"Dreiecke" an Brücke?

Verkehrsgeschichte - Straßen, Autobahnen und sonstige Straßenverkehrs-Bauwerke
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patchman
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"Dreiecke" an Brücke?

Beitrag von patchman » 29.05.2007 16:55

LarsR hat geschrieben:Aber wo wir gerade dabei sind: Bei 51°37'29.97"N 6°18'44.78"E gibt es auf beiden Seiten der eigentlichen Fahrbahn solche Dreiecke an der Überführung. Weiß jemand zufällig, ob die einen besonderen Zweck erfüllen oder ggf. nur der Statik der Brücke dienen? Die überquerte Landstraße bildet mit der A57 ja einen recht spitzen Winkel.
so wie es aussieht, dürfte das nur mit der brücke zu tun haben.

gruß
patchman
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redsea
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Beitrag von redsea » 29.05.2007 22:38

LarsR hat geschrieben:(...)ob die einen besonderen Zweck erfüllen oder ggf. nur der Statik der Brücke dienen? Die überquerte Landstraße bildet mit der A57 ja einen recht spitzen Winkel.(...)
Hallo LarsR,

genau das ist auch meine Überlegung. Weißt Du zufällig, ob sich unter den Dreiecken Brückenpfeiler befinden? Wäre denkbar, dass man die Brücke nur über eine möglichst kurze Distanz frei tragend auslegen wollte.

Gruß redsea

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redsea
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Beitrag von redsea » 30.05.2007 00:59

Hallo LarsR,

zum eigentlichen Thema zwar OT, doch ist mir zu Deinen "Dreiecken" in GE die gleiche Konstruktion gerade bei einer Eisenbahnbrücke aufgefallen. Hier will ich als Ing. mal so unverschämt sein und fest behaupten, dass die Auslegung der Brücke in dieser Form erfolgt um, wie ich bereits vermutete, nicht zu lange frei tragende Brückenelemente einsetzen zu müssen und die Brücke unter den "Dreiecken" auf Brückenpfeilern zu stützen (zu lagern).

Gruß redsea ;)
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sjwhn
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Dreiecke

Beitrag von sjwhn » 30.05.2007 13:06

Hallo zusammen

genauso ist es. Die "Dreiecke" führen zwar jeden passionierten Brückenbauer zur Verzweiflung, sind aber ein wirksames Mittel, um Spannweiten einzelner Brückenfelder zu reduzieren und damit das Bauwerk insgesamt wirtschaftlicher ausführen zu können.

Schön sind sie nicht.

Man kann sie aber häufiger sehen, z. B. bei Einfahrten in größere Bahnhöfe, in denen die Gleise auf mehreren Ebenen geführt werden.

Und natürlich bietet sich diese Lösung auch bei Autobahnüberführungen an - siehe Auslöser für diesen Exkurs.

Grüße aus Heilbronn

S.

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Beitrag von LarsR » 05.06.2007 19:12

So, ich habe die vergangenen Tage mal genutzt und mich etwas umgehört.

Bezüglich der Überführung: Ich glaube mittlerweile auch sicher, dass das allein bauliche Gründe hat. Allerdings habe ich am WoEn auch die Version gehört, dass es sich dabei um Landeplätze für die Harrier-Senkrechtstarter handelt, die mal im nahegelegenen Laarbruch stationiert waren, als dort noch militärische Flugbetrieb stattfand. Das halte ich aber eher für ein Gerücht, der Senkrechtstarter kann ja auch so ziemlich über all auf der Strecke landen und gerade an der Stelle erscheint es mir nicht besonders sinnvoll.

Gruß Lars

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MikeG
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Beitrag von MikeG » 05.06.2007 20:25

Moin!

Ich würde diese Idee (Harrier) mal gleich in die Ecke "Utopia" einordnen...

Mike

Marcus1969
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Beitrag von Marcus1969 » 06.06.2007 20:56

LarsR hat geschrieben:So, ich habe die vergangenen Tage mal genutzt und mich etwas umgehört.

Bezüglich der Überführung: Ich glaube mittlerweile auch sicher, dass das allein bauliche Gründe hat. Allerdings habe ich am WoEn auch die Version gehört, dass es sich dabei um Landeplätze für die Harrier-Senkrechtstarter handelt, die mal im nahegelegenen Laarbruch stationiert waren, als dort noch militärische Flugbetrieb stattfand. Das halte ich aber eher für ein Gerücht, der Senkrechtstarter kann ja auch so ziemlich über all auf der Strecke landen und gerade an der Stelle erscheint es mir nicht besonders sinnvoll.

Gruß Lars
Hallo,
die Aussage von Lars kann ich hier auch voll bestätigen. Bedingt durch langgezogene Ein- und Ausfädelungen bei Bahn- und Autobahnstrecken sowie große Radien in denTrassierungen kommt diese Brückenbauart in diesen Fällen sehr häufig vor.
Beispiel:
Überwerfungsbauwerk Barnten südlich von Hannover der Schnellfahrstrecke Hannover Würzburg.
Einfädelungen der Umfahrung Stendal der Schnellfahrstrecke Hannover Berlin.
Unterführung der Rampe aus Richtung Kassel/Eisenach in Richtung Würzburg und aus Richtung Würzburg in Richtung Giessen am Autobahndreieck Hattenbach.

MfG
Marcus

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FishBowl
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Beitrag von FishBowl » 08.06.2007 00:01

Hallo,

diese Ausführung kann auch bodenseits hilfreich sein, insbesondere wenn in der Breite wenig Platz für Pfeiler-Fundamente ist.
Auch bei'm Hamburger Oberhafen-Viadukt sind irgendwann an zwei Stellen derartige Unterführungen nachgerüstet worden.
Habe keine Bilder zur Verfügung, aber ich kann beschreiben, was mir daran aufgefallen ist.
Die durch die Dreiecke verbreiterte Brücke ist auf diversen Pfeilern aufgestellt, die reihenweise in je einem entsprechend langen Fundament enden.
Anscheinend geht es darum, trotz des geringen Abstands der unterführten Gleise (ähnlich U-Bahn-Tunneln) ein möglichst grosses Fundament einsetzen zu können, um den Druck auf den Untergrund zu verteilen.

Weitere Vorteile könnten sich durch die Möglichkeit zu Verwendung einheitlich vorgefertigter Elemente ergeben, insbesondere wenn bei'm Bau die Unterbrechung der hochliegenden Strecke möglichst kurz gehalten werden sollte. An der erwähnten Strecke war das sicher von erheblicher Bedeutung, da es sich um die Zufahrt zur einzigen Schienen-Elbquerung im weiten Umkreis handelt.

Grüsse

Jürgen

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