Marinesperrzeugamt Conow
- zulufox
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Marinesperrzeugamt Conow
Hallo Leute,
beim Google Earth-Tiefflug in der Gegend westlich Eldena habe ich im Wald Strukturen entdeckt, die mich stark an einen Lagerbereich einer Munitionsanstalt oder eines Sprengstoffwerkes erinnern.
Kann mir jemand mit Informationen auf die Sprünge helfen, was sich an den angegebenen Stellen vor 1945 befand?
MfG
Zf
beim Google Earth-Tiefflug in der Gegend westlich Eldena habe ich im Wald Strukturen entdeckt, die mich stark an einen Lagerbereich einer Munitionsanstalt oder eines Sprengstoffwerkes erinnern.
Kann mir jemand mit Informationen auf die Sprünge helfen, was sich an den angegebenen Stellen vor 1945 befand?
MfG
Zf
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- Käptn Blaubär
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Moin!
Die Fläche, die Du mit "Was war hier im 2ten WK" markiert hast - ich meine das war das Spanplattenwerk Malliß, wohl das größte oder eins der größten der DDR. Was hast Du denn für Hinweise, daß dort vorher etwas anderes war?
Schönen Gruß
Michael
Die Fläche, die Du mit "Was war hier im 2ten WK" markiert hast - ich meine das war das Spanplattenwerk Malliß, wohl das größte oder eins der größten der DDR. Was hast Du denn für Hinweise, daß dort vorher etwas anderes war?
Schönen Gruß
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
In der Gegend gab es - auch noch in DDR-Zeiten - einige Bergbauaktivitäten, u.a. wg. Braunkohle, Kali, Mergel. Dazu wurde u.a. ein Stichkanal angelegt, und wohl auch ein Bahnanschluß, der bis zum "Spanplattenwerk" Malliß bei googelörs auch noch erkennbar ist. Eine Weiterführung nach Norden durch den Wald bis zum ehem. Kalischacht ist zu vermuten.
Bleibt offen, ob und wie das Marine-Sperrzeugamt an die Bahn angeschlossen war.
Auf den Internetseiten der Gemeinde Malliß, Abteilung "Geschichte", finden sich nur zwei Hinweise zum "Marine-Arsenal":
1939 Bau von Wohnhäusern
1945 (nach WK2) Bau einer Pumpstation.
Dazwischen passierte in Malliß nichts!? Gab es dort keinen WK2 ??
gruß EP
Bleibt offen, ob und wie das Marine-Sperrzeugamt an die Bahn angeschlossen war.
Auf den Internetseiten der Gemeinde Malliß, Abteilung "Geschichte", finden sich nur zwei Hinweise zum "Marine-Arsenal":
1939 Bau von Wohnhäusern
1945 (nach WK2) Bau einer Pumpstation.
Dazwischen passierte in Malliß nichts!? Gab es dort keinen WK2 ??
gruß EP
- Käptn Blaubär
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Moin!
Der Kalischacht war aber wohl an die Bahnstrecke Malliß - Lübtheen angeschlossen. Deren Trassenverlauf kann man bei Google Earth (und auch in der Natur) auch noch sehr gut verfolgen. Die Strecke zweigte südlich des Bahnhofs Malliß nach Westen ab. Der Trassenverlauf ist südlich des Placemark "Muna ? (2)" am Waldrand gut erkennbar.
Viele Grüße
Michael
Bei Google Earth mal den layer der Bahnstrecken einschalten - da ist das Anschlußgleis zum Spanplattenwerk noch drin.petzolde hat geschrieben:In der Gegend gab es - auch noch in DDR-Zeiten - einige Bergbauaktivitäten, u.a. wg. Braunkohle, Kali, Mergel. Dazu wurde u.a. ein Stichkanal angelegt, und wohl auch ein Bahnanschluß, der bis zum "Spanplattenwerk" Malliß bei googelörs auch noch erkennbar ist. Eine Weiterführung nach Norden durch den Wald bis zum ehem. Kalischacht ist zu vermuten.
Der Kalischacht war aber wohl an die Bahnstrecke Malliß - Lübtheen angeschlossen. Deren Trassenverlauf kann man bei Google Earth (und auch in der Natur) auch noch sehr gut verfolgen. Die Strecke zweigte südlich des Bahnhofs Malliß nach Westen ab. Der Trassenverlauf ist südlich des Placemark "Muna ? (2)" am Waldrand gut erkennbar.
Viele Grüße
Michael
Das Leben ist kurz, behauptet man.
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
Ansichtssache, sage ich. Die einen sind kurz, die anderen sind lang, und manche sind mittel.
Außerdem hatte ich noch dreizehneinhalb andere davon.
(Walter Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt´n Blaubär)
moin,
was du als Muna 1 bezeichnet hast,ist das ehemalige Gelände des Marinearsenals.Etwas rechts davon(die hellen Gebäude am Waldrand) liegt das Kalibergwerk Conow.Der Bogen der Anschlußbahn ist noch deutlich zu erkennen.
Muna 2 ist das Gelände des ehemaligen Marienstollens (Braunkohle).
Das andere ist das Spanplattenwerk .Erbaut in der DDR-Zeit.Vorher war da nichts.
gruß
Willem
was du als Muna 1 bezeichnet hast,ist das ehemalige Gelände des Marinearsenals.Etwas rechts davon(die hellen Gebäude am Waldrand) liegt das Kalibergwerk Conow.Der Bogen der Anschlußbahn ist noch deutlich zu erkennen.
Muna 2 ist das Gelände des ehemaligen Marienstollens (Braunkohle).
Das andere ist das Spanplattenwerk .Erbaut in der DDR-Zeit.Vorher war da nichts.
gruß
Willem
- Käptn Blaubär
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Moin!
Ich war kürzlich mal wieder dort in der Gegend, eigentlich um nach den Resten des Bergbaus zu schauen, hab mich bei der Gelegenheit aber auch auf die Suche nach den Resten des Marinesperrzeugamtes gemacht.
Viel ist nicht mehr zu sehen, einige wenige ganz interessante Relikte aber doch.
Zur Vorbereitung ist das Meßtischblatt Leussow von 1936 ganz nett:
http://contentdm.lib.byu.edu/cdm/ref/co ... aps/id/410
Das Arsenal ist zwar als solches nicht gekennzeichnt, auch auf dem amerikanischen Nachdruck nicht, aber die Hauptgebäude, Wege auf dem Gelände, Gleisanschluss usw. sind eingezeichnet. Und das sehr genau. Auf dem Bild unten habe ich die im Gelände aufgenommenen Koordinaten einiger Punkte in die (georeferenzierte) Karte projeziert. Das paßt schon ganz gut! Mit einem Ausschnitt dieser Karte auf einem guten GPS-Gerät ist die Orientierung im Gelände kein Problem.
Ich war kürzlich mal wieder dort in der Gegend, eigentlich um nach den Resten des Bergbaus zu schauen, hab mich bei der Gelegenheit aber auch auf die Suche nach den Resten des Marinesperrzeugamtes gemacht.
Viel ist nicht mehr zu sehen, einige wenige ganz interessante Relikte aber doch.
Zur Vorbereitung ist das Meßtischblatt Leussow von 1936 ganz nett:
http://contentdm.lib.byu.edu/cdm/ref/co ... aps/id/410
Das Arsenal ist zwar als solches nicht gekennzeichnt, auch auf dem amerikanischen Nachdruck nicht, aber die Hauptgebäude, Wege auf dem Gelände, Gleisanschluss usw. sind eingezeichnet. Und das sehr genau. Auf dem Bild unten habe ich die im Gelände aufgenommenen Koordinaten einiger Punkte in die (georeferenzierte) Karte projeziert. Das paßt schon ganz gut! Mit einem Ausschnitt dieser Karte auf einem guten GPS-Gerät ist die Orientierung im Gelände kein Problem.
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- Käptn Blaubär
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Das Wichtigste zuerst: Weite Teile des ehemaligen Arsenalgeländes sind wegen Kampfmittelresten gesperrt. Entlang der Hauptwege stehen in regelmäßig kurzen Abständen diese Hinweisschilder und man ist sicher gut beraten, sich daran zu halten.
Im Osten des Gebietes allerdings ist ein Teil begehbar. Dort führt auf der Trasse des ehemaligen Gleisanschlusses ein Weg in den Wald, an dem in Abständen Infotafeln zu Tier- und Pflanzenwelt aufgestellt sind. Und der auch an einigen Relikten des Sperrzeugamtes vorbei führt (zu denen es keine Informationen oder auch nur Hinweise gibt). So kann man also recht bequem, sicher und legal auf Spurensuche gehen und so ganz nebenbei auch noch sein naturkundliches Wissen festigen.
Gleich als erstes wird man dann auch schon zu dem am besten erhaltenen Relikt geführt, der Laderampe am Gleisanschluss. Östlich der Rampe und im Abstand von etwa einer Gleisbreite stehen noch zwei Einzelfundamente, vermutlich von einer Kranbrücke.
Im Osten des Gebietes allerdings ist ein Teil begehbar. Dort führt auf der Trasse des ehemaligen Gleisanschlusses ein Weg in den Wald, an dem in Abständen Infotafeln zu Tier- und Pflanzenwelt aufgestellt sind. Und der auch an einigen Relikten des Sperrzeugamtes vorbei führt (zu denen es keine Informationen oder auch nur Hinweise gibt). So kann man also recht bequem, sicher und legal auf Spurensuche gehen und so ganz nebenbei auch noch sein naturkundliches Wissen festigen.
Gleich als erstes wird man dann auch schon zu dem am besten erhaltenen Relikt geführt, der Laderampe am Gleisanschluss. Östlich der Rampe und im Abstand von etwa einer Gleisbreite stehen noch zwei Einzelfundamente, vermutlich von einer Kranbrücke.
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Zuletzt geändert von Käptn Blaubär am 12.06.2012 21:40, insgesamt 1-mal geändert.
- Käptn Blaubär
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Im weiteren Verlauf des Weges kommt man immer wieder an Beton- und Mauerwerkstrümmern, Kratern im Waldboden, Fundamentresten und offenen Schächten vorbei, deren Sinn und Ursprung allerdings zumindest für mich nicht mehr erkennbar war. Die Bauten dort sind gründlich beseitigt worden.
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