in Lichtenberg gibt es neben vielen anderen Dingen auch Spuren früherer Nahverkehrsaktivitäten. Den O-Bus hatte ich schon mal beleuchtet viewtopic.php?t=8660 .
Ergänzend zu den O-Bus Bildern muß selbstverständlich erwähnt werden, das auf diesen Trassen - wenigstens zum Teil - vor den O-Bussen Straßenbahnen eingesetzt wurden. Die existierenden Mast- und andere Oberleitungshalterungssysteme wurden dan durch die O-Busse genutzt. Wie z.B. auf der 1953 eingestellten Strecke von der Türschmidtstraße über Lück- und Nöldnerstraße zur Weitling- und Irenenstraße.
Ich habe mir heute einmal die Linie 90 angesehen. Diese führte von der Warschauer Brücke ursprünglich bis zur Gürtelstraße. Am 1.4.1928 eröffnete man die Verlängerung der Strecke zum Wagnerplatz (heute Roedeliusplatz). Dort war ein neues Zentrum von Lichtenberg entstanden. Mit neugebauter Kirche, Finanzamt und Amtsgericht. Nicht weit von dort weg die Post, Polizei und das Oskar-Ziethen-Krankenhaus. Die Strecke verlief über die Möllendorfstraße bis zum neuen Lichtenberger Rathaus. Dort bog die Bahn nach rechts ab und fuhr über die Normannenstraße bis zum Wagnerplatz.
Die Oberleitung wurde über Maste gehalten. Spuren an den Häusern finden sich logischerweise daher nicht. Die Mehrzahl der Gebäude (Wohnbebauung) entstand ohnehin erst etwa 10 Jahre später.
Der einzige Hinweis auf die Strecke ist auf dem Roedeliusplatz zu finden und besteht aus einer "sonderbaren" Pflasteung" des Platzes an der Kreuzung Magdalenen- Glaschkestraße/Normannenstraße.
Der ursprüngliche Betreiber der Straßenbahnlinie ist sehr interessant. Es ist die "Gesellschaft für elektrische Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin". Erbauer der ersten Berliner U-Bahn (genau genommen Hochbahn) zwischen Stralauer Tor und Potsdamer Platz. Die Linie 90 begann also ungefähr da, wo die Hochbahn endete.
Volker
Straßenbahn in Lichtenberg (Berlin)
Straßenbahn in Lichtenberg (Berlin)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Bin heute noch mal die gesamte 3,8 km lange Strecke der 90 abgewandert. Ohne Bedeutsames entdecken zu können. Kein Wunder. Fährt doch auf dem größten Teil immer noch Straßenbahn (M13, früher die 3). Eine Ausnahme hätte die Revaler und Libauer Straße bilden können, auf welcher die 90 vermutlich am Anfang zur Wühlischstraße fuhr. Aber auch dort Fehlanzeige. Was mich aber nach der langen Zeit nicht wirklich wundert.
Volker
Volker
Die Linie existierte offenbar nicht sehr lange. Kein Wunder, fuhren doch über das Rathaus Lichtenberg auch andere Straßenbahnlinien und gab es seit Dezember 1930 die U-Bahnlinie nach Friedrichsfelde. Den Roedeliusplatz erreichte man ebenso gut (mit 100 m Fußweg) von der U-Bahn Station Magdalenenstraße. Ich denke die Linie gab es maximal bis Kriegsende - wenn überhaupt so lange. Spuren sind also sehr alt. Auf alten Ansichtskarten sieht man zwar keine Straßenbahn aber die typischen Berliner Oberleitungsmasten aus Gußeisen (?). Da über große Teile der Normannenstraße die Bürgersteige noch das ursprüngliche Pflaster tragen, habe ich mir gedacht könnte man noch Stellen finden an welchen sich diese befanden. Sehr fündig bin ich bislang nicht geworden. Ist sicher auch ziemlich spekulativ.
Volker
Volker
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Hallo, Volker, die Idee hat was, allerdings: sind denn noch mehr solche "Löcher" vorhanden? Ansonsten würde ich mal ggf. auf Laternenmasten tippen, die kombiniert auch mit Halterungen für Oberleitungen (quergeführte Zugleitungen) vorkommen. Und Strom wäre da auch davolker hat geschrieben:Die Linie existierte offenbar nicht sehr lange. Kein Wunder, fuhren doch über das Rathaus Lichtenberg auch andere Straßenbahnlinien und gab es seit Dezember 1930 die U-Bahnlinie nach Friedrichsfelde. Den Roedeliusplatz erreichte man ebenso gut (mit 100 m Fußweg) von der U-Bahn Station Magdalenenstraße. Ich denke die Linie gab es maximal bis Kriegsende - wenn überhaupt so lange. Spuren sind also sehr alt. Auf alten Ansichtskarten sieht man zwar keine Straßenbahn aber die typischen Berliner Oberleitungsmasten aus Gußeisen (?). Da über große Teile der Normannenstraße die Bürgersteige noch das ursprüngliche Pflaster tragen, habe ich mir gedacht könnte man noch Stellen finden an welchen sich diese befanden. Sehr fündig bin ich bislang nicht geworden. Ist sicher auch ziemlich spekulativ.
Volker
Und: die alten Masten (wilhelminische Zeit usw.) waren IMHO meist aus Gußeisen, dick lackiert.
daher hatte ich schon selbst auf den spekulativen Charakter hingewiesen Es gibt weitere solche Stellen, bei welchen man annehmen kann, da war mal was. Aber alles nicht sehr deutlich. Perfekt wären zwei oder drei Paare. Also solche Stellen auf beiden Straßenseiten gegenüberliegend, und passendem Abstand.kuhlmac hat geschrieben:Hallo, Volker, die Idee hat was, allerdings: sind denn noch mehr solche "Löcher" vorhanden? Ansonsten würde ich mal ggf. auf Laternenmasten tippen, die kombiniert auch mit Halterungen für Oberleitungen (quergeführte Zugleitungen) vorkommen. Und Strom wäre da auch da
Leider sind die Fotos welche ich bisher fand nicht sehr zielführend.
Volker