Sprengstoffwerke Hoppecke

Fabriken, Kraftwerke, Zechen ...
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Seminger
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Sprengstoffwerke Hoppecke

Beitrag von Seminger » 28.07.2007 19:54

Guten abend!

In einer Chronik von Dynamit Nobel bin ich auf die Sprengstoffwerke Hoppecke gestossen. Leider stand über dieses Unternehmen - zumindest in Hinsicht auf den Standort Hoppecke - nicht mehr in der Chronik.

Vielleicht weiß hier ja jemand von Euch mehr darüber??
Sind ja einige HSK'ler hier vertreten...............
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kuhlmac
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Beitrag von kuhlmac » 28.07.2007 21:37

jaa, kennen tue ich den Laden von Aussen ja.... aber Geschichte usw.. hmm:

also, in Hoppecke gabs die Sprengstoffherstellung wohl zuerst, die Batterieproduktion unter dem Namen wurde wohl erst 1927 angefangen.

Ich habe da zu folgenden Link:
http://www.brilon.de/stadtbrilon/stadtp ... ppecke.php
Zitat: "Ab 1906 gründet der damalige Gutsbesitzer, Landrat Heinrich Jansen, auf seinern Hoppecker Gutgelände eine Sprengstoff-Fabrik mit mehreren 100 Beschäftigten. In den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen entwickelte sich daraus u. a. das für den hiesigen Raum bedeutende Accumulatorenwerk Hoppecke. Der Einzugsbereich dieses Industrieunternehmens reicht über den Hochsauerlandkreis hinaus bis in die Kreise Paderborn und Waldeck"

Die Akkufabrik wurde lt. www.hoppecke.de 1927 gegründet, ich vermute mal ausgegründet, und die Zeit bis 1971 ist irgendwie nicht vorhanden...


und aus meinem Fundus dazu eine Chronik, wobei in Hoppecke wohl der Stammsitz gewesen ist (?)


Sprengstoff-Fabriken HOPPECKE AG
1905 in Hamburg gegründet, ab 1909 Sitz in Köln
1925 Umbenennung in DOMINITWERKE AG
1932 Übernahme durch die AFA AG / VARTA AG
1971: Fusion CEAG mit Dominitwerke GmbH, Hoppecke Kreis Brilon i. Westfalen am 1. Januar 1971 zur CEAG-DOMINIT AG mit Sitz in Dortmund.
1982 Eingliederung in die CEAG Industrie-Aktien und Anlagen AG
1989 Verschmelzung mit und Umbenennung in Gesellschaft für Industrie-Interessen und Investitionen mbH (GFI)
1992 Umbenennung in CeDo Ges. für Beteiligungen mbH
1998 Verschmelzung mit und Übertragung des Vermögens auf die
übernehmende DELTON AG, Grundkapital 32 Mio. EUR


mit freundlichen nachschiebenden Grüßen ...

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Seminger
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Beitrag von Seminger » 31.07.2007 16:04

Ja wunderbar! :thanx:

Da sage ich doch erst mal Danke für die schnellen Info's!

Das hört sich ja so an, als wäre das heutige Gelände in Hoppecke das gleich wie damals, oder...?!

Werde mal weiter "graben", vielleicht findet sich ja noch mehr.........
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Beitrag von MikeG » 31.07.2007 19:01

Moin

Hier ein paar Infos, zusammengefasst aus „Explosivstoffabriken in Deutschland“ von F.Trimborn:

Die Pulverproduktion in Hoppecke geht wahrscheinlich auf die Pulverfabriken St. Ingbert zurück, die der Sprengpulverversorgung des sauerländischen Erzbergbaus dienten und am 8.2.1873 in den RWP (später RWS/Köln-Rottweil) aufgingen. 1905 wurden dann auf Betreiben des Briloner Landrats von der deutschen Sprengstoffindustrie (einem Generalkartell) die „Sprengstoffabriken Hoppecke AG. Hamburg" gegründet, die etwa einen km unterhalb der alten Pulvermühle mit der Errichtung einer Sprengstoffabrik begannen. 1908 wurde die Produktion aufgenommen, 1910 wurde die gesamte Sprengstoffherstellung in Würgendorf konzentriert und das Werk in Hoppecke gleich wieder stillgelegt. 1909 wurde in Hoppecke eine Sprengkapsel- und Zünderfabrik geplant und wahrscheinlich auch umgehend mit dem Bau begonnen. Nach einer schweren Explosion in Würgendorf mußte die Fabrik in Hoppecke ab Juli 1911 wieder Sprengstoffe erzeugen. Nach dem Wiederaufbau von Würgendorf wurde Hoppecke 1912 ganz stillgelegt. Im Ersten Weltkrieg wurde in Hoppecke wieder Sprengstoffe und möglicherweise auch Zünder hergestellt' sowie Artillerie-Munition delaboriert. Der gewonnene Sprengstoff wurde wieder verwendet oder vernichtet. Die Delaborierung wurde bis 1921 fortgesetzt, dann wurde die Produktion auf Akkumulatoren und Grubenlampen umgestellt.

Mike

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Beitrag von Seminger » 01.08.2007 08:36

Klasse Info's,
Danke Mike!

Im Januar / Feburar 1912 hat es in Hoppecke dann auch noch eine Explosion gegeben, als ein Gelatinierhaus in die Luft geflogen ist.

Die Explosion in Würgendorf am 12. Juli 1911 zerstörte übrigens den Ölbetrieb und ein Menghaus...
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