss, waren damals eh einige verschiedene Varianten mit ebenso unterschiedlichen Anbindungen im Gespräch.
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Beitrag von Toasty » 06.10.2007 09:11

Weitere Bauvorleistung in Erlangen: Der Adenauerring.

Sieht man sich heute die AS "Werner-von-Siemens-Str." an, erkennt man sofort, was dort einmal geplant war. An derem westlichen Ende sollte eine Großbrücke gen Kosbacher Damm entstehen. Von dort sollte der Adenauerring Richtung Herzogenaurach weitergeführt werden und ungefähr dort, wo heute der Olympiaring in die Nordumgehung mündet auf die Westparallele und treffen. In Verbindung mit dem geplanten Verlauf der Westparallele wäre dann tatsächlich eine (dem Namen "Adenauerring" entsprechende) Ringstraße entstanden.

Anbei noch der von mir vermutete Verlauf des kompletten Adenauerings.
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