Munitionsanstalt - Delaborierung mit Düsentisch
Munitionsanstalt - Delaborierung mit Düsentisch
Hallo Leute,
hat jemand vielleicht Fotos von einem "Düsentisch"? Dieser wurde benutzt, um gießfähige Sprengstoffe mittels Heißdampf aus Granaten auszudüsen, um Sprengstoff und Hülle wiederverwenden zu können.
Kennt jemand Delaborieranlagen in Mun- Fabriken/Anstalten, in denen die Abwasserbehandlungsanlagen in das Gebäude integriert waren? Kann man sowas noch irgendwo besichtigen?
hat jemand vielleicht Fotos von einem "Düsentisch"? Dieser wurde benutzt, um gießfähige Sprengstoffe mittels Heißdampf aus Granaten auszudüsen, um Sprengstoff und Hülle wiederverwenden zu können.
Kennt jemand Delaborieranlagen in Mun- Fabriken/Anstalten, in denen die Abwasserbehandlungsanlagen in das Gebäude integriert waren? Kann man sowas noch irgendwo besichtigen?
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- Deichgraf (†)
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Naja, die gestellten Fragen wurden zwischen dem "munamann" und mir schon mehrmals diskutiert, so daß ich ihm kaum etwas neues sagen könnte.
Es ist aber eine ganz interessante Detail-Fragestellung, die sich in diesem Fall übrigens auf eine Luftmuna bezieht. In der fraglichen Anlage erscheinen einige Punkte im Bereich der Delaborierung eher ungewöhnlich.
Mike
Es ist aber eine ganz interessante Detail-Fragestellung, die sich in diesem Fall übrigens auf eine Luftmuna bezieht. In der fraglichen Anlage erscheinen einige Punkte im Bereich der Delaborierung eher ungewöhnlich.
Mike
Hallo Deichgraf,
vielleicht noch mal zur Erklärung: In Munitionsanstalten und Fabriken mit Füllanlage für gießfähige (geschmolzene) Sprengstoffe gab es im Regelfall auch eine Delaborieranlage für die Rückgewinnung von Inhalt und Hülle von Fehlchargen aus der Produktion, Rücklieferungen von Schlachtfeldern und Beutemunition. Nehmen wir mal an, Zünder und Übertragungsladung sind entfernt, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, den Sprengstoff aus der Hülle zu holen, z. B. Ausbohren mit einem Bronzebohrer. Da TNT schon bei ca. 80°C schmilzt, kann man die Granate aber auch im Wasser- oder Paraffinbad erwärmen. Die Füllung beginnt außen zu schmelzen und kann nachfolgend aus der Hülle flutschen. Nun braucht man nur noch Anlagen zur Rückgewinnung des Sprengstoffs. Viel schneller geht das indem man in das Mundloch Heißdampf unter Druck leitet. Dafür gab es entsprechende Vorrichtungen. Zur Muna Hambühren berichtet z. B. der Waffenoberinspektor Philipp:"Die Entdüsungsanlage ist ebenfalls gesprengt. Doch sind die beiden Düsentische noch verwendbar...". Zum Füllen habe ich richtig viel Material, zum Entleeren nix
Auch das Gebäude bzw. die Trümmer passen nicht zu vergleichbaren Anlagen. Keine Becken, in denen das heiße Wasser abkühlen und der wertvolle Sprengstoff hätte abgeschieden werden können. Ist leider alles ziemlich geheim gewesen...
Gruß
Munamann
vielleicht noch mal zur Erklärung: In Munitionsanstalten und Fabriken mit Füllanlage für gießfähige (geschmolzene) Sprengstoffe gab es im Regelfall auch eine Delaborieranlage für die Rückgewinnung von Inhalt und Hülle von Fehlchargen aus der Produktion, Rücklieferungen von Schlachtfeldern und Beutemunition. Nehmen wir mal an, Zünder und Übertragungsladung sind entfernt, dann gibt es mehrere Möglichkeiten, den Sprengstoff aus der Hülle zu holen, z. B. Ausbohren mit einem Bronzebohrer. Da TNT schon bei ca. 80°C schmilzt, kann man die Granate aber auch im Wasser- oder Paraffinbad erwärmen. Die Füllung beginnt außen zu schmelzen und kann nachfolgend aus der Hülle flutschen. Nun braucht man nur noch Anlagen zur Rückgewinnung des Sprengstoffs. Viel schneller geht das indem man in das Mundloch Heißdampf unter Druck leitet. Dafür gab es entsprechende Vorrichtungen. Zur Muna Hambühren berichtet z. B. der Waffenoberinspektor Philipp:"Die Entdüsungsanlage ist ebenfalls gesprengt. Doch sind die beiden Düsentische noch verwendbar...". Zum Füllen habe ich richtig viel Material, zum Entleeren nix
Auch das Gebäude bzw. die Trümmer passen nicht zu vergleichbaren Anlagen. Keine Becken, in denen das heiße Wasser abkühlen und der wertvolle Sprengstoff hätte abgeschieden werden können. Ist leider alles ziemlich geheim gewesen...
Gruß
Munamann
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