Überreste von Abschußrampen für die A4-/V2 - Rakete im Westerwald

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
Harald

Überreste von Abschußrampen für die A4-/V2 - Rakete im Weste

Beitrag von Harald » 31.01.2003 13:51

Obwohl der Kriegseinsatz der A4-/ V2 - Rakete 1944/1945 bekanntlich von beweglichen Raketenstellungen erfolgte, welche bei Bedarf in relativ kurzer Zeit den Standort wechseln konnten (aus diesen Grund würde man eigentlich erwarten, an den ehemaligen Abschußstellen keine Reste irgendwelcher Bausubstanz mehr vorfinden zu können), wurden doch an manchen Orten auch kleinere feste Installationen errichtet, welche man nach Angaben der englischsprachigen Internetseite http://www.v2rocket.com/start/deploymen ... rwald.html heute noch in der Umgebung von Hillscheid im Westerwald finden kann.

berndbiege

Beitrag von berndbiege » 31.01.2003 14:01

Eine tolle Seite, auch wenn die "festeren Installationen" eher feldmaessig sind. Ich finde vor allem beeindruckend, das da noch Krempel von den Raketen rumliegt ... (OK ... lag ...)

Schoen sind auch die Fotos von 1945!

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Beitrag von MikeG » 31.01.2003 16:11

Moin!

Interessant ist - zumindest für mich - vor allem, daß Teile der V2-Verbände noch in den letzten Kriegswochen beim Rückzug aus Holland "hier oben" durchkamen und tatsächlich auch noch Abschüsse vornahmen. Dies ist durch unabhängige Zeitzeugenaussagen auch belegt. Es bleibt rätselhaft, wohin sie die Dinger verschossen haben - sowohl London als auch Antwerpen waren klar ausser Reichweite und die Zeitzeugen berichten eher von einer Schußrichtung, die auf das Ziel Nordsee o.ä. hinweist. Die Alliierten fanden auch dann auch tatsächlich V2-Teile an Orten, wo man sie eigentlich nicht vermutet hätte.

In diesem Zusammenhang bin ich immer noch auf der Suche nach Informationen über das Lehr- und Versuchsbataillon 444 für den Zeitraum März/April 1945.

Mike

berndbiege

Beitrag von berndbiege » 31.01.2003 17:29

Mike ...

Raetselhaft wohin? ... vielleicht einfach nur "Weg mit dem Sch...", entweder aus Gruenden geheimhaltender Treue zu Fuehrer, Volk und Vaterland, oder aus Angst, mit den V-Waffen geschnappt zu werden, oder einfach "just for fun".

Oder als Test ...

Oder als "Muskeln spielen lassen", denn schliesslich sammelten sich in Schleswig-Holstein ja einige Wehrmachtsverbaende, die von den Alliierten nicht angetastet wurden (... ein letztes Raetsel des Weltkriegs ...!).

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Beitrag von MikeG » 31.01.2003 18:10

Moin!

"Weg damit" wäre aber mit einer Panzerfaust oder beliebigen anderen Sprengmitteln deutlich einfacher gewesen.

Es handelte sich um V2 mit Ausgleichsgewicht statt des scharfen Gefechtskopfes, von daher ist eher von "Test" auszugehen. Nur war dafür der Zeitpunkt doch eher etwas spät gewählt..

Mike

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Beitrag von Pettersson » 31.01.2003 20:45

Hallo zusammen,

wusstet ihr, dass sogar geplant war die V2 von U-Booten des Typ Typ XXI abzuschießen. Die Arbeiten an den dafür nötigen Schwimmfähigen Abschussrampen wurden auf der Schichau-Werft Elbing durchgeführt und waren zu Kriegsende fast fertig.

@Harald Klasse Seite, sehr informativ

@Mike :Klingt wirklich sehr spannend, verschiessen aus Spass kann ich mir eigentlich nicht vorstellen und nur um sie zu vernichten, ich weiss nicht. Dazu waren die Abschüsse mit einem zu hohen Risiko behaftet (Fehlstarts, Abstürze auf das umliegende Gebiet). Tests in dieser Phase des Krieges ??? Es besteht also noch Aufklärungsbedarf.

Gibt es genauere Aussagen von wo in Norddeutschland die Abschüsse vorgenommen worden sind ?

Gruss,
Torsten

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Beitrag von Pettersson » 31.01.2003 21:03

Hallo zusammen,

hier ein paar Bilder von einer wirklich "festen" V2 Abschussstellung in Frankreich (Abschussbunker Eperlecques).

Gruss,
Torsten
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Beitrag von MikeG » 01.02.2003 14:28

Moin!

Ja, es gibt Aussagen darüber, wo das war - ich möchte das hier aber (noch) nicht breittreten. Einen Fehlstart gab es auch - er landete nur etwa 100m neben der Abschußstelle ...

Mike

Gast

Beitrag von Gast » 02.02.2003 12:10

kleine randnotiz im hamburger abendblatt v. 01.02.2003


V1-Rakete im Wattenmeer

Neuwerk – Der Kampfmittelräumdienst hat im Wattenmeer vor Neuwerk Reste einer V1-Rakete aus dem Zweiten Weltkrieg beseitigt. Die ungefährlichen Metallteile waren zunächst für eine Mine gehalten worden. (dpa)

berndbiege

Beitrag von berndbiege » 02.02.2003 12:18

@ Mike ...

Wenn das Abschüsse mit Gewicht statt Gefechtskopf waren, muss ich Dir Recht geben, es sieht nach Test aus. Der Test aber macht nicht nur zeitlich keinen Sinn, denn es haperte wahrscheinlich an einfachsten Auswertungsmöglichkeiten.

Frage: Waren bei der Einheit 444 nur "Anwender" oder auch "Entwickler" dabei?

Wenn letzteres, könnte es dann sein, dass man eine "Erprobungsstelle" simulieren wollte und sich so als "Paperclip" den Westalliierten andienen wollte?

Bei der V1 im Wattenmeer würde mich mal interessieren, wie die dahin gekommen ist ...

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