Signalzaun bei Sonderwaffenlagern

Depots, Tanklager, Munitionsniederlagen, Versorgungs- und Nachschub-Infrastruktur des Militärs
Antworten
Benutzeravatar
Firefighter112
Forenuser
Beiträge: 317
Registriert: 09.07.2006 21:30
Ort/Region: Dahn (Pfalz)

Signalzaun bei Sonderwaffenlagern

Beitrag von Firefighter112 » 22.11.2008 16:39

Hallo,

laut Fotos von den Alarmpanels, welche in den SSCC verbaut waren, gab es neben den bestens bekannten Mikrowellenmeldern in Halbkugelform auch Signalzaun, der direkt nach dem Kiesbett und diesen Meldern kam.

Nun stellt sich mir die Frage welche Art von Signalzaun hier verbaut wurde, war dies Zaun mit Kontaktmeldern
oder Zaun mit Schallmeldern?

Ich hoffe mir kann hierbei jemand weiter helfen.

Gruß, Sebi
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.

Benutzeravatar
katschützer
Forenuser
Beiträge: 1363
Registriert: 28.03.2004 16:35
Ort/Region: Bundesweit

Beitrag von katschützer » 22.11.2008 20:24

Moin,

will Dir ja nicht den Spaß verderben aber die Anlagen in den aufgelösten Lagern sind teils ähnlich und/oder Baugleich mit denen in aktiven Objekten verschiedener Art. Vielleicht sollte man in der Richtung nicht allzu weit gehen...

MfG
Bei strenger Pflicht
Getreu und schlicht

Benutzeravatar
Firefighter112
Forenuser
Beiträge: 317
Registriert: 09.07.2006 21:30
Ort/Region: Dahn (Pfalz)

Beitrag von Firefighter112 » 22.11.2008 20:55

katschützer hat geschrieben:Moin,

will Dir ja nicht den Spaß verderben aber die Anlagen in den aufgelösten Lagern sind teils ähnlich und/oder Baugleich mit denen in aktiven Objekten verschiedener Art. Vielleicht sollte man in der Richtung nicht allzu weit gehen...

MfG
Da gebe ich dir recht, das wird vermutlich der Fall sein. Aber übertreiben sollte man es meiner Meinung nach dennoch nicht.

Immerhin werden diese Systeme nicht nur vom Militär verwendet und wieso sollte man dann nicht darüber reden?
Mich interessiert ja lediglich welches der Systeme verwendet wurden, die Details finde ich dann schon selbst heraus.

In LRSP-Unterlagen zu einer PERSHING-QRA-Site wird ersichtlich, das sämtliche Einrichtungen die der Sicherung dienten von BBC ( Brown, Boveri & Cie. - heute ABB) hergestellt wurden. Daher gehe ich auch davon aus das die Zaunsicherung von BBC war.

hollihh
Forenuser
Beiträge: 1443
Registriert: 12.09.2005 20:53
Ort/Region: Hamburg

Beitrag von hollihh » 22.11.2008 21:22

Firefighter112 hat geschrieben: Immerhin werden diese Systeme nicht nur vom Militär verwendet und wieso sollte man dann nicht darüber reden?
Mich interessiert ja lediglich welches der Systeme verwendet wurden, die Details finde ich dann schon selbst heraus

...eben das macht die Sache ja nicht besser - Frag doch mal bei BBC :mrgreen:

Gruß

Holli

Benutzeravatar
corvus
Forenuser
Beiträge: 48
Registriert: 04.02.2008 05:36
Ort/Region: SB

Beitrag von corvus » 23.11.2008 00:03

Ich habe mich vorn paar Jahren noch mal im Lager Golf/Engstingen umgesehen, das seit meiner Dienstzeit 1985 und der Stillegung 1992 massiv umgebaut worden war. Außerdem hatten irgendwelche Rindviecher danach sehr viel Zeit und Mühe aufgewendet, maximale Zerstörungen anzurichten...
Beim für mich neuen Signalzaun waren die Drähte an Stäben aufgehängt, die in kleinen Metalltrichtern verschwanden, darin waren wohl kleine Schalter. Im inneren Bereich standen mehrere Kästen auf Säulen, die eine Platine mit mehreren A/D-Wandlern und einem koaxialen Netzwerkanschluß enthielten. In der amerikanischen Sektion des SSCC war das total zerstörte Europakarten-Rack, das wohl das Herz des Ganzen bildete. Beschriftungen waren zweisprachig, zu meiner Zeit ging aber nie ein Deutscher zu den Amis rüber...
Die Startrek TNG-mäßigen Panels schien es dort nicht gegeben zu haben.

Benutzeravatar
Firefighter112
Forenuser
Beiträge: 317
Registriert: 09.07.2006 21:30
Ort/Region: Dahn (Pfalz)

Beitrag von Firefighter112 » 23.11.2008 10:56

hollihh hat geschrieben: ...eben das macht die Sache ja nicht besser - Frag doch mal bei BBC :mrgreen:

Gruß

Holli
Ich glaube kaum das ABB da heute so auskunftsfreudig ist :mrgreen:
corvus hat geschrieben:Ich habe mich vorn paar Jahren noch mal im Lager Golf/Engstingen umgesehen, das seit meiner Dienstzeit 1985 und der Stillegung 1992 massiv umgebaut worden war. Außerdem hatten irgendwelche Rindviecher danach sehr viel Zeit und Mühe aufgewendet, maximale Zerstörungen anzurichten...
Beim für mich neuen Signalzaun waren die Drähte an Stäben aufgehängt, die in kleinen Metalltrichtern verschwanden, darin waren wohl kleine Schalter. Im inneren Bereich standen mehrere Kästen auf Säulen, die eine Platine mit mehreren A/D-Wandlern und einem koaxialen Netzwerkanschluß enthielten. In der amerikanischen Sektion des SSCC war das total zerstörte Europakarten-Rack, das wohl das Herz des Ganzen bildete. Beschriftungen waren zweisprachig, zu meiner Zeit ging aber nie ein Deutscher zu den Amis rüber...
Die Startrek TNG-mäßigen Panels schien es dort nicht gegeben zu haben.
Danke für deine Erklärung, das weist dann wohl zumindest bei diesem Lager auf Kontaktmelder hin.

Das Bild von oben zeigt übrigens das Alarmpanel aus dem US-Sonderwaffenlager Fischbach.
Hier wurde definitiv Signalzaun verbaut, was zum einen auf dem Panel sichtbar ist, zum anderen konnte mir das auch ein GI bestätigen, jedoch wusste er nicht welche Art verbaut war.

Gruß, Sebi

Benutzeravatar
katschützer
Forenuser
Beiträge: 1363
Registriert: 28.03.2004 16:35
Ort/Region: Bundesweit

Beitrag von katschützer » 23.11.2008 19:33

Heutiger Entwicklungsstand wären dann z.B. in Maschendraht eingezogene Signal"drähte" mit Lichtwellenleiterkern. Durch die ausgefeilte Technik lässt sich sogar ermitteln, ob nur ein Kaninchen mit dem Zaun kollidiert ist oder jemand versucht überzusteigen. (Nur am Rande bemerkt)

MfG
Bei strenger Pflicht
Getreu und schlicht

Benutzeravatar
Firefighter112
Forenuser
Beiträge: 317
Registriert: 09.07.2006 21:30
Ort/Region: Dahn (Pfalz)

Beitrag von Firefighter112 » 08.12.2008 21:48

Rätsel gelöst... :mrgreen:
Das Sensorkabel ist koaxial aufgebaut mit Innenleiter, Zwischenisolation,
Außenleiter und Mantel. Die elektrische Zwischenisolation
ist elektrisch polarisiert in radialer Richtung und stellt somit ein Elektret dar.

Das Sensorkabel kann beschrieben werden als lang ausgedehntes
Kondensatormikrofon, dessen Vorspannung intern durch die Polarisität
des Diaelektrikums geliefert wird. Bewegungen des Außenleiters
relativ zum Innenleiter, bzw- zur Ladungsverteilung
im EIektret in der Größenordnung von Picometern erzeugen im
Sensorkabel ein elektrisches Signal, das von der Auswerteeinheit
weiter verarbeitet wird.
Bewegungen der beschriebenen Art werden hervorgerufen durch
Störungen am Zaun wie Überklettern, Unterkriechen, Durchschneiden,
oder allgemeiner ausgedrückt durch Einleitung von mechanischer
Energie- oder auch Schallenergie - in das Sensorkabel.
Gegen Sabotage (Durchschneiden, Kurzschließen usw.) gesichert
wird das Sensorkabel durch eine Ruhestromüberwachung.

Der Anschluß des Sensorkabels an die Auswerteeinheit erfolgt
über einen wasserdichten Koaxialstecker.

Antworten