Konversionsbericht NRW

Militärische Objekte und Anlagen ab 1945
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redsea
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Beitrag von redsea » 26.05.2007 14:08

feather hat geschrieben:(...) das ehemalige Mun-Depot KOHIMA (...)
Danke für die Infos feather. Das MunDepot kenn ich, kannte nur noch nicht die Bezeichnung. Wie schaut es denn mit den anderen Anlagen und Einrichtungen aus? Es hat sich dort in den letzten Jahren ja einiges getan. Tin-City ist meines Wissens nach noch nicht lost, daher hier leider fehl am Platze, obwohl superinteressant. Aber wie steht es denn um das große Depot nördlich Sennelager und um das MunDepot süd-westl. der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne an der Panzerringstraße, das mit den Wachtürmen drum herum. Sind die mittlerweile auch lost?

Da ich nicht weiß was definitiv lost ist, stell ich hierzu vorerst auch keine Placemarks ein. Dafür aber eine kleine Sammlung der auch sehr interessanten Ruinen auf dem Truppenübungsplatz.

Gruß redsea
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feather
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Beitrag von feather » 26.05.2007 21:45

@ redsea

Stimmt, die Senne ist ein sehr intersanter Landstrich was lostplaces angeht.
TINCITY ist nicht lost, bin selber erst demnächst dort zur Ausbildung, das grosse Mun-Depot an der Pz-Ringstarsse bei Sennelager ist auch noch in Betrieb. Das alte Mun-Depot AUGUSTA bei der GFM Rommel Kaserne war mal kurz lost, wird jetzt als Ausbildungsstützpunkt für Ausbildung zur Vorbereitung für Auslandseinsätze genutzt.

Einige der Ruinen auf dem Übungsplatz kenne ich noch im aufgebauten Zustand. Zum Beispiel den Heimathof, bin dort obwohl verboten, am Wochenende, wenn die Senne offen war, dort hin und habe mir die Anlagen angeschaut. Dann wurden aber nach und nach die Anlagen abgerissen bzw. gesprengt, wiel sie zu baufällig waren oder durch Beschuss einzustürzen drohten. Heutzutage ist die Senne, wenn sie geöffnet ist nur noch auf der ein paar Strassen passierbar nicht wie früher auf allen Wegen. Ist aber auch vielleicht besser so, sonst fahren da wieder Leute rein und klettern in alten Ruinen rum. 8)

Was zum Beispiel auch ein klasse lostplace ist, ist das Koreaboot, ein Landungsboot aus Beton welches mitten in der Senne steht und zur Ausbildung genutzt wurde oder die Ruine des gesprengten Tauchbecken der Panzerversuchstation 96 in Haustenbeck

Gruss aus Lippe

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redsea
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Beitrag von redsea » 26.05.2007 22:17

@feather

Wieder interessante Infos. Ich bin früher oft und gern dort gewesen und natürlich auch mal auf "Abwegen", dafür sind manche Objekte einfach zu interessant und wenn die Pilzesammler vom Wege abkommen, wieso dann nicht auch ich?! 8)

Der Form halber sei hier aber klar gesagt, dass es verboten ist und auch nicht zu empfehlen ist. Insbesondere habe ich kein Verständnis für die Leutchen die dort nach Munition etc. suchen. Wenn ich mir 'ne Hand absprengen will, dann bastel ich mir 'nen Feuerwerkskörper selbst und brauch dafür keine Blindgänger zu suchen ... :megawut:

Somit macht es aus vielerlei Sicht sicher Sinn, dass mittlerweile nur noch wenige Straßen am WE offen sind, auch wenn es bei wirklich sehenswerten Objekten wie z.B. dem Haustenturm sehr schade ist. Auch schade, dass er so "verrammelt" ist, man hat von oben sicher eine super Aussicht über das gesamte Areal. Doch wenn Du Dich so gut auskennst, weißt Du wozu die Lautsprecher am Turm sind, die oben auf allen vier Seiten montiert sind?

Die Geschichten vom Korea-Boot und dem Tauchbecken sind ebenfalls sehr interessant, wobei ich bei beiden noch nicht war. Gab es das Tauchbecken wirklich? Darum ranken sich ja auch viele Gerüchte, vom ausgebaggerten Bachlauf der lediglich zu Watversuchen genutzt wurde bis hin zum betonierten echten Tauchbecken.

Und da wir gerade beim Thema sind, wo liegt eigentlich der Scharnhorstbunker, weiß das jemand?

Gruß redsea

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Beitrag von feather » 27.05.2007 16:37

@ redsea

Bezüglich der Sirenen (Zitat aus dem Buch „Truppenübungsplatz SENNE“)
„ Zu Beginn der 70er Jahre bestückte man den Turm im oberen Teil mit vier großen, zur Kühlung mit Öl gefüllten Schiffssirenen, die mit ihrem dumpf Heulen übenden Truppen in der Senne das Überfliegen durch Flugzeuge anzeigen. Die Sirenen werden über eine direkte Leitungsverbindung vom Militärflugplatz Gütersloh ausgelöst, können aber auch bei akuter Gefahr von der Range Control in Sennelager bedient werden. Diese Maßnahme war erforderlich, da bei einer Schießübung mit Mörser am 26. Juni 1963 ein belgisches Flugzeug getroffen wurde und hierbei 38 Soldaten den Tod fanden. …. Zur Artilleriebeobachtung wird der Turm heute nicht mehr benutzt.“

Der Scharnhorst Bunker liegt im Zielgebiet der Schiessbahn „B“ und wird weiterhin genutzt, besonders zur Beobachtung für Mörser- und Artillerieschiessen, daher
BETRETEN VERBOTEN! BLINDGÄNGER!

Zum Thema Tauchbecken, einfach mal ein Foto, denn Bilder sprechen besser als tausend Worte

http://img178.imageshack.us/my.php?imag ... kennk4.jpg
Tauchbecken 1945 Quelle Buch „Truppenübungsplatz SENNE“)

Gruss aus Lippe

Blaupunkt
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Beitrag von Blaupunkt » 27.06.2007 21:41

Das Korea Boot existiert wirklich. Vor gut 10 Jahren als noch fast alle Schlagbäume auf dem Truppenübungsplatz geöffnet waren habe ich mich mal etwas abseits der offiziellen Wege aufgehalten und bin durch Zufall auf diese Bauwerk gestossen. Nachgebaut ist dort ein Landungsboot welches zum Fahrzeug- bzw. Truppentransport genutzt wurde. Wenn ich mich recht erinnere ist dieses Bauwerk irgendwo zwischen Hausenbeck und dem Lager Staumühle/Hövelhof mitten in der Senne zu finden.

Deekay
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Beitrag von Deekay » 14.03.2010 23:07

Zur Senne:

Die Briten haben Tin City nicht aufgegeben - das stimmt. Im Gegenteil wollten Sie zunächst 6 neue Übungseinrichtungen bauen, jetzt sind es noch zwei oder drei. Waren zunäcgst Standorte in der Nähe von Augustdorf im Gespräch (dort wo in den 80er Jahren schon einmal gebaut werden sollte - im Süden von Augustdorf - sind heute Standorte auf Hövelhofer / Paderborner Gebiet im Gespräch.

http://www.keinekampfdoerfer.de/
http://www.keinekampfdoerfer.de/wordpre ... rsicht.png <- das sind die Ursprünglichen Planungen

An die Harrier kann ich mich noch gut erinnern - die "Grundschule in der Senne" am Schlingweg in Augustdorf lag in der Einflugschneise zum TÜP. Und so hatten wir als Kinder mehrmals täglich Tieffliger zu ertragen.

Auch den Absturz eines Tornados über Augustdorf habe ich als Kind live erlebt. (Kann mich daran auch noch gut erinnern)

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Re: Konversionsbericht NRW

Beitrag von CliffMcLane » 26.05.2011 03:06

redsea hat geschrieben:Im Konversionsbericht heißt es zum Standort der Radarstation Borgholzhausen: Nutzer GB. Die Anlage befindet sich nur einen Steinwurf von mir entfernt und ich war die letzten 20 Jahre zig mal dort, habe dort aber nie Engländer angetroffen und auch nie einen Hinweis darauf gefunden, dass die Nutzer auch mal Briten waren. Die Raketenbasis Borgholzhausen selbt gehörte zum 120 Sqn der 1. GGW bzw. ab 1975 der 12. GGW der Niederländer. Demenstsprechend gab es im Ort eine niederländische Kaserne, Schule, Siedlung etc. und eben auch die von den Niederländern "bewachte" und betriebene (?) Radarstation.
Hallo redsea,
möglicherweise war das vor deiner Zeit. Ein Hinweis findet sich schon bei Jürgen Dreifke: "After the withdrawal of the Dutch unit at 1983, the fire control site was used temporarily by a British radar unit." Vgl. auch die BT-Ds 10/1962. Danach wurde die IFC am 30.06.83 von der Niederländern geräumt und seit dem 21.03.84 "von einer britischen Einheit zum Betrieb einer Radarstation genutzt".
Btw: Ich könnte einen Tipp gebrauchen, wo exakt sich damals in Borgholzhausen die niederländische Kaserne befand und ob es dort evtl. ein eigenes Gebäude für das Charlie-Team des 509th USAADet gegeben hat. Danke!

Grüße
CML

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Beitrag von redsea » 26.05.2011 09:45

Hallo CML,

danke für die Infos. Die Nachnutzung durch die Briten war mir nicht bekannt. Ich kenne die Anlage nur zu Zeiten der Nutzung durch die Niederländer und anschließend als Windradanlagenstandort.

Die Kaserne befand sich im Bereich (Dreieck) "Sundernstraße" / "Hengbergweg", wo sich heute eine kleine Einfamilienhaussiedlung und die "neue" Feuerwehrwache befinden. Die GE-Placemark habe ich auf das einzig noch vorhandene alte Kasernengebäude gesetzt. Südlich gegenüber befand sich im Bereich "Unter der Horst" die Wohnsiedlung der dort stationierten Soldaten. Diese Häuser stehen noch heute und werden als Wohnhäuser genutzt.

Grüße

redsea
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Beitrag von kuhlmac » 27.05.2011 08:47

Hallo, Kai!

In Tim-Online findet sich ein Luftbild vom 5.5.90, das das Gelände schon geräumt zeigt, man kann aber noch etwas die Struktur erkennen.
(..)
Grüße
Christian

Tante Edit sagt: zusätzliche Frage gelöscht. Wer lesen kann....
Die Antwort zu der Kleinen Anfrage findet sich übrigens hier:
http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/10/020/1002045.pdf

Und Ende 1985 war immer noch keine Entscheidung getroffen:
http://dipbt.bundestag.de/doc/btd/10/041/1004198.pdf (S.20)
"Wir essen jetzt Opa!" Satzzeichen retten Leben!

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Beitrag von Fieldmouse » 28.05.2011 16:12

Bei GoMaps oder GoEarth im Foto-Modus, ganz nah rangezoomt, gibts auch noch alte Bilder zu sehen.
Und das Jugendheim (später türk. Verein) steht auch noch, wenn es denn nicht zusammengebrochen ist.
Oder hier : http://www.panoramio.com/photo/30192012 hier auch Raketen und Radar
Fm.

(eigentlich ein eigenes Thema wert: Flugabwehr in Borgholzhausen oder so)

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