Überreste Sankt Peter-Ording?

Militärische Objekte und Anlagen des 2. Weltkriegs (und 1933-1945)
Walle

Beitrag von Walle » 21.10.2011 12:23

Naja, schade das es nicht zu Pelikan und co. gehört. :(
Dann können wir das ja abhaken.

Hab da aber noch eine paar weitere Fragen, und möchte nicht unbedingt einen neuen Threat eröffnen.

Und zwar:
- Der ehemalige Bunker in den Dünen bei Marleens-Knoll, wurde der geprengt, oder begraben?
- hat vieleicht jemand cords für mich wo er genau stand, Bauart (vll. regelbau), Größe?

Das einzige was wir gefunden haben, waren Reste einer Großen "Betonplatte" ca 10 cm unter dem Erdreich/Vegetation,(siehe Bild) war sehr porös (wie Schiefer).

54°19'19.17"N - 8°36'13.54"E

bin aber nicht sicher ob es Reste des alten Bunkers sind?!

Die Reste der Friesentonne haben wir ca 20m von der Aussichtsplatform entfernt gefunden

54°19'12.97"N - 8°36'22.88"E
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Beitrag von nordfriese » 21.10.2011 16:03

Moin, Walle!

Zu St.Peter empfehle ich die Hefte "Aus der Ortsgeschichte". Die gibt
es bestimmt in der Bücherei in St.Peter auszuleihen. Teilweise sind
sie auch noch käuflich zu erwerben, aber einige sind, soweit ich weiss,
ausverkauft.



Bei der Betonplatte handelt es sich wahrscheinlich um dies:

Heft 11 1990 (ich glaube der Artikel heisst :"Militärische Anlagen in
St.Peter")

"...Als ich am 1.8. 1944 dort einquartiert wurde, standen diese vier
Geschütze noch auf der flachen Dünenkante zum Vorland hin. Einige Tage
später wurden sie dort mit großen Raupenschleppern entfernt und weiter
landeinwärts zwischen den höheren Dünen und dem Waldgebiet wieder in
Stellung gebracht. Hier wurden sie auch von uns Marinehelfern einge-
schossen mit je drei Schuß in Richtung Nordsee. Danach wurde dann fest-
gestellt, daß der Sandboden so nicht tragfähig genug war. Die Geschütze
standen anschließend vollkommen schief. Genaues Schießen ist nur möglich,
wenn ein Geschütz waagerecht steht. Ab sofort wurde nun begonnen, neue
Standflächen aus Beton herzustellen und zwar jetzt auf den Dünen. Ich
selbst war mit zu den Einschalungsarbeiten eingesetzt worden. Diese vier
Betonplatten, kreisförmig mit einem Durchmesser von 12 m und einer Dicke
von 80 cm, sind jetzt noch vorhanden. ..."
Na ja, der Artikel ist von 1990. Die müssten jetzt versandet sein und so
aussehen, wie du sie beschrieben hast.



Bei dem von dir erwähnten Bunker ist wahrscheinlich folgendes gemeint:
"...In den Dünen hinter den Betongeschützbettungen wurden damals Stollen-
gänge eingegraben: 1,20 m breit, 1,85 m hoch und 5 - 10 m lang. Sie
dienten als Lagerplatz für die Munition und waren hergestellt aus Holz-
bohlen. Diese fanden nach Kriegsende schnell Liebhaber als Nutz- und
Brennholz...."
Bei dem Gelände werden wohl nach dem Entfernen der Bohlen die Stollengänge
eingebrochen sein. Soweit mir bekannt ist, gab es dort keine betonierten
Bunker. Lasse mich aber gern eines Besseren belehren.



Über Böhl findest du hier etwas:

Heft 6 "Flüchtlingslager Böhl"
und hier: viewtopic.php?t=3561
(Da steht auch was über "Pelikan")

Poppenbüll wird auch erwähnt, hat sich aber inzwischen erledigt. Das steht
hier:
viewtopic.php?t=12615
Der Südmast der Elektra-Anlage stand ja bei dir in Tating und wird hier
erwähnt:
Tatinger Heft - Beiträge zur Ortsgeschichts Nr.9 2005
Leider wurde der Mast, wahrscheinlich aufgrund fehlender Hintergrund-
informationen als "Peilstelle" interpretiert.


("Gruss aus NF!" passt hier nicht...)

Also: Gruss aus dem Norden
Rolf

Walle

Beitrag von Walle » 22.10.2011 11:24

Jo, das nenn ich mal Infos :-)
Ja wegen den Heften waren wir im Heimatkundemuseum in StPO, aber leider keine da gewesen, und der Herr am Empfang schien auch nicht gerade sehr vesiert zu sein bezüglich des Themas.

Hab gestern Post vom Bundesarchiv/Militärarchiv bekommen.
die haben geschreiben:
Von der Ehemaligen Reichsluftwaffe sind meist nur unbedeutende Aktensplitter einzelner Dienst- und Kommandostellen sowie Verbände und Einheiten erhalten geblieben.
Die Masser der seinerzeit entstandenen Schriftgutes wurde bedauerlicherweise vernichtet.

Bei den von Ihnen angegebenen Bezeichnung: Pelikan, Elektra 2 und Sonne 8
handelt es sich vermutlich um einzelne Flugmelde-, Funkhorch-, Funkmßstellung der ehemaligen Reichsluftwaffe.
Von diesem Sellen sind keine Unterlage im einschlägigen Bestand RL 14 (Luftnachrichtentruppe)überliefert, ebenso wenig vom Luftnachrichtenregiment 212.

Ein Hinweis auf eine Mariene-Küstenstation in St. Peter-Ording vor 1945 konnte anhand der hiesign Hilfsmittel nicht erbracht werden. Die Errichtung dieser Küstenstation erfolgte erst ca. 1956/1958.
Beigefügt sind Auszüge aus den Bestand der Bundeswehr über die Unterlagen zur Mariene-Küstenstation in St.Peter-Ording
Hab mir gerade das Buch "Flüchtlingslager Böhl" bestellt, mal sehen ob ich da mehr info finde.

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Beitrag von nordfriese » 22.10.2011 15:22

Moin!

In Heft 6 gehts mehr um Böhl (Flüchtlingslager und "vorher").

Heft 11 wäre für dich interessanter...

Gruss aus dem Norden!
Rolf

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Beitrag von OWW » 23.10.2011 15:51

Hallo,

um Marleens-Knoll gab es bis ca. 1990 vier runde Geschützbettungen, wie Rolf schon geschrieben hatte. Dann wurden sie unter Dünensand begraben, da man die Gegend verschönern bzw. renaturiern wollte. Mag sein, dass jetzt wieder was davon freigeweht wurde.

Gruß
Oliver

Walle

Beitrag von Walle » 24.10.2011 12:11

Weis vll jemand ob es Luftaufnahmen von St.Peter-Ording von den Alliierten oder so gibt im Netz?

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Beitrag von nordfriese » 24.10.2011 14:03

Moin!

Von Ording weiss ich jetzt spontan nichts, aber in Heft 6
sind welche von Böhl...

Gruss aus dem Norden!
Rolf

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