Munitionsniederlagen des BGS

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
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Thunderhorse
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Beitrag von Thunderhorse » 06.07.2014 09:15

Das Areal des ehemaligen Munitionsdepots des BGS Oerlenbach wird anscheinend nun durch die Bundesforstverwaltung genutzt.
MfG. TH

charly74
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(wahrscheinlich) Mun-Depot des BGS in Deggendorf

Beitrag von charly74 » 12.10.2014 11:18

redsea hat geschrieben:
CSquadron hat geschrieben:(...)Könnte an dieser Stelle die ehem. MunNiederlage des BGs Deggendorf liegen.(...)
Hallo CSquadron,

sieht auch auf der Topo-Karte sehr interessant aus, diese eingezäunte Schleife im Wald mit Wachgebäude(?) im Zufahrtsbereich:

http://www.bis.bayern.de/bis/output/bis ... 704661.jpg

Gruß redsea

Hallo und schönen Sonntag
ich hab bei einem Ausflug die genannte Schleife mal besucht. Anbei einige Fotos. Zum besseren Verständnis vielleicht noch folgende Anmerkungen:
- es stimmt, das Depot war früher mitten im Übungsplatz, siehe auch die Schranken und die angebrachten Schilder.
- auf einem Schild wurde der Schriftzug "Der Bundesgrenzschutz" überklebt
- direkt vor der Einfahrt ist ein kleines eingefasstes Grundstück mit einem Gedenkstein - den kann ich leider nicht zuordnen, vielleicht helfen die Fotos zur Lösung.

viel Spaß mit den Fotos

Charly
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Godeke
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Beitrag von Godeke » 12.10.2014 14:54

Hallo :-) ,

es handelt sich bei dem eingezäunten Gelände um eine ehemalige Munitionsniederlage des Bundesgrenzschutzes. Nach der Aufgabe wurde das Gelände mit viel Aufwand in ein Übungsgelände des THW Deggendorf und der Bundespolizei verwandelt. Hier können heute beide Organisationen verschiedene Übungsdienste durchführen. Auch andere umliegende Ortsverbände oder Geschäftsstellen des THW können hier nach Anmeldung üben.
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Beitrag von charly74 » 12.10.2014 16:33

Hallo Goedeke
danke für deine Info. Aber das würde ja bedeuten, das das "ursprüngliche" und jetzt noch eingezäunte Gelände in der Vergangenheit im Übungsplatz war. Die Schilder "Einfahrt verboten" stehen auf dem Weg vor der eigentlichen Einfahrt.
Was mir jetzt noch einfällt: Im Gegensatz zu den anderen Depots, die ich bei uns gesehen hab, ist die Zufahrt relativ schmal.
Weisst du vielleicht auch, was es mit dem Gedenkstein vor dem Depot auf sich hat?

Vielen Dank
der Charly

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Beitrag von Godeke » 12.10.2014 18:06

Hallo :) ,

es ist wohl nicht so ungewöhnlich, dass sich auf Standortübungsplätzen der Bundeswehr eingezäunte Mun-Niederlagen befinden. Auf dem StOÜbPl Wendisch Evern war es beispielsweise genauso. Ebenso war es durchaus möglich, dass Bundesverteidigungsministerium und Bundesinnenministerium auf der gleichen Liegenschaft anwesend waren.
In Deggendorf hatte der BGS das eingezäunte kleine Gelände auf dem StOÜPl der Bundeswehr. Das ergibt sich aus dem Schild, auf dem der "Standortälteste" unterzeichnet.

Den Gedenkstein deute ich mal als katholisches "Marterl", wie es sie in Bayern öfters am Wegesrand gibt, also kein direkter Zusammenhang zum Übungsgelände. Aufschluss geben letztlich wohl die Inschriften und Jahreszahlen.
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Beitrag von Godeke » 12.10.2014 18:41

Hallo :) ,

das Geheimnis des "Marterls" ist nun auch gelüftet, siehe hier:

http://www.wochenblatt.de/nachrichten/d ... 147,135526

Ein Dankbarkeitszeichen der Bürger von 1599 über die geregelte Wasserversorgung. Ganz interessant, das an diesem Ort auch toten Bundespolizei-Beamten gedacht wird
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Beitrag von charly74 » 12.10.2014 18:52

Hallo Godeke (sorry dass ich beim ersten Post deinen Namen falsch geschrieben habe)

Wahnsinn, welches Wissen hier versammelt ist - als ich den Stern auf dem Marterl gesehen hab, dachte ich erst an was anderes. Mich hat halt die sehr kurze Entfernung zum Depot leicht verwirrt, aber bevor ein Marterl in Bayern versetzt wird....

Auf dem ehemaligen Standortübungsplatz in Landshut ist ja auch fast nichts mehr zu sehen, wenn man es nicht weiß, denkt man hier nicht dran, das vor ca. 20 Jahren hier noch Panzer durchgefahren sind - ist jetzt ein Naturschutzgebiet, einzig der Fernmeldeturm steht noch als Wahrzeichen. (War hier auch mal ein Thema)

Nochmals vielen Dank für deine Nachricht - bis zu meiner nächsten Fotostory

:-) :-)

Schönen Restsonntag

der Charly

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Beitrag von Rex Danny » 13.10.2014 18:19

Godeke hat geschrieben:Hallo :) ,

es ist wohl nicht so ungewöhnlich, dass sich auf Standortübungsplätzen der Bundeswehr eingezäunte Mun-Niederlagen befinden. Auf dem StOÜbPl Wendisch Evern war es beispielsweise genauso. Ebenso war es durchaus möglich, dass Bundesverteidigungsministerium und Bundesinnenministerium auf der gleichen Liegenschaft anwesend waren.
In Deggendorf hatte der BGS das eingezäunte kleine Gelände auf dem StOÜPl der Bundeswehr. Das ergibt sich aus dem Schild, auf dem der "Standortälteste" unterzeichnet.

Den Gedenkstein deute ich mal als katholisches "Marterl", wie es sie in Bayern öfters am Wegesrand gibt, also kein direkter Zusammenhang zum Übungsgelände. Aufschluss geben letztlich wohl die Inschriften und Jahreszahlen.
Hallo, Godeke !

Ich muß Deine Angaben zu Deggendorf ein wenig korrigieren, denn im BGS-Standort Deggendorf gab es keinen Standortübungsplatz der Bundeswehr.

Der BGS-Standort Deggendorf bestand aus der Grenzschutzunterkunft Deggendorf, dem BGS-Übungsgelände Deggendorf inkl. der im Übungsgelände liegenden BGS-Munitionsniederlage Deggendorf, der BGS-Schießanlage Deggendorf sowie dem BGS-Wasserübungsplatz Mettenufer.

Die Grenzschutzunterkunft Deggendorf (ehem. Neuhof-Kaserne) (Neuhof 1, heute Ulrichsberger Str. 1-13) beherbergte bis zum 31.03.1992 die Grenzschutzabteilung Süd 6 (GSA S 6) inkl. der BGS-Sportfördergruppe Orientierungslauf, die Grenzschutzausbildungsabteilung Süd 2 (GSAA S 2) sowie die Grenzschutzverwaltungsstelle Deggendorf.

Ab 01.04.1992 wurde aus der GSA S 6 die Grenzschutzabteilung (Einsatz/ Ausbildung) Süd 5 (GSA (E/A) S 5) und aus der GSAA S 2 entstand im Jahre 1994 die Schule Grenzschutzpräsidium Süd. Die Grenzschutzverwaltungsstelle Deggendorf wurde im Verlaufe dieser Umstrukturierungen aufgelöst.

Zum 01.01.1998 wiederum wurde die GSA (E/A) S 5 in Bundesgrenzschutzabteilung Deggendorf umbenannt und umgegliedert. Die Schule Grenzschutzpräsidium Süd wurde zum 30.09.1998 aufgelöst.

Im Zuge der Neuausrichtung des BGS und der damit verbundenen Umbenennung in Bundespolizei am 01.07.2005 wurde aus der Bundesgrenzschutzabteilung Deggendorf die Bundespolizeiabteilung Deggendorf, die bis zum heutigen Tage an ihrem angestammten Standort beheimatet ist.

Das zum Standort Deggendorf gehörende Übungsgelände (erreichbar über die Aletsberger Straße) wird bis zum heutigen Tage durch die Bundespolizeiabteilung Deggendorf genutzt.

Die im Übungsgelände liegende BGS-Munitionsniederlage Deggendorf wurde bereits im Jahre 1983 stillgelegt. Sie wurde aber auch weiterhin durch den BGS für verschiedene Ausbildungsvorhaben genutzt. Heute wird die Liegenschaft, wie durch Godeke beschrieben, durch die Bundespolizeiabteilung Deggendorf und den Ortsverband Deggendorf des THW genutzt.

Die ebenfalls zum Standort Deggendorf gehörende BGS-Schießanlage Deggendorf am Bruckhof wird bis zum heutigen Tage durch die Bundespolizeiabteilung Deggendorf genutzt.

Der BGS-Wasserübungsplatz Mettenufer befand sich am südlichen Donauufer im Kurvenbereich ggü. der Ortschaft Metten. Der Wasserübungsplatz beinhaltete auch die Ersatzübergangsstelle Metten, die in Teilen am Nordufer in Metten noch erkennbar ist. Am südlichen Donauufer ist heute bei Google Earth nichts mehr von der EÜSt Metten sowie dem Wasserübungsplatz zu erkennen. Wann der Platz geschlossen wurde, ist leider nicht bekannt.

Abschließend möchte ich noch anmerken, daß die Bezeichnung "Der Standortälteste" auch innerhalb des Bundesgrenzschutzes verwendet wurde. Die BGS-Standorte waren sehr ähnlichen den Bundeswehrstandorten gegliedert mit (Standort)-Übungsplatz, (Standort)-Schießanlage und (Standort)-Munitionsniederlage. Daher auch der gleiche Begriff "Standortältester".

Grüße


Rex Danny
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Beitrag von Godeke » 13.10.2014 18:51

Hallo :) ,

super Ausführung und herzlichen Dank für die vielen Detailinformationen! Du hattest recht, von Schildfoto mit "Standortältester" hatte ich messerscharf auf Bundeswehr geschlossen. Vom BGS kannte ich bisher nur den "Standortbeauftragten", so ein Schild ist mir auf einem alten norddeutschen BGS-Übungsgelände mal "zugeflogen".
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Beitrag von charly74 » 13.10.2014 20:59

Hallo zusammen
auf diesem Weg herzlichen Dank für eure Informationen. Da ich in dem Landstrich aufgewachsen bin, hab ich natürlich hier ein grosses Interesse was mal war oder was noch ist.
Die BGS Schießanlage sieht man im Vorbeifahren ohne Probleme von der Bundesstraße B 11 aus wenn man von Deggendorf Richtung Zwiesel/Bodenmais fährt. Da bis vor ca. 10 Jahren der Straßenverlauf in Deggendorf anders war (man musste über die Graflinger Straße Richtung Niederkandelbach fahren), war die Schießanlage früher nicht so einfach zu entdecken.

Nochmals eine Frage: in Deggendorf war keine Bundeswehr - daher auch kein Übungsplatz. Die nächste Bundeswehrkaserne ist in Straubing (Mitterhartshausen); die nutzen den Übungsplatz Metting. Auch hier ist im nördlichen Bereich eine Schießanlage sichtbar.

Landshut ebenso: Schochkaserne - Standortübungsplatz Gretlmühle; leider heute beides nicht mehr vorhanden. Schochkaserne = neues Industriegebiet, Übungsplatz = Naturschutzgebiet.

Nochmals vielen Dank für eure Infos und bis bald

der Charly

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